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Kapitel 24 (2/2)

»Raus hier, na los!«

Blinzelnd öffne ich die Augen, als ich am Arm gepackt und aus dem Auto gezogen werde. Obwohl meine wackeligen Knie nachgeben wollen und ich nicht weiß, was in den letzten Minuten oder Stunden passiert ist, nutze ich das Überraschungsmoment. Ich laufe los, wohin auch immer ich kommen würde. Doch kaum tue ich vier Schritte, breche ich zusammen. Meine Gliedmaßen ertauben, mein Körper fühlt sich leicht an. Gleichzeitig rast mein Herz von den Drogen wie durch künstliche Schocks angetrieben.

»Gibt ihm noch 'ne Ladung. Da steckt eindeutig zu viel Kraft in dem Burschen.« Einer meiner Entführer schleift mich halb auf dem Betonboden liegend zu einem verschlissenen Container. Er schmettert mich gegen ihn. Mein Kopf fällt ohne Spannung zur Seite. Permanent sage ich mir, dass ich mich zusammenreißen muss. Allerdings sind meine Gedanken ein Brei aus zusammenhangslosen Wortfetzen.

»Wie viel?«, fragt der Kerl neben mir.

»Nimm 50 Milliliter.« Sein Kumpane schließt die hinteren Türen des Wagens. Er wirft ihm ein Kästen mit einer Spitze zu. Es fliegt durch die Luft und landet genau in den Händen seines Gegenübers.

»Ist das nicht zu gefährlich?«, fragt der Mann, der meinen zerrissen Ärmel freilegt. Er kramt die Spritze heraus, wirft den Kasten sorglos hinter sich.

»Nach einer Stunde setzt die betäubende Wirkung sowieso aus. Dann ist das nur noch wie LSD«, erklärt der andere, steigt ans Lenkrad und fährt mit dem dunklen Wagen aus der Halle.

»Na, wenn du meinst...«

Ich muss mitansehen, wie mir erneut etwas gespritzt wird. Als mein zweiter Entführer geht, presse ich beschwerlich durch meine Lippen: »W-Wo... bin... i...«, aber er beachtet mich nicht.

Meine Augen huschen durch die lange Lagerhalle. An den Seiten stehen ausrangierte Möbel – Sofas, Tische, Schränke. Zudem stehen dort Unmengen an abgedeckten Kunstoffpaletten. Durch spaltenartige Fenster dringt minimal Licht. Zu meiner rechten Seite steht die Halle komplett offen. Das Sonnenlicht blendet mich. Lediglich Umrisse von einer Straße nehme ich wahr. Von dort müssen wir mit dem Wagen gekommen sein. Ich müsste nur aufstehen und laufen, doch mein Körper gehorcht mir nicht.

Was haben sie... mit mir vor...?

»So sieht man sich also wieder.« Von einem der gewellten Container springend, tritt eine Person zu mir heran. Ich blinzele mehrmals. Erst als er direkt vor mir steht und seine Zigarette austritt, kommt mir sein Gesicht bekannt vor... die Glatze... die Stimme... Er hockt sich vor mich hin, hebt mein Kinn an. »Fuck, du siehst ganz schön durch aus.« Mir wird speiübel, als er direkt vor meinen Augen winkt. »Hörst 'de mich überhaupt? Ich bin's, Ridge! Kannst' dich noch erinnern?«'

»Ri...dge... Hol... d...«, stöhne ich, nicht steuernd, was ich von mir gebe. Wer... ist das nochmal...? Er ist mein Freund, oder...? Wir kennen uns von... Warte, was mache ich gerade...?

»Du hättest letztens mitkommen sollen, wie ich's gesagt habe.« Er schüttelt den Kopf. »Weißt du, was sie mit dir vorhaben?« Seine Worte dringen kaum zu mir durch. Deshalb schlägt er mir schwach auf die Wange, versucht Blickkontakt herzustellen. »Ich red' gegen 'ne Wand. Vergiss es. Ich mache dich los und helf' dir zur Bushaltestelle in der Nähe. Dafür riskiere ich zwar meinen Kopf, aber immerhin hab ich noch 'ne Rechnung zu begleichen.«

Er grinst, beginnt mit einer Nadel am Schloss meiner Handschellen zu hantieren. »Scheint, als hätt' ich noch ne größere Rolle in deiner Geschichten zu spielen, Mann!«

»Wo... bi...n...?«, versuche ich zu sprechen.

»Im dritten Depot des Carlos Clans.« Das Öffnen meiner Handschellen wird von einem metallischen Klack begleitet. »Hier lagernd wir meistens Vorräte. Nicht sehr spannend. Zur Zeit wird es allerdings vom Boss als zentraler Stützpunkt zur Informationsbeschaffung verwendet. Es liegt günstig in der Nähe der 19ten.«

»19te... Ich... m...uss«

»Schon gut, lass uns beeilen.« Schief grinsend will er mir seinen Arm um die Schultern schlingen, da jagt ein lautes Knallen durch die Halle. Ridges Augen treten geweitet hervor. An seinen Mundwinkeln laufen schmale Rinnsale Blut entlang. Seine zitternde Hand erreicht sein Gesicht nicht mehr, bevor er zur Seite kippt und die Sicht auf einen dampfenden Pistolenlauf freigibt.

Mein benebelter Blick wandert zu Ridge. Unter dem reglosen Körper breitet sich eine Blutlache aus. An seinem Rücken prangt ein Loch. Er ist tot. Das warme Blut läuft zu meinen Fingern, die ich nicht bewegen kann. Durch die Drogen breiten sich weder Angst noch Ekel in mir aus.

Vier Personen näheren sich aus dem grellen Sonnenlicht, wie schwarze Schatten. Einer von ihnen steckt die Pistole zurück an seinen Gürtel. Ein anderer spricht ins Mikrofon seiner Ohrhörer. Sie bleiben einige Meter vor mir stehen, schenken der Leiche kein Interesse.

»Wer sind... S...?«

Zwei Männer in schwarzen Anzügen, stehen wie Bodyguards vor ihren Klienten. Sie treten beiseite, sodass ich das Gesicht der einzigen Frau unter ihnen erkennen kann.

»B...lair...«

Ihre Augen zucken minimal zum toten Ridge, bevor sie sich an den Mann neben sie schmiegt. »Das ist er, der Junge von dem ich dir erzählt habe, Schatz«, spricht sie dem schwarzen Schatten ins Ohr.

Er löst sich schnaubend von Blair, passiert seine Wachmänner, die strammstehen. Sein dunkelblaues Jackett flattert im Zugwind über dem weißen Hemd. Er verschränkt die Hände hinter dem Rücken, wippt auf die Zehenspitzen und zurück. Dann blitzen wohlbekannte, grüne Augen zu mir herab.

»Jesse Carter«, sagt eine dunkle, melodische Stimme.

»Ich freue mich dich kennenzulernen.« Eine dominante Ausstrahlung geht von ihm aus, verschafft mir Gänsehaut.

»Von dir spricht zurzeit jeder. Du bist eine kleine Berühmtheit.« Das Paar grüner Augen, analysiert jede meiner Bewegungen.

»Also wollte ich dich auch einmal kennenlernen.« Er streicht durch die schwarzen Haare, über sein markantes Kinn.

Meinem in Wolken verpacktem Kopf kommt ein einziger Gedanke: »Victor...?«

Der Mann bricht in freudlosem Lachen aus. Es hallt in der hohen Halle wie ein kaltes Echo zurück. Auf die Körper der Anwesenden stiehlt sich Gänsehaut. »Dass du mich unter Drogen mit ihm verwechselst... Ich weiß nicht, ob ich begeistert oder empört sein soll.«

Er baut sich vor mir auf und tritt mir mit seinem Lederschuh fest gegen den Kopf. Ich werde zur Seite geschleudert, stöhne schmerzverzerrt. Meine Wange pocht wie kochendes Wasser. Mühevoll schaue ich zu dem Mann auf. Seine Augen sind wie wahnsinnig geweitet. »Nenn mich nochmal wie diesen Bastard und ich zermatsche deine Eingeweide bei lebendigem Leib!«, brüllt er unbeherrscht..

Er tritt auf meinen Kopf am Boden, drückt mich in den Beton. Mir bleibt nichts außer zu stöhnen und mir zu wünschen, dass der Schmerz vergeht.

»Schatz...« Blair umschlingt den Hals des Mannes von hinten. Ich bilde mir ein, dass ihr Blick auf mir kurz besorgt scheint. »Wir brauchen ihn noch, schon vergessen?«

»Natürlich nicht«, kommt es monoton von ihm, bevor er endlich seinen Fuß von mir nimmt. Ich schnappe nach Luft. »Setzt ihn ordentlich hin. Er soll mich ansehen.«

Seine Männer ziehen mich zurück in eine sitzende Position. Dann vergräbt einer von ihnen seine Hand in meinen Haaren und zerrt meinen Kopf nach oben.

Das kann nicht sein... Kommt das von den Drogen? Diese Person sieht Victor unfassbar ähnlich. Bei genauem Hinsehen, sind die Unterschiede allerdings offensichtlich. Die Körpergröße... die Gesichtsform... die großporige Haut... die ersten Falten auf der Stirn...

»Wer sind... Sie...?«, kämpfe ich hervor.

Ich erschaudere. Diabolisch schmunzelnd dringen seine Worte an meine fassungslosen Ohren: »Wo habe ich meine Manieren? Mein Name ist Nikolai Carlos.« Er verschränkt die Arme hinter dem Rücken, beugt sich zu mir herunter. »Victors neues Spielzeug...« Er schlägt mir tadelnd gegen meine aufgeschrammte Wange. »Ich bin mir sicher: Du wirst uns sehr nützlich sein.«

Mich an der Jacke einer fremden Frau festhaltend, kann ich mich vom Fallen abhalten. Sie dreht sich überrascht um, meckert aufgebracht, was ich nicht verstehe. Ich taumele weiter kichernd nach vorne. Die Leute werfen mir böse Blicke zu, wenn ich sie anremple oder beiseite schiebe. »Pass doch auf!«, rufen sie, »Hey, was soll das?«, oder »Hast du keine Augen im Kopf?«.

Ich frage mich, wie genau ich nochmal hierhergekommen bin. In meinen trügerischen Erinnerungen haben mich die Leute vom Carlos Clan unweit von hier abgesetzt. Aber was hatten sie von mir gewollt? Ist auch egal. In der Menge an Zuschauern falle ich um. Blinzelnd versuche ich zu verhindern, dass sich alles vor mir dreht wie eine Schleife. Dann kämpfe ich mich weiter nach vorne, meine letzte Aufmerksamkeit zur Bühne richtend...

»Victor...«, hauche ich lächelnd. Vor der Kulisse der breiten Straße direkt zum Rathaus, mit wolkenverschleiertem Himmel, steht er. Seine schwarzen Haare wehen im kalten Wind. Er fährt mit seinen großen Händen durch sie, lässt mich erschaudern. »Du bist perfekt...«, kichere ich, verschlucke mich an meinem eigenen Sabber. Um ihn herum schweben Kreise, Neonlichter... und ein paar verrückte Cartoonkatzen. Könnte von den Drogen kommen. Ich kann mein Lachen nicht mehr halten. Meine Arme in die Luft reißend, jubele ich laut. Das fühlt sich fantastisch an!

Zusammen mit einigen unbekannten Personen stehen auf der Bühne Adrian und Elliot. Springend wie ein Frosch wedele ich mit den Armen über meinem Kopf, um ihre Aufmerksamkeit zu ergattern. Kurz darauf entdeckt mich Elliot. Überglücklich winke ich mit vollem Körpereinsatz, hin und her schaukelnd. Er runzelt die Stirn, als wäre er über meine enorme Freude verwirrt. Bin ich ja selbst ein wenig. So fantastisch habe ich mich noch nie im Leben gefühlt! Um nicht aufzufallen, dreht Elliot sich schnell weg und widmet sich seinem Boss. »Wie toll... Ich kann euch wiedersehen...«

Stöhnend dränge ich mich bis nach vorne. Die Drogen lassen mich vergessen, was ich gerade tue. Es fühlt sich zu gut an, als dass es schlecht sein könnte. Alles fühlt sich bunt und lustig und ein wenig schleimig an. Ich bin so happy!

»...sollten Sie sich genauestens überlegen weshalb man Ihnen die Wahlrechte absprechen möchte. In letzter Zeit heißt es, die Lassini-Familie habe die Ministerin für Innere Sicherheit unter Druck gesetzt. Davon distanzieren wir uns vollständig.«, versteht ich einen Ausschnitt aus Victors Rede. Er sieht genau in die Kamera einer fliegenden Drohne, die das Spektakel live auf Bildschirmen ringsherum überträgt. Dann lächelt er durchtrieben. »Wir sprechen der Ministerin unser Beileid bezüglich des Unfalls ihres Ehemannes aus. Zum Glück hatte der Vorfall keine schweren Folgen.« Lässig lehnt er sich auf die Hüfte und hebt die Hand, als würde er unbekümmert in die Kamera zeigen. »Manchmal können Unfälle scheußlich ausgehen. Lähmungen, der Tod...« Durch die Lautsprecherboxen dringt ein diabolisches Schnauben. »Wir wollen doch nicht, dass noch Schlimmeres passiert, oder?«

Die Menge hört ihm gespannt zu. Ab und zu hört man eine Tröte oder Zurufe. Beleidig puste ich meine Backen auf. Das kann ich allemal besser! Er wird mich hören und mich genauso vermissen. Dann wird er mich lieben und wir haben Sex und alles ist so toll! Mein Innerstes jauchzt euphorisch.

Ich hole tief Luft. Meine Brust schmerzt. Dann schreie ich aus vollem Herzen: »Ich liebe dich, Victor!«

Der Mafiaboss hatte sich gut geschlagen, die vielen Zurufe zu ignorieren. Nun stoppt er jedoch mitten im Satz. Seine Hand sinkt vom Mikrophon. Ich komme vor der Tribüne zum Stehen. Sofort legen seine geweiteten Augen auf mich. Seine Lippen öffnen sich, ohne etwas zu sagen. Wir sind lediglich drei, vier Meter entfernt. Begeistert strahle ich zu ihm auf. Mein Blut wird heiß. Ich will ihn küssen. Warum habe ich mir über unser Treffen Sorgen gemacht? Alles ist so perfekt!

Durch das abrupte Stoppen schauen die Leute verblüfft zu mir. Hunderte, vielleicht tausende Augen liegen auf meinem Rücken. Sie beginnen zu raunen, erst leise, dann lauter und lauter. Selbst die Kameradrohnen fixieren mich. Alle Bildschirme an den Hauswänden zeigen einen unter Drogen stehenden Jungen, der den Lassini-Boss ins Straucheln gebracht hat. Die ganze Welt sieht uns zu.

Ich breite die Arme aus. »Victor, ich liebe dich!«

Plötzlich schreit eine Frau auf. Die Wachen um Victor haben ihre Pistole gezückt. Im Hochmut hebe ich das Knie auf die Tribüne, ziehe mich an einem losen Holzbrett hoch, ungelenk wie ein gestrandeter Wal.

»Nicht schießen!«, schreit jemand neben Victor, der nach Adrian klingt. Hinter mir bricht Panik aus, als ein Schuss ertönt. Ich spüre kein Schmerz. Ein Warnschuss in die Luft? Staunend wie ein Kleinkind spitze ich die Lippen, als sich eine neue Kugel direkt vor meinen Knien ins Holz bohrt. »Nicht schießen, habe ich gesagt!«

Die Zuschauer schreien aus Angst und Verwirrung. Sie rennen weg, flüchten in die Häuser. Eltern schnappen ihre Kinder, Paare halten sich fest umschlungen. Polizisten, die die Situation überwacht haben, rennen zur Tribüne oder evakuieren die Menschenmasse. Victors Männer formieren sich vor der Bühne und um ihren Boss herum, um die heranstürmenden Beamten aufzuhalten. Im Gedränge der Zuschauer fallen die Leute hin, stoßen sich gegenseitig oder trampeln unüberlegt aufeinander herum. Der Nachrichtenhelikopter fliegt näher heran, um alles auf Kamera aufzufangen. Staub wird aufgewirbelt, die Kleider und Haare der Leute fliegen unkontrolliert durch die Luft. Der Platz ist von Stimmen und Sirenen erfüllt. – Pures Chaos, von einer Sekunde auf die andere.

Glücklich von einem Ohr zum anderen grinsend, robbe ich im Durcheinander Richtung Victor. Ich knie mich auf, falle zur Seite. Wo ist er...?, lautet mein einziger Gedanke. Alles verschwimmt – nicht mal Umrisse erkenne ich. Ich strecke meine zitternde Hand nach ihm aus. Mein Kopf wird zu schwer um ihn zu halten. Im Mittelpunkt der Nachrichten breche ich auf der Tribüne zusammen. Während alles schwarz wird, flüstere ich: »Vic...tor...«

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