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Kapitel 36 (1/4)

Wir konnten Lessiko nicht erschießen. Sollten seine Worte wahr sein, und das Haus würde hochfliegen, sobald er stirbt, wäre das Selbstmord. Und ich zweifele nicht an seiner Überzeugung, das durchgezogen zu haben.

»Du verdammter...«, keuchte Hektor am Boden zuckend.

»Was ist das für ein Schauspiel?«, ruft Victor zu seinem jüngsten Cousin herunter, der anscheinend das letzte bisschen seiner Vernunft verloren hat.

Lessiko tänzelt schmunzelnd um Hektor herum. »Was das soll, fragst du? Hast du all das vergessen, was vor Jahren geschehen ist?« Er bleibt stehen und deutet auf seine Arme, die seit ich ihn kenne, immer in weißen, langen Handschuhen steckten. »Hast du... das hier vergessen?«

Schon bei unserer ersten Begegnung hatte er eine besondere Vernarrtheit zu seinen Händen gezeigt. Ich fragte mich immer, was so Schlimmes dort sein könnte, dass er sie immer versteckt.

Lessiko zupft die Spitzen seiner Handschuhe ab, dann reißt er sie herunter. Ich erschaudere. Von den Fingern an ist die Haut bis zu seinem Mantel rot-schwärzlich und so rau, als wäre es eine einzige Narbe. An den Knöcheln ragen offene Wunden hervor, die wohl durch die Reibung des Stoffes entstanden waren und nur noch an zwei seiner Finger trägt er Nägel.

Der junge Arzt wendet den Blick ab, und wischt sich über die Arme, als würde er sich vor sich selbst ekeln. »Bis zu meiner Hüfte reichen die Narben.«

Victor schnaubt. »Das ist dein kindischer Grund? Aus... Rache für ein paar Narben?« Er verschränkt die Arme vor der Brust. »Es ist und war völlig egal gewesen, wie du aussiehst. Denkst du irgendwen interessiert es, was du da unter deinen Handschuhen versteckst?«

Lessikos emotionsgeladene Augen blitzen auf. »Mich interessiert es.« Eilig wollte er sich die Handschuhe wieder überziehen, doch er hielt inne, als er seine linke Hand in den Stoff bewegt. Nach kurzem Überlegen wirft er die Handschuhe beiseite und hockt sich zu Hektor runter. »Du hast mich schon immer gehasst. Spätestens, als du mich mit der Säure in der Lagerhalle übergossen hast, wurde mir das bewusst.«

Hektor schluckt hart, im Wissen, dass es in einer Sackgasse sitzt. Meine Hände verkrampfen sich um das Geländer. Gibt es denn nichts, was wir tun können, um das hier alles zu stoppen?

Mit einem vorwurfsvollen Blick zu Victor auf, fährt Lessiko fort: »Zwei Monate lag ich im Krankenhaus, konnte mich nicht bewegen mit dem ständigen Schmerz, als würde mein Körper zerfressen werden.... Unser Großvater war gerade erst gestorben. Und ich wünschte mir, ich wäre ihm einfach gefolgt.« Er verengt seine Augen. »Du hast nichts getan. Du hast Hektor nicht bestraft, du... du warst völlig in der Arbeit als neuer Boss versunken. Hast du ihn überhaupt jemals bestraft, wenn er mich geschlagen oder schikaniert hat? Er war stärker und nützlicher als ich, also... hast du ihn gewähren lassen.«

»Das ist nun mal das Schicksal derjenigen, die in diese Familie geboren werden. Wenn ich mich um jedes Wehwehchen meiner Leute kümmern würde, hätte ich nicht mal mehr Zeit zu atmen!«, verkündet Victor zwar groß, doch an seinen zuckenden Augen merke ich, dass er sehr wohl über Lessikos Worte nachdenkt.
Lessikos Züge werden sanfter. »Ich mache dir keine Vorwürfe. Du warst schon immer mein großes Vorbild und die eine Person, zu der ich aufblickte, wenn es mir schlecht ging. Du hast so viel für mich getan. Mich aufgenommen, als meine Eltern die Familie an die Polizei verraten haben. Mich immer gutmütig und gerecht behandelt. Mir das Studium für Medizin ermöglicht, obwohl du damit ein großes Risiko eingegangen bist... Aber dieses eine Mal in meinem Leben werde ich etwas vollkommen eigennütziges tun.«

Lessiko strich seinem verhassten Cousin einige nasse Strähnen aus dem Gesicht. »Fünf Minuten bleiben noch, bevor der Timer der Bombe abläuft, die ich in den Rohren platziert habe. Zu Schade, dass du es kaum mehr mitbekommen wirst. Sobald das Gift in deinen Adern zu wirken beginnt, wird der Schmerz zu groß sein, um das Bewusstsein zu behalten.«

Als Hektor langsam seine Kraft wiedererlang, will er seinen Arm nach Lessiko ausstrecken. Doch er betäubt ihn einfach ein weiteres Mal mit dem Teaser. Schmerzerfülltes Gurgeln erfüllt den hohen Raum. Hektors Männer verkrampfen die Hände, doch sie wagen es nicht, mit einer falschen Bewegung hochgejagt zu werden.

Victor schüttelt fassungslos den Kopf. »Darum das alles? Du hast alle manipuliert, um Hektor töten zu können? Wieso hast du es verdammt nochmal nicht im Haus getan, anstatt die ganze Familie mit reinzuziehen?«

»Natürlich hätte ich ihn vergiften können, das wäre ein leichtes gewesen. Aber was hätte mir das gebracht? Ich wollte mehr. Und als ich erfuhr, dass Hektor Informationen an den Carlos-Clan weitergab, wollte ich es dir sagen, natürlich wollte ich das!«, begehrt Lessiko auf, als würde er versuchen sich zur rechtfertigen. »Gleichzeitig wusste ich, dass du mir nicht glauben würdest und da sah ich meine Chance.«

»Ach ja?«, schnaubt Victor bitter. »Du warst eine der Personen, der ich vollstes Vertrauen schenkte.«

Lessikos Augen weichen einen Moment zur Seite, als würde er nachdenken. Dann fährt er fort: »Was, wenn ich doch nicht so nutzlos war? Was, wenn ich allen zeigen könnte, wie schlau ich bin?« Seine Mundwinkel zogen sich von einem Ohr zum anderen, als er begeistert zu grinsen beginnt. »Hektor zu töten, reichte mir nicht. Ich wollte den Carlos-Clan. Ich wusste, dass ich ihn bekommen könnte, wenn ich alles nur sorgfältig plante.«

»Du Verrückter!«, spricht Adrian meine Gedanken eins zu eins aus. »Das ist größenwahnsinnig! Wie sollte eine einzige Person, das alles geplant haben?«

»Jesse!«, ruft Lessiko, sodass ich zusammenzucke und hinter Victor flüchte. Der junge Arzt springt hoch und wippt verspielt auf die Zehenspitzen und zurück.

»Erinnerst du dich an die Wanze, die dir mal zugesteckt wurden war? In deine rechte Jackentasche? Eine M455?«

»Woher...«, flüstere ich, während ich den Abend von damals Revue passieren lasse. Es war unmöglich, dass Lessiko all das wissen konnte, es sei denn, er hätte sie selbst dort platziert. Wir hatten zusammen mit Elliot auf der Couch in der oberen Etage gesessen und erzählt. Die perfekte Möglichkeit, um eine kleine Wanze in meine Tasche wandern zu lassen. Niemand hätte ihn verdächtigt. Warum auch?

Lessiko lacht auf. »Und ihr dachtet, es wäre Hektors Untergebener gewesen! Ein Zufall, dass er den Abend dort war? Oder vielleicht habe ich ihn genau zu diesem Zeitpunkt hergelockt, damit dein Verdacht auf ihn fällt?«

Selbst in Victors Blick erkenne ich so etwas wie Unsicherheit – darüber, was er noch glauben sollte und was nicht. »Was hätte dir das gebracht?«

»Den Verdacht so weit wie möglich von mir zu lenken natürlich. Zudem war es ein guter Test, um eure Verhaltensweisen zu analysieren.«

»Dafür dieses Risiko eingehen?«, wirft Adrian ein. »Wenn das stimmt, was du für einen Irrsinn von dir gibst... was hast du noch alles angerichtet?«

Lessiko zuckt unschuldig mit den Schultern. Dann beginnt er an seinen Fingern abzuzählen, als würde er nur über die nächste Einkaufsliste reden. »Das mit der Schokolade damals... Ja, das war eine gute Entscheidung. Sie hat mir perfekte Daten über Victors gesundheitlichen Zustand geliefert. Ich konnte einfach an ihm experimentieren, ohne dass es jemand hinterfragte.« Er hebt den nächsten Finger bei seiner nächsten Aufzählung, während unsere Schultern in Entsetzen herabsinken.

»Jesses Entführung war eine Menge Arbeit... puh, das könnt ihr mir glauben. Aber die war es wert. Ich hab übrigens alles im Lager des Carlos-Clans damals beobachtet. Zum Glück verfolgten Blair und ich ähnliche Ziele, weshalb sie mir half, dich nur zu Testzwecken zu entführen. Reibungslose Ergebnisse über Nikolais Verhaltensmuster. Und... Ah!«, er schnippt mit den Fingern, als würde ihm eine spannende Erinnerung kommen. »Tut mir leid mit den Scherben, Jesse... Aber ich musste Victor ja irgendwie dazu veranlassen, dich in sein Ferienhaus zu bringen.«

»Das alles... warst also du?«, hauche ich daran verzeifelnd, was gerade eigentlich noch Realität ist und was dieser Fuchs geplant hatte.

»Ja, so gut wie«, trällert er leichtfertig.

Victor stemmt sich ruckartig auf das Geländer, sodass das Metall zu vibrieren beginnt. »Ist mir scheiß egal, was du geplant oder getan hast. Mit dem Leben wirst du nicht davonkommen, das garantiere ich dir!«

»Das ist okay.« Lessiko fällt in seinen Sessel zurück, lümmelt sich lustlos ins Polster. »Ich habe geplant, hier zu sterben. Mein Ziel ist erreicht. Hiermit übergebe ich dir offiziell den Carlos-Clan, der einen neuen Boss braucht. Viel Spaß damit.« Er überschlägt die Beine auf der Armlehne. Neugierig betrachtet er seine alten Narben, die er das erste Mal offen zeigt. Dann wedelt er lustlos mit seiner Hand. »Was steht ihr da noch? Geht ruhig. Ein paar Minuten bleiben euch noch. Vielleicht überlebt ihrs ja.«

Victor leckt sich über die Zähne, während er Lessiko von oben bis unten mustert. »Die Schlüssel der Handschellen. Wo sind sie?«

»Keine Ahnung.« Lessiko streicht gedankenverloren über die vernarbte Haut. »Irgendwo in der Küche glaube ich. Wer weiß..."

Können wir ihm trauen? Oder ist das bloß wieder eine seiner Fallen? Egal was es ist, Victor nimmt meine Hand und macht kehrt.

Adrian holt zu uns auf, während wir den Weg, den wir zur Flucht nutzen wollten, zurücklaufen. »Was ist Ihr Plan, Sir?«

»Vorne geht es nicht raus, also müssen wir doch hinten durch. So wie Lessiko klang, waren die Männer bei ihm, die einzigen Wachen. Und bleibt keine Zeit zum Überlegen.«

Genau in diesem Moment wackelt der Boden. Wir stoppen und taumeln gegen die Wand. Die Schränke im Flur fallen um. Einige Blumentöpfe zerspringen und einige Schubladen fallen heraus.

»Beeilung!« Victor rappelt sich auf und zieht mich mit sich.

Sofort schließt Adrian zu uns auf. »Sir! Was ist mit Elliot?«

Im Rennen schüttelt Victor den Kopf. »Ohne Schlüssel können wir nichts tun.«

»Lassen Sie mich nach ihm suchen!«

Victors Hand um meine verkrampft sich. Doch kaum wird mir klar, was durch seinen Kopf schießt, reiße ich mich los. »Wir können ihn nicht zurücklassen!«

»Komm sofort wieder her!«, brüllt Victor und will mich am Arm packen, doch ich weiche zurück. »Hier geht es um Sekunden!«

»Ich lasse doch Elliot nicht einfach sterben!«

»Natürlich nicht! Aber im Moment können wir nichts tun!«

»Dann hol ich persönlich den Schlüssel!«, entscheide ich ohne Überlegung und laufe los. Die entsetzten Rufe der anderen halten mich nicht auf. Wie viele Minuten werden noch bleiben? Mein Herz rast so schnell, dass ich es in den Ohren höre. Für einen Augenblick kursiert die Frage in meinem Kopf, wie es sein wird, lebendig begraben zu werden. Doch ich schüttele sie schnell von mir.

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