052 - Johnny Depp
‧͙⁺˚*・༓☾schicksal☽༓・*˚⁺‧͙
˚ ༘✶ ⋆。˚ ⁀➷Ich schwebe auf Wolke 7. Und ich weiß, wie gefährlich es ist, denn man kann ebenso tief fallen.
Aber sollte man manchmal nicht dieses Risiko eingehen?
Das Date mit Johnny war wunderschön. Viel zu lange ist es her, dass ich einen Mann wie Johnny kennengelernt habe, wobei ich mir sicher bin, noch nie einen wie ihn kennengelernt zu haben.
Johnny ist... Einfach anders. Nicht, weil uns gute 15 Jahre trennen, sondern weil er ein besonderer Mensch ist. Mit jeder Minute, die ich mit ihm verbracht habe, hat er mein Herz immer mehr aufgehen lassen. Die Zeit, die wir in den letzten Tagen verbracht haben, war so magisch – beinahe wie meine eigene, kleine Weihnachtsromanze.
Nervös betrachte ich mich im Spiegel. Drehe mich noch links, dann noch rechts und zum Schluss nochmal nach links. Mein Blick ist skeptisch und ich bin wirklich unsicher, ob ich dieses Kleid tragen kann. Doch gerade als ich schnell aus dem Kleid schlüpfen will, um eines der anderen Kleider anzuziehen, die wie wirr auf meinem Bett liegen, werde ich von der Klingel unterbrochen.
Johnny.
Ein Blick auf meine Uhr lässt mich feststellen, dass ich gerade eine Stunde in meinem Schlafzimmer gebraucht habe, um das perfekte Kleid zu finden – ohne es zu finden. Doch jetzt ist Johnny da und ich muss ihn in diesem giftgrünen Kleid mit Glitzer-Elementen öffnen. Wohl oder übel.
Einen letzten leidenden Blick schenke ich mir durch den Spiegel. Zupfe an dem Stoff, der sich weich an meiner Haut anfühlt, ehe ich schnell zu der Tür hechte. Tief atme ich durch, fahre mir durch meine Haare, bevor ich die Tür öffne.
»Y/N.« Johnnys raue Stimme trifft direkt meine Seele. Mein Atem bleibt stehen, während meine Knie weich werden und ich mich unauffällig gegen den Türrahmen lehne.
»Hi.« Kurz fahren meine Augen sein Outfit hinab. Der schwarze Mantel steht ihm so ausgezeichnet gut, dass ich glatt vergesse, ihn anzubieten hineinzutreten.
»Oh, sorry«, nuschle ich peinlich berührt. Rot schießt in meine Wangen, als ich einen Schritt zurücktrete und ihn in meine Wohnung hineinlasse. Ich schließe die Tür hinter ihm, drehe mich um und erwische ihn dabei, wie er neugierig durch meine Wohnung schaut.
»Es ist gemütlich«, grinst er mich an, bevor er sich runterbeugt, um seine Schuhe auszuziehen und sie neben meinen hinstellt.
»Etwas klein, aber für mich reicht es«, ich zucke mit meinen Schultern.
Ich liebe meine kleine Wohnung wirklich. Vor allem mein Wohnzimmer, das fast nur aus einem riesigen Bücherregal besteht. Überall verteilt steht Weihnachtsdeko. Ob es kleine, leuchtende Geschenke sind, süße Rentiere oder auch ein kleiner Nussknacker, der auf meinem Fensterbrett steht.
»Es passt zu dir«, erwidert er und ich nehme ihm seine Jacke ab, hänge sie an die Garderobe, bevor ich ihm eine schnelle Wohnungstour gebe, ehe wir uns beide auf die Couch gleiten lasse.
»Ich bin ehrlich gesagt etwas nervös«, eröffnet Johnny das Gespräch.
Ich auch. Als ich meiner Mutter erzählt habe, dass ich einen Mann mit zu unserem Weihnachtsfest nehme, ist sie wortwörtlich ausgerastet – noch nie habe ich einfach so einen Mann zu unserem Weihnachtsfest mitgenommen. Außer vielleicht meinem Ex-Freund, aber er war zu dem Zeitpunkt auch mein Freund.
»Meine Familie ist in manchen Sachen speziell, aber sie sind wirklich liebenswürdig und glaub mir, dich werden sie sofort lieben«, schmunzle ich.
Johnny ist durch und durch ein Gentleman. Meine Mutter wird ihn wahrscheinlich sofort in die Familie aufnehmen wollen, nur mein Vater wird etwas skeptischer sein, aber so sind liebende Väter immer – niemand ist gut genug für seine Töchter.
»Und sie fanden es nicht komisch...?«, hakt er vorsichtig nach.
»Wahrscheinlich ist es besser, dass ich dich mitnehme, ansonsten würde meine Mutter mich versuchen, mich mit jemandem aus ihrer Arbeit zu verkuppeln... Und nein, das will ich mir echt nicht mehr antun.«
»So schlimm?«
Ich zucke mit meinen Schultern. Mein Blick trifft auf seinen, bevor ich seufzend nachgebe.
»Ich weiß, dass sie nur das Beste für mich will und dass ich nicht ende wie meine Großtante Susi... Aber die Männer, die sie mir immer vorgestellt hat...«
»Du brauchst eine andere Sorte von Mann?«, rät Johnny, als ich meinen Satz nicht beende. Einen Moment zögere ich, dann nicke ich schließlich.
Johnny versteht mich einfach und wieder schlägt mein Herz kräftiger, weil es sich entschieden hat. Für Johnny und für keinen Anzugheini von der Arbeit meiner Mutter.
~
»Entspann dich«, ich greife nach Johnnys Hand und drücke sie sanft. Kalt schmiegen sich seine Ringe an meine Haut. Ich werfe ihm einen beruhigenden Blick zu, den er erwidert.
Seine braunen Augen sind unruhig, doch als ich seine Hand genommen habe, hat der Sturm sich in ihnen gelegt, als würde diese Geste von mir ihm beruhigen.
»Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so nervös war«, beichtet er mir. Mein Daumen streicht über seine weiche Haut. Wir lösen unsere Blicke nicht voneinander.
»Es wird alles gut werden«, erwidere ich sanft. Er nickt mir zaghaft zu, bevor seine Augen zu meinen Lippen wandern, die zu einem sanften Lächeln verzogen sind.
Die Stimmung zwischen uns ändert sich. Wie elektrisiert, lädt sie sich auf, doch gerade als Johnny sich zu mir beugen will und ich schon meine Augen schließe, reißt jemand die Tür auf und erschrocken zucke ich zusammen.
»Willst du solange draußen stehen bleiben, bis dein Freund erfriert und du ihn uns nicht mehr vorstellen kannst? « Meine Schwester steht mit den Händen in die Seite gestützt da und sieht mich tadelnd an.
»Es ist auch schön dich zu sehen, Jenny«, grummele ich leise. Sie besitzt wirklich das perfekte Timing, um die Stimmung zu ruinieren.
»Hey, ich bin Johnny.« Ganz der Gentleman streckt Johnny meiner Schwester die Hand hin, wofür er sich aber von mir lösen muss, was mich sehnsüchtig werden lässt.
»Jenny«, erwidert meine Schwester, während sie ihn offensichtlich abscheckt. Warum muss die eigene Familie immer so peinlich sein?
»Komm«, erwidere ich, schnappe mir Johnnys Hand und ziehe ihn einfach in das riesige Haus meiner Eltern rein. Drinnen umhüllt mich sofort der Geruch von der Weihnachtsgans und mein Magen zieht sich vor Hunger zusammen.
»Es riecht wirklich köstlich«, sagt auch Johnny und ich nicke ihm zustimmend zu. Meine Mutter ist wahrlich eine Meisterköchin, auch wenn sie es nicht gelernt hat.
»Y/N!« Erschrocken zucke ich zusammen, als ich die Stimme meiner Mutter höre. Ich werfe Johnny einen vielsagenden Blick zu, bevor ich mich zu der Stimme umdrehe und mich sofort in einer Umarmung wiederfinde.
»Du solltest dich öfter blicken lassen!«, tadelt sie mich und ich rolle mit meinen Augen, drücke sie aber fester an mich. »Ich habe dich auch vermisst, Mum.«
Wir lösen uns und sofort fällt der Blick von meiner Mutter auf Johnny. »Es freut mich Sie kennenzulernen, Mrs. Y/L/N«, lächelt er charmant. Einen Moment sieht meine Mum skeptisch aus, doch dann lächelt sie und zieht den perplexen Mann in eine Umarmung.
»Willkommen in der Familie!«
»Mum!«, rufe ich entrüstet und mit roten Wangen. Oh ja, ich weiß, warum ich nie Männer mitgebracht habe, die ich gedatet habe.
Sie zuckt unschuldig mit ihren Schultern und als sie sich von Johnny löst, streckt sie mir den Daumen hoch, sodass Johnny es nicht sehen kann. Ich rolle mit meinen Augen, bevor ich wieder nach Johnnys Hand greife. »Komm, ich zeige dir das Irrenhaus, in dem du gelandet bist«, murmle ich leise, ernte ein raues Lachen von Johnny, während meine Mutter empört aufschnaubt.
»Es tut mir wirklich leid. Aber ich habe dich ja gewarnt«, murmle ich leise. Weder Johnny noch ich machen die Anstalten, unsere verschränkten Finger zu lösen, während ich ihm das Haus zeige.
Gerade stehen wir in meinem alten Zimmer, in dem sich nicht viel verändert hat.
»Deine Mutter ist sehr charmant«, grinst er. Ich rolle mit meinen Augen und wende meinen Blick von den Pferdepostern ab. Ich war früher ein richtiges Pferdemädchen, bis ich dafür keine Zeit mehr hatte.
»Es ist mir so unfassbar peinlich«, flüstere ich und spüre wieder meine heißen Wangen.
»Weil sie mich schon willkommen in deiner Familie geheißen hat?«, fragt Johnny und ich nicke. Ich kann ihn nicht ansehen, schließlich haben wir noch nie darüber geredet und auch wenn ich mir sicher über meine Gefühle bin, ist das alles viel zu früh. Immerhin kennen wir uns erst seit einigen Wochen.
Der Druck an meiner Hand erhöht sich und verwundert drehe ich mich zu Johnny, hebe meinen Blick und verliere mich in seinen dunklen Augen, die schon auf mir ruhen.
»Stört es dich?«, fragt er leise und so rau, dass mein Herz einen Schlag aussetzt, bevor es schneller als zuvor weiter schlägt. Mir ist so unendlich warm und mein Mund wird trocken.
»Was?« , krächzte ich leise, ehe ich mich räuspere.
»Wenn ich ein Teil eurer Familie wäre«, präfiziert er seine Frage. Wie ein erschrockenes Reh kann ich ihn nur anstarren. In sein perfektes Gesicht, in seine Augen, die mich ansehen, als wäre ich das kostbarste auf der Welt.
»Nein, aber wir kennen uns doch kaum und... Keine Ahnung«, am Ende verliere ich meine Stimme, weil es sich so anfühlt, als würde er mir direkt in die Seele schauen.
»Y/N, unsere Begegnung war Schicksal«, sanft löst er seine Hand von meiner, schiebt zwei Finger unter mein Kinn, dass ich ihn ansehen muss. »Und das Leben ist viel zu kurz«, spricht er weiter, während ich jedes seiner rauen Worte aufsauge wie ein Schwamm.
»Zu kurz für was?«, wispere ich leise. Zu mehr bin ich einfach nicht imstande. Dieser Mann hat mich in seiner Hand und unter ihr zerfließe ich wie flüssiges Wachs.
»Wir können nicht wissen, was morgen oder was übermorgen ist, aber was ich weiß, dass ich das mit dir herausfinden will, dass ich dich jetzt küssen will.«
Mein Herz setzt aus. Genau wie mein Atem. Ich will nichts anderes, als dass er mich küsst.
Meine Augen verraten mich, genau wie der schnelle Puls, der unter meiner Haut wuchert. Johnnys Mundwinkel zucken, dann beugt er sich ein zweites Mal zu mir runter. Automatisch fallen meine Augen zu und diesmal stört uns nicht meine Schwester.
So unendlich sanft fühlen sich seine Lippen auf meinen an. Ich drohe umzukippen, weswegen ich mich an ihm klammere, Johnny seine Arme um mich schlingt und so intensiv küsst, dass ich an nichts anderes mehr denken kann, als daran, wie gut es sich anfühlt Johnny zu küssen.
Ich hoffe, dass er niemals damit aufhört.
Und wie dankbar ich dem Schicksal bin, dass er mir Johnny dieses Weihnachtsfest geschenkt hat.
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