Kapitel 31 (1/2)
An meinem erschöpfter Körper läuft der Schweiß herab. Ich ziehe an meinen Fesseln, doch sie geben nicht nach – wie seit anderthalb Stunden. »Victor... Wie lange muss ich noch so bleiben?«
Er hatte mich ans Bett gebunden, den Vibrator eingeführt und meine Augen mit einer Binde verdeckt. Dieses unbekannte Spielzeug in meinem Hintern fühlt sich anders an als Victor. Glatter und kälter. Es vibriert, mal stärker, mal schwächer. Je nach Victors Eingaben auf der Fernbedienung. Dadurch bewegt es sich ständig in mir, lässt mir keine Pause zum Atmen. Neben diesem Teil, foltert Victor mich allerdings mit etwas weitaus schlimmerem. Zwischen meine Beine hatte er einen Massagestab gebunden, der direkt auf meinem erregten Glied liegt und ebenso stark vibriert. Es ist so anders als eine Hand. So viel intensiver... Darum kam ich auch bald, einfach nur von diesem Gerät und dem Vibrator in mir.
Doch danach stoppte Victor nicht, ganz im Gegenteil. Er schaltete den Stab eine Stufe höher. Weil ich gerade erst gekommen war, reagierte mein Körper extrem empfindlich. Mein Becken zog sich zusammen und ich kämpfte gegen meine Fesseln an. Es war wie ein Schmerz, der sich zu gut anfühlte, um ihn zu genießen. Mein gequältes Stöhnen ging unter, als Victor seine Hand auf meinen Mund legte und mir ins Ohr flüsterte: »Nummer eins. Wie oft du heute kommen wirst? Lass es mich sehen.«
Und jetzt lieg ich hier seit einer Ewigkeit – wimmernd, im aussichtslosen Versuch, Victor davon zu überzeugen, mich loszubinden. Ich kann nicht fliehen, muss diese Überreizung ertragen. Während Victor am Schreibtisch sitzt, seine E-Mails durchgeht und ab und zu die Stufe des Vibrators erhöht.
»Ich kann nicht mehr...«, jammere ich. Der Speichel rinnt meinen Mundwinkeln herab. Durch das Zittern meines Körpers, bewege reibe ich mich ungewollt selbst am Massagestab. »Bitte... bitte mach mich los... bitte...«
Ich krümme meinen Rücken soweit es mir die Fesseln erlauben. Dann komme ich heiser stöhnend zum vierten Mal an diesem Abend. Es ist so frustrierend, dass mir Tränen in die Augen steigen. Mit fehlt sogar die Kraft, mich auf der Matratze zu wälzen.
»Victor...«
»Du bist wieder gekommen.« Ich höre, wie ein Stuhl zurückgeschoben wird, dann Schritte. Anschließend streicht eine Hand über meinen Bauch. »Wenn du sehen könntest, wie du gerade daliegst... So gefällst du mir.«
»Mein Limit ist erreicht... Ich kann wirklich nicht mehr... bitte...«, schluchze ich. Als mir Victor dir Augenbinde abnimmt, laufen mir die Tränen über die Wange. »D-Dieses Safeword... bitte... ich weiß es nicht mehr.«
Augenblicklich erlischt Victors Schmunzeln. Ohne ein Wort zu sagen, befreit er mich vom Massagestab und Vibrator, anschließend auch von den Fesseln. Zittrig setze ich mich auf, atme tief durch. Als ich zu ihm rutschen will, um mich an ihn zu schmiegen, steht er auf und beginnt unsere benutzten Spielzeuge im Bad zu reinigen.
Meine Brust zieht sich zusammen. Warum ist er auf einmal so abweisend? Ist er enttäuscht, dass ich unser Spiel abgebrochen habe? Habe ich etwa den Abend ruiniert?
Nachdem ich geduscht habe und mir meinen Pyjama überziehe, geht Victor ins Badezimmer. Er duscht, fährt seinen Laptop herunter und zieht die Vorhänge zu – ohne mit mir zu sprechen.
Ich hab's komplett versaut... Ich kralle meine Fingernägel in die Bettdecke. Erst behaupte ich groß, ich würde alles für ihn tun und dann breche ich einfach ab. Natürlich ist er wütend!
Als mein Boss sich auf die Bettkante setzt, überfalle ich ihn von hinten und schlinge meine Arme um seinen Bauch. »Bitte sei nicht mehr sauer... Ich werde nie wieder dieses Safeword benutzten, das verspreche ich! W-Wir können auch... weitermachen. Die ganze Nacht. Alles was dich glücklich macht!« Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. »Aber bitte sei nicht mehr sauer...«
Er befreit sich aus meiner Umarmung, dreht sich um und hebt mein Kinn an. Meine feuchten Augen treffen auf Victors gerunzelte Stirn. »Wovon sprichst du? Warum sollte ich sauer sein?«
»N-Naja... Ich hab doch alles abgebrochen...«
Victor seufzt. »Dafür ist das Safeword da. Das du im übrigen vergessen hast. Es war Kugelschreiber.« Er verdreht die Augen. »Du bist der Erste, der so ein lächerliches Wort gewählt hat. Und du bist der Erste, der so lange ohne Safeword durchgehalten hat. Die meisten meiner Subs haben es bereits bei der ersten oder zweiten Session genutzt.«
Verärgert stoße ich mich von ihm. »Und warum ignorierst du mich dann? Du hast mich einfach losgemacht und kein Wort mit mir gewechselt!«
»Ich gebe meinen Partnern immer nach Benutzen des Safewords Freiraum, bis sie von selbst auf mich zukommen. Die meisten brauchten es, um ihre Gedanken zu ordnen.«
»Du bist nicht enttäuscht?«
»Natürlich nicht. Du hast das heute sehr gut gemacht.«
Ich schlage meinem großen Boss zweimal gegen die Schulter. Mit zuckenden Augenbrauen betrachtet er meine kraftvollen Schläge, die ihn nichtmal taumeln lassen. Dann schmeiß ich mich auf meine Seite des Bettes und ziehe die Decke über meinen Kopf. »So ein Vollidiot.«
»Was war das gerade, Jesse Carter?«, zischt es kalt hinter mir. Ich zucke zusammen als eine große Hand neben meinem Gesicht auf das Kopfkissen knallt. »Hüte deine Zunge«, raunt der Mafia-Boss, der nun gefährlich nahe über mir kniet. Auch wenn wir nun schon ein Jahr zusammen sind – sein gigantisches Ego muss ihm in die Wiege gelegt worden sein.
»Sonst was?«
Er drückt sich fest an meinen Rücken, umschließt meinen Hals und raunt mir ins Ohr: »Sonst zeige ich dir, wie du mir mir zu reden hast.«
Ich beiße mir auf die Lippe, als ich Victors harten Schritt an meinem Hintern spüre. Was sollte auch sonst passieren, während er mir anderthalb Stunden zusieht, wie ich nackt und wimmernd in seinem Bett liege? Obwohl ich vorhin mein Limit erreicht habe, fehlt mir das Gefühl, Victor nahe gewesen sein. Darum fordere ich ihn heraus: »Versuch es doch.«
»Du bist dir sicher? Trotz des Safewords?«, versichert er sich.
»Ja.«
Plötzlich packt er meine Hände, um sie auf das Kissen zu pressen. Jedoch entreiße ich sie ihm im Überraschungsmoment. Dann krabbele ich unter ihm hindurch. Dabei versucht er nach meinem Oberteil zu haschen, doch er verfehlt. Über meinen Sieg kichernd springe ich vom Bett, werfe meinem Boss einen hämisches Grinsen zu. Das lässt eine Wutader auf seiner Stirn platzen. Er schlägt die Decke beiseite, verengt die Augen wie ein lauerndes Raubtier und folgt mir mit großen Schritten. Glucksend renne ich um das Bett herum. Ich schnappe mir das Kopfkissen. Mit voller Wucht werfe ich es meinem Boss ins Gesicht, der aus lauter Zorn nicht mal zurückweicht. Er lässt es einfach an sich abprallen und wie einen nassen Sack zu Boden fallen. Dahinter verbergen sich zusammengezogene Augenbrauen und knirschende Zähne. Auf einmal kommt er so schnell auf mich zu, dass mir keine Ausweichmöglichkeit bleibt, als aufs Bett zu springen.
Doch damit habe ich mir meine Chancen verwirkt. Victors geübte Reflexe sind zu schnell, als dass ich ein weiteres Mal fliehen kann. Er gräbt seine Finger in meine Hüfte und reißt mich so plötzlich zurück, dass ich den Halt verliere. Mit meinem Oberkörper falle ich aufs Bett. Augenblicklich schnellt Victors Hand vor, ergreift meinen Nacken und zwingt mich damit in eine Position, aus der ich mich nicht aufstützen kann – mein Oberkörper bewegungsunfähig, mein Hintern ihm wehrlos entgegenstreckend.
»Hab ich dich.«
Er lässt mir keine Sekunde um zu verschnaufen. Dafür höre ich das Rascheln seiner Hose. Lieblos reißt er mir meine eigene über den Hintern. Dann dringt er ohne zu zögern in mich ein. Von der Penetration des Vibrators bin ich noch geweitet, sodass er keine Mühe hat, sich in einem groben Stoß bis zum Ende in mich zu schieben. Ich stöhne in die Matratze.
»Wo ist jetzt dein verlauteter Mund, hm?« Er zieht sich aus mir zurück, um einmal so fest zuzustoßen, dass ein reißender Schmerz durch mein Becken fährt. Gleichzeitig jagt es einen wohligen Schauer über meinen Rücken. Wimmernd gebe ich meinen letzten Widerstand auf. Meine Schultern fallen kraftlos herunter.
»Ich werde dich so lange nehmen, bis du mich um Vergebung anflehst.« Seine Worte wahr werden lassend, stößt er ein weiteres Mal fest in mich.
Er beginnt in rhythmischen Bewegungen in mich vorzudringen. Unser beider Stöhnen muss im Flur zu hören sein. Inständig hoffe ich, dass keiner vor der Tür steht.
Es ist viel besser, als mit dem Vibrator. Haut auf Haut zu spüren... Die Wärme seines Körpers... Einige Minuten verbringen wir in dieser Position, bevor Victor meine Nacken loslässt. Überrascht, dass er sich aus mir zurückzieht, blicke ich über die Schulter. Dann hebt er meine Beine an und schiebt sie über das Bett, sodass ich wieder richtig herum liege.
»Was hast du vor...?«
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