Leere Augen
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Die Vögel zwitscherten schon am noch dunklen Morgenhimmel als Betty langsam ihre Augen öffnete.
Sie hatte das außergewöhnliche Talent immer schon ein paar Minuten vor dem ersten Weckerklingeln zu erwachen, was ihr aber ganz praktisch erschien, so hatte sie mehr Zeit um richtig wach zu werden.
Ein kurzer Blick auf ihren Digitalwecker verriet ihr, dass sie eine ganze Viertelstunde zu früh munter war. Genüsslich streckte sie sich und rollte sich auf die andere Betthälfte in der Jughead noch friedlich vor sich hin schnarchte. Betty kuschelte sich an ihn und steckte ihren Kopf auf seine Schulter.
Er legte instinktiv seinen Arm um sie und zog sie enger an sich. Es war erstaunlich, wie eingespielt sie aufeinander waren.
"Wie spät ist es?", murmelte er noch im Halbschlaf.
"Viertel vor 7. Zeit langsam aufzuwachen", hauchte sie an seine warme Haut.
Ein kurzes Grunzen seinerseits bestätigte ihr, dass er von der Idee nicht sonderlich begeistert war. Jughead war ein Mensch, der wirklich zu den Nachteulen zählte.
Betty hob ihren Kopf von seiner Schulter und drückte ihm einen langen Kuss auf die Wange. "Okay, wenn das ganze so anfängt, bleib ich doch munter", murmelte er immer noch schlaftrunken.
Er blinzelte sie aus verschlafenen Augen an und dachte wieder einmal daran, wie glücklich er sich schätzen konnte ausgerechnet sie, als Freundin zu haben.
Nach ein paar Guten-Morgen Küssen und einigen Versuchen seinerseits sie im Bett zu behalten, schälte sie sich aus der Bettdecke und schlüpfte in ihren Bademantel. Sie musste dringend duschen nach dieser Nacht. Eigentlich hätten sie ja auf die Abschlussprüfungen lernen sollen aber irgendwie läuft das ganze immer wieder auf andere Dinge hinaus, was sie aber nicht im kleinsten Detail störte.
Ganz im Gegenteil sogar. Aber man musste ja auch mal die Finger voneinander lassen auch, wenn beiden das eher schwerfiel.
Es war nichts Ungewöhnliches das Jughead bei den Coopers übernachtete, vor allem seit seine Mum und Jellybean zurück waren. Er genoss es soviel Zeit mit Betty wie möglich zu verbringen und auch sie mochte es ihn immer in ihrer Nähe zu wissen.
Während Betty unter die Dusche hüpfte und sich für die Schule fertigmachte, begann auch Jughead sich langsam aus dem Bett zu erheben.
Er saß gerade auf der Bettkante und rieb sich den Schlaf aus den Augen als sein Handy klingelte. Auf dem Display stand DAD also nahm er ab. Es wunderte ihn, dass sein Dad schon um diese Uhrzeit wach war, denn er fing normalerweise später an zu arbeiten. "Guten Morgen Dad", gähnte er ins Telefon. "Jughead wo bist du? Bitte sag mir du bist bei Betty!", rief FP aufgeregt ins Telefon.
"Ja klar, wo sollte ich sonst sein?", fragte Jughead verdutzt.
Etwas an der Stimme seines alten Herrn machte ihn stutzig.
"Dad was ist los?"
"Okay Gott sei Dank. Mach dir keine Sorgen, hier ist alles okay. Wir sehen uns später", erwiderte sein Dad und legte ohne auf eine Antwort zu erwarten auf.
Was war das denn jetzt?, fragte Jughead sich als gerade in diesem Moment Betty hereinrauschte.
Sie war schon angezogen und sah ihn verwundert an.
"Juggi, wir sollten langsam los sonst kommen wir noch zu ..." sie stockte und schaute ihm geradewegs in die Augen.
"Was ist los?", fragte sie ihn direkt.
Er konnte ihr einfach nichts verheimlichen. "Ich hab keine Ahnung aber irgendwas muss zu Hause los gewesen sein heute Nacht, mein Dad hat mich gerade angerufen und...", erklärte er aber sie schnappte sich schon ihre Kutte vom Türhaken und nahm seine Motorradschlüssel von der Kommode.
"Ich warte unten auf dich und starte schon mal die Maschine", rief sie ihm über die Schulter zu und ging schnellen Schrittes die Treppe hinab.
Draußen war es nebelig und kalt als er zehn Minuten später aus der Haustür trat und sich seinen Helm aufsetzte.
Betty lehnte an der Maschine und wartete ungeduldig auf ihn. Sie trat zu Seite, ließ ihn aufsteigen und setzte sich hinter ihm hinauf. Innerhalb von weniger als fünfzehn Minuten waren sie am anderen Ende der Stadt.
Im Sunnyside Trailerpark.
Jugheads einfaches zu Hause und was sie dort sahen, verschlug ihnen die Sprache.
* * *
💀
Penny nahm gerade ihr Frühstück in flüssiger Form zu sich. Seit sie keine großen Drogendeals mehr an Land gezogen hatte, war ihre einzige Nahrungsquelle meistens in flüssiger Form aber ihr war das egal. Umso breiter sie war, umso weniger konnte sie ihr Hungergefühl spüren, eigentlich konnte sie dann überhaupt nichts fühlen und das war ihr das liebste. Sie hatte immer schon den Ruf eine eiskalte, berechnende Bitch zu sein und irgendwie war sie ganz froh darüber. Je weniger die Leute dachten man hätte nur einen Funken an Emotionen in sich, desto weniger schmerzten die Enttäuschungen und der Verrat den einem die Menschen bescherten.
Sie schmiss die leere Flasche in die dreckige Spüle und wischte sich den Mund mit ihrem Hemdsärmel ab.Malachai betrat die kleine Küche in ihrem Hauptquartier und musterte sie von oben bis unten. Sie hasste ihn abgrundtief. Er war ein mieser, dreckiger und vor allem unberechenbarer Zeitgenosse aber sie war auf ihn angewiesen, vor allem in dieser letzten Sache in der sie die Unterstützung der Ghoulies brauchte. "Was glotzt du so idiotisch?", keifte sie in seine Richtung.Malachai hob abwehrend die Hände aber sein dreckiges Grinsen blieb in seinem Gesicht kleben." Hab mich nur gewundert das du schon auf den Beinen bist. War 'ne lange Unterhaltung mit dem Spinner da oben gestern Nacht", bekam sie seine spitze Bemerkung zur Antwort.„Kümmere dich lieber um das, was ich dir aufgetragen habe und lass mich mit den bösen Männern spielen!", konterte sie mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen.
Er sah sie aus seinen dunklen Augen an und ging schnurstracks auf sie zu. Penny's Herz klopfte so schnell und wild, dass sie befürchtete Malachai könnte es hören. Er blieb knapp vor ihr stehen und beugte sich hinab, sodass sein Gesicht auf einer Höhe mit dem ihren war.„Pass auf little Miss Evil, wenn man mit dem Feuer spielt, kann es passieren, dass man sich verbrennt und diesen Kerl, den wir für dich aus dem Hochsicherheitsgefängnis rausgeholt haben, ist pures Höllenfeuer!", zischte er. Sie wollte den Mund öffnen und etwas erwidern aber Malachai ging an ihr vorbei und die Treppen hinauf. Natürlich nicht ohne sie vorher unsanft anzurempeln.
Penny atmete einige Male tief durch. Sie musste sich zusammenreißen sonst würde ihr Plan komplett schieflaufen und das konnte sie sich einfach nicht leisten. Nachdem sie sich beruhigt hatte, öffnete sie einen der Küchenschränke und nahm eine Chipstüte raus. Keine Ahnung wem sie gehörte oder wie lang sie schon da drin gelegen hatte, aber irgendwas musste ihr Gast ja essen.
In dem dunklen Zimmer am Ende des Flurs angekommen schmiss Penny die Chipstüte auf den Boden. Sie trat ein paar Schritte vor und musterte den Mann, der an den Stuhl gekettet war. Er sah so überhaupt nicht nach Mörder aus auf den ersten Blick aber sobald er seine Augen öffnete und einen direkt ansah, erblickte man nichts als Leere und Kälte. Es widerte sie an auch nur im gleichen Raum wie er zu sein aber sie brauchte ihn. Mit ihren schmutzigen Boots stupste sie ihn unsanft an und er zuckte kurz zusammen. Sie hatten ihn ganz schön bearbeitet gestern Abend aber nur mithilfe von Gewalt war es ihr gelungen ihn zum Reden zu bewegen und so konnte sie sich in seinen eigenen Rachefeldzug gegen Riverdale einschleichen. Mit ihm war ihr Plan sicher und Erfolg versprechend und das war die Hauptsache.
Er blickte sie aus seinen grünen Augen an. „Guten Morgen mein Hübscher!" Er schnaubte.„Von gut kann nicht die Rede sein, ich dachte wir hätten uns gestern Abend geeinigt, warum bin ich dann immer noch angekettet?" Penny lachte laut auf„Meinst du, ich bin komplett lebensmüde und lasse dich hier im Haus frei herumlaufen? In einem Haus voller Sünder? Das wäre für dich doch ein Paradies nicht? Nein mein Guter, noch ist die Zeit deiner Freilassung nicht gekommen. Aber nicht mehr lange und du bist frei und nachdem du deinen Teil der Abmachung erledigt hast, erfüllen wir auch unseren. Geschäft ist Geschäft!", erklärte Penny selbstgefällig und blickte in die kalten Augen des Killers.
Die kalten, grünen Augen von Black Hood.
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