💌 SEVENTY THREE 💌
Jungkooks Herz schien auszusetzen, als er jedes einzelne Wort gelesen hatte. Dann las er es noch einmal. Und noch mal. Er zog jedes einzelne Wort in sich auf, ließ sie in seinen Kopf einbrennen.
Wieso? Wie-
Er konnte nicht das glauben, was ihm durch den Kopf schwirrte. Was machte dieser Brief hier? Was macht dieser Brief bei Taehyung im Zimmer? War etwa er- Nein! Das konnte nicht der Grund sein! Oder doch?
Mit einem Mal schien alles Sinn zu machen. Die Reise nach Paris, das Lächeln, als Jungkook die Kette getragen hatte, sein niedergeschlagenes Gemüt als Jungkook mit Hoseok ausgegangen war, die Sticker. Und all die anderen Situationen, die er nicht verstanden hatte, all die Situationen, die er falsch eingeschätzt hatte. Mit einem Mal schien sich alles zu fügen.
Aber wie? Wie konnte es sein? Wie konnte Taehyung — Kim Taehyung — ihm so etwas schreiben? Hatte er sich einen Spaß erlaubt? Hatte Jungkook am Anfang doch richtig gelegen und der Briefschreiber hatte sich nur einen Scherz erlaubt? Aber würde Taehyung das tun? Nach allem was sie zusammen erlegt hatten? Ihre Blicke, ihre Gespräche und dann diese Nacht... Ihre Küsse. Es hatte sich so echt angefühlt. Aber war es das auch gewesen?
Mit einem Mal schien alles nicht mehr echt. Alles was die letzten Tage, die letzten Wochen gewesen war, stellte Jungkook in Frage. Würde Taehyung ihm so etwas antun? Würde er ihn reinlegen? Würde er ihn küssen, nur um zu sehen, wie Jungkook für ihn gefallen war? Nein! Oder doch? Jungkook wusste es nicht. Es hatte sich die letzten Wochen nicht so angefühlt, als wäre irgendetwas davon nicht echt gewesen. Doch jetzt? Jetzt war er sich nicht mehr sicher. Taehyung würde ihn niemals schon so lange lieben.
Liebte er ihn überhaupt?
„Jungkook?" Jungkook nahm die Stimme des Älteren nur ganz leise wahr, dabei kam dieser gerade auf ihn zu und legte seine Arme vorsichtig um seine Hüfte.
„Hast du gut geschlafen? Du sahst so süß-" Jungkook konnte spüren, wie sich Taehyungs Arme anspannten, bevor er seinen Griff lockerte und kurz darauf ganz von ihm abließ.
Es entstand eine Stille. Jungkook war klar, dass Taehyung den Brief in seinen Händen gesehen hatte. Er war schließlich nicht zu übersehen.
Ihm schwirrten so viele Gedanken im Kopf, dass er nicht wusste, woran er knüpfen sollte. Was sollte er sagen? Sollte er überhaupt etwas sagen? Es fühlte sich an, als wäre sein Mund zugeklebt. Und in seinem Körper brodelte immer noch die Panik, dass Taehyung all das nicht ernst gemeint haben könnte.
„Jungkook, i-ich kann das erklären!"
Der Angesprochene spürte, wie etwas in seiner Kehle brennte. Er wollte etwas sagen. Und doch wusste er nicht, was. Er schaffte es nicht. Es war so viel auf einmal. Zuerst der Brief, all die Fragen und jetzt Taehyung, der ihm alles erklären wollte. Doch Jungkook konnte nicht. Nicht jetzt. Er brauchte Zeit für sich, musste verinnerlichen, was er gerade erfahren hatte. Er wollte darüber nachdenken. Allein.
Also ließ er den Brief auf den Tisch fallen und rannte los.
———
Das irgendwelche wegrennen ist so typisch für Fanfiktions, aber ich musste einfach...
BRIEF
Lieber Jungkook,
ich kann nicht glauben, dass du mir manchmal das Gefühl gibst, ich wäre nicht allein mit meinen Gefühlen. Wie du mich manchmal ansiehst, macht mich verrückt. Deine Augen strahlen etwas aus, von dem ich mich nicht losreißen kann. Dieses Lächeln, das du mir manchmal schenkst, an das ich mich festklammern möchte, damit ich es nie verliere. Und dann ist da noch die Kette, die ich dir geschenkt habe. Zu sehen, dass du sie trägst, macht mich so glücklich.
Manchmal spiele ich mit dem Gedanken dir zu sagen, dass ich derjenige bin, der es nicht lassen kann, dich anzusehen. Aber dann schaffe ich es nicht meinen Mut zusammenzukratzen. Allein der Gedanke dir zu schrieben, in einem Brief, wer ich bin, versetzt mich in Angst und Schrecken. Was, wenn das alles zerstören würde? Ich möchte nicht das verlieren, was ich von dir hab, das, was zwischen uns ist. Ich hab so Angst.
Xoxo
Dein unbekannter Verehrer
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