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Kapitel 26 (1/2)

Als Victor meinte, ich solle mich duschen gehen, rechnete ich fest damit, dass er mich mit dem Gartenschlauch kalt absprüht. Tatsächlich durfte ich aber in meinem alten, unveränderten Schlafzimmer unter die dampfende Regendusche hüpfen.

Fertig mit Waschen, schalte ich das Wasser aus, schlinge ein Handtuch um meine Hüfte und trete zum Waschbeckenspiegel. Fluchend stütze ich eine Hand an mein Becken. Jede Bewegung reißt wie ein Hexenschuss. Die tollen Stellungen fordern ihren Tribut.

Ich sehe meinem Spiegelbild in die rot-unterlaufenen Augen. Meine Wangen sind leichenblass, meine Lippen aufgeplatzt. Nachdenklich streiche ich über den Kratzer an meinem Hals, der längst zu bluten gestoppt hat. Ich würde für ihn sterben... Für seine Wärme und seine Berührungen. Obwohl er mein Entführer ist und er mich zweimal fast getötet hätte, gab er mir als erster jemals das Gefühl wertvoll zu sein, sage ich mir innerlich. Ich bilde mir ein, dass mein Spiegelbild die Augenbrauen anzieht. Als ich über mein drogenverzerrtes Bild streiche, beschlägt das Glas. Ich tue alles für dich... Also bitte, vergibt mir.

Nachdem ich aus dem Bad trete, finde ich neben meiner Kleidung auch meine Jacke auf dem Sofa liegend. Sie wurde mir abgenommen, bevor ich in den Keller gebracht wurde. Irgendwer musste sie hergelegt haben. Ich hebe sie am Kragen an, sodass ihr fließender Stoff herunter hängt. Dann schnüffle ich daran, was ich mit einem Runzeln meiner Nase beende. Das alte Teil zurück zu den anderen modrigen Sachen schmeißend, laufe ich zum verspiegelten Kleiderschrank.

Schwungvoll reiße ich die Türen wie die Tore eines Ballsaals auf. Mutig ziehe ich meine Schultern zurück, strecke meine Brust heraus. Dann hebe ich die Arme zu den hochgelegenen Bügeln. Wie durch ein Lagerhaus wandernd, streiche ich die Hemden, Shirts und Pullover beiseite.

Darin will er mich sehen, oder? Dafür hat er all das immerhin gekauft, schließe ich, schlängele ein bauchfreies Top von der Stange. Nach links zum Spiegel tretend, halte ich es mir an den Oberkörper. Meine Wangen werden heiß. Das sieht eindeutig nicht ganz jugendfrei aus.

Ich beiße auf meine Lippe, erinnere mich daran, mein Kreuz aufzurichten. Mit der richtigen Körperspannung wechselt die Wirkung direkt. Warum eigentlich nicht?

Nach und nach suche ich passende Teile zusammen. Letztlich entscheide ich mich für eine dunkelblaue Jeans und ein gestreiftes Hemd, das ich soweit aufknüpfe, dass man den Ansatz meines Bauches erahnen kann.

Wie ein Hündchen, das seinen Schwanz jagt, drehe ich mich fertig bekleidet vor dem Spiegel. Ist das too much? Wird ihm das gefallen? Oder sieht das zu sehr nach: „Nimm mich bitte" aus?

Der flauschige Nebel der Drogen in meinem Kopf stimmt zu. Was soll also schiefgehen? Um mein Outfit zu krönen, suche ich meine Jacke nach dem Halsband ab, das Victor mir geschenkt hat. Dabei flattert eine Visitenkarte aus der Tasche zu Boden. In der Bewegung nach unten erinnere ich mich daran, sie vom Carlos Clan erhalten zu haben. Obwohl mir Lessiko riet, vorerst zu schweigen, stecke ich sie notfalls halber in meine Jeanstasche.

Zurück am Spiegel lege ich mir das Band um. Sobald sich das samtige Leder an meine Haut schmiegt, läuft mir ein Schauer den Rücken herab. Ich wende meinen Kopf zur Seite, drehe meine Hüfte stückweise. Dieses Halsband scheint nur dafür zu existieren, um an meinem Hals zu liegen. Oder ist mein Hals einfach nur da, um ein Halsband zu tragen?

Seitdem ich in Victors Villa bin, fühle ich mich aufgehoben. Selbst wenn er mir nicht verzeiht, gehöre ich hierher, das spüre ich. Darum will ich brüsk aus dem Raum spazieren, als würde ich hier zuhause sein. Doch ich stoppe mit einer Hand am Türgriff. Stimmen werden von draußen laut. Neugierig drücke ich mein Ohr gegen das Holz.

»Hallo? Noch anwesend? Was willst du tun? Mich für immer anschweigen?« Elliot. Sein aufgebrachtes Stampfen ist nicht zu überhören. »Hall-o-oh! Adrian! Antworte mir, verdammt nochmal!«

Kleidung raschelt wie bei einer Bewegung. Ich lausche gespannt, als Adrian mit belegter Stimme fragt: »Warum hast du mir nichts gesagt?«

Stille.

»Elliot«, fordert er ruhig

Stille.

»Vertraust du mir nicht?«

»Spinn dir nichts aus! Fuck!« Irgendwer tritt wutentbrannt gegen die Wand. Ich tippe sehr stark auf Elliot. »Alter, dieser Knirps kam einfach an und hat mich überfordert! Ey, was erwartest du? Der Boss wird mich genug bestrafen, also lass mir 'ne scheiß Sekunde zum Atmen, okay?«

Aus ihren Gesprächsfetzen schließe ich, dass Adrian nichts von Elliots und meinem Plan gewusst hat. Jetzt scheint er gestanden zu haben. Möglicherweise auch Victor.

»Ich hätte helfen können.«

»Woher hätte ich denn wissen sollen, dass du uns geholfen hättest?«

»Also vertraust du mir doch nicht?«

»Natürlich tue ich das, du Arschloch! Ich wollte dich einfach nicht mit reinziehen!«

»Wir essen zusammen, wir schlafen zusammen, wir sind seit Jahren ohne Unterbrechung zusammen! Du ziehst mich automatisch mit rein.«

»Deine Pflichtgefühl ist dir doch das wichtigste!«

Scharf ziehe scharf die Luft ein. Ist hier ja fast besser, als das Nachmittagsprogramm im Fernsehen.

»Fuck mich nicht ab, Mann! Du machst ein Drama aus etwas, das nicht da ist! Was willst du das ich tue, damit...«

»Sei still«, fällt Adrian ihm ins Wort.

»Nein! Sag mir was ich tun soll, bis...« Seine Worte gehen im Nuscheln unter, als ihm irgendetwas auf den Mund gepresst wird.

»Du sollst still sein.«

Seltsamerweise bin ich es nun, der sich beobachtet fühlt, obwohl ich gerade gelauscht habe. Zögerlich öffne ich die Tür einen Spalt breit. Adrians wachsame Augen sehen streng zu mir herab. Ich setze mein Baby-Gesicht auf. »Hi...«

»Haben Sie uns zugehört?«

»Nö?« Mein Gesicht gleicht einer Grimasse.

Elliot reißt Adrians Hand von seinem Mund, stürmt auf mich zu. »Du undankbarerer Wicht! Ich reiß dir deine scheiß Ohren ab, das verspreche ich dir!«

Adrian packt seinen Kragen am Rücken. Mit einem Ruck befördert er ihn zurück. »Der Boss verlangt nach euch.« 



Mein Tapsen in den Raum hinein, soll leise wirken. Vielleicht ein bisschen zerbrechlich. Schutzbedürftig? Urinstinkte im großen Boss wecken, lautet die Devise. Mir kommen meine brachialen Schritte allerdings wie der Sprint eines Elefanten vor. Warum sonst sollte mich Victors Blick wie ein Maschinengewehr durchbohren? Er thront hinter seinem dunklen Schreibtisch wie ein Richter vor seinem schuldig erklärten Gerichtssaal. Alles andere als beschützend...

Planänderung. Ein unschuldiges Lächeln findet auf meine Lippen, erstickt im Keim. Das eiserne Gesicht meines Gegenübers rührt sich keinen Millimeter.

Hinter mir betritt Elliot das Büro, schließt die Tür. Wir tauschen einen schnellen Blick aus. Um Herr der Situation zu werden, muss man die Defensive verlassen und sich auf seine Beute stürzen. Aus diesem Grund springe ich eifrig vor. »Du siehst sehr erholt aus, Victor! Benutzt du ein neues Shampoo? Weißt du, wegen dem Vorfall...«

»Elliot«, ignoriert mich der Boss komplett, ruiniert meinen genialen Plan. Bedröppelt trete ich meinen voreiligen Schritt zurück. Der sonst so aufbrausende Mann neben mir zuckt kaum merklich zusammen. »Du hast mir nach der Demonstration erzählt, dass du Jesse nicht nur getroffen hast, sondern ihn durch meine Wachen schleusen wolltest. Stimmt das?«

»J-Ja, Sir...«

»Deine Waffe und deinen Ausweis – Auf den Tisch.«

Schluckend tritt Elliot vor. Aus seiner Gürteltasche holt er die Pistole heraus, die er mit dem Kopf zur Wand platziert. Anschließend befördert er den Ausweis aus der Hosentasche, legt ihn daneben. Victor nimmt sie an sich, begutachtet sie ausgiebig. »Du bist vom Dienst suspendiert.«

Elliots Kopf schnellt nach oben. »Aber...«

»Du widersprichst mir? Du wagst es, nachdem du mein Vertrauen missbraucht hast und ich dich trotzdem mit dem Leben davonkommen lasse?«, zischt Victor gefährlich heiser.

Elliot ballt die Fäuste. »Verzeihen Sie, Sir.«

Auf einmal geht er ein Stück rückwärts, fällt auf seine Knie. Den Kopf hält er weit gesenkt. »Ich habe Sie verraten, Sir, habe einem Verräter geholfen. Ich verdiene den Tod. Sie können niemals wieder sicher sein, dass ich gehorche.«

»Habe ich euch so schlampig erzogen?«

»Nein, Sir. Die Schuld liegt bei mir. Ich bin bereit, die Strafe dafür zu erhalten.«

Im Tatendrang hebe ich die Hände, reibe sie aneinander, nur um an meinem Hemd herumzufummeln. Wie unangenehm. Bin ich nackt im falschen Raum gelandet?

»Wenn du wahre Reue zeigst, lasse ich dir die Möglichkeit, deine Ehre zu wahren und dich selbst zu erschießen.« Victor wirft die Pistole über den Tisch. Schnell krabbelt sein Untergebener vor, um sie mit beiden Händen aufzufangen.

Meine nervöses Fummeln stoppt augenblicklich, als Elliot den Pistolenlauf ohne zu überlegen an seine Schläfe hält.

Panisch springe ich vor. »Stopp! Victor, das kann nicht dein Ernst sein! Du musst das...!«

Der Mafiaboss hebt seine Hand, lässt mich verstummen.

Mein Kopf wirbelt von einer Person zur anderen. Elliot leckt sich über seine zitternden Lippen. Jeder ist angesichts des Todes gleich, erkenne ich. Victor wird das nicht zulassen, oder? Ihm muss bewusst sein, dass er auch Adrian damit verlieren würde. Victor ist nicht dumm genug, um nichts von ihrer Beziehung zueinander zu wissen. Und doch liegt sein emotionsloser Blick auf Elliot ohne einzuschreiten.

»Bitte verzeihen Sie, Sir«, lauten Elliots letzte Worte, bevor er die Augen zusammenkneift. Dann betätigt er den Abzug.

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