Darf ich deinen Namen erfahren?
Nachdem ich meine Tränen halbwegs unter Kontrolle gekriegt habe, ging ich an meine Tasche, wo ich so manches Zeug rausholte und ins Badezimmer ging.
Nachdem ich mein vorheriges Aussehen noch ein wenig bearbeitet hatte, schmiss ich wieder alles in meine Tasche und ging in die Küche, wo ich mir ein Glas Wasser holte, denn so wirklich Lust auf Sprite hatte ich nicht und überhaupt gab es hier keine.
Ganz schön frech, mich zu einer Übernachtung einzuladen, aber keine Sprite im Haus zu haben.
Während ich trank, kratzte mein Hals richtig ekelhaft, also war ich wohl doch nicht so gesund, wie ich gehofft hatte.
Weiterhin rumstehend überlegte ich, was ich nun machen könnte. Mit meinen Eltern konnte ich mich nicht treffen, genauso wenig wie mit meiner Schwester.
Also entschied ich mich, mein Lieblingscafe zu besuchen und mir einen leckeren Kuchen zu genehmigen. Auf dem Weg dorthin hörte ich Musik und schrieb ein wenig mit meinen Freunden.
„Hoseok-Ah, hast du keine Schule?", fragte mich Jeno zur Begrüßung. Wie immer war der Laden recht leer und vor allem ruhig.
„Ne, ich wurde für drei Tage suspendiert, wegen meiner Lehrerin. Machst du mir wieder das übliche?", erklärte ich und ging auf meinen Stammplatz in der Nähe. Als mir Jeno meine Bestellung brachte, setzte er sich mir gegenüber hin.
„Ich hab kurz Pause und wollte dir unbedingt etwas erzählen", abwartend sah ich ihn an.
„Meine Freundin ist schwanger und ich möchte ihr bald einen Heiratsantrag machen. Was sagst du?", fragte er mich mit großen und leuchtenden Augen an, was mich natürlich sofort ansteckte.
„Oh my Gad! Das ist sooooo süüüß. Ich freu mich so für dich", fing ich an zu fanboyen und in die Hände zu klatschen.
„Hey, komm wieder runter", er lachte. „Ich weiß nur noch nicht, wie ich es machen werde, aber wahrscheinlich hier im Cafe, sie liebt diesen Ort und hier haben wir uns kennengelernt", schwärmte er und stand dann auf.
„Meine Pause ist zu Ende, bis später", verabschiedete sich Jeno noch und ich schaute ihm hinterher, aber schnell hatte etwas anderes meine Aufmerksamkeit.
In meinem Augenwinkel sah ich einen auffällig schwarzen Fleck und als ich hinschaute, sah ich den wahrscheinlich gleichen Jungen von gestern. Sofort sprang ich auf und ging auf ihn zu.
Obwohl er gerade gehen wollte, schnappte ich sein Handgelenk, weswegen er mich anschaute und zurückschreckte. Sicherlich hatte er mich erkannt.
„Renn diesmal bitte nicht sofort weg, okay? Ich möchte ein wenig mit dir reden", bat ich vorsichtig und er schien zu überlegen. Schließlich nickte mein Gegenüber und folgte mir zu meinem Platz, vorsichtig ließ er sich auf Jenos alten Platz nieder.
„Also zu allererst einmal: Ich bin Jung Hoseok", freundlich hielt ich ihm meine Hand hin, die er kurz berührte und danach seine Kapuze und Cap auszog.
Ihm fielen die schwarzen Haare ins Gesicht und ich schaute erstaunt. Hatte ich ihn nicht schon irgendwo gesehen?
„Möchtest du auch Kuchen?", eigentlich war mir die Antwort egal, ich schob ihm meinen Teller hin und stand auf, um mir noch ein Stück zu holen.
Wieder zurück an meinem Platz erkannte ich, dass mein Gegenüber einen Block ausgepackt hatte und darauf schrieb. Sobald er mich bemerkte, ließ er ihn verschwinden, als hätte er etwas zu verstecken.
„Also wie geht es dir so?", fragte ich ihn, dass ich auf meine andere Frage keine Antwort bekommen hatte, ignorierte ich.
„Ich weiß nicht", antwortete mein Gegenüber leise und schaute auf die Tischplatte. Ihn anschauend aß ich meinen Kuchen und überlegte, was meinen Gegenüber beschäftigen könnte. Theoretisch könnte es alles sein, ich wusste schließlich nicht, was sein Leben ausmachte.
„Warum isst du deinen Kuchen nicht?", fragte ich besorgt. Ich hatte schlechte Erfahrungen mit Menschen, die nicht aßen oder essen wollten und ich machte mich gedanklich schon auf ein ‚Ich habe keinen Hunger' gefasst.
„Ich kann es mir nicht leisten, diesen Kuchen zu essen", gab er weiterhin leise von sich und diese Antwort schockte mich. In welcher Weise leisten? Wegen seinem Körper oder vom Geld her? Gab es noch eine andere Weise...?
„Ich schenke dir diesen Kuchen, also iss ihn bitte. Für mich", ich lächelte ihn vorsichtig an und ich sah, dass er mich kurz durch seinen Pony anschaute.
Unsicher schaute er auf den einsamen Kuchen und steckte sich vorsichtig ein kleines Stück in den Mund, mich ließ er nicht aus den Augen.
Sobald er kaute, schien sich irgendwas in der Luft zu lösen, es war auf einmal viel angenehmer hier zu sitzen und mit einem Fremden Kuchen zu essen.
„Danke, der ist echt lecker", ich bin nicht sicher, aber ich glaube, dass seine Stimme minimal lauter war und das freute mich.
„Darf ich deinen Namen erfahren?"
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