Kannst du mein Lehrer sein?
„HYUNG! HYUNG! HYUNGHYUNGHYUNGHYUNG!!!", brüllte jemand hinter mir und als ich mich umdrehte, sah ich Jungkook, der auf mich zugerannt kam.
„Was ist denn in dich gefahren?", lachte ich. „Kennst du iKon? Die haben son Lied, ich kann nicht mehr aufhören, dieses Lied zu hören", strahlend hielt er mir sein Handy entgegen.
‚Killing me' hieß das Lied und schon bei den ersten Takten musste ich einfach tanzen. Auch vor der Schule angekommen konnten wir nicht aufhören zu tanzen.
„Du hast ihn echt damit angesteckt, was?", hörte ich plötzlich eine Stimme und erschrak mich erstmal heftig. Doch es war nur Yoongi, der erstmal von JK zerquetscht wurde.
„Hyungie, ich hab ihm das nur gezeigt, getanzt hat er von alleine", verteidigte sich der Jüngste lachend. „Ist gut. Guten Morgen Hoseok und entschuldige meinen aufgedrehten Bruder", höflich verbeugte sich Yoongi vor mir.
„Warte, ihr seid richtige Blutsbrüder?", fragte ich verwirrt, aber gleichzeitig fasziniert. „Nein, aber wir sind zusammen aufgewachsen, sozusagen", erklärte JK und ich nickte verstehend. Das erklärte, warum sie so vertraut miteinander umgingen.
„Wir müssen zum Unterricht, Hoseok. Und Kookoo, du auch", meinte Yoongi und ging auf das Schulgebäude zu, seine linke Hand umschloss Jungkooks Handgelenk, seine rechte hielt mein Handgelenk fest.
Von dort aus ging angenehme Wärme durch meinen Körper und ich genoss es. Am liebsten würde ich seine Hand nehmen, doch ich hatte Angst, dass es merkwürdig rüberkommen würde.
„Kookoo, bis später", vorsichtig gab Yoongi dem Angesprochenen einen Kuss auf die Stirn und zog mich weiter, geradewegs auf unseren Mathekurs zu.
„Ich hoffe, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast", meinte Yoongi noch, bevor er in dem Raum verschwand und mich geschockt stehen ließ. Wir hatten Mathehausaufgaben auf, ernsthaft?
Ich bin sowas von fällig, verdammt. Obwohl der Unterricht noch nicht angefangen hatte, war ich schon völlig mit den Nerven am Ende. Schnell ließ ich mich auf meinen Platz nieder und sah ein Blatt mit meinem Namen drauf auf meinem Tisch liegen.
Es musste irgendwas mit Mathe sein, denn ich verstand nichts, was darauf stand. Doch was ich verstand, war, dass es nicht mein Blatt ist und auch nicht meine Schrift. So eine unordentliche Schrift hatte ich nun wirklich nicht.
„Guten Morgen liebe Schüler und Schülerinnen. Ich hoffe, Sie haben alle die Aufgaben gemacht und können mir diese abgeben", begrüßte Herr Lee die Klasse und ging auch schon herum. Je näher er meinem Tisch kam, desto panischer wurde ich. Ich tat so, als würde ich meinen Schuh zubinden, als er bei mir war.
„Wie ich sehe wurden Ihnen die Aufgaben übergeben. Gut so", meinte Herr Lee und ging weiter. Als ich mich aufrichtete traf mich der nächste Schock: Das Blatt mit meinem Namen drauf war weg! Bitte sag mir, dass er es nicht mitgenommen hat, bitte sag mir, dass er es nicht mitgenommen hat, bitte-
„Keine Sorge, die Lösungen sind alle richtig", wurde mir von hinten zugeraunt und ich drehte mich unauffällig wie möglich herum und sah meinen halbschlafenden Hintermann an. „Yoongi, das kann doch nicht-", fing ich an, doch wurde von der Stimme meines Mathelehrers unterbrochen.
„Heute möchte ich, dass ihr euch in Partnerarbeit gegenseitig unterstützt und verbessert, während ich mir eure Aufgaben anschaue. Nehmt bitte jeweils euren Sitznachbarn und jeder, der keinen hat, soll sich einen suchen. Ich schreibe nun die Aufgaben an die Tafel und wenn etwas ist, kann er oder sie gerne nach vorne kommen", und schon drehte er sich um und fing an, die halbe Tafel vollzukritzeln. Neben mir wurde der Stuhl verschoben.
„Ich hoffe, du hast nichts dagegen?", fragte mich Yoongi und schlug sein Mathebuch auf. „Was? Nein, auf keinen Fall! Ich bin nur recht schlecht, was Mathe angeht, haha", lachte ich verlegen, doch mein Sitznachbar nickte nur.
„Ich werde dich zu einem besseren Matheschüler machen." Und schon fing er an, mir das Grundwissen unseres Themas auf einem Blatt einfach verständlich aufzuschreiben und ganz ehrlich? Es half mir. Ich wusste nicht, wie er sowas kompliziertes in sowas leichtes zauberte, aber ich verstand auf einmal die Aufgaben und auch als ich alleine rechnen sollte, konnte ich es und es war auch noch richtig.
„Seit der Grundschule war Mathe nicht mehr so einfach gewesen", seufzte ich und lehnte mich an. Mein Blick galt dem konzentrierten Jungen neben mir, während er meine Lösungen kontrollierte.
„So nun eine kleine Pause und dann beginnen wir mit einem neuen Teilthema. Keine Sorge, das ist ganz leicht", erklärte der Lehrer und der halbe Kurs sprang auf. Das ich nicht lache, von wegen einfach. Das ist nur einfach, weil er das studiert hat.
„Kannst du mein Lehrer sein?"
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