8. Lucifer
In diesem Moment verstand ich die Welt nicht mehr. Bitte was? Wir kannten uns gerade mal ein paar Tage, dann verschwand der für eine Woche und jetzt will er ein Date? Mit mir?
Ungläubig sah ich ihn an und blinzelte ein paar mal, vielleicht träumte ich ja auch nur. „Sie verarschen mich, oder?", war das einzige was ich sagen konnte. Wenn das kein Scherz oder sowas war, dann wäre ich komplett verwirrt. Doch er erwiderte bloss: „Nein, ich meine es ernst, Miss Scott."
Kopfschüttelnd sah ich zu Boden und lachte ungläubig, ehe ich wieder zu ihm aufsah. „Nein", antwortete ich dann bestimmt. Das konnte doch nicht wirklich sein ernst sein. Selbst wenn, ich wollte nichts von ihm, oder? Nein, er war merkwürdig und ich liebte mein Leben wie es war. Er konnte nicht kommen und das alles durcheinander bringen, das ging nicht. Er war berühmt und vermutlich müsste ich dann mit ihm irgendwo in eine grosse Stadt ziehen oder so, doch das wollte ich nicht. Ich machte mir wohl sowieso zu viele Gedanken darum.
Gerade als ich weiter laufen wollte, hielt er mich am Handgelenk fest, woraufhin ich mich umdrehte. „Aber wieso denn nicht?" Wieso? Dafür gäbe es tausende Gründe, doch ich würde nur ein paar aufzählen. Ich war mir sicher das er schon Gründe für meine Entscheidung wüsste. Wenn er keine wüsste, dann sollte er wirklich mal lernen sich selbst zu analysieren.
„Wieso? Also erstens weiss ich das Sie mich rein getragen haben in dieser Nacht und ich bin mir sicher das Sie dafür gesorgt haben, dass ich verschlafen habe. Zweitens haben Sie sich mehr als die Hälfte der Zeit die wir bereits zusammen verbracht haben wie ein Idiot aufgeführt. Drittens, ich kenne sie gerade mal zwei Wochen und eine davon waren Sie komplett verschwunden. Brauchen Sie noch mehr Gründe oder genügen die bereits aufgezählten? Ach ja, einer müsste ich vielleicht noch gesagt haben, ich will nichts von Ihnen. Ich schreibe dieses Buch für Sie, Sie können sich dann wieder in ihre Welt flüchten wo Sie so beliebt sind und ich kehre wieder in mein altes, normales Leben zurück."
Eine Weile lang herrschte Stille, nur das Rauschen wenn ein Auto vorbei fuhr war zu hören. Seine Augen fixierten meine. Im ersten Moment erkannte ich das erste mal ein wirkliches Gefühl in seinen, jedoch konnte ich es nicht wirklich einordnen. Und dann war das Gefühl auch wieder weg. Sein Blick wurde kalt und er liess mich los. „Gut, dann sehe ich Sie in einer Woche, ich erwarte das mein Buch bis dahin schon mindestens bis zur Hälfte geschrieben ist." Nach diesen Worten drehte er sich um und verschwand in seiner Limousine die am Strassenrand stand.
Moment mal, in einer Woche schon? War der verrückt? Wusste er eigentlich wie viel Arbeit in jeder Seite eines Buches steckte? Ich war zwar schon weit, aber noch lange nicht in der Hälfte. Im selben Moment stellte ich mir die frage ob diese plötzliche strenge daher kam das ich nicht mit ihm auf ein Date gehen wollte. Aber was erwartete er auch von mir? Hatte er das Gefühl das ich mit jedem Typ der mir über denn Weg läuft auf ein Date gehen würde? Wenn ja dann lag er komplett falsch.
Gerade wollte ich ihm noch etwas nach rufen, als er auch schon verschwunden war. Seufzend blickte ich auf meine Handy Uhr. Wenn ich jetzt nach Hause gehen würde und arbeiten würde, würde ich sicher weit kommen. Aber eins war klar, ich würde nicht meine Arbeits Zeiten verlängern, nur weil dieser Idiot in einer so kurzen Zeit so viel Material haben möchte.
Während ich über die nächste Strasse lief, rief ich Liora an. Eigentlich hatten wir uns später verabredet, doch ich musste ihr wohl oder übel absagen. Es klingelte zwei mal, bevor ich ihre Stimme hörte. „Hallo, wer ist denn hier?", fragte sie schwer atmend. Was machte sie denn da?
„Hey. Alles gut bei dir? Machst du gerade Sport oder wieso bist du so ausser puste?" Ein Schmunzeln machte sich auf meinem Gesicht breit.
„Oh, hey Lyra. Ähm ja, kann man so nennen", meinte sie, ehe sie leise kicherte, „Lass das Lucifer, Lyra ist am Telefon." Lucifer? Lucifer Prince oder meinte sie jemand anderes? Etwas misstrauisch wurde ich schon.
„Ähm, Liora, meinst du Lucifer Prince? Wenn ja, was macht er bei dir?"
Liora lachte leise. „Oh Gott Lyra, doch nicht der Lucifer. Nein. Ich habe mir heute spontan eine Katze besorgt und da er ein kleiner Teufel ist habe ich ihn Lucifer genannt." Ich musste leise lachen. Ich liebte Liora, egal wie merkwürdig sie manchmal war. Und an ihre Spontanität habe ich mich gewöhnt. Oft machte sie etwas ohne wirklich darüber nachzudenken. Es wäre wohl sowieso unmöglich gewesen, dass sie den Lucifer meinte schliesslich war er vor ein paar Minuten noch bei mir.
„Du, Liora, ich muss das mit heute leider absagen. Dieser Idiot Mr. Prince hat tatsächlich von mir verlangt das ich bis in einer Woche das Buch bis zur Hälfte geschrieben habe. Der könnte sich eigentlich wirklich glücklich schätzen das ich mir so viel Mühe für sein Buch gebe. Naja, ich gebe mein Bestes. Und nein ich werde mich nicht überarbeiten. Ach ja und dieser Typ hat mich doch tatsächlich nach einem Date gebeten." Wow, wenn ich anfing zu reden konnte ich manchmal wirklich nicht mehr aufhören.
„Ach ja, hat er das? Idiot, da muss ich dir zustimmen. Du, ich glaube meine Katze hat Hunger, also Tschüss." Dann legte sie auf. Was war das denn? Schulterzuckend verstaute ich meine Handy wieder in meiner Tasche. Wieso waren heute alle so merkwürdig? Musste ich das verstehen?
Mehr oder weniger irritiert trat ich den Rest meines Weges an um nachhause zu kommen...
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