Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 4: Aufbruch

Als über dem Farmland von Coock City die Sonne langsam aufzusteigen begann, klingelte der Wecker in Veras Zimmer. Doch Vera war bereits wach. Die Aufregung über den heutigen Tag hatte sie wenig Schlaf finden lassen.

Der Glaskasten mit dem Betäubungsstrahler stand in ihrem Zimmer auf dem Schreibtisch. Ihr Vater hatte ihn nach der Party dort abgestellt. Immer wieder war Vera aus ihrem Bett aufgestanden und hatte sich den Kasten und das dazugehörige Codeschloss angesehen. Sie brauchte einen fünfstelligen Code, um den Kasten zu öffnen – soviel hatte sie bereits herausfinden können. Ihr Geburtsdatum konnte es demnach nicht sein. Doch was war es dann? Eine zufällig gewählte Nummer von ihrem Vater? Unwahrscheinlich. Igor Lippson war so vorsichtig wie phantasielos, und da er als Einziger den Code kannte, würde er einen gewählt haben, der direkten Bezug zu Vera oder ihm selbst hatte. Doch so lange sie sich den Kopf darüber auch zerbrach, sie kam beim besten Willen nicht darauf.

Als Helen im das Zimmer kam, um nach ihrer Tochter zu sehen, fand sie diese auf ihrem Bett vor, wie sie zur Decke starrte und nachdachte. „Du bist ja schon wach", stellte sie überrascht fest. „Bist du nervös wegen deiner Mission?"

Vera richtete sich auf und sah sie an. Gleichgültig zuckte sie die Achseln. „Teilweise. Aber eher aufgeregt."

Da bemerkte Helen die Jacke auf dem Boden, wo Vera sie am letzten Abend hatte liegenlassen. Sie hob sie auf und wollte schon ihre Tochter für die Unordnung zurechtweisen, da bemerkte sie den Namen auf der Vorderseite. Auch sie wusste um den Spitznamen, den Vera unter den Söldnern hatte. „Papas Idee?", fragte sie da nur und wies auf die roten Buchstaben.

„Wessen sonst?", knurrte Vera und stand langsam von ihrem Bett auf.

„Dann nehme ich an, dass du diese Sachen heute nicht anziehen willst", schloss ihre Mutter aus der Reaktion. Sie hatte auch den übrigen Kampfanzug bemerkt, der sich immer noch in der Geschenkpackung befand. Entschieden schüttelte Vera den Kopf.

„Bevor ich freiwillig mit diesem Namen auf der Brust durch die Gegend renne, ziehe ich lieber in meinem Nachthemd los", erklärte sie energisch. Doch das quittierte Helen mit einem für sie typischen Blick und einer gewohnt mütterlich-autoritären Körperhaltung, komplett mit in die Hüften gestemmten Händen.

„Das machst du ganz bestimmt nicht", sagte sie entschieden. „Du brauchst aber was Anständiges zum Anziehen, hattest du gesagt. Etwas, das auch für Wanderungen durch die Wildnis geeignet ist."

Vera grinste. „Man nennt sowas Aufklärung", korrigierte sie ihre Mutter in einem Anfall von Besserwissertum.

Helen fand dies gar nicht lustig. Es genügte ihr, bereits einen Besserwisser zum Ehemann zu haben. Entsprechend sarkastisch fiel auch ihre Reaktion aus: „Dann muss ich mehr Tarnkleidung für dich auf die Einkaufsliste setzen. Na ja, dann sieht man wenigstens die übrigen Flecken nicht mehr so, die immer drauf sind, wenn du von draußen nach Hause kommst."

„Als ob ich immer in schmutzigen Klamotten nach Hause kommen würde", murrte Vera genervt, aber ihre Mutter sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Öfter, als du gerade zugeben magst. Also, was willst du anziehen?"

Die Auswahl war groß. In den letzten Jahren hatten ihre Eltern Vera mit einer umfangreichen Auswahl an Kleidung ausgestattet, die sich bis zu einem bestimmten Maß ihrer Körpergröße anpasste. Selbst Kleidungsstücke, die sie vor fünf Jahren bekommen hatte, passten ihr noch, als wären sie maßgeschneidert. Nur was die derzeitige Mode anging, da gab es durchaus noch Handlungsbedarf. Mit ihren Kinderklamotten traute sie sich kaum auf die Straße, weil sie einfach nicht mehr im Trend waren. Und der Rest... na ja...

Nach und nach ging Vera mit Helen alle Kleidungsstücke durch, die in Frage kamen, konnte sich aber nicht wirklich entscheiden. Bis Helen sie darauf hinwies, dass es nicht darum ging, dass sie schön aussah, sondern nur darum, dass sie vor Wind und Wetter einigermaßen geschützt war. Außerdem würde für eine „Aufklärungsmission", wie Vera es nannte, wohl unauffällige Kleidung die beste Wahl sein. Zugegeben, damit fielen auch viele der bunten Ensembles, die sie als Kind bekommen hatte, aus der Auswahl heraus. Doch Vera hatte immer noch den Anspruch, dass sie zumindest nicht wie der letzte Depp herumlief. Und so zog sich das Anziehen etwas in die Länge.

Irgendwann hatte sie es doch geschafft. Sie kam in die Küche, wo ihr Vater bereits vor seinem Frühstück saß und sie beim Hereinkommen von oben bis unten musterte. Er sagte nichts zu ihrer Aufmachung, was ein gutes Zeichen war – wenn ihm etwas nicht daran gefallen hätte, hätte er es laut ausgesprochen. Aber es gab daran auch nichts auszusetzen: Eine dunkelgraue Hose aus widerstandsfähigem Material, etwas weiter geschnitten als die hautengen Hosen, die sie normalerweise trug; ein langärmeliges schwarzes Oberteil ohne irgendwelche Aufdrucke oder Verzierungen, und ihre dunkelblonden langen Haare hingen offen und sorgfältig gekämmt über die Schultern. Selbst die Socken passten ausnahmsweise mal zueinander.

Wortlos nahm sich Vera etwas zu essen und setzte sich zu ihrem Vater an den Tisch. Sie wechselten morgens nie sehr viele Worte miteinander. Aber als sie sich gesetzt hatte und Igor zwischendurch von seinem Teller wieder aufblickte, sagte er nur: „Deine erste Mission heute, Vera? Mach mir keine Schande!"

Mehr sagte er nicht. Musste er auch nicht. Vera grinste in sich hinein. Die Tatsache, dass sie in den letzten zwei Jahren dank ihm einiges an Geld verdient hatte, indem sie sich in Trainingsmissionen in die Luft jagen ließ, hatte ihm etwas widerwilligen Respekt abgerungen. Doch selbst ihr Vater, der sie bisweilen auch als „kleine Unruhestifterin" bezeichnet hatte, erkannte nun, dass sie groß wurde und mit ernstzunehmenden Aufgaben betraut wurde. Er zeigte ihr, dass er bereit war, sie für voll zu nehmen, wenn sie es schaffte, sich entsprechend zu verhalten. Natürlich blieb ein gewisses Misstrauen. Denn schließlich kannte er Vera gut.

Während des Frühstücks bemerkte Vera, dass ihre Mutter bereits vor dem Wecken Vorbereitungen für sie getroffen hatte. Ihr Rucksack, den sie immer für Ausflüge und kurze Reisen benutzte, stand bereits auf der Anrichte und war halb geöffnet. Vera konnte die Deckel von zwei unzerbrechlichen Kunststoffflaschen erkennen, die bereits darin verstaut waren, und sie war sich auch ohne nähere Betrachtung sicher, dass alles andere, was ihre Mutter ihr mitgeben wollte, bereits untergebracht war.

„Wann ist Mama eigentlich aufgestanden?", fragte sie dann. Sie wusste, dass Helen immer sehr sorgfältig war, wenn es darum ging, einen Ausflug vorzubereiten, und sich dafür immer viel Zeit nahm.

Igor grunzte etwas Unverständliches. Nachdem er einen Schluck Kaffee genommen hatte, sprach er die Worte deutlicher aus: „Sie war fast die ganze Nacht wach und hat sich herumgewälzt. Und sie ist seit zwei Stunden schon in der Küche und werkelt herum."

Vera sah überrascht auf die Uhr. Es war nicht einmal acht. Sie musste ja lange vor Sonnenaufgang bereits auf den Beinen gewesen sein. Man könnte meinen, sie wäre diejenige, die auf die Mission geht, dachte sie sich.

Als sie ihr Frühstück halbwegs aufgegessen hatte, stand sie auf und sah sich den Inhalt des Rucksacks aus der Nähe an. Nach einem kurzen Blick fragte sie sich jedoch, was Helen wohl dachte, wie lange sie weg sein würde. Denn die schiere Menge an Nahrungsmitteln reichte für Vera mindestens für eine Woche. Rationspackungen in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen, welche auch gerne von ihrem Vater auf längeren Missionen mitgenommen wurden, bildeten die Grundlage. Eine Schachtel mit Zuckerriegeln, einer Süßigkeit, die Vera über alles liebte, steckte neben einer großen Tüte mit diversen Backwaren und belegten Broten im Rucksack, und obenauf lag eine rechteckige Dose. Neugierig öffnete Vera sie und fand zwei Stücke von ihrer Geburtstagstorte mit zwei Kunststoffgabeln darin vor. Inmitten dieser Ansammlung an fester Nahrung hatte Helen dann ganze drei Trinkflaschen untergebracht: zwei Literflaschen mit Wasser, deren chemische Zusätze als hervorragender Durstlöscher fungierten, und eine etwas größere Flasche mit Fruchtsaft aus dem Anbau der Lippson-Farm.

„Ich dachte mir, die Torte kannst du Tammy mitbringen", erklärte Helen, die gerade in die Küche kam. „Sie konnte ja gestern nicht zur Party kommen. Dann bekommt sie so wenigstens ein Stück ab."

Vera nickte. Eine gute Idee, dachte sie sich. Und mit dem restlichen Essen kann ich alle anderen an der Akademie durchfüttern. Vorsichtig hob sie den Rucksack an und ächzte leicht. All die Vorräte hatten ein ganz schönes Gewicht. Da wurde sie von Igor zur Ordnung gerufen. „Bevor du dich mit deinem Essen für später beschäftigst, iss erst einmal dein Frühstück auf!"

Murrend, aber gehorsam, trottete Vera zum Tisch zurück und aß weiter. Ihre Eltern frühstückten ebenfalls, und es schien wie jeder andere Morgen im Haus Lippson vorzugehen. Ein paar Worte wurden gewechselt, über belanglose Themen für Erwachsene wurde gesprochen. Doch irgendwann fiel ihr auf, dass doch eine ungewöhnliche Stille vorherrschte. Als hätten Igor und Helen Mühe mit jedem einzelnen Wort, das sie laut miteinander sprachen. Und als sie von ihrem Teller aufblickte und in die Gesichter ihrer Eltern sah, bemerkte sie die besorgten Blicke, die sie austauschten. Und viele dieser Blicke galten Vera.

Dass Helen besorgt war, wurde Vera immer klarer. Selbst in ihren jungen Jahren war ihr aufgefallen, wie sehr ihre Mutter sie umsorgte. Es hatte ihr gefallen, keinen Zweifel, doch es gab Momente, in denen ihr die ganze Fürsorge zuviel wurde. Helen hing an ihrer Tochter, sie liebte sie über alles. Und dass Vera nun erwachsen wurde und in die Welt hinauszog, um als Söldnerin Missionen zu erfüllen, war wohl ein Gedanke, an den sie sich nur schwer gewöhnen würde.

Aber dass Igor ebenso besorgt dreinblickte, überraschte sie. Vielleicht, weil sein Vertrauen in sie einfach nicht so groß war, wie sie vorhin noch angenommen hatte. Vielleicht aber auch, weil er aus eigener Erfahrung wusste, wohin dieser Weg führte, den Vera in ihrem Leben einzuschlagen begann. Diese Mission war harmlos, und sie war nicht alleine. Sie musste nicht um ihr Leben kämpfen oder sich verteidigen, sie musste nicht einmal mit fremden Leuten zu tun bekommen. Doch wenn dies ein Erfolg war und Hank Bodderias begann, ihr wichtigere Aufträge zu geben, die gefährlicher waren...

Bei diesen Gedanken verlor sie schlagartig ihren Appetit. Sie schob den Teller zur Mitte des Tisches und ignorierte den überraschten Gesichtsausdruck ihrer Mutter. „Können wir los?", fragte sie.


An der Akademie stiegen Vera und Igor aus dem Familiengleiter und wurden bereits von Hank und Jackson in Empfang genommen. Vera hatte den Rucksack auf dem Rücken, der sich nach einer Weile auch nicht mehr so schwer anfühlte wie bei ihrem Frühstück, da das Gewicht gut verteilt war. Hanks Rat bezüglich des festen Schuhwerks hatte sie befolgt, indem sie sich die stabilen Wanderstiefel angezogen hatte, die ihre Eltern ihr im letzten Jahr für einen Ausflug gekauft hatten. Und gegen die kühle Morgenluft schützte sie sich mit einer dunkelblauen, gegen Wind und Wetter resistenten Jacke.

Igor holte beim Aussteigen die Schachtel mit Veras neuem Kampfanzug und den Glaskasten mit der Pistole heraus. Vera hatte ihn darum gebeten, den Anzug mitzunehmen, damit er hier in ihren Spind kam. Wenn sie bereit war, diesen dämlichen Namen auf ihrer Brust zu tragen, würde sie ihn eher an der Akademie tragen als zu Hause. Die Waffe mitzunehmen war hingegen Igors eigene Idee gewesen. In der Waffenkammer war der Glaskasten sicher – nicht, dass Vera noch auf ganz blöde Ideen kommen konnte, mit denen sie ihn zu öffnen versuchte.

„Hallo, Vera!", wurde sie von Hank begrüßt. „Schön, dass du hier bist. Tamelia wartet bereits am Shuttle auf dich."

„Alles klar!", rief Vera fröhlich und wollte schon zum Landefeld losrennen, um ihre Mission zu beginnen. Doch kaum hatte sie drei Schritte getan, überkamen sie Zweifel. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie irgend etwas Wichtiges vergessen hatte. Langsam drehte sie sich um und sah ihren Vater an. Seiner missbilligenden Miene nach zu urteilen hatte sie tatsächlich Recht: Sie hatte etwas vergessen.

Igor wandte sich auch prompt an Hank und Jackson: „Ich nehme mal an, ihr habt noch kein Honorar für diesen Auftrag ausgemacht. Richtig?"

Die beiden Männer blickten Igor überrascht an. Aber nicht so überrascht wie Vera selbst. „Ich kriege Honorar dafür?"

„Ähm..." Nervös trat Hank von einem Fuß auf den anderen. „Es handelt sich hierbei ja nicht um eine Trainingsmission..."

„Genau", bestätigte Igor und stemmte die Hände in die Hüften. Bei seiner Statur war dies bereits eine respekteinflößende Pose. „Du schickst meine Kleine..."

„Wer ist hier klein?", maulte Vera reflexartig, aber Igor ließ sich nicht unterbrechen. „... auf eine Erkundungsmission ins Niemandsland, und du bietest ihr nicht einmal eine Prämie dafür an?"

Abwehrend hob Hank die Hände. „Es ist ja auch in gewisser Weise ein Teil der Ausbildung, die ich Vera angeboten habe. In solchen Fällen..." Er verstummte plötzlich, als er Igors grimmigen Gesichtsausdruck sah. Langsam nahm er die Hände herunter. „Zweihundert?", fragte er dann, deutlich kleinlauter.

Selbst Vera fand das Angebot frech. „Ich kriege schon hundertfünfzig für jeden Auftritt mit der Sprengweste!"

„Fünfhundert", entgegnete Igor ruhig und fixierte Hank mit seinem Blick. „Immerhin ist sie mein einziges Kind."

Jackson blickte von einem zum anderen, hielt sich aber wohlweislich aus der Diskussion heraus. Doch selbst mit der einschüchternden Haltung von Igor ließ sich Hank nicht so einfach überrumpeln. „Das ist keine Kampfmission. Vera wird keiner Gefahr ausgesetzt sein. Zweihundertfünfzig."

„Vera ist außerhalb der Akademie, und damit ohne Schutz", erwiderte Igor. „Es gibt niemanden, der für ihre Sicherheit garantieren kann. Vierhundert."

Hank verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Tamelia ist bei ihr. Sie weiß, was sie tut. Dreihundert."

Mit offenem Mund beobachtete Vera diese Diskussion. Es war, als würden die beiden Männer um sie wie um ein Haustier oder einen Gebrauchsgegenstand handeln. Sie hätte es vielleicht noch lustig gefunden, wäre nicht einer dieser Männer ihr eigener Vater gewesen. „Dreihundertfünfzig!", warf sie daher energisch ein, bevor Igor wieder etwas sagen konnte. „Falls ich die Ausbildung hier doch nicht anfange, will ich wenigstens etwas Geld zurücklegen können."

Das brachte die Diskussion zu einem aprupten Halt, und von allen Seiten kamen überraschte Blicke. Doch niemand blickte so fassungslos drein wie Hank in diesem Moment – an die Möglichkeit, dass Vera sich nicht von ihm ausbilden lassen würde, hatte er wohl gar nicht gedacht. Dementsprechend brachte er auch kein weiteres Wort hervor, sondern klappte nur immer wieder den Mund auf und zu. Igor überwand als Erster seine Überraschung. „Ich denke doch, das klingt fair", bekräftigte er Veras Angebot.

Als auch Jackson leise nickte und Hank bedeutungsvolle Blicke zuwarf, hörte dieser auf, etwas sagen zu wollen und stimmte mit stummem Kopfnicken zu. Mit einem letzten Zögern streckte er Igor und Vera seine Hand hin. Doch erst als Igor sie anstupste, begriff Vera und schüttelte Hanks Hand, um den Handel zu besiegeln. „Und wenn ich zurück bin, will ich den Code für die Waffe haben", erklärte sie, genauso energisch wie vorher, dieses Mal jedoch zu ihrem Vater gewandt.

„Nun werde mal nicht übermütig!", brummte Igor. So einfach ließ er sich nicht überrumpeln. „Lauf schon los! Tammy wartet auf dich."

Und Vera lief los. Auf dem Weg zum Shuttle fragte sie sich, was dort eben passiert war. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Auf der einen Seite war es zwar toll, dass sie für diese Aufgabe auch noch ordentlich bezahlt wurde, womit sie überhaupt nicht gerechnet hatte. Doch die Art und Weise, wie ihr Vater mit seinem eigenen Chef gesprochen und gefeilscht hatte, war ihr unheimlich. Außerdem fühlte sie sich beschämt durch die Art und Weise, wie er dabei über sie gesprochen hatte. Hatte er doch kein Vertrauen zu ihr, dass er sie für hilflos und schutzbedürftig hielt?

Erst viel später, nach reiflicher Überlegung, wurde ihr klar, dass die beiden Männer diesen Handel vor ihren Augen nur abgehalten hatten, um ihr eine wichtige Lektion zu erteilen. Es war ein Grundsatz, nach dem Igor Lippson während seiner Söldnerkarriere immer vorgegangen war, und von dem er hoffte, dass Vera ihn genauso beherzigte: Man sollte niemals eine Aufgabe umsonst erfüllen, wenn man ebenso dafür bezahlt werden kann.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro