unknown-two
Die dunklen Baumstämme standen unregelmäßig nahe aneinander. Kalter Wind peitschte durch das dürre Geäst und wirbelte die heruntergeflogenen Blätter vom Boden auf. Der Himmel war dunkel und weder der Mond, noch Sterne waren zu sehen. Das Geflüster der Zweige sprang von Ast zu Ast, ungehindert und frei.
Das dünne, seidene Kleid flog luftig um ihren Körper herum. Sie hatte die Arme fröstelnd um ihren Körper geschlungen, als würde sie dies vor der beißenden Kälte schützen.
Der Anblick ähnelte einem Märchen, verschlungen mit Alpträumen, wie Kinder sie hatten. Sie irrte umher, drehte sich um sich selbst und verzweifelte, zittrige Atemzüge verließen ihre Lippen.
Dann, als wäre sie eines Pfeils getroffen, fiel sie auf ihre Knie, legte den Kopf in den Nacken und schrie. Ein schmerzerfüllter Schrei, der durch Mark und Bein ging, ein Schrei, der in die Stille hallte und gleichzeitig beschützerisch umhüllt wurde.
Bittere Tränen rollten durchsichtig schimmernd ihre Wangen hinab, und Schluchzer schüttelten ihren Körper. Sie stützte den bebenden Körper mit ihren Händen auf dem kalten Erdboden ab. Sie durchwühlte die Blätter, als suche sie etwas, dann richtete sie sich wieder auf, fasste sich ins Haar und zog daran, bis ihr weitere Tränen in die Augen stiegen, welche ihr die Sicht verschleierten.
Sie kratzte an ihren geröteten Augen und Wangen, riss an ihren Lippen, bis an ihren zerstörten und dreckigen Fingernägeln Haut klebte. Sie kratzte an naheliegenden Wurzeln eines nahestehenden Baumes und zerriss ihre Fingernägel, bis sie blutig waren. Sie ließ ihre Stirn gegen den Baumstamm fallen, das zweite Mal mit der zweifachen Kraft.
Und sie weinte, ohne jegliches Ende.
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