Nachdem ich ihm meinen kompletten Traum mit meinem Handy aufgeschrieben hatte – Ich konnte nämlich gar nicht mehr reden – und auch erklärt hatte, wer Jungkook ist, hatte Jimin mich noch viel fester umarmt.

‚Ich glaube nicht, dass es Zufall war, dass ausgerechnet du durch den Unfall starbst', tippte ich in mein Handy und hielt es ihm hin.

„Wie meinst du das? Weil ich dir so viele Sorgen bereite?", fragte er nach und ich nickte.

„Mach dir keine Sorgen um mich, ich werde auf mich aufpassen. Und sollte es mal vorkommen, dass dieser Unfall jemals real wird, sieh es so, dass ich glücklich gestorben bin, da ich meine Freunde retten konnte. Solange das möglich ist, nehme ich jede Gefahr auf mich", er lächelte mich an. Plötzlich ging eine Tür auf und wieder zu, ich vermutete, dass es die Haustür war.

„Hey Hyungs, entschul- Ist alles in Ordnung?", begrüßte uns Taehyung, doch Jimin schüttelte nur mit dem Kopf.

„Hoseok wurde krank und hatte einen extremen Albtraum", er hielt ihm den Text mit meinem Traum hin und während der Jüngste das las, bildeten sich Tränen in seinen Augen, die auch irgendwann an seinen Wangen herunterliefen.

Nachdem er fertig war, legte er mein Handy auf den Tisch und nahm uns beide gleichzeitig in den Arm, noch immer weinend, versteht sich.

„Wir sollten langsam schlafen, wir haben morgen Schule", unterbrach Taehyung irgendwann die Stille und ging ins Badezimmer, wo er sich vermutlich fertig machte.

Jimin folgte ihm und ich konnte sie reden hören, aber ich verstand nicht, worüber sie sprachen.

Ich nutzte die Gelegenheit und richtete die Couch für die beiden zum Schlafen ein und ging an meine Tasche, aus der ich ein kleines Röhrchen herausholte. Schnell versteckte ich sie, da die Beiden wieder aus dem Badezimmer kamen und ich drinnen verschwand.

Als ich im Badezimmer fertig war, ging es mir schon deutlich besser und ich schmiss meine Sachen in meine Tasche.

Danach ging ich zu meinen Brüdern und kuschelte mit ihnen, bis ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Ich wurde von lautem Gestöhne wach und setzte mich verschlafen hin. Nachdem ich mir die Augen gerieben hatte, schaute ich, wer das von sich gegeben hatte.

Doch das Leuchten von einem Handy, dass auf dem Wohnzimmertisch lag, lenkte mich ab und ich ging hin. Ich erkannte, dass es Jimins Wecker war und schaltete ihn aus.

„Jungs, aufstehen", meinte ich halblaut und halbschlafend, zusätzlich zog ich die Decken der beiden weg, wobei Jimin aus dem Bett fiel, da er sich in der Decke eingerollt.

Was aber faszinierend war:
Taehyung wurde wach, aber Jimin schlief auf dem Boden einfach weiter. Erst als Tae beim Aufstehen auf ihn draufgefallen und sitzengeblieben ist, wachte der Zwerg auf.

,,TaehYUNG-AH~ geh rUNTEr", meckerte der noch halb schlafende und dreiviertelzerquetschte Jimin, woraufhin der Jüngere aufstand.

Ihnen beim Aufstehen zuzuschauen hatte ein bisschen etwas davon, betrunkenen Kindern beim Leben zuzuschauen.

Irgendwann haben die beiden es lebend ins Badezimmer geschafft und ich machte ihnen in der Küche eine Kleinigkeit für die Schule zu machen.

Zusätzlich machte ich den beiden einen kleinen Obstsalat, den Rest machte ich in eine dritte Schüssel für mich.

Streitend kamen die beiden Chaoten aus dem Badezimmer und setzten sich an den Tisch, wo ich ihnen schon ihre Schüsseln hingestellt hatte.

Weiterhin diskutierend fingen sie an zu essen und in der Zeit ging ich zu meiner Tasche, holte meine Sachen und so heraus und verschwand im Badezimmer.

Nachdem ich meine Morgenroutine durchgegangen gegangen bin, kam ich viel besser gelaunt heraus, räumte meine Sachen weg und steckte meine beiden Chaoten mit meiner guten Laune an.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass die beiden Pappnasen zu spät kommen würden sie nicht sofort losgehen, also scheuchte ich sie sofort raus und ich fühlte mich mal wieder wie eine alleinerziehende Mutter von zwei vollkommen durchgeknallten Kindern.

Bei dem Gedanken musste ich lachen, ein wenig war es ja die Wahrheit. Meistens benahmen sie sich wie kleine Kinder und ich musste mich mit ihrem Kram herumschlagen, aber ich tat es gerne, sie waren unglaublich tolle Menschen, mit wunderschönen und einzigartigen Charaktereigenschaften.

Ihre Art, wie sie lebten, ihre Leidenschaften ausübten, sich um Menschen kümmerten war fast schon schmerzhaft mit anzusehen.

Jimin würde für andere sterben, es war ihm egal. Taehyung musste um seine geliebte Oma bangen, er würde sie vielleicht an den Tod verlieren, was ihn auf jeden Fall deutlich mitnehmen würde, doch wir konnten nichts tun. Und ich bekam Träume, in denen irgendjemand wichtiges starb. Der Tod schien uns zu verfolgen.

Warum drehte sich alles um den Tod?