Wieso hab ich es getan?
Scheiße! Kenos Herz rutschte ihm in die Hose. Seine Hände zitterten leicht und so griff er hinter sich, damit er sich an dem Türgriff festhalten konnte.
Nick saß jetzt mit den Unterarmen auf den Beinen abgestützt und leicht nach vorne gelehnt. Er schaute Keno mit seinen tief braunen Augen fordernd an. ,,Keno, was zum scheiß ist mit dir los?!" er schrie fast was Keno zusammenzucken ließ. Er blieb wie erstarrt stehen und gab keinen Mucks von sich. Nick versuchte es nochmal, aber dieses Mal etwas ruhiger und freundlicher ,,Egal was los ist, ich werd das schon verstehen. So schlimm kann es doch gar nicht sein." Keno sagte immer noch nichts, doch ließ sich jetzt auch auf eine der Bänken gleiten. Er saß Nick nun direkt gegenüber. ,,Komm schon!" Keno schaute nach unten, er wollte nicht. Nein! Er wollte ganz und gar nicht. ,,Es ist nichts" murmelte er in sich hinein. ,,Keno, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das abkaufe, oder?" Kenos erstige Abneigung verflog nun langsam. Würde Nick es wirklich verstehen? Vielleicht würde es ja alles erleichtern. Es wäre wirklich schön sich jemanden anzuvertrauen. Aber ihm? Er zitterte leicht da er immernoch seine nasse Badehose anhatte. Er zog sein Handtuch noch enger um seine Schultern. Nick war nun aufgestanden und kam nun auf ihn zu. Er kniete sich vor Keno und schaute dem jüngeren nun direkt ins Gesicht. Seine Hand legte er auf Kenos rechtes Knie ab. ,,Keno? Bitte rede mit mir." seine Stimme war sehr sanft. Keno kämpfte mit sich. Er wusste nicht was er machen sollte. Jetzt wurde er wütend und drückte Nicks Hand weg ,,Ich möchte einfach nicht. Ok?" ,,Nein nicht ok!. Gott Keno ,versteh doch das ich mir einfach Sorgen um dich mache" Keno drückte Nick jetzt endgültig weg und sprang auf. Er schnappte sich den Schlüssel und öffnete seinen Spind und begann hastig seine Sachen rauszuholen. Nick war jetzt auch aufgestanden und schnappte sich sein T-shirt, was er kurzer Hand überzog. Jetzt kam er wieder auf Keno zu, der sich einfach versuchte so schnell wie möglich umzuziehen. ,,Egal was es ist. Ist ja nicht so als würde das mein Weltbild über dich verändern" Oh doch das würde es. Da war sich Keno sicher. ,,Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?" ,, Nein, wir kennen uns jetzt schon ewig und glaub mir ich gebe nicht auf." Keno hatte jetzt bereits seine Jeans an und das einzige was noch fehlte war sein T-shirt. Mensch Keno ich will doch nur wissen ob es dir gut geht!" jetzt schrie Nick. Keno drehte sich jetzt zu ihm um. ,,und sag jetzt nicht, dass es dir gut geht, denn es ist ziemlich offensichtlich, dass das nicht stimmt" Nick legte seine Hände auf Kenos Schultern. Um diesen war es jetzt komplett Geschehen. Die erste Träne lief seine Wange herunter und er konnte und wollte sie auch nicht aufhalten.
,,Ich soll nur die Schlüssel- " Connor stockte als er die beiden sah. Nicks Kopf schoss zur Seite, doch machte keine Anstalten seine Hände von Kenos Schultern zu entfernen. Dieser schaute gar nicht erst zu dem rothaarigen sondern senkte einfach nur seinen Blick. Connor, der mit weit aufgerissenen Augen noch immer halb in der Tür stand kam jetzt rein und griff nach den Schlüsseln. Sein Gesicht zeigte jetzt keine Überraschung mehr, sondern Belustigung. Er grinste wissend ,was Nick verwirrt schauen ließ. Dann war er auch schon weg. Was war das bitte?
Nick widmete sich jetzt wieder Keno zu , der immer noch weinend vor ihm stand. ,,Tut mir leid, ich wollte nicht das du weinst. Ich versuche dir nur zu helfen" er machte eine Pause ,,und wenn du es mir nicht sagen möchtest ist das ok" Doch Keno wollte es ihm sagen. So verdammt gerne wollte er. Aber er hatte Angst. ,,Ich..." Keno flüsterte so leise das Nick ihn kaum verstand. Er wich ein wenig zurück ,,Ich...
bin schwul"
Nick schaute ihn entgeistert an. Er schien nicht wütend , aber einfach verwirrt. Kein einziger Muskel seines Körpers bewegte sich, er starrte Keno einfach nur an. Dieser schaute beschämt zu Boden.
Warum sagte er nichts? Nicks Blick war nicht zu deuten. Entweder hasste er ihn oder er war einfach nur sehr überrascht. Nick hatte es inzwischen irgendwie geschafft sich aus seiner Starre zu befreien. Er schnappte sich seine Tasche und schlüpfte in seine Schuhe. Er verließ mit schnellen Schritten die Umkleide und ließ einen am Boden zerstörten Keno zurück. Keno war jetzt endgültig innerlich zerbrochen. Er hatte eigentlich von Nick keine negative Reaktion erwartet. Die Tränen flossen jetzt seine Wangen hinunter und tropften über sein Kinn. Seine Beine gaben nach und er sackte auf den Boden. Wieso? Wieso zum scheiß hatte er es ihm gesagt? Nick würde vermutlich nicht mehr mit ihm reden. Er würde es weiter sagen. Er wäre unten durch bei seinen Freunden.
Nach fast 10 Minuten hatte er sich halbwegs beruhigt und sich komplett angezogen. Er ging kurz in den Waschraum neben an und Warf einen Blick in den Spiegel. Er sah grauenhaft aus. Seine Augen war rot angelaufen. Man sah eindeutig, dass er geheult hatte. Er würde einfach Seine Kapuze aufsetzen. Daher ging er zurück und zog sich seine Jacke an. Er setze sich seinen Rucksack auf und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. Mit gesenktem Kopf verließ er die Umkleide und ging die langen Gänge zum Schwimmbad-Eingang entlang. Was würde er sagen wenn jemand bemerkte dass er geheult hatte? Er hatte keinen blassen Schimmer wie er reagieren sollte. Er kam in den Eingangsbereich, in dem Herr Heinzel noch auf einer Bank saß. Keno murmelte ein schnelles ,,Tschüss" und versuchte sich aus dem Staub zu machen. ,,Was ist mit Föhnen?" fragte der Lehrer jedoch. ,,Sind schon trocken" und ehe Heinzel etwas erwidern konnte war Keno schon weggegangen.
Nick war wie in Trance. Keno war schwul, warum hatte er das nie bemerkt. Er kannte ihn seit der 5ten Klasse und jetzt waren sie in der 11ten. Wieso hatte er es nie gecheckt? War er einfach zu unaufmerksam? Und wieso war er einfach gegangen und hatte ihn weinend zurück gelassen? Keno vertraute sich ihm an und er zog so einen Scheiß ab. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt. Er war mit dem Roller auf dem Rückweg und ließ seinen Frust komplett aus, indem er auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte, was dafür sorgte, dass der Roller laut anfing zu piepen, weshalb er sein Tempo ein wenig drosselte. Er musst sich bei ihm entschuldigen. Definitiv.
In diesem Moment dachte Nick nur über Kenos Gefühle nach, doch tief in ihm selbst lag etwas das er seit her verdrängt hatte. Er hatte sich ein bisschen gefreut. Und wie! Doch das war ihm selber nicht wirklich bewusst ihn diesem Moment.
Das Kapitel ist ein bisschen kürze geworden weil fand das es unlogisch gewesen wäre wenn danach noch etwas gekommen wäre. Der Cut war also extraction gewählt.
<3333
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