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12 - Auch wenn die Sonne untergeht

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Die Nachricht

Der letzte Kommentar im Chatfenster leuchtet in Lias Augen wie eine versteckte Botschaft. Sie liest die Worte von -FocusOnWhatCounts- erneut:

„Es gibt einen letzten Platz. Einen, den du alleine sehen musst, bevor deine Reise endet. Allerdings musst du jetzt aufbrechen – und mir vertrauen!"

Lia runzelt die Stirn. Ihre Finger schweben über der Tastatur, doch bevor sie antworten kann, legt ihr Vater seine Hand auf ihre Schulter. „Ist alles okay?", fragt er mit besorgtem Blick.

Ich...ich weiß es nicht. Er will, dass ich einen letzten Ort besuche. Irgendwie fühlt es sich wichtig an, aber auch seltsam. Vielleicht ist es das, was ich brauche – um abzuschließen." Sie atmet tief ein und fügt leise hinzu: „Irgendwie will ich dort hinfahren. Er hat mir nur die schönen Dinge gezeigt, mit ihm fing alles an!"

Quentin bleibt einen Moment still, bevor er entschlossen nickt. „Bist du dir sicher?" Sein Blick trifft ihren, er erkennt die Entschlossenheit in ihren Augen.

Papa, er hat mir schon zwei Orte davor geschickt – die Brücke im Hafen und am Felsen vorbei in die Lichtung. Beides waren unglaubliche Orte, die mich in eine andere Welt gezogen haben. Ich vertraue ihm in gewisser Weise, er wird mich nicht in eine Falle locken!"

Ihr Vater liest was FOWC geschieben hat und  sieht sie ruhig und besonnen an, wissend, dass er ihr das nicht ausreden kann: „Ich verstehe. Aber wenn du das wirklich willst, bringe ich dich hin. Auch wenn du alleine sein sollst, bleibe ich in der Nähe. Ich warte im Auto. Du gehst allein – aber wenn etwas komisch ist, bin ich da, verstanden?"

Lia lächelt dankbar und stimmt zu.

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Die Fahrt

Die eingebrochene Nacht liegt wie ein dichter, dunkler Schleier über ihnen, nur die Scheinwerfer des Autos durchbrechen die Finsternis. Der Wald wirkt unheimlich: Dichte Baumreihen säumen die Straße, deren Verlauf sich in engen Linien durch das Tal schlängelt. Lia sitzt stumm auf dem Beifahrersitz und starrt hinaus in die Dunkelheit. Ihre Gedanken kreisen um die Nachricht von -FocusOnWhatCounts- und die vielen Abenteuer, die sie durch ihn erlebt hat.

Nach einer scheinbar endlosen Fahrt hält Quentin schließlich an. Vor ihnen führt ein schmaler, gewundener Pfad ins Unbekannte, die Straße endet abrupt im dichten Wald. Der Motor verstummt, und plötzlich ist es unheimlich still – so still, dass Lia das leise Rauschen des Windes zwischen den Ästen hören kann.

Da vorne", sagt ihr Vater und deutet auf den Pfad. „Das sieht nach dem Pfan aus, den er beschrieben hat."

Lia atmet tief ein, greift nach dem Handy in ihrer Tasche und aktiviert die Taschenlampe. „Warte hier. Ich komme bald zurück."

Pass auf dich auf", sagt ihr Vater leise.

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Der Ort

Der Pfad führt Lia tiefer in den Wald hinein. Mit jedem Schritt verstärkt sich das Gefühl, dass dieser Ort etwas Besonderes ist. Das Mondlicht bricht durch die dichten Blätter und wirft silberne Flecken auf den mit Moos bedeckten Boden. Jeder Schritt ist gedämpft, fast lautlos. Ein süßlicher, blumiger Duft liegt in der kühlen Luft, und Lia spürt, wie ihr Herz schneller schlägt.

Je weiter sie geht, desto intensiver wird die Atmosphäre. Es ist, als würde die Zeit langsamer vergehen, als ob dieser Wald ein eigenes Leben hätte. Am Ende des Pfades, öffnet sich der Weg und sie steht auf einer Lichtung.

In der Mitte der Lichtung ragt ein gewaltiger Baum empor, uralt und majestätisch. Seine Äste strecken sich wie schützende Arme gen Himmel. Zwischen den dicken, knorrigen Wurzeln fließt ein schmaler Bach, dessen Wasser im fahlen Licht glitzert. Der Ort strahlt etwas Uraltes, fast Heiliges aus – eine Energie, die Lia bis ins Mark berührt.

Eine Gänsehaut läuft ihr über die Arme. Sie schließt kurz die Augen und lässt das Gefühl auf sich wirken: die Ruhe, die Magie, die seltsame Lebendigkeit des Ortes. Der Wind rauscht sanft durch die Blätter, und für einen Moment scheint es, als würde die Welt um sie herum innehalten.

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Die Begegnung

Gerade als Lia den Baum berühren will, hört sie ein leises Rascheln hinter sich. Sie hält inne, ihr Atem stockt. Ihre Augen suchen das Dunkel am Rand der Lichtung ab, doch zunächst ist nichts zu sehen.

Dann erklingt eine vertraute Stimme, ruhig und klar: „Ich wusste, dass du kommst."

Lia fährt herum. Ihr Herz schlägt wie wild. Im Schatten der Bäume steht eine Gestalt, dunkel gekleidet, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.

Wer...wer bist du?" fragt Lia, ihre Stimme zittert leicht.

Langsam tritt die Gestalt ins Licht. Die Kapuze verbirgt das Gesicht, während die Gestalt weiter auf sie zu kommt. Ihr Herz überschlägt sich beinahe, als sie immer näher kommt. Als die Gestalt beinahe vor ihr steht, hebt sie den Kopf. Sie zieht die Kapuze zurück und darunter kommt ein Gesicht zum Vorschein, das Lia sofort erkennt.

Curtis?" Ihre Augen weiten sich vor Überraschung: „Du...du warst die ganze Zeit -FocusOfWhatCounts-?"

Er nickt leicht und tritt näher. Sein Blick ist ruhig, fast nachdenklich, während er sie ansieht. „Ja. Ich wusste, dass du eines Tages diesen Ort finden würdest. Er war immer ein Zufluchtsort für mich, und ich dachte... vielleicht würde er dir helfen, Antworten zu finden."

Lia spürt, wie ihre Gedanken durcheinanderwirbeln. Curtis – ihr stiller, immer in Schwarz gekleideter Klassenkamerad, der sich nie von Angelina einschüchtern ließ, der immer so anders, so unnahbar war – er war die Person, die sie auf all diese Abenteuer geschickt hatte.

Aber warum hast du das getan?", fragt sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Curtis lächelt schwach. „Weil ich wusste, dass du das in dir hast, Lia. Den Drang, die Welt zu entdecken, Geschichten zu erzählen. Du bist mehr als nur eine Zuhörerin – du bist jemand, der andere inspiriert." Er zeigt auf den Baum. „Und dieser Ort – er bewahrt Erinnerungen. Er hat meine bewahrt, und jetzt bewahrt er auch deine."

Lia steht still, während seine Worte in ihr nachhallen. Zum ersten Mal seit Langem fühlt sie sich vollständig – als hätte sie endlich den fehlenden Teil eines Puzzles gefunden.

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Der Abschied

Danke", sagt sie schließlich und tritt näher. „Danke, dass du an mich geglaubt hast."

Curtis lächelt. Zum ersten Mal wirkt er nicht mehr wie der geheimnisvolle Außenseiter, sondern wie ein alter Freund. „Ich glaube, jetzt kannst du deine eigene Geschichte schreiben."

Sie stehen noch eine Weile dort, in der stillen, magischen Atmosphäre des Ortes. Dann verabschiedet sich Curtis, dreht sich um und verschwindet im Schatten der Bäume. Lia sieht ihm nach und fühlt sich leichter als je zuvor. Doch bevor er aus ihrem Sichtfeld verschwindet, dreht er sich noch einmal um: 

„Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen!"

Dann sieht er ihr direkt in die Augen: "Lia, wir werden uns wiedersehen!"

Er zwinkert ihr zu und lächelt sie an, das es ihr eine Gänsehaut über die Arme treibt.

Ihr Herz schlägt bis zum Hals, wo war er die ganzen Jahre und warum zeigt er mir das alles? Doch bevor sie etwas erwidern kann ist er in der Dunkelheit verschwunden. Da ist ihr klar, dieser Ort ist erst der Anfang und sie wird Curtis wiedersehen.

Ihre Gefühle überschlagen sich, es ist so viel passiert, doch selten war sie glücklicher als in diesem Moment.

Als sie zurück zum Auto geht, wartet ihr Vater mit besorgtem Blick. Doch als er das Lächeln auf ihrem Gesicht sieht, weiß er, dass alles in Ordnung ist.

War es das wert?", fragt er leise.

„Ja", antwortet Lia. „Mehr, als ich je erwartet hätte."

Während sie davonfahren, sieht Lia noch einmal zurück – auf den Ort, der ihr Geheimnisse offenbart hat, die sie nie erwartet hätte. Sie weiß, dass dies nur das Ende eines Kapitels ist. Die wahre Geschichte liegt noch vor ihr.

Bereit, erzählt zu werden.

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Ende

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