Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

7 | 69. Kapitel

Hermine erwartete mich, als ich endlich den langen Gang kriechend und krabbelnd hinter mich gebracht hatte, bis meine verletzten Hände von der Berührung mit der feuchten Erde brannten. In meiner Erinnerung war der Tunnel größer gewesen, wenngleich ich ahnte, dass ich es war, auf die die Veränderung zurückzuführen war.

Das Treppenhaus, das mich dahinter erwartete, war noch genauso verstaubt wie damals in unserem dritten Jahr. Dieses Mal fehlten die Pfotenabdrücke und auch die Schleifspur, die Ron damals auf den Stufen hinterlassen hatte, war von der Zeit getilgt worden.

Hermines Wangen waren eingefallen, ihr buschiges Haar zerzauster als sonst ohnehin schon. Die Schlacht hatte auch sie gezeichnet, die Wochen der Flucht waren nicht spurlos an ihr vorbei gegangen. Der Blick, den sie mir schenkte, war todernst. Nicht die Spur eines Lächelns, was mich nicht sonderlich verwunderte. Immerhin stand sie zu meinem Bruder und seine Vergebung verdiente ich mir nicht in einer Million Jahren. Da spielten meine Beweggründe, die ich ihm zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin nicht offenlegen konnte, keine Rolle.

"Ich dachte, der Patronus wäre von Harry gekommen?" Das hieß, nein, ich wusste es. Aber es sollte gleichgültig klingen. Nur ungerne wollte ich mir anmerken lassen, wie enttäuscht ich war, ihn hier nicht zu sehen. Dabei wusste ich selbst nicht, was ich erwartet, oder worauf ich gehofft hatte.

"Er -" Sie öffnete den Mund, schloss ihn. Irgendwie wirkte sie hilflos auf mich, wie sie vor mir stand und ihren Zauberstab zwischen den Fingern drehte. "Na ja -"

"Wo ist er?"

"Harry ist -" Als ihr Blick nervös durch den verstaubten Flur zuckte, fühlte ich mich in meiner Ahnung bestätigt.

"Er ist unter dem Tarnumhang, nicht wahr?", fragte ich, bemüht, meiner Stimme einen ausdruckslosen Klang zu verleihen.

Es sollte mich nicht wundern. Es sollte mir nicht wehtun. Und doch krampfte sich mein Herz schmerzhaft zusammen, schnürte mir die Kehle zu.

"Was?", schob ich bissiger als beabsichtigt hinterher und sah mich ebenfalls in dem schmalen Gang um. Von meinem Bruder selbstverständlich keine Spur. Die Fenster der heulenden Hütte waren verrammelt wie immer, das einzige Licht ging von der kleinen Gaslaterne an der Wand aus. Der Umhang unseres Vaters hatte keine Schwächen, kein Schatten wies auf die Anwesenheit weiterer Personen hin. "Denkt ihr, ich wäre der Aufforderung gefolgt, um dann den Ruhm einzuheimsen, indem ich meinen eigenen Bruder ausliefere?"

Ich merkte nicht, dass ich den Atem anhielt, bis Hermine den Kopf schüttelte. "Nein, Mariah", sagte sie viel zu sanft und wenn in dieser Nacht nicht schon so viel geschehen wäre, wäre ich vielleicht über die Leichtigkeit erstaunt gewesen, mit der sie mich bei meinem richtigen Namen nannte. Unschlüssig kaute sie auf ihrer Unterlippe und wieder wanderte ihr Blick in eine der Zimmerecken. Es war ihr anzusehen, dass sie sich Beistand von ihren Freunden erhoffte. Schließlich seufzte sie. "Komm bitte mit."

"Was -?"

Beunruhigt ob ihres Tonfalls folgte ich ihr durch eine angelehnt stehende Tür, die mir bei unserem ersten Besuch vor all den Jahren nicht aufgefallen war. Möglich, dass ich mich einfach nicht an sie erinnern konnte. Sie quietschte in den Angeln und schabte über den Boden, als Hermine sie vorsichtig aufstieß.

Der Raum dahinter war nur spärlich erleuchtet. Ein Tisch stand dort. Zwei Stühle. Für diesen Ort sahen sie erstaunlich funktionstüchtig aus. Nicht alt und benutzt, als hätte ein Werwolf sie in Vollmondnächten demoliert und auseinandergenommen. Sie sahen aus, als wäre Lupin nie -

Hermine verharrte eine Armlänge von mir entfernt und aus einem mir unerklärlichen Grund begann mein Herz wild zu pochen. Das ungute Gefühl, das mich in die heulende Hütte begleitet hatte, verstärkte sich.

Unwillkürlich schnupperte ich. Ein süßlicher, leicht metallischer Geschmack legte sich auf meine Zunge, der mir den Magen umdrehte. Eine Ahnung machte sich in mir breit. Es roch nach Blut. Viel davon.

Zum ersten Mal seit gefühlt sehr langer Zeit fühlte ich mich unsicher. Hilfesuchend versuchte ich Blickkontakt mit der Gryffindor herzustellen. Es war mir unmöglich, diese Gefühlsregung zu verbergen. Mein Mund war trocken. Ich fuhr mir mit der Zunge über die trockenen Lippen, um sie zu befeuchten. Ein Ding der Unmöglichkeit. Dass sie mir auswich, ließ den Kloß in meiner Kehle auf ein beinahe unerträgliches Maß anschwellen.

Zögerlich tat ich zwei Schritte vor, wodurch ich Einblick in die letzte Ecke des Raums erhielt, die zuvor durch das Mobiliar verstellt gewesen war. Meine Knie wurden weich, drohten, unter meinem Gewicht nachzugeben.

"Vater?", krächzte ich, doch das Wort endete bereits in einem Schluchzen.

Er würde nicht antworten. Er würde mir nie wieder antworten. Die Tränen, die ich seit Lupins Tod oben im Schloss so tapfer zurückgehalten hatte, quollen über. Wie bei einem Damm, den man mit aller Gewalt einriss. Ich stürzte vorwärts, ignorierte den schmerzhaften Aufprall meiner Knie, als ich neben dem Tränkemeister zu Boden sank.

Da war überall Blut. Es durchweichte mir die Hosenbeine, tränkte meinen Umhang - es war mir gleichgültig. Zitternd streckte ich meine Finger nach seiner Hand aus, berührte die bereits erkaltete Haut und zuckte bei der Berührung zusammen. Sein Gesicht, das Gesicht, was ich so gut kannte, war kalkweiß, zu einer Maske erstarrt. Die schwarzen Augen blickten durch mich hindurch, hatten den vertrauten tadelnden Ausdruck verloren, den er in den letzten Jahren zusehends häufiger zur Schau getragen hatte.

An seinem Hals klaffte eine unsaubere Wunde. Mit dumpfer Rationalität identifizierte ich sie als Todesursache. Er war verblutet.

Ich hätte bei ihm sein müssen. Mein Schluchzen nahm zu. Es war mir gleichgültig, dass Hermine und wohl auch Harry und Ron mit im Raum waren. Nicht einmal die Anwesenheit des dunklen Lords hätte mich in diesem Moment zur Räson bringen können.

Die hölzernen Dielen knarrten unter meinem Gewicht, als ich näher an meinen Vater heranrutschte. Ich zog seine Hand an meine Brust, verdrängte den Gedanken daran, dass sie längst kalt und leblos war. Am liebsten hätte ich mich an seine Brust geschmiegt. Ein letztes Mal seine Arme um mich gefühlt, mich in seinen vertrauten Geruch nach Kräutern und Tränken hüllen lassen.

Nichts davon war geblieben.

Die Gestalt, die dort lag, war bloß noch die Hülle meines Ziehvaters, ein Schatten seiner selbst. Ob er lange gelitten hatte? Die Feuchtigkeit auf seinen Wangen ließ darauf schließen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn je weinen gesehen zu haben. Seine Schmerzen mussten unerträglich gewesen sein.

Da ich den leeren Ausdruck in seinen Augen nicht länger ertrug, strich ich ihm vorsichtig über die Lider, um sie ihm zu schließen. Und weil ich eine Beschäftigung für meine Finger brauchte, schob ich ihm das zerzauste Haar aus der Stirn. Eine Strähne nach der anderen. Als auch das getan war, fuhr ich mir zornig mit dem Handrücken unter den Augen entlang.

"Er ist für dich gestorben."

"Was?" Erschrocken fuhr ich herum. Hermine hatte ich fast vergessen. In meiner Welt aus Tränen und Trauer hatte sie kurzzeitig keinen Platz mehr gehabt. Auch jetzt wirkte sie verschwommen und auch mehrmaliges Blinzeln trug nicht wirklich dazu bei, dass sich ihre Umrisse schärften. "Was hast du gesagt?"

Sie kam auf mich zu, hielt jedoch inne. Ich folgte ihrem Blick hinab auf meine rechte Hand, mit der ich unbewusst und instinktiv meine Waffe gehoben hatte. Wenigstens diese Reflexe funktionierten noch, wenngleich sie gerade sicherlich fehl am Platze waren.

Siehst du, Vater, deine Erziehung hat mich geprägt, dachte ich bitter. Am liebsten hätte ich es laut gesagt, doch dort, wo er jetzt war, würde er es ohnehin nicht mehr hören können.

"Voldemort, er -", setzte Hermine an, brach abermals ab, als könnte sie es nicht ertragen, die grausame Wahrheit auszusprechen.

Mir entfloh ein Schnauben. Der erste wirkliche Laut, der kein Schluchzen war. "Er wusste, worauf er sich einließ, als er sich in den Dienst des dunklen Lords stellte. Jeder von uns weiß das." Unwillkürlich winkelte ich meinen linken Arm an.

Hermine entging es nicht. Natürlich. Sie war eine der aufmerksamsten Hexen, die ich je kennengelernt hatte. "Er hat dich geliebt."

"Verzeih', aber ich denke, du bist wirklich die Falsche, um darüber ein Urteil zu fällen", sagte ich matt. Ich brachte nicht die Kraft auf, mit ihr zu streiten. Ob ich die Wahrheit in ihren Worten nun anzweifelte oder nicht, es ging sie schlicht und einfach nichts an.

Ein Umstand, den Hermine anders zu sehen schien, denn sie ging neben mir in die Hocke. "Ich kann mir -"

"Spar dir dein Mitleid", knurrte ich. "Es ist nicht mehr zu ändern. Wir alle müssen mit den Folgen unserer Handlungen leben, der Schulleiter wusste das." Es half mir, meinen Vater nicht beim Namen zu nennen. Brachte emotionalen Abstand zur Situation. Vielleicht auch, weil ich mir selbst unschlüssig darüber war, wen ich wirklich mit der Bezeichnung meinte.

Severus Snape? Oder versuchte ich nicht viel eher, mich wegen meines Mordes an Albus Dumbledore zu rechtfertigen?

Sofern Hermine ähnliche Gedanken hegte, ließ sie sich diese nicht anmerken. "Du solltest fliehen."

Wenn ich vieles geahnt hätte, das nicht. Es fehlte nicht viel und mir wäre der Mund aufgeklappt. Zumindest hörten die Schluchzer für einen Moment auf, meinen Körper zu schütteln, so perplex war ich. "Wie bitte? Du jetzt auch noch?"

Sie kam nicht dazu, mir zu antworten.

Magie knisterte in der Luft, unmittelbar bevor wieder jene drückende, ohrenbetäubende Stille einsetzte, wie ich sie an diesem Tag schon einmal gehört hatte.

Voldemorts Stimme hallte von den Wänden und vom Boden wider, und mir war klar, dass er zu Hogwarts und der ganzen Umgebung sprach. Wir und wohl auch die Bewohner von Hogsmeade, sowie alle, die noch im Schloss kämpften, hörten ihn so deutlich, als stünde er direkt neben uns. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie jeder einzelne von ihnen so reglos verharrte, wie wir es taten.

"Ihr habt gekämpft", sagte die hohe, kalte Stimme, "heldenhaft gekämpft. Lord Voldemort weiß Tapferkeit zu schätzen.

Doch ihr habt schwere Verluste erlitten. Wenn ihr mir weiterhin Widerstand leistet, werdet ihr alle sterben, einer nach dem anderen. Ich will nicht, dass dies geschieht. Jeder Tropfen magisches Blut, der vergossen wird, ist ein Verlust und eine Verschwendung."

Eine Gänsehaut kroch mir über den gesamten Körper. Haltsuchend klammerte ich mich an der leblosen Hand meines Vaters fest. Doch da war keine Reaktion mehr.

"Lord Voldemort ist gnädig. Ich befehle meinen Streitkräften, sich sofort zurückzuziehen. Ihr habt eine Stunde. Schafft eure Toten mit Würde fort. Versorgt eure Verletzten.

Harry Potter, ich spreche nun direkt zu dir. Du hast deine Freunde für dich sterben lassen, anstatt mir selbst entgegenzutreten. Ich werde eine Stunde lang im Verbotenen Wald warten. Wenn du nach Ablauf dieser Stunde nicht zu mir gekommen bist, dich nicht ergeben hast, dann beginnt die Schlacht von neuem. Diesmal werde ich selbst in den Kampf ziehen, Harry Potter, und ich werde dich finden, und ich werde jeden Einzelnen, ob Mann, Frau oder Kind, bestrafen, der versucht hat, dich vor mir zu verstecken. Eine Stunde."

Als der dunkle Lord endlich verstummte, löste Hermine ihren Blick von der Decke. Zielgerichtet starrte sie über ihre Schulter hinweg, schüttelte fieberhaft den Kopf, ehe sie mich eindringlich ansah. "Hör mir zu: Dein Vater ist gestorben, um dich zu schützen. Voldemort hat ihn umgebracht, weil er sich weigerte, dich ihm auszuliefern. Er behauptete, er habe dich nicht finden können."

"Was?" Meine Ohren klingelten nach wie vor von der seltsamen Stille. Ich musste mich verhört haben. "Wieso forderte der dunkle Lord meine Auslieferung?"

"Du hast Dumbledore getötet." Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, verschwand jedoch so schnell wieder, dass ich nicht sagen konnte, ob sie es mir nachtrug. "Der Elderstab -"

"Hermine!"

Wir beide zuckten zusammen. Der Laut war aus Richtung Tür gekommen und der ungeduldige Klang darin war mir nur allzu vertraut. Es war Ron. Und sein Tonfall machte mehr als deutlich, wie wenig Verständnis er für ihre Lehrstunde aufbrachte. Wenn ich ihn hätte sehen können, hätte er vermutlich mit der Fußspitze auf den Boden getrommelt und die Arme vor der Brust verschränkt gehalten.

"Ja, ja", war alle Reaktion, die er bekam. Doch sie sprach schneller und so eindringlich, dass ich Mühe hatte, ihren Ausführungen zu folgen: "Der Elderstab gehört dem, der seinen letzten Meister getötet hat. Das glaubt Voldemort zumindest. Solange er also dir gehört, wird er ihm nicht uneingeschränkt dienen. Er glaubt, du musst sterben, damit er Harry endgültig besiegen kann. Also flieh! Lass das Opfer deines Vaters nicht umsonst sein."

Ich schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht. Draco, er -"

"Dein falsches Schwein von einem Ehemann lebt", knurrte es unter dem Tarnumhang hervor. "Zumindest war er noch quicklebendig, als wir ihn zuletzt gesehen haben."

Die Erleichterung, die mich bei diesen Worten durchflutete, war grenzenlos. Ich war so froh über diese Neuigkeit, dass ich sogar über Rons hasserfüllte Beleidigung hinwegsehen konnte. Sie kümmerte mich schlichtweg nicht. Wir würden in diesem Leben keine Freunde mehr werden und das war auch okay.

Dennoch biss ich mir auf die Zunge, um das Danke für diese Eröffnung hinunterzuschlucken.

Hermine erhob sich und ging Richtung Tür. Kurz bevor sie die anderen erreichte, blickte sie über ihre Schulter zurück. "Flieh, Mariah!"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro