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Kapitel 32 (1/3)

Das Winstor-Archer Hotel wurde im 19ten Jahrhundert von dem Geschäftsmann Mr Winstor und dem Arzt Mr Archer gegründet. Seitdem gilt es als ein Austragungsort vieler Geschäftsessen, Hochzeiten und Banketts. Bekannt ist es hauptsächlich durch das historische Gebäude, mit der modernen Einrichtung, die vor wenigen Jahren eine Komplettsanierung erhalten hat. Zudem gilt es als ein vertrauenswürdiger Partner bei politischen Anlässen.

Ach, und es ist mein Arbeitgeber. Naja, ehemaliger Arbeitgeber. Bei dem ich nicht einmal ordentlich gekündigt habe. Nicht die besten Voraussetzungen, das ist mir bewusst. Darum schlucke ich hart, als ich über den Parkplatz laufe und das Foyer betrete. Wenn ich es mir recht überlege, ist es das erste Mal, dass ich den Haupteingang nutze. Für Angestellte gibt es einen Nebeneingang, durch den wir immer gingen, um die Gäste nicht zu stören.

Jetzt als Gast einen Fuß ins Foyers zu setzen, lässt alte Erinnerungen in mir aufkochen. Anstatt abgelaufenen Sneakers berührten nun polierte Lackschuhe die Fliesen des Hotels. Anstatt einer hellblauen Fliege, lag nun eine schwarze Krawatte um meinem Hals - unter meinem Kragen auch heimlich Victors Halsband. Anstatt zerzauste Locken, waren meine Haare mit Gel nach hinten gekämmt.

Ich mag wie ein neuer Mensch aussehen... doch kaum betrete ich dieses Hotel, wird mir bewusst, dass es nur ein Kostüm ist. Aber ich spiele diese Rolle nun schon seit einem Jahr. Zu lange, um nun zu schwanken. Darum lasse ich meine Hände in den Taschen verschwinden und setze ein charmantes Lächeln auf. Anschließend begebe ich mich zum Empfang, bei dem mich die Leiterin des Hotels sowie ihr Stellvertreter begrüßen.

»Mr Carter?« Die Dame im schwarzen Anzug mustert mich mit verzogenem Mund. Natürlich ist sie vergärt mich zu sehen. In meiner Dienstzeit hatte ich nie etwas persönlich mit ihr zu tun gehabt. Doch aus den Medien und von meinem plötzlichen Verschwinden muss ich Aufmerksamkeit erregt haben – und viel Ärger. Ihre verengten Augen fangen meinen Blick ein. »Uns wurde nicht mittgeteilt, dass... Sie kommen würden.«

»Das war mir bis vor Kurzem auch noch nicht bewusst«, lache ich, mich selbstbewusst gebend, verkrampfe dabei allerdings meine Finger in der Hosentasche. »Wir freuen uns, unser Essen heute bei Ihnen austragen zu dürfen.«

Es ist unübersehbar, dass sie mir gerne ein paar Flüche an den Kopf schmeißen würde. Da es aber einem Todesurteil gleichkäme, einem Vertreter des Lassini-Clans zu beleidigen, schluckt sie ihren Ärger herunter. In einer geschmeidigen Pose deutet sie auf das Restaurant rechts von uns. »Wir haben alles für Sie vorbereitet. Würden Sie mir bitte folgen?«

Mit Kay und ihrem kleinen Team aus vier Leuten, folge ich der Hotelleiterin ins Restaurant. Hier habe ich in der Vergangenheit schon hunderte Tische am Morgen gedeckt oder Buffets abgeräumt. Am heutigen Tag gibt es allerdings nur einen gedeckten Tisch. Im privaten Abteil am Ende des Raumes, mit Raumteilern vom Rest des Restaurants abgeschottet. Und diesmal stehe ich nicht daneben, um Bestellungen anzunehmen, sondern sitze auf dem Sofaplatz, umgeben von meinen Bodyguards.

»Darf ich Ihnen etwas bringen?«, fragt die Hotelleiterin persönlich ihren hohen Gast.

Ich verschränke die Finger auf dem Tisch. »Nein, danke. Ich möchte mich nun auf das Gespräch vorbereiten. Sie dürfen gehen.«

Obwohl sie sich wütend auf die Lippe beißt, tut sie doch, was ich von ihr verlange und verlässt das Restaurant. Kaum ist sie weg, atme ich sichtbar durch.

»Das sieht echt schön aus hier...«, schwärmt Kay, lässt ihre Deckung fallen und dreht sich einmal im Kreis. »Ich mag die Bilder vom Wein.«

Sie ist viel zu unbedarft. Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dass Victor damals gerade sie ausgewählt hat, um auf mich aufzupassen. Das heißt, dass er ihr einiges zutrauen muss. Aber einmal von ihrer enormen körperlichen Stärke abgesehen, wirkt sie auf mich viel zu unschuldig. Wenn ich sie mit Adrian oder Elliot vergleiche, ist sie bloß ein Kind. Im Grunde ist sie das ja. Armut treibt einen zu den unerklärlichsten Dingen.

Ein Blick zur Armbanduhr zeigt mir, dass ich noch eine dreiviertel Stunde habe, bevor meine Gäste ankommen. Ich stemme mich auf dem Tisch hoch. »Mal sehen, ob ich die Toiletten noch wiederfinde«, scherze ich. Als mir die gesamte Mannschaft folgt, strecke ich ihnen meine Hand entgegen. »Wollt ihr mir alle zugucken, oder was?«

»Wir können Sie doch nicht aus den Augen lassen, Mr Carter! Was, wenn es einen Anschlag gibt?«, mahnt mich Kay eindringlich.

Ich verdrehe die Augen, winke sie zu mir heran. »Einer reicht«, stelle ich streng fest. Damit gibt sie sich zufrieden und stationiert ihr Team im Restaurant, während sie mir selbst aus dem Saal folgt.

Unauffällig schleiche ich am Empfang vorbei, murmele vor mich hin, als ich überlege, wie ich meinen Plan nun umsetze.

»Mr Carter?«, reißt mich Kay aus den Gedanken, als ich die Treppe in den Keller nehmen will. Sie zeigt mit dem Daumen über den Rücken. »Wir sind gerade an den Toiletten vorbei.«

»Ich weiß«, entgegne ich zynisch. »Du musst noch eine Menge lernen.«

Die Wendeltreppe reicht etwa vier Meter in den Keller, bevor wir bei den Mitarbeiter- und Lagerräumen ankommen. Während ich zielsicher auf meinen alten Pausenraum zusteuere, sieht Kay sich aufmerksam um. »Was genau suchen wir, Sir?«

»Etwas Kostbares.« Bei meinem Satz huscht ein Lächeln über meine Lippen. »Sag mal, wie bist du eigentlich zum Lassini-Clan gekommen? In diesem jungen Alter«, stelle ich die Frage, die mich schon seit unserer ersten Begegnung interessiert. Doch bisher hatten wir nie die Gelegenheit, so ungezwungen miteinander zu sprechen.

Kay überlegt einen Moment. »Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, wie viele andere im Trainingslager. Eines Nachmittags kam ein Mann und bot unserem Heimleiter viel Geld für ein paar Kinder an, die er mitnehmen könnte. Danach fragte er uns, ob wir für eine bessere Zukunft kämpfen wollen würden... und ich sagte ja.« Sie bläst verspielt die Wangen auf. »Das Trainingslager war hart, aber es hat mich ermutigt, daraufhin zu arbeiten, eines Tages genug Geld verdient zu haben...«

»Für deinen Traum?«

Sie nickt heftig. »Geld regiert eben die Welt. Und ich muss mich beeilen. Meine Tante ist schon sehr alt. Aber sie ist meine letze lebende Verwandte. Ich will zu ihr ins Ausland reise, bevor sie vielleicht stirbt.«

»Das wirst du bestimmt.«

Beim Pausenraum angekommen, öffne ich die Tür einen Spalt breit, um mit Kay hineinzuspähen. Mein Gesicht beginnt zu strahlen, als ich Courtney wiedersehe, die am Getränkeautomaten steht und sich eine kalte Limonade kauft.

»Ist sie ihr Ziel, Mr Carter? Soll ich sie ausschalten?«

Kay bekommt einen vorwurfsvollen Blick von mir. »Natürlich nicht! Sie ist eine Freundin. Warte hier draußen, bis ich fertig bin.«

Courtney rechnet nicht mit einem Besucher. Natürlich nicht. Darum schleiche ich in den Raum, schließe die Tür zaghaft und bewege mich langsam auf sie zu. Gerade als sie fluchend gegen den Automaten schlägt, weil er ihre Limonade nicht rausrücken will, lege ich ihr von hinten meine Hände auf ihre Augen.

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