Kapitel 20
Am nächsten Morgen wachte Jin langsam aus seinem Schlaf auf und öffnete seine Augen.
Sofort setzte er sich auf als er die ungewohnte Umgebung bemerkte und sah sich geschockt um. Wo zur Hölle war er?
Er blickte neben sich und sah jemanden mit dem Rücken zu ihm gedreht liegen. Oh mein Gott, wurde er etwa entführt?
Vorsichtig beugte Jin sich über die Person und sah in sein Gesicht.
Er riss die Augen auf als er ihn erkannte und rutschte schnell ein Stück rüber.
Was machte er mit Namjoon in einem Bett?
Schnell kam ihm ein Szenario in den Kopf, weshalb er schnell die Decke hoch hob und seinen Körper anschaute. Doch zum Glück trug er noch seine Klamotten. Nur seine Schuhe wurden ausgezogen.
Jin war sich sicher, dass es Namjoon gewesen sein musste. Er hat ihn auch ganz sicher ins Haus gebracht, immerhin saß Jin ja gestern noch auf der Bank.
Jin wurde es ganz mulmig bei dem Gedanken, dass er ihn getragen hat. War er denn nicht zu schwer?
"Du bist wach?"
Jin zuckte zusammen und blickte zu Namjoon, welcher sich zu ihm gedreht hatte und sich die Augen rieb.
"Ja...was mach ich hier? Hast du mich hergebracht?"
Misstrauisch sah Jin ihn an und schlug die Decke weg, um sich an die Bettkante zu setzen.
"Ja, wer sonst. Du bist auf meiner Veranda eingeschlafen. Hätte ich dich denn einfach draußen lassen sollen? Am Schluss hätte dich noch irgend ein wildes Tier angegriffen."
Namjoon setzte sich ein wenig auf und sah Jin leicht besorgt an. Jin jedoch verdrehte die Augen und zog sich seine Schuhe an.
"Ach komm, das würde dir doch passen. Immerhin bin ich laut dir ein egoistischer, selbstverliebter verwöhnter Junge, der keine Ahnung vom wirklichen Leben hat."
Jin stand auf und öffnete die Tür, um das Schlafzimmer zu verlassen.
Er war von Namjoons Worten immer noch ziemlich gekränkt und hatte auch sehr lange über diese nachgedacht.
Namjoon sah ihm schuldbewusst hinterher und stand schnell auf. Er zog sich schnell eine Hose an, da er nur Shirt und Boxer trug und lief Jin hinterher.
"Seokjin, warte."
Er hielt ihn kurz vor der Haustür auf und griff nach seinem Handgelenk. Jin drehte sich zu ihm und sah ihn erwartungsvoll an.
"Es tut mir leid. Das war unüberlegt von mir. Es mag zwar sein, dass du verwöhnt und selbstverliebt bist, aber trotzdem bist du ein netter und hilfsbereiter Junge. Du hilfst so gut es geht mit und machst keinen Ärger. Die Leute die vor dir da waren, waren nicht so."
Sanft und beruhigend blickte Namjoon Jin in die Augen und lockerte langsam den Griff um sein Handgelenk.
Jin sah auf seine Hand und wusste nicht was er sagen sollte. Meinte Namjoon das ernst?
"Kommen hier denn nur verwöhnte Kinder her?"
Namjoon musste auf diese Frage hin ein wenig lachen, nickte aber dann.
"Ja, so ziemlich. Aber du bist bisher der beste Helfer. Auch wenn es manchmal ein paar Probleme gibt."
Namjoon legte eine Hand auf Jins Schulter und lächelte ihn an. Jin sah in seine Augen und konnte die Ehrlichkeit erkennen.
"Danke, Namjoon."
Jin schenkte ihm ebenfalls ein kleines Lächeln und ging dann zur Haustür. Es wurde Zeit zu gehen.
"Warte, wo willst du hin? Lass uns doch zusammen gehen. Ich mach mich nur schnell fertig."
Namjoon lief schnell in sein Zimmer und zog sich in Windeseile um. Danach ging er ins Bad und machte seine tägliche Routine.
Jin sah sich derweil ein wenig um. Alles war sehr schlicht eingerichtet und wirkte eher kalt. Doch für Namjoon schien es zu reichen.
Als Namjoon fertig war gingen sie raus und liefen zu seinem Motorrad.
"Bist du sowas schonmal gefahren?"
Namjoon grinste und setzte sich drauf. Ein Helm war für die kurze Strecke nicht nötig. Es war eh nur ein Feldweg.
"Nein, ich hab um ehrlich zu sein ziemlich Angst davor."
Schüchtern sah Jin auf den Boden und kickte einen kleinen Stein hin und her. Es war ihm peinlich...
"Dann werde ich dir jetzt diese Angst nehmen. Steig auf."
Namjoon hielt ihm eine Hand hin, nach der Jin zögerlich griff.
Er setzte sich hinter Namjoon und hielt sich diesmal von allein an seiner Hüfte fest. Die Situation erinnerte ihn wirklich sehr an ihr erstes Treffen...
"Gut festhalten."
Jin nickte und nahm seinen ganzen Mut zusammen.
Er griff um Namjoons Bauch und verschränkte seine Finger ineinander.
Jin war dadurch gegen Namjoons Rücken gelehnt, was ihn rot werden ließ. Namjoon brachte es zum Schmunzeln, was Jin aber zum Glück nicht sehen konnte.
Namjoon fuhr schlussendlich los, worauf Jin die Augen zu kniff. Doch dadurch, dass er sich so gut an Namjoon festhielt, war es gar nicht so schlimm.
Jin entspannte sich sogar nach einiger Zeit und legte seinen Kopf auf Namjoons Rücken ab.
Er fing an zu lächeln und kuschelte sich noch mehr an diesen. Er bewegte kurz seine Hand und wurde knallrot, als er plötzlich etwas Haut spürte.
Namjoons Hemd war etwas verrutscht, sodass Jin nun seine Muskeln spüren konnte.
Schnell nahm Jin seine Hand jedoch weg und legte sie einfach etwas höher. Immerhin wusste er nicht, ob Namjoon sich eventuell unwohl dadurch fühlte.
Sie kamen schon bald am Bauernhof an und Namjoon parkte das Motorrad an seiner üblichen Stelle. Jin stieg ab und Namjoon folgte ihm sogleich.
"Danke fürs Mitnehmen. Ich geh erstmal duschen und mich umziehen."
Jin verbeugte sich etwas und lief dann auf das Haus zu. Namjoon jedoch rief ihn noch einmal zurück.
"Warte! Iss lieber erstmal etwas. Hast du gestern überhaupt etwas gegessen?"
Jin überlegte und schüttelte dann den Kopf. Er war so mit Namjoons Aussage beschäftigt, dass er nichtmal Hunger hatte.
"Dann frühstücke lieber erstmal. Komm, ich mach dir eins, du kannst derweil duschen gehen."
Namjoon führte Jin ins Haus, danach verschwand er in der Küche. Jin lief wortlos hoch und ging in sein Zimmer, um sich frische Klamotten zu holen.
Erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, was gerade passiert war. Namjoon...sorgte sich um ihn?
Bei dem Gedanken wurde er rot und schnappte sich schnell seine Klamotten, danach ging er ins Bad.
Er musste unbedingt aufpassen, dass er Namjoon nicht zu toll findet. Ansonsten verliebt er sich noch in ihn.
Wie habt ihr eigentlich meine Story gefunden?🥺
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