12. Die Wette
Nachdenklich lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und starrte den Bildschirm meines Laptops an. Dieser Traum wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und raubte mir meine gesamte Kreativität. Zu viele Dinge waren an diesem Traum seltsam. Ungeduldig nahm ich einen Stift in die Hand, der bis eben noch auf meinem Schreibtisch lag, und begann ihn zu drehen und zu wenden. Als mich jedoch auf das Buch von Mr. Prince, also Lucifer, zu konzentrieren, dachte ich weiter über den Traum nach.
Es war nicht mehr ganz so seltsam, dass ich ihn beim Vornamen genannt hatte, aber der Rest schon. Und obwohl ich schon so oft über das ganze nachgedacht hatte, verstand ich es trotzdem nicht.
Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich beinahe vom Stuhl fiel, als es an der Tür klopfte und eine knappe Sekunde später Lucifer durch die Tür trat. Im selben Moment erkannte ich das Lächeln auf seinen Lippen, als er bemerkte wie ich mich verwirrt wieder auf dem Stuhl aufrappelte. Irgendwas zwischen uns war definitiv anders. ich spürte eine Verbindung, die ich jedoch mit keinen Wörtern dieser Welt beschreiben hätte können.
„Habe ich Sie erschreckt, Miss Scott?", fragte er leicht belustigt und setzte sich gegenüber von mir hin. Leicht missbilligend musterte ich ihn.
„Hab ich nicht gesagt du sollst mich auch duzen?", erwiderte ich dann bloss, ohne seine Frage zu beantworten, denn ich war mir sicher, dass er schlau genug war diese selbst zu beantworten. Es war seltsam gesiezt zu werden, wenn man sein Gegenüber aber duzt.
„Sie weichen meiner Frage aus. Aber gut, ich lasse es Ihnen durch gehen. Und nun zu ihrer Frage, ich finde es besser Sie zu siezen. Besser gesagt, ich muss Sie siezen." Ich konnte genau beobachten, wie seine Mundwinkel wie in Zeitlupe nach unten wichen und sein Lächeln sich verflüchtigte.
Irritiert sah ich ihn an. Ich verstand diesen Mann einfach nicht. Immer wenn ich dachte ich könnte es, wurde ich schon kurz darauf hin wieder enttäuscht. Aber ich liess es dabei. Ich würde niemals eine ehrliche Antwort von ihm erhalten die mich irgendetwas verstehen liess. Seufzend schüttelte ich also leicht den Kopf und lächelte in mich hinein. Ich konnte nicht anders als ihn irgednwo so zu mögen wie er war, auch wenn er nie was verriet.
"Nun, ich hinterfrage das mal nicht, Lucifer. Allerdings habe ich aber noch eine Frage zu vorhin." Ich bezweifelte, dass ich eine richtige Antwort darauf erhalten würde, allerdings hoffte ich wohl irgednwie darauf, seine Reaktion darauf lesen zu können. "Was für eine Abmachung hast du mit Mr. Harper?"
Die Wärme in seinen Augen verschwand, kaum nahm ich den Namen Mr. Harper in den Mund. Ich musterte ihn genau, wodurch mir auch auffiel, dass es ziemlich fertig aussah. sah er vorher schon so aus? Ich meinte nicht, aber ganz sicher war ich mir nun doch nicht.
"Keine wichtige, es ging nur um meine Bezhalung die fällig war." Ja, tolle Ausrede. Ich kaufte ihm kein Wort ab, irgendwas stimmte hier nicht, das spürte ich deutlich. Aber auch hier beschloss ich mich, es einfach sein zu lassen, denn mehr würde nicht kommen. Doch ich hätte sowieso nichts mehr sagen können, denn Lucifer fuhr bereits fort. "Wie läuft es mit der Geschichte?"
Verunsichert blickte ich von meinem LapTop und dann wieder zu ihm. "Ich arbeite dran", lächelte ich schwach. Ja, ich arbeitete dran und zwar im Schneckentempo. Aber ich konnte ja irgednwie nichts dafür, schliesslich warf mich Luciefr immer wieder auf eine andere Art und Weise aus dem Konzept.
"Naja, ähm, also, ich bin nicht so viel weiter gekommen. Es kam vieles dazwischen, viele Gedanken und so", meinte ich unsicher und war nicht sicher wie er reagieren würde. Lucifer Prince war ein unberechenbarer Mann und ich konnte ihn so sogar nicht einschätzen. Doch zu meinem erleichtern, lächelte er leicht.
"Machen Sie sich keinen Stress, Miss Scott. Ich gebe Ihnen so viel Zeit wie Sie brauchen." Ich brauchte etwas, bis ich schliesslich dankend nickte, denn ich hatte das Gefühl, dass es hier nicht mehr nur um das Buch ging. Ich könnte nicht erklären weshalb, wenn man mich fragen würde oder wenn ich mich selbst fragen würde.
Ich wollte mich noch mit Worten bedanken, allerdings war er schneller und wechselte das Thema. "Mögen Sie Wetten?" Es war zwar eine mehr oder weniger normale Frage, aber trotzdem war ich verwirrt. Gott, dieser Typ brachte meinen Gedanken kompletten durcheinander.
Ich wusste nicht direkt was ich antworten sollte, es kam nämlich immer auf die Wette selbst an. Mit Liora wettete ich oft darum, wer sich zuerst fertig gemacht hat am morgen und auch wenn sie tausend Dinge mehr machte, war sie trotzdem immer schneller als ich. Es war zwar eine etwas seltsame und vielleicht auch etwas kindliche Wette, aber sie machte Spass. Das einzige was nicht Spass machte, war das ich ihr danach immer etwas kaufen musste und gnädig war sie dabei selten.
"Es kommt drauf an. Wieso meinst du?", antwoertete ich dann schliesslich mit einem neugierigen Funkeln in den Augen.
Er zuckte mit den Schulten. "Wie wäre es mit einer Wette mit mir?"
Lucifer Prince forderte Leute zu Wetten heraus? Ich hätte nicht einmal gedacht, dass er sich auf welche einlassen würde. Bisher erschien er mir als zu ernst dafür, zumindest meistens. "Kannst du überhaupt fair spielen? Aber was für eine Ide schwebt dir denn im Kopf?" Ich traute ihm nicht. Wenn er schon Wetten machte, konnte er doch nicht fair spielen.
"Ich wette, dass Sie keine 5.000 Wörter bis heute Abend um 19 Uhr hinkriegen. Was denken Sie darüber?" Er dachte sich eine Wette aus die mit schreiben zu tun hatte? 5.000 Wörter hätte ich doch schnell einmal.
"Ach, dass krieg ich doch locker hin", lachte ich belustigt, "Ich bin dabei." Mit diesen Worten streckte ich ihm meine Hand entgegen um einzuschlagen. "Und was bekomm ich, wenn ich gewinne?
Lucifer grinste schelmich und ergriff meine Hand. Die Kälte durchzuckte augenblicklich meinen Körper udn liess mich leicht zittern. Vermutlich zog er auch deshlab die Hand wieder zurück. Doch in dem Moment, in dem die warme Luft meine Hand wieder umschloss, sente ich mich nach seiner Kälte. Es war ein Moment der vielleicht gerade einmal eine Sekunde andauerte, aber ich war mir sicher, dass ich ihn nie wieder vergessen würde.
"Wer gewinnt, hat einen Wunsch bei dem anderen frei, Miss Scott."
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