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9. groteske Begebenheiten

n e u n

Noch lange war ich mit meine Hand auf meiner Wange in der U-Bahn Station gestanden. Bald hörte der Schmerz in meiner Wange auf, doch mein Herz bebte noch immer schmerzvoll unter der Zurückweisung.

Was habe ich mir auch dabei gedacht? Ich war doch selber Schuld.
Wieso habe ich das überhaupt gemacht? Charles war tabu. Es wäre viel zu unmoralisch etwas mit ihm anzufangen.

Von meinen achterbahnfahrenden Gedanken gequält schlug ich nach Ewigkeiten des planlos Herumstehens den Weg zurück zu Freds Bude ein. Vielleicht war Maxi dort wieder aufgetaucht. Vielleicht konnte Fred mir sagen wo ich ihn finden konnte.

Ich brauchte jetzt Zustimmung. Ich brauchte jemanden, der mir den Knacks in meinem Ego wieder reparierte.
Vor allem aber brauchte ich jemanden, der mich auf andere Gedanken brachte. Und wer wäre dafür besser geeignet als Maxi.

Meine Beine trugen mich schnell durch die dunklen Gassen. Es war sau kalt und ich hoffte sehr, ihn bald zu finden.

Auf dem Platz vor Freds Bude konnte ich ihn nicht ausmachen, weshalb ich mich kurzerhand an Fred wand. "Hey Fred." Überrascht sah der Frittenverkäufer auf. "Na, Nachschlag?" Frech lachte er, bis er bemerkte, dass ich alleine war. "Wo hast du denn deinen Begleiter gelassen?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Fred brauchte nicht zu wissen, dass Charles mich irgendwie sitzen gelassen hatte.

Jeder Gedanke an Charles hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, der mich umso mehr zu meiner Frage trieb. "Kannst du mir sagen, wo ich Maxi finde?" Verwirrt zog er erst die Augenbraune zusammen, dann erhellte sich sein Blick schlagartig. "Maxi? Klar, der wohnt nur zwei Blocks weiter. Warte ich schreib dir die Hausnummer auf." Das Grinsen, das er dabei auf den Lippen hatte, sagte mir, dass er genau wusste, wieso ich nach Maxi suchte.

"Hier. Peters." Ich bedankte mich einsilbig bei ihm. Ich wollte ihm nicht noch mehr Grundlage für seine Witze geben. Was er jedoch mit Peters meinte, verstand ich nicht. Nachfragen wollte ich auch nicht.
"Ob dein Begleiter das gut finden würde?", fragte Fred zwinkernd nach. "Oder machst du das um ihn eifersüchtig zu machen? Er war vorhin schon sehr eifersüchtig. Der wäre beinahe geplatzt."

Ich schüttelte nur den Kopf. "Weder noch, Fred." Meine Stimme klang ausgelaugt und müde. Das bemerkte auch er.
Ich war ihm sehr dankbar, dass er nichts weiter dazu sagte, mich nur eindringlich musterte. "Man sieht sich, Fred." Ich winkte ihm halbherzig zu und machte mich auf den Weg Maxis Wohnung zu finden.

Gott sei Dank war der Fußweg nicht weit und ich fand seinen Wohnungskomplex auf Anhieb. Ungeduldig und mit kalten Fingern fuhr ich über die Klingelschilder. Ich wusste seinen Nachnamen gar ni–Peters.

Ah, deswegen hatte Fred das gesagt. Fred war wirklich ein Held.

Impulsiv klingelte ich und nach wenigen Augenblicken hörte ich Maxis bekannte Stimme durch die Freisprechanlage. "Ja?"
"Ich bins." Schnell fügte ich noch ein Zachary dazu. "Zach?" Die Überraschung konnte ich eindeutig aus seiner Stimme hören. "Komm rauf." Der Türöffner summte und schnell drückte ich die Tür auf um in das warme Treppenhaus zu gelangen. Mit zwei Stufen auf einmal erklomm ich die Stufen und begrüßte Maxi, der vor seiner Haustüre auf dem Treppensims stand und auf mich wartete, mit einem gnadenlos verschlingenden Kuss.
Es brauchte nicht lange bis Maxi uns in seine Wohnung und auf sein Bett befördert hatte.


Es war schon halb zehn und damit ungewöhnlich spät für mich als ich das Büro betrat.

Es war seltsam heute Morgen neben Maxi aufzuwachen, doch Maxi wusste genau wie man diese 'der Morgen danach'-Stimmung bestmöglich umfuhr. Wir hatten noch eine zweite Runde Sex, ich konnte duschen gehen und Maxi hatte mir Kaffee gemacht. Nach einem kurzen Gespräch am Frühstückstisch musste ich mich dann auf den Weg in die Arbeit machen. Die Verabschiedung war überhaupt nicht komisch. Es war als hätte ich einfach die Nacht bei einem guten Freund verbracht.

Ich fühlte mich gut. Erholt und befriedigt. Der Sex mit Maxi war gut. Nichts überragendes, aber zur Befriedigung reichte es.
Vielleicht hätte ich mich schon viel früher daran denken sollen. Immerhin hatte sich über die letzten Wochen sehr viel angestaut und daran war Charles nicht gerade unschuldig.
Der Sex hatte gut getan und mir sehr viel Druck genommen.

Charles.
Er war während dem Akt mit Maxi beinahe in Dauerschleife in meinem Kopf präsent. Ich konnte ihn nicht verdrängen. Viel zu sehr gefiel mir die Vorstellung, dass es Charles war der mich erbarmungslos in die Matratze vögelte und nicht Maxi.

Jetzt einige Stunden später und mit klarem Kopf schämte ich mich beinahe dafür. Ich durfte nicht so über Charles denken. Mal abgesehen davon, dass er der Bruder meines Exfreundes war, hatte er mir ja klar zu verstehen gegeben, was er von mir hielt. 

Aufgrund der späten Uhrzeit war ich ohne Umschweife ins Büro gekommen. Zwar trug ich noch immer den gleichen Anzug wie gestern, aber wem würde des schon auffallen. Ich trug eh täglich nur schwarz und Wechselhemden hatte ich zum Glück in meinem Büro.
Ich begrüßte Klara und entledigte mich in meinem Büro gleich meines Jacketts. Es war Zeit ein neues Hemd anzuziehen, immerhin hatte ich das andere schon den ganzen Vortag getragen und einen zweiten Tag infolge wollte es ich nicht an haben. Damit würde ich mich nur dreckig fühlen. Außerdem war es mittlerweile sichtbar zerknittert.

Ich machte meinen Oberkörper nackt, schmiss das alte Hemd auf meine Couch und öffnete gerade den Schrank als meine Bürotür aufgerissen wurde.

Charles trat, wie immer ohne anzuklopfen, in den Raum und drückte die Tür wieder geräuschvoll ins Schloss. Erst jetzt schien er zu bemerken, dass ich halb nackt vor ihm stand.

Was fiel ihm überhaupt ein nach gestern einfach so in mein Büro zu platzen?

Er stockte in seiner Bewegung. Sein Blick fuhr gebannt und, zumindest wenn ich mich nicht täuschte, lustvoll über meinen Körper und unter diesem intensiven Blick kamen mir wieder die Gedanken in den Sinn, die ich während dem Sex hatte.

Mit Sicherheit erröteten Wangen drehte ich mich von ihm weg und zog wahllos ein Hemd heraus. Ich wollte nicht weiterhin Oberkörperfrei vor ihm stehen.

Im Augenwinkel konnte ich Charles erspähen, der mit langen Schritten den Raum durchquerte, direkt auf mich zu. Ich beeilte mich mehr das Hemd, das zugeknöpft am Kleiderbügel hang aufzuknöpfen um es überziehen zu können. Doch Charles war schneller.

"Wer war das?" Seine Stimme klang müde.
Erschrocken zuckte ich zusammen als Charles kühle Finger die empfindliche Haut auf meiner Wirbelsäule berührten. Ich wusste genau was er meinte.

Maxi war gleich bei unserem ersten Mal vor Monaten aufgefallen wie intensiv ich auf Berührungen oder gar Küsse auf meiner Wirbelsäule reagierte. Er hatte es sich gestern zur Aufgabe gemacht mich mit Knutschflecken an genau dieser empfindlichen Stelle zu verwöhnen.
Ich hatte meinen Rücken heute Morgen im Spiegel begutachtet und es sah schon wild aus.
Insgeheim hatte ich mir gewünscht Charles hätte mich mit seinen Liebesmalen übersäht und nicht Maxi.

"Das braucht dich nicht zu interessieren." Meine Stimme klang kühl. Er sollte merken wie sehr er sich mit seiner gestrigen Aktion ins Aus geschossen hatte.

Seine Finger strichen hauchzart über meine Haut und die Gänsehaut, die dadurch entstand, konnte ihm nicht entgehen.
Unter seinen Berührungen fiel es mir schwer die Knöpfe durch die verflixt kleinen Löcher zu schieben.
Was macht er überhaupt hier? Er soll bleiben wo der Pfeffer wächst.

"Dieser Maxi?" Charles Stimme war nun genauso kalt wie meine. Genervt von seinen Fragen, genervt von seiner Anwesenheit drehte ich mich zu ihm um.
Er stand so nah an mir, dass ich mir einbildete seinen Atem spüren zu können.

Auffällig rollte ich mit den Augen und ging an ihm vorbei in Richtung Tür um ihm den Weg zu zeigen.

Er blieb eisern stehen. Starrte mir unangenehm in die Augen.

"Erst hängst du an meinen Lippen und dann rennst du zu dem um dich von ihm ficken zu lassen. Wie erbärmlich bist du bitte?!" Provokant zog Charles seine Augenbraue nach oben. Seine Körperhaltung war so abweisend und kalt, dass sich wieder eine Gänsehaut über meinen Körper zog. Diesmal jedoch nicht durch etwas so angenehmes wie Charles Berührungen ausgelöst.

Anscheinend war seine Frage wirklich ernstgemeint, denn abwartend begann er mit dem Fuß auf dem Boden zu klopfen.

Perplex nahm ich die Hand wieder von der Türklinke. Langsam echt wütend werdend drückte meine Augen fest zusammen und starrte ihn herablassend an. Was bildete sich er ein?!

"Tja." Meine Stimme war so eisig scharf, sie schnitt die Luft vor mir praktisch in zwei. "Er schlägt mich wenigstens nicht."

"Du bist selber Schuld! Du hast mich geküsst!"

"Du hast mich doch zu erst geküsst!"

Wütend funkelten wir uns gegenseitig in die Augen. Dieser Mann erweckte die heftigsten Gefühlsausbrüche in mir. Ob positive Gefühle oder negative. Er erweckte alle.

"Wieso bist du zu diesem ekelhaften Typen gegangen?" Er gestikulierte in eine Richtung des Raumes als würde Maxi dort stehen.

"Wieso küsst du mich?!" Das war immerhin die viel wichtigere Frage.

Langsam begann Charles Stirnader vor Wut zu pulsieren.

"Wieso er?!", zischte der Vierzigjährige ohne meine Frage zu beantworten.
"Was spricht denn gegen ihn?!"
Unwissend zuckte ich mit den Schultern. Was stellte er sich so an? Es konnte ihm mehr als egal sein. Klar hatte ich gestern schon bemerkt, dass er eindeutige eifersüchtig auf Maxi war, aber er hatte sich doch selbst ins Aus befördert. Was war denn jetzt sein Problem?

"Du sollst nicht mit irgendwelchen Männern vögeln." Wäre ich nicht so in Rage, würde er mich nicht so wütend machen, hätte mich diese Aussage beinahe gefreut.
Er war eindeutig eifersüchtig auf Maxi. Da hatte Fred durchaus recht.

"Es kann dir egal sein mit wem ich schlafe." Wieso war mein Sexleben überhaupt ein Thema. Das war alles so absurd.
Ich stand hier in meinem Büro, oberkörperfrei, in einem hitzigen Streit über mein Sexleben mit dem großen Bruder meines verstorbenen Ex-Freundes für den ich vielleicht, vielleicht aber auch nicht, Gefühle entwickelte.

"Ja, das sollte es. Aber ist es verdammt nochmal nicht." Charles wütende Abwehrhaltung war innerhalb Sekunden eingebrochen und verzweifelt schlug er die Arme über dem Kopf zusammen. "Ich will nicht, dass du dich von irgendwelchen fremden, schmierigen Männern ficken lässt."

Stop Herz. Nicht schneller schlagen.
So sehr ich es verhindern wollte, reagierte mein Körper extrem auf seine Aussage. Er wollte mich nicht mit anderen Männern sehen. Hieß das, dass er mich an seiner Seite haben wollte?
Ich schüttelte nur den Kopf. Was für absurde Gedanken mein Hirn schon wieder ausspuckte.

"Du schläfst doch auch mit irgendwelchen Weibern und ich mache kein Fass auf deswegen." Genervt von der Gesamtsituation und vor allem von meinen eigenen Gedankengängen stemmte ich die Hände in die Hüften.

"Das ist etwas ganz anderes.", antwortete Charles ausweichend und fuhr sich allen Anschein nach erschöpft durchs Gesicht.

"Hör zu, Zachary. Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe. Ich– Mir sind die Sicherungen durchgebrannt. Das war einfach zu viel für mich." Er hatte sich halb von mir weggedreht und sein Blick galt den umstehenden Hochhäusern. Er klang glaubwürdig. Ich glaubte ihm, dass es ihm leid tat.

"Was war zu viel?" Er tat mir leid wie er dort stand. Wie ein Schuljunge an seinem ersten Schultag mit dem keines der anderen Kinder spielen wollte.

"Alles." Seine eindeutig zitternden Hände schob er in seine Hosentaschen. "Zu aller erst das in der U-Bahn, dann das was Fred gesagt hat, dieser Maxi und wie er dich angesehen hat, meine Eifersucht, dieser lachhafte Kuss meinerseits und wie du mich dann geküsst hast." Er wirkte gedankenverloren und starrte beinahe teilnahmslos aus dem Fenster.

Mein Herz machte einen Sprung. Er war eifersüchtig. Und es beschäftigte ihn was vorgefallen war. Es freute mich, dass er so ehrlich zu mir war. Und dass er einsah, dass sein Kuss wirklich ein Witz war.

"Du hattest recht." Überrascht sah er zu mir. Er wirkte plötzlich so viel müder und älter. Seine Falten wirkten tiefer und seine Augen schimmerten nur matt.
"Ich wollte in der Bahn von dir geküsst werden."

Seine Augen weiteten sich ein wenig und mit einem eindeutig überforderten Gesichtsausdruck dreht er sich wieder weg. Er sagte nichts.

Für wenige Augenblicke lag eine seltsame Stille über uns bis Charles sie mit schwacher Stimme brach.
"Wenn ich nicht einfach gegangen wäre, was wäre dann noch passiert?" Charles sah mich bei seiner Frage weiterhin nicht an.

Tatsächlich hatte ich selber auch schon darüber nachgedacht, was passiert wäre wenn. Dabei war ich zu dem Entschluss gekommen, dass nichts weiter passiert wäre. Wir wären nach Haue gefahren und eventuell hätten wir uns mit einem weiteren Kuss verabschiedet. Mehr wäre nicht passiert, denn selbst das wäre schon zu viel gewesen.

Eigentlich war es gut wie der gestrige Abend geendet hatte. Das war ein guter Cut in unserem Durcheinander. Jetzt sollten wir einfach einen Schlussstrich ziehen.
Ich sollte mich bestmöglich von Charles fern halten. Er war nur ein Arbeitskollege. Mehr nicht.

"Das tut nichts zu Sache."
"Hättest du versucht mich ins Bett zu bekommen?" Mein 'nein' kam wie aus der Pistole geschossen.

Ich drehte ihm ebenfalls den Rücken zu und begab mich wieder zu meinem Kleiderschrank. Ich brauchte dringend ein Hemd.

"Wieso küsst du mich dann, wenn du nicht mit mir schlafen möchtest?"

Wie konnte dieses Gespräch nur auf eine so falsche Bahn geraten? Warum hatte ich ihn nicht zu Beginn gleich rausgeschmissen?

Entnervt atmete ich etwas lauter aus und knöpfte die verbliebenen Knöpfe auf. "Mal abgesehen davon, dass du mich sowieso zu aller erst geküsst hast, habe ich nicht gesagt, dass ich nicht mit dir schlafen möchte. Ich habe damit gemeint, dass ich gestern nicht mit dir geschlafen hätte."

"Mit mir nicht, aber mit diesem ekelhaften Typen?!"
Ruckartig dreht er sich zu mir und war in einem Satz an meiner Seite.

Ich spürte seine Wärme. Seinen Atem. Seine verschobene Gefühlswelt. Seine Verwirrung. Seine Wut.

Ich blieb stumm.
Ich konnte ihm schlecht sagen, wie gern ich mit ihm statt mit Maxi geschlafen hätte. Oder, wie sehr meine Gedanken beim Sex mit Maxi bei ihm gehangen waren. Wie sehr ich mir gewünscht hatte, dass er es war. Wie sehr ich mich danach sehnte ihn erneut zu küssen.

Ich wäre gestern nicht mit ihm ins Bett gestiegen, weil ich erst einmal mit mir selber ins Reine kommen musste.
Noch immer versuchte mein Verstand daran festzuhalten, dass Charles mich nur so ansprach, weil er John so ähnlich sah. Und auch wenn mein Herz längst akzeptiert hatte, dass der Mann vor mir nicht John sondern Charles war und es sich nach seiner Nähe geradezu verzehrte, konnte ich mich ihm nicht ohne weiteres hingeben. Es wäre viel zu unmoralisch. Der große Bruder meines verstorbenen Ex-Freundes. Der große Bruder meiner Liebe des Lebens.

Und selbst wenn ich mich auf ihn einlassen würde, würde ich es langsam angehen lassen und nicht gleich aufs Ganze gehen.

"Hättest du mit mir geschlafen?", stellte ich ihm die Gegenfrage und funkelte ihn wütend an. "Ich kann es dir beantworten. Nein hättest du nicht! Ich will dich daran erinnern, wie ekelhaft ich doch bin." Das Gefühl, das geweckt wurde als ich an Charles Worte damals zurückdachte, ließ mein Herz schwerfällig klopfen. "Deswegen verstehe ich nicht was dein Problem ist. Lass mich doch einfach in Ruhe."

Ich wand mich wieder von ihm ab, nahm das endlich geöffnete Hemd vom Kleiderbügel und zog es an. Mit zittrigen Fingern knöpfte ich es zu und richtete den Kragen.
Ungeniert öffnete ich den Gürtel meiner Hose um das Hemd ordnungsgemäß darin zu verstauen.

Nur unterbewusst nahm ich wahr wie Charles näher an mich heran trat.

Wie letztens an meinem Schreibtisch nahm er sachte mein Kinn zwischen seine Finger und hob meinen Kopf an.
Ich konnte ihm gar nicht richtig ins Gesicht sehen, da spürte ich schon seine weichen Lippen auf meinen.

Hauchzart drückten sie sich gegen meine. Seine rauen Lippen, die Bartstoppel, sein verführerischer Duft erinnerten mich an den Kuss gestern und augenblicklich begann mein Herz zu rasen, die Schmetterlinge im Bauch schlugen wieder Saltos.
Er küsste mich. Zum zweiten Mal.

Genauso sanft erwiderte ich den vorsichtigen Kuss.
Charles trat noch näher an mich heran, legte seine Arme um meine Taille, zog mich an seinen Körper. Meine Hände legte ich in seinen Nacken um ihn noch näher zu mir ziehen zu können.

Wohlig seufzte ich in den Kuss. Es fühlte sich so gut an. Es fühlte sich richtig an.

Meine Gedanken wurden stumm geschalten, meine Zweifel für einen Augenblick vergessen. Es zählte nur Charles, wie sich seine Lippen mit meinen bewegten, wie seine Hände mich fest umschlossen hielten.
Zaghaft strich Charles mit seiner Zunge über meine Unterlippe, was mir ein ungewolltes Keuchen entlockte.
Dieser Kuss war erotischer als der ganze Sex mit Maxi.

Als wir uns langsam lösten bekam ich sofort Angst er würde mich wieder schlagen oder beschimpfen. Doch nichts dergleichen passierte.
Charles stand einfach vor mir. Immer noch so nah, dass unsere Nasenspitzen sich berührten, immer noch mit seinen Händen um meine Taille und meinen Händen in seinem Nacken. Unterbewusst hatte ich angefangen mit seinen Haarspitzen zu spielen.

Charles Augen waren weiterhin geschlossen. Sein Atem ging wie meiner stoßartig und bei jedem ausatmen blies er mir die Luft sanft ins Gesicht.

Ich musterte ihn genau. Keine Regung war auf seinem schönen Gesicht zu erkennen. Alles neutral.

Zögerlich lehnte ich mich wieder etwas nach vorne. Ich wollte ihn erneut küssen. Erneut schmecken.

Ohne einem weiteren Hintergedanken zog ich ihn in einen zweiten Kuss. Wie der erste war er sanft und zurückhaltend. So zärtlich, dass ich mich wunderte, wohin Charles vorherige Wut so schnell verschwunden war.
Dieser Kuss war viel kürzer als der erste und schwer atmend lehnte Charles seine Stirn gegen meine. 

"Bitte schlaf nicht mehr mit irgendwelchen Männern." Seine Stimme war nur ein Hauchen. Es war nicht nur eine Bitte, er flehte regelrecht danach. 
"Charl–" "Bitte! Ich ertrage den Gedanken nicht." Zaghaft drückte er für wenige Sekunden erneut seine Lippen auf meine. Raubte mir damit einen kleinen süßen Kuss.

Vorsichtig nickte ich. "Okay.", hauchte ich gegen seine Lippen nur um sie ein weiteres Mal mit meinen zu verbinden.
Warum ich ihm diesen Gefallen tat? Keine Ahnung. Mein Hirn war noch immer im Ruhemodus und mein Herz war allein für meine Handlungen verantwortlich.

Es wurde still zwischen uns.
Keine Worte, keine weiteren Küssen. Wir standen einfach Arm in Arm da. Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht. Spürte seine wohltuende Nähe.
Es war eine angenehme Stille, fast wie gestern bei Fred als wir gegessen hatten. Wir genossen einfach die Anwesenheit des anderen.

"Würdest du mit mir schlafen, wenn du die Möglichkeit hättest?" Ich hatte lange gehadert diese Frage zu stellen und fürchtete mich ehrlich gesagt vor der Antwort.

Charles Stirn löste sich von meiner und er trat einen Schritt von mir weg. Er mied meinen Blick, alles andere war interessanter. Er machte noch einen Schritt nach hinten wodurch unser Körperkontakt komplett verloren ging. Augenblicklich war seine wohlige Wärme verschwunden und kühl lief mir ein Schauer über den Rücken.
Er brauchte lange bis ihm seine Antwort über die Lippen kam.

"Ich bin nicht schwul."

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