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7 | 59. Kapitel

Ich spähte auf das Blatt und ignorierte den rebellischen Teil in mir, der gerade alles andere als Lust auf eine neuerliche Lehrstunde hatte. Den Teil, der ihm sagen wollte, er solle einfach mit der Sprache herausrücken. Eilig überflog ich die Zeilen. "Die Rede ist von einem Jungen, der Ende Juli geboren wurde und dessen Eltern dreimal dem dunklen Lord die Stirn geboten haben."

Ein gnädiges Nicken, das jedoch in ein Kopfschütteln überging. "Du machst den gleichen Fehler, den auch der dunkle Lord in seiner Auslegung tat."

Ich verkniff mir die Frage danach, wie er überhaupt von der Prophezeiung erfahren hatte. Ein sehnsüchtiger Blick zur großväterlichen Uhr in der Ecke verriet mir, dass es bereits kurz vor Mitternacht war. Wo auch immer mein Vater sich aufhielt, irgendwie bezweifelte ich, dass er heute noch einmal in diesem Büro aufkreuzen würde. Zumal ich es Dumbledore zutrauen würde, dass er im Zweifel für unsere Ungestörtheit sorgen würde. Dieses Gespräch schien zu wichtig.

"Es gab drei Kinder, die diese Voraussetzungen erfüllten. Den jungen Neville Longbottom, deinen Bruder und dich. Ihr alle seid Ende Juli geboren worden." Stumm wartete ich darauf, dass er fortfuhr, was er mit einem schweren Seufzer auch tatsächlich tat. "Das Entscheidende ist, dass Voldemort deinen Bruder als größte Gefahr einschätzte, was sozusagen unser Glück war."

Entgegen meines Vorsatzes, ihn erst einmal reden zu lassen, fiel ich ihm ins Wort: "Glück?" Ich klang ebenso pikiert wie zuvor, als er von meinem vermeintlichen Mutterglück gesprochen hatte.

"Ja, Glück." Bedeutsam senkte er das Kinn, um mich über den Rand seiner halbmondförmigen Brillengläser anzufunkeln. Aus irgendeinem Grund ahnte ich, was kommen würde. "Denn er schuf sich damit zwei Gegner, die letztlich sein Untergang sein würden."

Ich rappelte mich auf, wobei ich das Blatt mit der Prophezeiung in meiner Hand zerknüllte. "Das war also ihr perfekter Plan? Die Potter-Geschwister als maßgeschneiderte Waffe gegen den dunklen Lord?" Am liebsten hätte ich auf etwas eingeschlagen. Irgendeines der wackligen, zarten Tischchen umgestoßen und den Instrumenten darauf beim Zerspringen zugesehen.

Mühsam beherrschte ich mich.

"Wieso eigentlich ich? Hieß es nicht, dass Ihr Goldjunge allein fähig wäre, den dunklen Lord zu vernichten?" Das Wort Goldjunge spuckte ich beinahe aus. Hass auf meinen Bruder und auf Dumbledore brodelte in mir auf, obwohl mir klar war, dass zumindest ersterer nichts dafür konnte. Im Moment war es mir gleich. "Habe ich nicht genug getan? Genug durchlitten?"

"Na, zumindest im Jammern stehst du deinem Bruder in nichts nach."

Ich sandte Phineas Nigellus einen finsteren Blick. Dieser strich sich als Reaktion lediglich sein Revers glatt.

"Letztendlich besagt die Prophezeiung nur, dass dein Bruder der Schlüssel zum Sieg über Lord Voldemort ist."

"Was?" Mit trockenem Mund wirbelte ich zu Dumbledores Porträt herum und ich schwöre, hätte es etwas geändert, hätte ich wohl meinen Zauberstab gezückt und auf ihn gerichtet. "Wieso?"

Beinahe rechnete ich mit einer erneuten Ermahnung, dass das, was er zu sagen gedachte, diesen Raum nicht verlassen durfte. Allerdings kam sie nicht. Stattdessen wich er zum aller ersten Mal heute – zum aller ersten Mal überhaupt meinem Blick aus. Und mehr als alles andere sandte mir dieser Umstand Eiswasser durch die Adern. "In der Nacht, als Lord Voldemort nach Godric's Hollow ging und versucht hat ihn zu töten, als eure Mutter ihr eigenes Leben wie einen Schild zwischen euch warf, ist der Todesfluch auf Lord Voldemort zurückgeprallt. In dieser Nacht löste sich ein Bruchstück seiner Seele und klammerte sich an die deines Bruders."

"Und das heißt?", wollte ich wissen, obwohl irgendwo in meinem Innern die Alarmglocken schrillten. Draco und ich hatten im letzten Jahr mehr als ein Buch über schwarzmagische Rituale durchgearbeitet, darunter auch eine Handvoll Bücher aus der Privatbibliothek von Malfoy Manor. Es war nur eine flüchtige Erwähnung gewesen, die in erster Linie wegen ihrer Kürze meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.

"Sagt dir der Begriff des Horkrux etwas?"

Meine Beine schienen unter mir nachgeben zu wollen. Geschockt taumelte ich zu dem Stuhl vor dem Schreibtisch hinüber. "Sie wollen mir sagen, mein Bruder ist der Horkrux des dunklen Lords, weshalb dieser nicht sterben kann?", fragte ich mit schwacher Stimme. Wusste er davon?

"Er ist einer."

Die Art, wie Dumbledore das sagte, ließ mein Entsetzen weiter wachsen. "Einer?", wiederholte ich mit viel zu hoher Stimme.

"Lord Voldemort erschuf insgesamt sieben."

Hätte ich nicht bereits gesessen, wäre mir wohl spätestens jetzt der Kreislauf weggesackt. Sieben Horkruxe? Das, was ich über sie wusste, war verschwindend gering, aber es genügte, um die Tragweite dessen zu erfassen. Wenn der schwarze Lord sieben Mal seine Seele geteilt und an Gegenstände gebunden hatte, dann ... "Er ist unbesiegbar", flüsterte ich geschlagen. Wieder wanderte meine Hand zu meinem Bauch. Wie konnten wir es verantworten, ein Kind in diese Welt zu setzen?

Die simple Antwort war: Gar nicht.

Ich war so versunken in meinem Elend, dass ich Dumbledores Antwort beinahe nicht mitbekam. Als er sie auf mein Nachfragen jedoch wiederholte, gewann die Welt umgehend wieder ein wenig an Farbe. "Nein. Lord Voldemort ist nicht unbesiegbar. Und außerdem auf dem besten Weg, wieder sterblich zu werden. Was glaubst du, was dein Bruder die letzten Monate über getan hat?"

Ein weiteres Puzzlestück fiel an seinen Platz. Tatsächlich. Das ergab durchaus Sinn. Wieso sonst sollte er ins Ministerium eingebrochen und eine Entdeckung riskiert haben? Das war der Grund, wieso er im Land geblieben war. Mein Bruder hatte Horkruxe gejagt – und das, ohne zu ahnen, dass er selbst einer war.

Das Erkennen musste mir ins Gesicht geschrieben stehen. Dumbledore nickte. "Er hat alles daran gesetzt, Voldemort zu schwächen und seine Seelenbruchstücke zu vernichten, um ihn irgendwann verwundbar anzutreffen."

Ich faltete den zerknüllten Zettel zwischen meinen Fingern auseinander. Die schnörkeligen Buchstaben, in denen die Weissagung dort geschrieben stand, tanzten vor meinen Augen. Die Implikation, die in den Worten des ehemaligen Schulleiters mitschwang, gefiel mir ganz und gar nicht. "Wenn Sie von Vernichten sprechen, meinen Sie -"

"Er muss sterben. Ja."

Geschlagen presste ich die Augen zu. Als könnte es irgendetwas an der Situation ändern. Es war der verzweifelte Versuch eines kleinen Mädchens, das beim Verstecken glaubte, wenn sie den Suchenden nicht sah, wäre sie automatisch auch für ihn unsichtbar.

"Und Voldemort höchst selbst muss es tun", fuhr Dumbledore unerbittlich fort und hatte dabei nicht einmal den Anstand, bedrückt zu klingen. Ganz im Gegenteil. Er sagte es so sachlich, als sei es eine beschlossene Tatsache. Und die war es für ihn wohl auch. "Das ist entscheidend."

"Wofür dann das alles?" Plötzliche Energie packte mich und ließ mich aufspringen.

Wofür war mein Bruder all die Jahre beschützt worden, hatte gelernt, wie er überlebte? Wofür hatte ich alles für ihn geopfert, wenn am Ende doch alles darauf hinauslief, dass er meinem Herrn gegenübertrat, um seinen letzten Atemzug zu tun? Wieso hatte man uns – mir – die Zeit gelassen, eine emotionale Bindung zueinander aufzubauen?

Am liebsten hätte ich meinen Frust in die Welt geschrien. Meine Stimme bebte unkontrolliert, als ich fragte: "Wieso ich?"

"Du bist seine Schwester."

Ich stieß einen Schrei aus und biss mir gleich darauf auf die Faust, um ihn zu ersticken. Der Schmerz lenkte mich weit genug ab, damit ich die aufsteigenden Tränen hinunterschlucken konnte. "Wieso. Ich.?", wiederholte ich. "Was hab ich damit zu tun? Was meinen Sie damit, der dunkle Lord habe sich in jener Nacht zwei Gegner ausgesucht? Und wieso in Merlins Namen sprechen Sie dabei von Glück?"

Als er sich mit einer Hand übers Gesicht fuhr, erkannte ich, dass ich genau ins Schwarze getroffen hatte. Da war der Kern dessen, wieso er mir all das hier erzählte und sich nicht wie sonst auch in Schweigen und vage Andeutungen hüllte. "Sobald dein Bruder tot ist, wirst du seinen Platz einnehmen."

Wieder eine Feststellung und keine Frage. Angesichts dieser Dreistigkeit fehlten mir die Worte. Perplex öffnete und schloss ich den Mund, wusste doch nicht, was ich Sinnvolles hätte erwidern können. "Das ist jetzt nicht Ihr Ernst?"

Er überging meinen Einwurf. "Du allein wirst in diesem Moment des Siegestaumels nahe genug an Lord Voldemort herankommen. Ich vertraue darauf, dass dein Bruder vor seinem Tod alle Vorkehrungen getroffen hat, um dir den Weg zu ebnen." Die Rede war davon, dass Harry alle Horkruxe vernichtet haben würde und Merlin – da könnte er gar nicht mal so falsch mit liegen. Hätte es nicht uns beide betroffen, hätte ich den Plan wohl oder übel gegen meinen Willen gut gefunden. "Du genießt Lord Voldemorts Vertrauen." Dumbledore hatte die Stimme erhoben, als merkte er, wie meine Aufmerksamkeit und mein Wille, ihm zuzuhören, ihm langsam abhanden kamen. "Er wird den Moment, da er seinen Erzfeind ein für alle Mal besiegt hat, auskosten und du wirst in der Lage sein, ihn zu töten."

"Und dafür höchst wahrscheinlich mit dem Leben zahlen", schlussfolgerte ich dumpf und blieb schwer atmend vor dem Turmfenster stehen, dem Porträt den Rücken zugekehrt. Wann, wie und wo auch immer es geschehen würde, ich wäre für die Todesser danach Freiwild. Gnade mir Merlin, wenn ich Bellatrix in die Hände fiele. Ich konnte ihr zorniges Kreischen bereits jetzt in meinen Ohren hallen hören. So real, dass ich mich beinahe umgedreht hätte, um mich in dem kreisrunden Büro umzusehen. "Sind Sie deshalb nie eingeschritten?"

"Sag mir, Mariah, ist das Wohl vieler nicht das Leid einzelner wert?" Da er nicht danach fragte, wovon ich sprach, ging ich stark davon aus, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.

Treffer versenkt. Zum zweiten Mal. Langsam wurde ich gut darin, den alten Zauberer zu durchschauen. Hätte ich das mal früher getan.

Denn unterschwellig hatte er mir schon lange Rätsel mit seinem Verhalten aufgegeben, wo er doch immer so betonte, sich im Gegensatz zu anderen Lehrern sehr für seine Schüler einzusetzen. Ich dachte an Phineas Nigellus. Bei ihm hätte mich Desinteresse nicht gewundert. Ich war jedoch nicht naiv genug zu glauben, dass Dumbledore meine Entwicklung in den letzten zwei Jahren entgangen war. Oder dass er nicht bereits lange vor seinem Tod gewusst hatte, wer ich war.

Wenn er sich also bewusst gewesen war, dass Mariah Elisabeth Potter nicht neben ihren Eltern auf dem Friedhof in Godric's Hollow begraben lag, sondern in Wahrheit unter falschem Namen vor seiner Nase in Hogwarts zur Schule ging, wieso hatte er nie versucht, mich zu bekehren? Mich auf den richtigen Weg zurückzuholen, wie Lupin es so viele Male getan hatte? Es sei denn natürlich, ich war genau dort, wo er mich haben wollte.

Tonlos sagte ich: "Das meinten Sie also mit Ihrem Gerede vom höheren Wohl."

Ich bekam keine Antwort und ein Blick über die Schulter bestätigte mir, dass er mich in seiner typischen Dumbledore-Manie einfach nur stumm musterte. Mich zu meinen eigenen Schlussfolgerungen kommen ließ. Normalerweise hätte mich der wohlwollende Ausdruck in seinem Gesicht rasend gemacht, doch mir war, als hätte mich mit dieser letzten Erkenntnis alle Kraft verlassen. Als wäre ich aus hundert Metern Höhe vom Besen gestürzt und läge jetzt am Boden, von wo aus ich auf die Trümmer meines Lebens blickte, während meine Mitschüler aufs Feld gestürmt kamen, um sich hautnah von meinem Schicksal zu überzeugen. Ihre Gesichter verschwammen vor meinen Augen zu einer einzigen bunten Masse.

"Harry weiß von alldem nichts?", versicherte ich mich, obwohl ich die Antwort längst kannte. Wie sonst sollte er die Kraft aufbringen, das Ziel, den dunklen Lord zu vernichten, mit aller Macht zu verfolgen.

Daher war Dumbledores Nein lediglich Formsache. Genauso wie meine Bestätigung damals auf dem Astronomieturm, dass ich in der Tat Harrys Schwester war.

Als ich mich im Büro des Schulleiters umsah, wuchs jedoch eine weitere Vermutung in mir. Severus Snape bekleidete dieses Amt seit nunmehr fast einem Jahr. Die Tatsache, dass Dumbledore trotz seines Todes nach wie vor alle Fäden in der Hand hielt, belegte eindeutig, wessen Mann er war. Wem die Loyalität meines Ziehvaters galt.

Zumal sich bei dieser Überlegung ein weiterer Informationsfetzen ergab. Der Platz, auf dem das Schwert von Gryffindor gelegen hatte, war leer. Sicherlich konnte das viele Gründe haben, aber ich erinnerte mich vage an eine Aussage von Ron im Forrest of Dean, als ich ihn und Harry belauscht hatte. Er hatte davon gesprochen, wer das echte Schwert zuletzt besessen hatte und damit Dumbledore gemeint. Wenn dem nun wirklich so war, lag es nahe, dass Severus Snape es zu ihnen gebracht hatte, oder? Und das wiederum - "Weiß mein Vater es?", platzte es aus mir hervor.

Und ein weiteres Mal war es ein einziges Wort, das mich aus der Bahn warf. Anders als damals zertrümmerte es nicht mein ganzes Leben – meine Welt war seither nie mehr richtig heil gewesen – aber es gab mir für den heutigen Tag den Rest.

Blindlings stürmte ich aus dem Büro hinaus und ließ die Tür in den Angeln schwingend hinter mir zurück, während Dumbledores Ja in meinen Ohren nachklang.

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