💌 TWENTY SEVEN 💌
Es dauerte nicht lange, da spürte Jungkook, wie ihm ein mulmiges Gefühl den Magen hochkroch. Ihm war schon in den letzten Minuten extrem warm geworden, dass er seine Weste ausziehen musste und nun nur noch in T-shirt zwischen den anderen saß.
Er hatte es Versuch zu unterdrücken, aber ihm hätte klar sein müssen, dass das nicht ging. Er hätte sich nicht so sehr von seinen Gefühlen leiten lassen und den einen Shot noch trinken sollen. Jetzt hatte er nämlich genau das, was ihm Taehyung prophezeit hatte. Er war kurz davor zu kotzen.
Auch sein Gegenüber schien das aufgefallen zu sein, denn sein Blick ruhte seit seiner Äußerung auf Jungkook und verfolgte jeden einzelne Bewegung dessen. Als würde er ihm damit lautlos drohen wollen, strahlten seine Augen wieder diese unterdrückende Dominanz aus, mit der er es einfach hatte, Jungkook eine Gänsehaut zu verpassen.
Doch Jungkook konnte sich nicht einmal auf diese Wirkung konzentrieren, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, seinen Würgereiz zu unterdrücken, der sich immer mehr in ihm ausbreitete.
Er wollte nicht kotzen. Das würde ihn viel zu sehr blamieren, nachdem er gesagt hatte, dass er auf sich selbst aufpassen konnte. Denn offensichtlich konnte er das nicht, stattdessen hatte es Taehyung für ihn getan, was er jedoch nicht zu schätzen wusste.
Doch. Er wusste, wie bedeutend es war, dass der Ältere sich so um ihn sorgte und das, obwohl sie sich fast gar nicht kannten. Aber er konnte es nicht zeigen. Und er wollte es auch nicht zeigen. Niemand sollte wissen, dass er sich nicht um sich selbst kümmern konnte, was Alkohol anging und erst recht nicht Taehyung.
„Wo ist die Toilette? Ich... müsste mal kurz auf Klo," fragte er dann auch schon, als er spürte, dass er den Würgereiz nicht länger unterdrücke könnte, hob seinen Blick jedoch nur für einen kurzen Moment, da ihm durch dieses ekelige Gefühl schon Tränen in die Augen gestiegen waren, von denen er nicht wollte, dass sie jemand bemerken würde.
Er hatte versucht sich in den letzten Minuten, in denen die Stimmung wieder gestiegen war, nicht zu auffallend zu verhalten, in der Hoffnung, dass vielleicht niemand bemerken würde, wenn er kotzen gehen würde. Genauso wie er noch zu Beginn gehofft hatte, niemand würde bemerken, wenn er einfach ganz verschwinden würde und innerlich wünschte er sich gerade, er hätte die Chance zu Beginn doch ergriffen, dann würde er mit Sicherheit gerade nicht hier sitzen und hoffen man würde ihn gleich nicht hören können. Denn die Musik spielte zwar über eine Musikbox und war nicht gerade leise, doch Jungkook war sich nicht ganz sicher, ob sie trotzdem laut genug war um zu übertönen, wenn er sich in einer Toilettenschüssel übergeben würde.
„Direkt neben der Haustür recht", kam es von Yoongi, dessen Eltern dieses Haus gehörte und von denen sie alleine gelassen wurde. Jungkook beneidete solche Leute schon immer. Seine Eltern hatten die Angewohnheit alle zehn Minuten ins Zimmer zu kommen und zu fragen, ob alles oke war, wenn er Besuch hatte. Mittlerweile waren sie dabei es sich abzugewöhnen, doch trotzdem bekam er immer ein mulmiges Gefühl, wenn Jimin ihn über etwas ausquetschte, von dem Jungkook nicht wollte, dass es seine Eltern wussten, da es ihm peinlich war. Er trug dann immer den Gedanken im Hinterkopf, sie könnten gerade an der Tür lauschen oder, dass Jimin zu laut redete, sodass jeder im Haus ihn hören könnte. Er hasste das, was auch der Grund dafür war, dass er sich lieber bei anderen traf, als bei sich zu Hause.
Jedoch konnte er darüber nicht weiter nachdenken, da stand er schon auf und lief aus dem offenen Wohnzimmer in Richtung Haustür, wo er die Tür zum Gästebad gleich ausfindig machte. Feste hielt er sich die Hand vor den Mund, als ihm sein Essen schon bis in den Hals gestiegen war.
Jungkook schaffte es nicht einmal mehr die Tür des Gästebads zu schließen, da hing er schon über der Toilettenschüssel und erbrach sich. Er fühlte sich so erbärmlich, dass er nun hier auf dem kalten Fliesenboden saß und sich übergab.
Aber nicht, wegen dem Erbrechen selbst, sondern viel mehr, weil er Taehyung einfach hätte danken können, statt das Gegenteil zu tun und nun hier zu sitzen. Er war so ein Idiot.
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