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Kapitel 35 (2/3)

Zum exakten Gegenteil davon, wirbelt mein Kopf zu ihm herum, sodass ich einen schmerzhaften Stich in die Seite bekomme. Unauffällig gleitet Lessiko Blick zu den Wachposten, die ihn unnachgiebig anstarren. Knurrend drehe ich mich zurück. Was ist diesem Wahnsinnigen denn jetzt wieder eingefallen?

»Siehst du die Vitrine, an der Hektor gerade steht?«, flüstert er mit regloser Mine, während sein älterer Cousin in seinem Monolog vertieft ist. »Unter den Scherben liegt ein Ersatzschlüssel für eure Fesseln.«

Ich spitze die Ohren.

»Mir ist es gleich, ob ihr sterbt oder nicht. Falls ihr leben wollt, solltet ihr schleunigst dem Schlüssel habhaft werden. Denn in...» Seine Augen suchen nach der Kuckucksuhr. »...vierzig Minuten: Boom! Dann fliegt das Haus in die Luft.«

Ich schlucke schwer und frage ebenso leise: »Weiß Hektor davon? Oder ist das dein verrücktes Werk?«

»Was glaubst du?«

Mich überkommt Gänsehaut. Meine Stimme zittert. »W-Wieso... hilfst du uns plötzlich? Ich begreife es einfach nicht.«

»Versteh mich nicht falsch. Ich habe kein Interesse an diesem dummen Clan oder an den Machtspielchen, die hier getrieben werden. Meine Motivation ist weitaus simpler.«

»Lessiko!« Der junge Arzt springt sofort auf, als Hektor sich wieder zu uns dreht und ihn zu sich heran winkt. »Der Vertrag.«

Lessiko überreicht seinem Cousin ein Klemmbrett und einen Kugelschreiber. Hektor überfliegt die Zeilen. Anschließend hält er das Brett Victor unter die Nase. »Da ich ein Mann von Ehre bin, möchte ich darauf verzichten, dich oder den Jungen zu foltern. Unterschreib einfach hier und ihr könnt beide in Ruhe sterben. Ich gehe sogar so weit, euch ein letztes Mal von den Fesseln zu befreien, damit ihr euch voneinander verabschieden könnt.«

Victor leckt sich über die Zähne. »Lass Jesse gehen.«

»Nein.«

»Dann steck dir dein Klemmbrett sonst wo hin!«

Hektor senkt die Arme. »Verstehe. Ich werde in fünfzehn Minuten wiederkommen, um deine endgültige Antwort entgegenzunehmen«, verkündet er und verlässt den Raum. Bevor ihm Lessiko folgt, deutet er mit einem Nicken in Richtung der Vitrine. Dann sind Victor und ich allein.

»Als du am Handy riefst, dass mich Hektor und Lessiko verraten hätten, wollte ich es nicht glauben.« Victor leckt sich über die Lippen. »Was habe ich in Lessikos Erziehung falsch gemacht?«

»Vielleicht ist er nicht zwingend unser Feind. Unter der Vitrine soll ein Schlüssel für die Handschellen liegen. Zumindest sagte das Lessiko.«

Victor runzelt die Stirn, bevor er zur ehemals teuren Vitrine sieht, die seit Nikolais Besetzung ein Trümmerhaufen ist. »Er spielt mit dir. Er will uns auf dem Boden kriechen sehen.«

»Das wäre eine Möglichkeit. Eine andere wäre, dass er die Wahrheit gesagt hat. Ich sitze näher an der Vitrine, also werde ich nachsehen.«

Wie ein gestrandeter Delphin beginne ich hochzuhopsen und den Stuhl dabei in Richtig der Vitrine zu lenken. Obwohl ich immer nur einen Zentimeter oder zwei rutsche, klopft mein Herz mit jedem Hops. Wenn Lessiko ehrlich war, ist da unsere einmalige Chance.

»Beeil dich!«, drängt Victor auf halbem Weg.

Ich stöhne laut. »Denkst du, ich bin auf einem Sonntagsspaziergang? Weißt du, wie anstrengend das ist?«

Für einen Moment bin ich unaufmerksam und setze zu viel Kraft ein. Meine Hände wackeln noch, da kippe ich mitsamt dem Stuhl um. Dumpfes Plumpsen, gefolgt von meinem Stöhnen.

»Jesse, gibt dir verdammt nochmal Mühe!«

Ich schlucke meinen Kommentar herunter und setzt die Rutschpartie auf dem Boden fort. Genau genommen ist diese Position zu meinem Vorteil. Den letzten Rest überquert, ruckele ich mich so zurecht, dass meine Fingerspitzen an die Glasscherben heranreichen. Die erste Scherbe schmeiße ich aus dem Handgelenk auf den großen Haufen. Die zweite, dritte und vierte folgen. An meiner Stirn läuft der Schweiß herab, unter meinen Achseln ist eine Fontäne ausgebrochen – alles unter Victors Beobachtung.

Zwei kleine Haufen Scherben bleiben erfolglos, doch als ich mich gerade an einer scharfen Kante schneide, reicht meine Fingerspitze an etwas metallisches. Mit leuchtenden Augen ziehe ich den Schlüssel hervor. »Ich hab ihn! Ich hab ihn Victor!«

»Das hast du gut gemacht! Versuche das Schloss zu öffnen!«

Wie angewiesen mühe ich mich ab, diesen verdammten Schlüssel irgendwie in die Öffnung zu manövrieren. Doch immer, wenn ich gerade das Loch getroffen habe, rutsche ich ab. »Fuck! Das ist unmöglich!«

»Bleib ruhig. Atme durch und versuche es nochmal«, weist mir Victor an. Der hat ja gut Reden. Trotzdem befolge ich seinen Rat, lasse mir einige Sekunden, um mich zu sammeln.

Nach weiteren drei Versuchen schaffe ich es, das Schloss zu treffen und die Handschellen aufspringen zu lassen. Augenblicklich schnappe ich mir den Schlüssel und befreie auch meine linke Hand.

»Sehr gut«, lobt Victor. »Nimm eine Scherbe, um die Seile durchzuschneiden.«

Ich folge seinen Anweisungen, und rubbele eine scharfe Glasscherbe an den Seilen was das Zeug hält. In einem Bruchteil der Zeit, die ich für die Schlösser benötigt habe, fallen die Seile auf den Boden.

Kaum stehe ich, haste ich zu Victor, um ihn von den Fesseln zu befreien. Dabei handelt mein Körper wie von selbst.

»Das war das uneleganteste Rettungsmanöver, das ich je gesehen habe«, kommentiert Victor, als ich ihn von den Handschellen befreit habe. Er reibt sich über die roten Gelenke. »Aber solange es den Zweck erfüllt...«

»Tut mir leid, dass ich nicht als Elite-Agent geboren wurde, der sein Leben lang nichts anderes getan hat, als sich vor Schurken zu retten und Schlösser zu knacken«, beschwere ich mich, bevor ich auch seine Fesseln an den Beinen löse.

Nachdem ich wieder auftauche, legt mir Victor eine Hand an die Wange. Das erste Mal bemerkte ich mein rasendes Herz, das vor Panik Adrenalin durch meine Blutbahnen pumpt.

Victor küsst mich sanft. »Ich bin sehr stolz auf dich. Überlass alles weitere mir. Du bist jetzt in Sicherheit.«

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