War das wirklich seine?
„M-Min Yoongi", sagte er unsicher und schien sich noch weiter hinter seinem Pony verstecken zu wollen.
„Das ist ein echt schöner Name", kommentierte ich, was er nur mit einem Schulterzucken abtat.
„Wieso wolltest du mich kennenlernen?", stellte mir Yoongi die erste Frage überhaupt.
„Deine Ausstrahlung hat mich neugierig gemacht und auch, warum du so hektisch wegmusstest. Allein deine Anwesenheit macht mich sehr neugierig, ich würde gerne mehr über dich erfahren", erklärte ich ihm ganz ruhig und trank meinen Minzschoko-Latte, mein Gegenüber nickte.
„Es gibt nicht viel zu wissen oder herauszufinden", murmelte Yoongi.
Plötzlich fiel es mir ein.
„Du bist doch der Typ, der hinter mir in Mathe sitzt!", schoss es aus mir heraus und erhielt wieder ein Nicken. „Ich wusste doch, dass du mir bekannt vorkommst", gab ich zu.
„Du solltest öfter in Mathe aufpassen", entgegnete er nur und das in normaler Lautstärke, seine Stimme war rau und gleichzeitig schnurrte er wie ein Kätzchen. „Ich kann nicht immer mein Blatt fallen lassen."
„Das warst du? Aber du hast doch geschlafen?", fragte ich verwirrt, aber eigentlich war es auch logisch. Ich konnte kein Mathe und neben ihm saß niemand.
„Tarnung, mehr nicht", erklärte er ruhig und gähnte einmal. „Hattest du keinen Schlaf?", fragte ich wieder ein wenig besorgt.
„Ich hatte anderes zu tun", entgegnete er nur und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn auf.
„Wo willst du denn so schnell hin? Du willst doch nicht gehen?", fragte ich erschrocken, ich wollte noch ein wenig mit Yoongi reden, er war nett. Außerdem ist es total angenehm, ihm beim Reden zuzuhören.
„Ich habe noch zu tun. Danke Hoseok, wir sehen uns", und schon verschwand er durch die Tür.
Enttäuscht ließ ich mich gegen die Lehne der Bank fallen und atmete einmal schwer aus. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein. Wenigstens wusste ich, dass ich ihn spätestens in Mathe wiedersehen würde.
Ohne wirkliche Freude schrieb ich Jimin, ob er und Taehyung nicht Lust hätten, ins Cafe zu kommen, was er natürlich bejahte und kurz darauf kamen die drei Chaoten.
Warte, drei? Jimin und Tae waren zwei- Ich erkannte Jungkooks Gesicht und musste grinsen. Konnte Taehyung jetzt schon nicht mehr ohne sein Bunny? Wenigstens machte dieser unser Alien glücklich.
„Hyungie~ Deine Lieblingsbrüder sind daaa", begrüßte mich Jimin und schmiss sich neben mich. „Ich hab ja auch nur euch", erwiderte ich lachend und beobachtete, wie sich die beiden Jüngsten gegenüber von uns Platz nahmen.
Jungkook legte Yoongis Teller auf meinen und mir fiel ein Zettel auf dem Tisch auf, er schien unter dem Teller gewesen zu sein.
Bevor irgendjemand reagieren konnte, griff ich mir den Zettel und steckte ihn in meine Hosentasche. Keiner der Jungs musste wissen, dass und vor allem was auf dem Zettel stand, auch wenn ich es selbst noch nicht wusste.
„Oho, ein Liebesbriefchen?", scherzte Taehyung und ich wusste, dass er dachte, dass es mit dem Brief meines Phantoms zu tun hatte.
„Ich weiß nicht, was es ist und ich werde es euch auch nicht sagen, selbst wenn ich es wüsste", antwortete ich wahrheitsgemäß und durfte in Taehyungs schmollendes Gesicht sehen.
„Tae, lass ihn doch. Es ist doch seine Sache, wer ihm was wo schreibt. Du würdest es auch nicht sagen wollen, wenn du einen Liebesbrief bekommen würdest", Jungkooks Versuch, mich zu verteidigen, ging mächtig in die Hose. Nicht zuletzt daran, dass er sagte, dass es sich um einen Liebesbrief handele.
„Du weißt, dass es ein Geständnis auf Papier ist? Wieso weiß er es und nicht ich? Weiß Jimin auch davon?", fragte Taehyung mehr als empört und schaute zum Erwähnten, aber dieser war vor wenigen Momenten aufgestanden, um bestellen zu können.
„Keiner, außer dem Verfasser und meiner Wenigkeit, weiß, was in diesem Brief steht. Und den Inhalt des Zettels kennt sogar nur der Schreiber, ich habe bis gerade eben selbst nichts von dem Zettel erfahren", erklärte ich und konnte Taehyung scheinbar damit beruhigen.
Als Jimin den Jüngsten rief, damit dieser ihm kurz helfen konnte, kramte Taehyung in seiner Tasche und diesen unbeobachteten Augenblick nutzte ich, um auf den Zettel zu schauen und dessen Anblick ließ mich die Stirn runzeln.
Länger konnte ich dennoch nicht darüber nachdenken, da nun die beiden Jungs mit Kuchen und Tassen wiederkamen.
Für gewöhnlich gab es doch eine Tischbedienung, die wir sonst doch eigentlich auch nutzten, also wieso trugen die die Sachen selbst hierhin?
Sobald alle saßen, berichteten sie mir alles Spannende aus der Schule, was eigentlich nicht wirklich spannend war. Ich konnte aber nicht aufhören, über den Zettel in meiner Hosentasche nachzudenken, diese Nummer.
War das wirklich seine?
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