💌 SEVENTY EIGHT 💌
Mit schnell schlagendem Herz lief Jungkook die wenigen Stufen zur Eingangstür des großen Hauses wieder hinunter, nachdem er geklingelt hatte.
Da Taehyung eine ganze Woche nicht zur Schule gekommen war, hatte Jungkook es nicht mehr ausgehalten. All die Schuld, die sich in seinem Körper breit gemacht hatte, hatte er nicht mehr stemmen können. Er hatte es nicht mehr ausgehalten, jeden Morgen zu sehen, was er angestellt hatte, als er aus Taehyungs Zimmer gestürmt war.
Also hatte er sich dazu entschieden am Freitag nach der Schule zu ihm zu fahren. Er musste ihn einfach sehen, ihm alles erklären. Schließlich machten sich auch die anderen ziemliche Sorgen.
Als die Tür geöffnet wurde, stand eine große, schmale Frau vor ihm. Sie besaß ein wunderschönes Gesicht, umrahmt von dunklem, langem Haar und trug ein Kleines Schwarzes. Ihre Augen strahlten Freundlichkeit aus und Jungkook fühlte sich gleich wohl in ihrer Nähe.
„Hey.Wie kann ich dir helfen", wollte sie dann auch schon wissen und schenkte Jungkook ein Lächeln.
„Hi. Ich bin ein Freund von Taehyung. Ich wollte mal nach ihm sehen, weil er so lange nicht mehr in der Schule war. Ihm einfach hallo sagen und seine Schulsachen vorbeibringen", entgegnete Jungkook und auch wenn er sein eigentliche Motivation nicht erwähnte, so stimmte alles, was er sagte trotzdem.
Das Lächeln der Frau wurde noch breiter und wärmer.
„Ach das ist ja nett von dir. Tae kommt schon die ganze Woche nicht aus seinem Zimmer. Ich vermute, er hat Liebeskummer, der Arme", entgegnete die Frau, sehr wahrscheinlich Taehyungs Mutter, und blickte mitleidend zu Jungkook hinunter.
Offensichtlich war sie ein Menschenkenner oder kannte Taehyung einfach nur sehr sehr gut, da sie mit ihrer Vermutung wahrscheinlich genau ins Schwarze traf.
„Na dann, komm rein. Ich bin übrigens Seoyeon, Taes Mutter."
Jungkook verbeugte sich vor ihr, bevor er sich bedankend in den großen Flur trat. Jimin hatte ihm mal erzählt, dass Taehyung Eltern irgendeine erfolgreiche Firma leiteten, was der Grund dafür war, dass Jungkook jedes Mal staunen musste, wenn er einen Fuß in ihr Haus setzte.
Es war, im Gegensatz zu anderen Häusern von reichen Menschen, im Old-Money-Stil eingerichtet. Die Wände waren beige und mit Wandleisten verziert und die Decken hoch und mit Stuck. Alles war geräumig und gemütlich. Von den Decken hingen Kronleuchter und vereinzelte Kunstwerke hingen an den Wänden oder standen auf Sockeln.
„Jungkook. Freut mich Sie kennenzulernen", sagte Jungkook und verbeugte sich ein zweites Mal, ehe er seine Schuhe auszog.
„Mich auch. Und bitte siez mich doch nicht. Dann fühle ich mich immer so alt...
Wie gesagt, Tae ist oben in seinem Zimmer. Ich gehe mal davon aus, du weißt, wo das ist", meinte Seoyeon weiterhin freundlich und nahm Jungkook die Jacke ab, als dieser sie gerade aufhängen wollte.
„Lass mich das machen. Geh du mal lieber zu dem Schmollhase und bring ihn auf Vordermann."
„Danke... Mach ich."
Mit langsamen Schritten lief Jungkook die Treppe hinauf. Immer mehr Angst stieg in ihm auf, doch auf Abweisung treffen zu müssen. Was war, wenn Taehyung nicht mit ihm reden wollte? Wenn er ihn nicht einmal sehen wollte? Jungkook wollte ihm unbedingt alles erklären, ihn um Entschuldigung bitten, aber wenn Taehyung ihn nicht einmal lassen würde, könnte er wohl nichts dagegen tun.
Als er dann aber auch schon an der Tür des Älteren ankam, hörte er keinen Mucks. Vielleicht schlief er ja sogar?
Kurz holte Jungkook nochmal tief Luft, bevor er klopfte.
Zuerst blieb es still, dann hörte man leises Rascheln.
„Ich hab' dich auch lieb, Mama. Und mir geht's gut. Aber ich brach gerade nichts." Die Stimme war nicht laut, aber ziemlich rau. Jungkook konnte gerade so verstehen, was Taehyung sagte. Mit Sicherheit hatte er die letzten Tage andauernd geweint, wenn nicht sogar durchgehend. Es zerbrach Jungkook Herz. Besonders, da er daran die Schuld trug.
„Das... freut mich, aber ich bin nicht deine Mutter", entgegnete Jungkook dann auch schon und lehnte sich näher an die Tür.
Wieder Stille. Dann wieder Geraschel und plötzlich Fußstapfen. Und ehe Jungkook sich versah, wurde der Schlüssel im Schloss gedreht und die Tür wurde geöffnet.
„Jungkook?!"
———
Ehhh... eventuell hat das mit dem Taekook nicht ganz so gut funktioniert, wie ich mir gedacht habe... Naja, dann kommt im nächsten eben mehr Taekook ;)
Und frech, dass so viele, dachten, ich würde jetzt wieder Drama einbauen. Was erwartet ihr denn bitte von mir? 😔🥲
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