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7 | 52. Kapitel

Fassungslos starrte ich an den Ort, wo mein Bruder sich soeben aufgelöst hatte. Der silberne Fleck brannte sich in mein Gedächtnis, während ich mich fragte, ob Harry Potter in eben jenem Moment irgendwo dort draußen vielleicht seinen letzten Atemzug tat. Ob er ebenso wie sein Pate, der beste Freund unseres Vaters, von jener verrückten Lestrange-Hexe umgebracht worden war, die nun kichernd mitten im Raum stand.

Es kostete mich alle Kraft, nicht loszuschreien. Mich nicht auf meinen Zauberstab zu stürzen und ihn gegen Bellatrix zu richten, um das Duell einzufordern, das eigentlich seit jener Nacht ausstand, da sie mir die Narbe auf meiner Wange verpasst hatte.

Stattdessen beschränkte ich mich darauf, die Finger notdürftig ins Parkett zu krallen und die aufsteigenden Tränen, von denen ich keiner einzigen zu fließen erlauben durfte, hinunterzuschlucken. Die Wahrheit war, mir fehlte der Elan, mich auf die Füße zu wuchten. Die Motivation, mich dem herannahenden Kampf zu stellen. Der Tag war für mich nach meinem Mord an den drei Greifern gelaufen gewesen, ich hätte ins Bett gehen, dem Salon und meinem Bruder den Rücken kehren sollen.

Denn letztendlich hatte ich nichts geändert. Nichts zu tun vermocht, als Bellatrix Lestrange in ihrer Wut ihr todbringendes Messer warf. Mein einziger Trost war, dass sie es mit dem Leben bezahlen würde.

"Was hast du getan?", sprach Narzissa genau das aus, was ich dachte. Wenngleich sicherlich aus anderen Gründen. "Bella? Was. Hast. Du. Getan?" Obwohl jedes Wort einzeln betont, klang ihre Stimme schwach.

"Diese kleine unwürdige Kreatur dorthin geschickt, wo sie hingehört." Bellatrix Kichern verebbte. Eine Wohltat für meine Ohren und Nerven. In ihrem Tonfall schwang keinerlei Reue mit. "Er hat es gewagt, Magie gegen dich einzusetzen, Zissy."

Draco trat von der Seite her an mich heran. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. "Kannst du aufstehen?", flüsterte er wie schon früher am Abend dicht zu meinem Ohr hinuntergebeugt.

Ich nickte beklommen, zwang mich, noch einmal heute die Tapfere zu spielen. Für den Augenblick spielte es keine Rolle, ob mein Bruder lebte oder längst das Zeitliche gesegnet hatte. Irgendwie hoffte ich, dass ich es im Falle des letzteren auf magische Art und Weise spüren würde. Dass ich es schlicht und ergreifend wüsste, wenn mein Zwilling nicht mehr da wäre, weil dann das Band zwischen uns leer im Raum schweben würde.

"Du hast auf Dobby gezielt?", fragte Narzissa derweil fassungslos. Zeitgleich erlaubte ich es mir nicht, den Sinn ihrer Worte näher an mich heranzulassen. Immerhin hieße das, dass zwar ein weiterer Unterstützer meines Bruders sein Leben gelassen hatte, jedoch nicht er selbst. "Wie wolltest du sicher gehen, dass du nicht Potter erwischst? Die Zeit in Askaban muss dir wirklich an den Geist gegangen sein, früher wärst du nie -"

"Ich vertraue in meine Fähigkeiten", schoss Bellatrix zurück. Von dem irren Grinsen, welches ich auf ihren Lippen erwartet hätte, keine Spur. Ganz im Gegenteil. Sie war aschfahl. Etwa so blass wie in dem Moment, da sie das Schwert entdeckt hatte. Etwas sagte mir, dass es nicht an der Art und Weise lag, wie ihre Schwester mit ihr gesprochen hatte. "Du weißt so gut wie ich, dass der Junge dem dunklen Lord gehört. Ich würde es nicht wagen, ihn anzurühren."

"Würdest du nicht, Bella?" Die eisige Stimme ging wie ein Peitschenschlag durch den Raum. Kalt, bar jeder Emotion.

Es hätte mich nicht überraschen dürfen, dass der dunkle Lord im Wirbel seines schwarzen Umhangs mitten im Salon auftauchte. Wie immer ohne Vorankündigung. Da stand er einfach. Inmitten von Scherben und Kristallen des Kronleuchters, denen sich bislang keiner erbarmt hatte. Den Zauberstab hielt er wie immer wie einen Taktstock in der Hand, die Mimik ausdruckslos.

Absurderweise erinnerte er mich damit an mein erstes Aufeinandertreffen in meinem ersten Schuljahr, wenngleich er damals keinen eigenen Körper gehabt hatte.

"Nein, mein Lord." Schlagartig veränderte sich Bellatrix' Gebaren. Keine Spur mehr von der selbstbewussten Hexe, die das Zepter im Raum an sich riss. Seltsamerweise erholte sich selbst ihre Gesichtsfarbe ein wenig. Röte trat ihr in die Wangen, als sie ihrem Meister einen Blick unter gesenkten Wimpern hervor schenkte.

Dann sank sie auf die Knie.

Ausnahmsweise war ich dankbar für ihr Beispiel. Es war zwar etwas, das mir mein Instinkt gebot, aber da jede Begegnung mit dem dunklen Lord einem Tanz auf Messers Schneide gleichkam, war ich froh darüber, eine Orientierung zu haben. Mir fehlte die Erfahrung, wie ich in einer solchen Situation mit ihm umgehen sollte. Kalte Wut hatte mich schon immer hilflos gemacht. Würde er schreien, toben, wüsste ich, was mich erwartete. Ich würde mich auf die Schmerzen seines Folterfluchs gefasst machen, mich mental stärken.

So jedoch blieb mir diese geistige Vorbereitung verwehrt.

Der dunkle Lord verharrte regungslos, lediglich der Blick aus seinen glühenden roten Augen huschte umher. Ich machte mir keine Illusionen darüber, dass er sich ein Bild der Situation machte. Der Kampf, der eindeutig stattgefunden hatte, war unleugbar. Unabhängig davon musste ihm klar sein, dass keiner von uns irre genug wäre, ihn ohne triftigen Grund zu rufen.

Lucius Malfoy, der bewusstlos vor dem Kamin lag. Fenrir Greyback, ebenfalls regungslos mit einer blutenden Wunde am Kopf, die er sich bei seinem Sturz zugezogen hatte. Die Black-Schwestern, eine auf Knien, die andere mit gesenktem Kopf.

Dann fand seine Musterung auch mich. Die beiden Schlitze seiner Nase blähten sich in einem bedachten Atemzug, die einzige Regung, die er bislang hatte erkennen lassen.

Hastig sank auch ich auf die Knie. Zeigte ihm, dass ich ihm meinen Respekt zollte, während ich gleichzeitig meine geistigen Schilde verdichtete. An meiner Seite folgte Draco meinem Beispiel. Spitze Glassplitter bohrten sich durch meine dünne Stoffhose hindurch in meine Haut, aber ich erlaubte mir nicht, meine Position zu verändern. Diese Schwäche würde ich nicht erkennen lassen.

Weil ich den Fußboden fixiert hatte, blieben mir nur meine übrigen Sinne, um die Lage auszuloten. Der dunkle Lord bewegte sich noch immer nicht. Er strafte uns mit Schweigen. Zeit, die es ihm erlaubte, über eine Strafe zu sinnieren.

Und ich gab mich nicht der Wunschvorstellung hin, es würde keine folgen.

Nur Bellatrix hektischer Atem erfüllte den Raum, beinahe übertönt von meinem eigenen, in den Ohren hämmernden Herzschlag. Wenn ich wenigstens meinen Zauberstab bei mir gehabt hätte. Es wäre lediglich eine Illusion von Selbstbestimmung, einer Möglichkeit, mich zu verteidigen – aber eine, die ich sehnlichst herbeiflehte.

Mit der Zungenspitze befeuchtete ich meine Lippen. Der dunkle Lord konnte die Bewegung nicht gesehen haben, doch er nutzte den Moment, um das Wort an uns zu richten. So weit dies möglich war, war sein Tonfall noch einige Grad frostiger: "Will mich meiner meiner ach so getreuen Todesser darüber aufklären, was meine Anwesenheit so dringend erforderte?" Purer Hohn schwang in seinen Worten mit.

Unwohl schielte ich zu Bellatrix hinüber und betete, sie würde antworten. Unter keinen Umständen wollte ich diejenige sein, die unserem Herrn erklären musste, wie sein Erzfeind neuerlich entkommen konnte.

Sie erhörte mein stummes Flehen. "Herr!" Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte ich angesichts ihres theatralischen Ausrufs wohl die Augen verdreht, mit dem sie sich ihm ehrerbietend zu Füßen warf. Dabei schien sie immun gegen die scharfkantigen Splitter zu sein. Oder aber der Schmerz verblasste vor dem Gefühl, den dunklen Lord enttäuscht zu haben. "Es ergaben sich Umstände, die, wie ich dachte, eurer sofortigen Anwesenheit bedurften."

"Und wo sind diese wichtigen Umstände?", fragte er und schritt zu ihr hinüber, wobei er in einer Armbewegung den Raum einfasste. Glas knirschte unter seinen bloßen Füßen. "Demnach wollt ihr mir also sagen, dass ihr mich hierher zurück gerufen habt, weil es einer Laune entsprach?"

Draco neben mir verlagerte unwohl das Gewicht von einem Knie aufs andere. Seine Finger ballten sich zur Faust, lösten sich gleich darauf wieder. Diese trügerische Ruhe, die der dunkle Lord ausstrahle, war schlimmer als jede Folter. Sie war purer Psychoterror.

Vermutlich – nein – ganz sicher war es dumm von mir, aber ich beschloss, das Ganze abzukürzen. Meine Nase prickelte gefährlich. Einen Zusammenbruch wie vorhin im Hof konnte ich mir nicht erlauben. Nicht hier. Noch nicht.

Ich holte tief Luft und ehe ich es mir anders überlegen konnte, hatten die Worte meine Lippen bereits verlassen: "Wir riefen euch, weil Harry Potter hier war."

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