„Hey, Jungkook. Können wir reden?"

Jungkook war gerade dabei seine Bücher für den heutigen Tag aus seinem Spind zu holen, als die schüchtern klingende Stimme neben ihm auftauchte, die ihn ansprach. Als er sich zur Seite drehe, erkannte er zu seiner Überraschung Hoseok.

Seit Jungkook ihm einen Korb erteilt hatte, hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt und Hoseok hatte sich auch nicht mehr bei ihrer Freundesgruppe aufgehalten. Jungkook hatte ihn nie angesprochen, wenn er ihn auf dem Schulgelände gesehen hatte, weil er nicht gewusst hatte, wie viel und wie lange Abstand der Ältere von ihm brauchte.

Doch anscheinend schien Hoseok dem jetzt ein Ende setzten zu wollen, was Jungkook zum Lächeln brachte. Denn wenn er ehrlich war, hatte er ihn vermisst.

„Hey. Klar", entgegnete er also, schloss seinen Spind und drehte sich ganz zum Älteren, um diesem seine volle Aufmerksamkeit schenken zu können.

Hoseok schien ziemlich nervös zu sein, als hätte er Angst, Jungkook würde ihn zurückweisen, wie er es schon einmal getan hatte. Und auch wenn Jungkook das nachvollziehen konnte, so müsste Hoseok nicht so ängstlich sein, denn Jungkook hatte nichts Böses im Sinn. Schließlich wollte er den Älteren wieder zurück in seinem Leben haben, wenn auch nur als ein Freund.

„Ich... Tut mir leid, dass ich mich in letzter Zeit nicht mehr gemeldet habe. Ich war völlig durch den Wind, wegen dem..., was passiert ist und musste mich erst einmal neu sortieren", sprach Hoseok das aus, was ihm auf dem Herzen lag und schaffte es dabei nicht, Jungkook in die Augen zu sehen, aus Angst, dieser würde ihn zurückweisen.

Doch Jungkook konnte ihn nur etwas mitleidig ansehen. Hoseok traf keine Schuld. Es war vollkommen verständlich, dass er Zeit und Abstand brauchte, um all das zu verarbeiten. Und es freute Jungkook, dass er es tatsächlich in Erwägung zog, wieder mit ihm befreundet zu sein.

„Du musst dich nicht entschuldigen, wirklich. Du konntest dir so viel Zeit nehmen, wie du wolltest. Es ist selbstverständlich, dass du erst einmal Abstand von mir brauchtest, schließlich...", Jungkook konnte den Satz nicht beenden, weil er nicht wusste, wie Hoseok darauf reagieren würde. Wahrscheinlich war es noch zu früh, um das Geschehene auszusprechen.

Hoseok lächelte. Er schien erleichtert und hörte auf nervös mit seinen Fingern zu spielen.

„Danke... Ich mag dich übrigens nicht mehr... so. Nur damit du das weiß und keine unangenehme Spannung zwischen uns herrscht", meinte Hoseok und lächelte, wenn auch etwas zögerlich und peinlich berührt, seinen Gegenüber an, der dieses Lächeln gleich erwiderte.

„Hobi. Selbst wenn du noch auf mich stehen würdest, wäre das völlig oke, solange es für sich kein Problem darstellen würde. Über jemanden hinweg zu kommen braucht seine Zeit", entgegnete Jungkook, sodass Hoseoks Lächeln nun wärmer und ehrlicher wurde.

Und Jungkook konnte ihm ansehen, wie gerne er ihn gerade umarmen wollte. Also tat Jungkook es für ihn. Zog den Älteren an sich ran und vergrub sein Gesicht in dessen Shirt. Er hatte ihn vermisst, das wurde ihm jetzt erst richtig bewusst.

„Danke, Koo. Wirklich."

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Ein kurzes und doch irgendwie wichtiges Kapitel.
Im nächsten kommt wieder Taekook :)