Können Sie uns das bitte beibringen?
Unser Schulleiter lachte. „Ich bin 27, alt was?" Sofort gingen wir drei in Protest auf: „Sie sind jünger als wir alle dachten! 27 ist doch gar kein Alter." Jimin schloss die Tür auf und wir alle betraten das Haus.
„Kim Taehyung! Ich hab dir gesagt, dass du deine Ecke aufräumen sollst!", meckerte Jimin, als wir alle im Wohnzimmer standen. „Und ich hab dir gesagt, dass ich es nicht machen werde. Ein Künstl-", während er sich rechtfertigte, wurde er von Jimin unterbrochen. „Ich geb dir gleich Künstler, am Arsch! Räum auf", zeterte er weiter, bevor er sich zu unserem Direktor und mir umdrehte.
„Dürften Sie rechtlich eigentlich hier sein?", fragte Jimin vorsichtig. Es klang nicht gehässig, es war mehr ein besorgter Ton, den seine Worte mit sich brachten.
„Ich weiß es nicht, aber es ist meine Freizeit, also denke ich nicht, dass es allzu schlimm ist", zusätzlich zuckte er mit den Schultern. Es schien so, als würde es ihn einfach nicht interessieren, was mit ihm passiert.
„Achja, wir sind außerhalb der Schule, demnach möchte ich von euch dreien nicht gesiezt werden. Nennt mich Chittaphon, aber nur außerhalb der Schule", erklärte er zusätzlich und setzte sich aufs Sofa.
„Der Name ist zu lang und er besteht aus zehn Buchstaben.. Warum nennen wir Sie nicht einfach Ten? Das klingt sowieso viel besser", schlug Tae vor, während er seine Farbtuben aufräumte, die im Raum verteilt rumlagen.
„Du hast recht, das klingt besser. Gut, dann also Ten und du", lachte unser Di- Ich meinte Ten. Es war ungewohnt, dass wir ihn so nennen sollten, aber es hatte etwas Freundschaftliches.
Ich stellte meine Tasche ab und ging in den Tanzraum, sofort hob sich meine Laune. Es hatte etwas beruhigendes, wenn ich einen solchen Raum betrat, als würde sich etwas in mir lösen. Kurz suchte ich die Aufnahme vom Musikunterricht und fing an meinen Körper zu bewegen.
Ich bemerkte nicht, dass sich Jimin an meine Seite gestellt hatte und meine Schritte nachahmte, viel zu sehr war ich in meinem Element. Als ich zum Ende kam und schwer atmend stehen blieb, ertönte lautes Klatschen.
„Erstaunlich, wie viel Power ihr in euch stecken habt. Und vor allem das Talent – unglaublich!", lobte Ten uns und erst dann wurde mir klar, dass ich nicht alleine getanzt hatte.
„Wie wärs, wenn ihr euch jeweils ein Lied aussucht und eine dazugehörige Choreographie ausdenkt? Dann fügt ihr beides zusammen und bringt dem anderen die jeweilige Choreographie bei", schlug Ten vor und ich dachte drüber nach. Eigentlich keine schlechte Idee. Schnell schaute ich zu Jimin, der nickte und gleichzeitig bedankten wir uns für diese Idee.
„Können Si- Kannst du tanzen?", fragte Jimin geradewegs heraus, seine Stimme war spielerisch, fast schon frech. „Du willst wissen, ob ich tanzen kann?", gab Ten genauso frech zurück. „Ja, ich will wissen, ob du tanzen kannst", provozierte er weiter, jedoch war ich erstaunt, wie schnell er sich das ‚Du' angewöhnen konnte. „Gut. Ich geh mich umziehen und dann zeige ich dir, dass ich tanzen kann", damit verschwand er aus dem Raum und ich musste lachen.
„Willst du dich jetzt ernsthaft mit unserem Schulleiter duellieren?", fragte ich lachend. „Er ist nicht unser Schulleiter, zumindest jetzt nicht. Jetzt ist er unser Kumpel, Ten", antwortete Jimin nur gelassen. „Seid ihr fertig mit lästern?", lachte Ten, während er scheinbar irgendwas in seinem Handy suchte, bestimmt ein passendes Lied.
Aber was ich viel interessanter fand, war sein Outfit:
Die enge Jeans, das weiße Hemd und die schwarze Krawatte hatte er durch eine schwarze, zerrissene Jeans und ein ärmelloses schwarzes Oberteil ersetzt und er sah verdammt gut darin aus. Das hatte sich Jimin wahrscheinlich auch gerade gedacht, denn er zog scharf die Luft ein.
„Für nen Lap Dance von ihm würde ich einiges geben", murmelte dieser gestörte Typ neben mir, weswegen er einen Schlag mit meinem Ellbogen in die Rippen bekam. „Reiß dich zusammen! Er ist noch immer unser Schulleiter, einiges älter als wir und zusätzlich noch vergeben. Also beherrsch dich, du notgeiles Etwas", zischte ich ihn an. „Ich bin nicht notgeil, ich weiß nur, was ich haben will. Aber komm schon, das hast du dir doch auch gedacht", raunte Jimin zurück, worauf er ein empörtes ‚Yah!' von mir erhielt.
Plötzlich begann ein Lied -was sich als „Coco Chanel" von Nicki Minaj herausstellte- und Ten fing an zu tanzen und es sah verdammt gut aus! Wieso ist dieser Mensch Lehrer und nicht professioneller Tänzer oder sowas geworden?!
„Sag ich doch, Stripper", kommentierte Jimin und ich verdrehte meine Augen. Diesem Typen war echt nicht mehr zu helfen.
„Und, war das Antwort genug?", lachte Ten, als er fertig getanzt hatte und wir beide nickten. „Das war einfach unglaublich, einfach wow", schwärmte Jimin.
„Können Sie uns das bitte beibringen?"
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