Mittlerweile lag ich wieder in meinem Bett, nachdem mich das Phantom nach Hause gebracht hatte und ich mich für diesen wundervollen Abend bedankt hatte. Aber am liebsten hätte ich es gehabt, wenn der Abend nie zu Ende gegangen wäre.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich an die angenehme Wärme dachte, die mein Körper bei der Umarmung empfing. Ich wollte wieder einen solchen Moment und wenn es der Letzte war, den ich miterleben würde! Glücklich schloss ich meine Augen und fiel in einen ruhigen und tiefen Schlaf.

„HOSEOK-AH", schrie mich jemand an, sodass ich glattweg aus dem Bett fiel und mir den Kopf an meinem Nachtschrank stieß.

„Was zum- Jimin, hast du noch alle Tassen im Schrank?", fragte ich verwirrt auf dem Boden sitzend. Dass ich vor einer Minute noch geschlafen hatte, hörte man mir deutlich an.

„Ich würde mich entschuldigen, aber es tut mir nicht leid. Ich habe dich schon mehrfach angerufen und dich sanft wecken wollen. Hat alles nichts gebracht", entgegnete der Störenfried schulterzuckend und reichte mir eine Hand, an der ich mich hochzog.

„Wieso bist du überhaupt so früh hier?", fragte ich noch immer müde. „Früh? Wir haben 13 Uhr. Was heißt hier früh?", lachte der Kleinere und ein Blick auf meine Uhr an der Wand bestätigte es.

„Aber ich habe zwei Gründe hier zu sein. Erstens, ich wollte mit dir tanzen, weil ich ne geniale Idee habe. Und zweitens, irgendjemand muss dir ja die Nachrichten aus unserer Schule überbringen", listete Jimin auf und setzte sich mit überschlagenen Beinen auf meinen Schreibtisch, den unteren Fuß stellte er auf meinem Schreibtischstuhl ab.

„Was für Neuigkeiten?", schlagartig war ich hellwach. „War klar, dass dich das mehr interessiert als meine Idee... Wie auch immer, im Laufe der kommenden Woche wird unser lieber Schulleiter abdanken, also die Schule verlassen und bei seinem Freund in der Tanzschule arbeiten", erklärte Jimin gelangweilt und schaute sich mindestens genauso gelangweilt ein paar Blätter, die auf meinem Schreibtisch lagen, an.

Manchmal fragte ich mich echt, woher er die ganzen Informationen herbekam, aber immer, wenn jemand nachfragte, hieß es nur, dass er ‚seine Quellen' hätte. Dieser kleine Mini-Mafiosi, der für viele am Anfang einen arroganten Eindruck machte. Dabei ist dieser Typ auf meinem Schreibtisch einfach nur ein kleiner süßer Mochi, der ein wenig zu pervers war.

Ich ging ins Badezimmer, um duschen zu gehen. Nachdem ich meine ganze Routine durchgegangen bin, ging ich mit einem Handtuch um meine Hüfte wieder in mein Zimmer und sah, dass Jimin irgendeinen Zettel aufmerksam las. Konnte nicht wirklich wichtig sein, weswegen ich mir eher eine Boxershorts anzog, anstatt ihm das Blatt abzunehmen. So war er wenigstens abgelenkt und meine untere Körperregion vor seinen Blicken sicher.

„Ich mag den Text, soll das ein Lied werden?", Jimin hielt den Zettel so, dass ich den Text sehen konnte und ganz oben stand ‚Just right'.

„Mh ja, das Phantom hatte mir eine Melodie geschenkt, weswegen ich ihm ein Lied schenken möchte", erklärte ich und zog auch nun meine restlichen Klamotten an.

„Ein Shirt wäre besser, es ist verdammt warm draußen", warf Jimin ein, als ich einen dünnen Pulli anziehen wollte, den ich aber wieder in meinen Kleiderschrank schmiss und ein helles Shirt anzog.

„Wir müssen so langsam los, wir beide haben im Cafe eine Verabredung", meinte Jimin noch, bevor er aus meinem Zimmer ging und vermutlich vor der Tür wartete. Schnell griff ich meine Tasche von gestern und folgte ihm in den Flur, wo ich mir meine Schuhe anzog. Wen könnten wir denn bitte treffen?

Taehyung war beschäftigt und jeden anderen zu treffen machte keinen Sinn, außer es war Ten, was ich aber weniger glaubte, da er sicherlich vieles für sein Abtreten fertig machen musste. Eigentlich schade, er war ein toller Lehrer und Schulleiter gewesen. Aber noch schöner ist es, dass er sich endlich dem Tanzen widmete, denn man sollte immer seine Talente ausleben, wenn man die Möglichkeit hatte.

Kaum hatten wir das kleine Cafe betreten, stieg mir schon der Geruch von frischem Kaffee und gebackenem Kuchen in die Nase und mein Magen meldete sich, denn das letzte Mal hatte er gestern Abend das Essen vom Phantom bekommen.

Nachdem Jimin und ich etwas zu essen und zu trinken bestellt hatten –und nebenbei mit Jeno geredet hatten- schien Jimin nach jemand ganz bestimmten zu suchen. Plötzlich zog er mich an einen Tisch und erst als ich saß, sah ich, dass Jungkook mir gegenüber stand. Hey Hyungs", begrüßte er uns und schien schon besser drauf zu sein als gestern.

„Habt ihr schon was geholt?"