Namida
Ich hab mich nun endlich auf ein Geschlecht und einen Namen festgelegt! Es tut mir leid, aber ich weiß nicht mehr wer diesen Namen vorgeschlagen hat, aber ich fand ich sehr schön und seine Bedeutung auch.
Die anderen Namensvorschläge waren auch echt cool, ich werde ein paar von ihnen in meinen nächsten Geschichten verwenden, wenn ihr nichts dagegen habt.
Lg Sanny
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„Manchmal füllen die kleinsten Dinge den größten Platz in unserem Herzen."
Als ich wieder zu mir kam, stand Paul neben meinem Bett und hielt unser Baby in seinen Armen. Diesen Anblick werde ich wohl mein Leben lang nicht vergessen können. Paul stand einfach nur da, wirkte mit diesem kleinen zerbrechlichen Wesen in den muskulösen Armen beinahe wie ein Riese. Dazu noch Pauls liebevolles Lächeln, welches er bisher immer nur mir gezeigt hatte. Er war einfach der geborene Vater, anders konnte man diesen Anblick nicht beschreiben.
„Hey, sieh mal wer da endlich aufgewacht ist Prinzessin.", sagte Paul zu ihr, bevor er mit wenigen Schritten am Bettrand stand und mir unsere Tochter überreichte. Ich fühlte mich zwar immer noch schwach und schläfrig, aber ich wollte meine Kleine endlich richtig kennenlernen. Also drehte ich mich zur Seite und legte sie neben mich aufs Bett. Und kaum trafen sich unsere Blicke, begann sie zu strahlen.
Ich bewunderte ihre stahlblauen Augen, die kurzen blonden Haare, die winzigen Fingerchen, einfach alles an ihr. Sie war perfekt, anders konnte man es nicht beschreiben, sie war unser kleines perfektes Wunder.
„Sie hat eine kleine Narbe auf der rechten Schulter. Anscheinend hat sie sich gekratzt, als sie noch in deinem Bauch war.", erklärte mir Paul und zeigte auf die Stelle. Tatsächlich war eine hauchzarte Linie, nicht einmal zwei Zentimeter lang. Und obwohl sie so unscheinbar war, hatte Paul sie dennoch bemerkt. Ich sagte doch, der perfekte Vater.
„Wie lange hab ich geschlafen?", fragte ich ihn, konnte meinen Blick aber nicht von der kleinen Schönheit abwenden. Ich hielt ihr meinen Zeigefinger hin und sofort umklammerte sie ihn mit ihrer kleinen Patschehand.
„Fast einen ganzen Tag. Das Rudel ist gestern hergekommen, um unser neues Mitglied zu begrüßen, und eigentlich wollten sie auch noch zu dir, aber ich hab sie weggeschickt und gesagt, ich rufe sie an, wenn du soweit bist.", antwortete er mir ruhig, ging ums Bett und legte sich hinter mich. Ich schmiegte mich sofort an ihn, unsere Kleine gleich mit.
„Was ich gestern zu dir gesagt hab ...", begann ich und suchte nach den richtigen Worten, aber Paul unterbrach mich.
„Ich weiß schon, du hast es nicht so gemeint.", wollte er anscheinend für mich sprechen, aber ich drehte nur meinen Kopf zu ihm herum und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Einiges hab ich schon so gemeint, wie ich es gesagt habe. Nicht alles, aber ein paar Wahrheiten waren schon dabei, zum Beispiel das du ein Feigling bist, der im Kreißsaal nur umgekippt wäre.", kicherte ich leise, versuchte aber so ernst wie möglich zu wirken.
„Na danke!"
„Hey, jetzt sei nicht so empfindlich. Ich weiß, dass du sonst der tapferste Wolf bist, den ich kenne, aber bei solchen Dingen ... Egal, ich wollte nur sagen, danke, dass du mich ertragen und nicht sofort das Weite gesucht hast.", endete ich und gab ihm einen kleinen Kuss.
„Ich würde dich niemals allein lassen.", murmelte er an meinen Lippen, bevor er mir einen leidenschaftlichen Kuss gab.
„Ich liebe dich.", sagte ich schließlich, als ich mich wieder zu unserer Prinzessin umdrehte.
„Ich liebe dich auch."
Paul legte seinen Arm um mich, sodass sich seine Wärme über meinen gesamten Körper ausbreitete und mich wieder einlullte.
„Wie heißt sie denn nun? Paul meinte, er würde sich nicht ohne dich entscheiden, aber jetzt bist du ja wach, also ...", kam es aufgeregt von Kim, als sie sich als Erste unser Baby schnappte. Am liebsten hätte ich es ihr sofort wieder weggenommen, so hibbelig wie sie gerade drauf war, aber das wäre ziemlich fies gewesen.
„Jetzt hetz doch nicht so. Wir hatten noch nicht die Gelegenheit, über einen Namen zu reden. Mika war vorhin nur für zehn Minuten wach, bevor sie auch schon wieder eingeschlafen war und erst vor ein paar Minuten die Augen wieder aufgemacht hat.", versuchte Paul sie etwas zu beruhigen. Ich konnte an seinem Blick erkennen, dass er dieselben Befürchtungen wegen Kim und dem Baby hatte wie ich.
„Habt ihr euch denn nicht schon vorher darüber unterhalten? Ich meine, ihr hattet ja immerhin neun Monate Zeit um euch zu entscheiden.", hakte Kim noch skeptisch nach, als Emily ihr gerade unser Baby wieder abnahm.
„Wir haben eine Liste mit Namen gemacht, aber entscheiden wollten wir uns erst, wenn wir die Kleine in den Armen halten.", versuchte ich es zu erklären. Ich wollte einen Namen, bei dem ich ihr in die Augen schaue und denke, dass ist der richtige.
„Jetzt hattest du sie doch in den Armen, also warum-", weiter kam Kim in ihrer Aufregung nicht, da Emily dazwischen ging.
„Am besten lassen wir die frischgebackene Familie kurz alleine, damit sie sich entscheiden können."
„Und Kim sich mal wieder etwas runter fahren kann.", fügte Leah noch hinzu und gab sich nicht einmal die Mühe es leise zusagen, damit es niemand mitbekommt. Aber in diesem Moment sprach sie mir wirklich aus der Seele und dafür war ich ihr dankbar.
Leah erntete für ihre Worte einen entsetzten Blick von Kim und Jared, aber von Paul und mir einen sehr dankbaren. Ersteres schien sie nicht zu kümmern, denn sie drehte sich einfach schulterzuckend um und ging aus dem Krankenzimmer. Die anderen folgten ihr wenig später, nachdem Emily Paul unser Baby überreicht hatte.
Als alle weg waren und die Tür zu, setzte Paul sich neben mich. Wir beide sahen zu unserem kleinen Baby und überlegten. Innerlich ging ich einige der Namen durch, die auf der Liste standen: Ruby, Malia, Yona, Namida und Sophia. Eigentlich gefielen mir ja alle, aber wenn ich mein Mädchen jetzt so ansah, dann passte nur einer zu ihr.
„Und? Was denkst du?", fragte Paul mich schließlich. Er hatte von Anfang an klar gestellt, dass er mir die Entscheidung überlassen würde, auch wenn ich mich deswegen etwas unwohl fühlte. Immerhin war es auch seine Tochter.
„Wie wär's mit ... Namida. Hattest du nicht mal gesagt, dass es Sternentänzerin bedeutet? Ich finde, dass das sehr gut passt.", antwortete ich mit einem zarten Lächeln auf den Lippen. Immerhin strahlten ihre kleinen blauen Augen so hell wie die Sterne am Nachthimmel.
„Also ich find's gut. Und du, kleine Maus?", fragte Paul sie und piekste ihre kleine Stupsnase mit seinem Zeigefinger. Sie lächelte nur und umklammerte dann seinen Finger. Der Name schien ihr auch zu gefallen. Also war es beschlossene Sache.
„Namida Lahote also.", murmelte ich und lehnte mich verträumt an Pauls Schulter. Sein Blick wanderte zu mir.
„Nicht Uley?", fragte er grinsend, doch ich schüttelte nur den Kopf. Sobald Paul und ich geheiratet hatten, würde ich ebenfalls Lahote heißen, also konnten wir Namida auch gleich so benennen.
Wir hatten unsere Tochter dem Rudel schließlich ordentlich mit Namen vorgestellt und jeder durfte sie mal halten und knuffen, bevor sie uns endlich wieder alleine ließen. Aber kaum waren sie weg, kam Pauls Mam, Ellen. Auch sie wollte endlich ihr Enkelkind kennenlernen und hatte sich dafür extra den Tag frei genommen.
Sie hatte einen Kuchen gebacken, den hauptsächlich Paul verdrückte, während Ellen und ich nur ein Stück hatten. Wir redeten noch eine Weile, bis sie beschloss wieder nach Hause zu fahren. Und auch Paul fuhr über Nacht nach Hause, stand aber am frühen Morgen gleich wieder auf der Matte.
Paul verbrachte eigentlich fast den ganzen Tag im Krankenhaus, nur zur Patrouille und zum Schlafen ging er nach Hause. Und das ging solange so weiter, bis ich endlich entlassen wurde. Und ihr könnt euch nicht vorstellen wie glücklich ich war, als ich endlich wieder in meinem eigenen Bett schlafen konnte.
Und dann ging das Baby-Drama los. Nami's Windeln wechseln musste eigentlich immer ich, weil Paul meistens mit der Ausrede kam, er hätte ja als Gestaltwandler so eine empfindliche Nase. Wenn das Baby jedoch in der Nacht wach wurde und schrie, dann war Paul bereit aufzustehen und Nami wieder zu beruhigen. Nur wenn er auf Patrouille ging, musste ich diese Aufgabe übernehmen, aber das kam nicht allzu häufig vor.
Wir schafften es irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen, bis auf die Besuche des Rudels. Die Jungs kamen nun nämlich wieder häufiger vorbei, weil sie Nami schon ins Herz geschlossen hatten. Das Problem bestand allerdings darin, dass sie sich verhielten, als wären sie auch meine Kinder.
Egal in welchem Raum sie sich aufhielten, sie hinterließen ein riesen Chaos. Dazu ließen sie sich von mir bedienen und wollten selbst keinen Finger mehr krümmen. Anscheinend dachten sie, dass ich nun nicht mehr ihre "Sklaventreiberin" war, da ich Mutter war. Aber das konnten sie sich abschminken.
„Und da sind sie wieder.", stöhnte ich genervt, als ich die Haustür öffnete und die Jungs rein ließ. Sie grinsten nur und wollten schon ins Wohnzimmer durchgehen, aber ich stellte mich ihnen in den Weg, was mir fragende Blicke einbrachte.
„Ihr wärt heute besser nicht vorbei gekommen.", hörte ich Paul hinter mir lachen, während er Nami in den Armen hielt und sie leicht schaukelte. Er kannte meinen Plan bereits und obwohl er erst etwas dagegen hatte, hatte ich ihn dennoch überzeugen können, bei meinem Plan mitzumachen.
„Was?", fragte Jared verwirrt, doch die anderen Jungs zuckten nur mit den Schultern.
„Ihr habt euch in letzter Zeit so verhalten als würdet ihr hier wohnen und ich wäre eure Mutter, die euch jeden Wunsch von den Augen abliest. Aber wenn das so ist, dann könnt ihr auch mal euren Arsch bewegen.", grinste ich zufrieden, als die Jungs einen Schritt zurück wichen. Ich konnte es also immer noch, gut zu wissen.
„Also hab ich euch eine Liste mit Hausarbeiten geschrieben, die ihr bis heute Abend abarbeiten müsst. Zusätzlich habt ihr heute Baby-Dienst.", endete ich und klatschte einmal in die Hände. Ich würde mir heute mit Paul einen freien Tag gönnen und niemand würde das verhindern.
„Und was passiert, wenn wir es nicht machen?", fragte Jake spöttisch, da er anscheinend dachte, ich hätte nicht alles durchdacht. Aber das hatte ich.
„Oh, naja, falls ihr auch nur einen einzigen Punkt nicht erledigt, werdet ihr von Sam alle Nachtschichten in nächster Zeit bekommen und weder von mir noch von Emily in den nächsten Monaten bekocht. Also, wer von euch gehen möchte, nur zu.", sagte ich ernst und deutete zur Tür, aber keiner zuckte. Die Drohung hatte also funktioniert.
„Aber ...", wollte Jared widersprechen, fand aber nicht die richtigen Worte. Da aus meiner Sicht nun alles geklärt war, ging ich zu Paul, nahm ihm Nami ab und überreicht sie Embry, nachdem ich ihr noch einen kleinen Kuss gegeben hatte. Embry konnte am besten mit Babys umgehen, also würde ich sie nur ihm überlassen.
„Wenn sie Hunger hat, dann bringt sie zu mir nach draußen. Also dann, viel Spaß Jungs!", sagte ich noch schnell und machte mich vom Acker. Ich würde den Tag damit verbringen in der Sonne zu liegen, mit Paul zu kuscheln und auf der Veranda ein Buch zu lesen. Eben alles, wofür ich bisher nicht wirklich Zeit hatte.
„Ihr schafft das schon.", hörte ich Paul noch zu den armen Schweinen sagen, bevor er mir folgte. Als er bei mir ankam, legte er seinen Arm um meine Hüfte und zog mich an sich, bevor er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte.
„Du bist wirklich einmalig.", hauchte er grinsend. Mir war bewusst, dass er genauso gut einen freien Tag vertragen konnte wie ich.
Der restliche Tag war wirklich schön. Einfach mal nix tun, nur entspannen und die Zeit mit Paul genießen, tat wirklich gut. Und wenn ich dann mal einen der Jungs zu Gesicht bekam, hatte ich sogar noch was zu lachen. Die stellten sich bei manchen Dingen so ungeschickt an, dass ich vermutete, dass sie ihren Eltern zu Hause auch nie zur Hand gingen.
So gegen Abend hatten sie dann endlich die komplette Liste abgearbeitet und sich völlig erschöpft zu Paul und mir auf die Couch geschmissen. Und als ich ihre erschöpften Gesichter so sah, bot ich ihnen allen ein Bier an. Ich wollte das hier ja öfter mal wiederholen, also durfte ich sie nicht völlig vergraulen, nur etwas maßregeln.
Wir hatten schließlich noch zu Abend gegessen und uns irgendein Basketballspiel angeschaut, aber das war mir zu langweilig, weshalb ich mit Nami nach oben ging. Die Jungs hatten sie ja schon gewaschen und auch nochmal die Windel gewechselt, weshalb ich sie nur noch in ihre Schlafsachen stecken musste und mich dann mit ihr ins Bett legen konnte.
Und kaum hatte ich uns beide zugedeckt, hörte ich von unten wie Paul die anderen rausschmiss, kurz Ordnung machte und dann auch schon zu uns stieß. In wenigen Minuten war auch er im Bett und kuschelte sich an meinen Rücken.
„Wofür hat Namida eigentlich ein eigenes Kinderzimmer bekommen, wenn sie doch fast jede Nacht bei uns im Bett schläft?", fragte Paul leise, um Nami nicht beim Einschlafen zu stören. Zusätzlich drückte er mir einen Kuss auf meine entblößte Schulter, bevor er noch hinzufügte „Ich meine, ich musste mich ganze neun Monate zurückhalten und den Drang unterdrücken, dich einfach ins nächste Bett zu schmeißen. Und jetzt wo Nami nicht mehr in deinem Bauch ist, hältst du mich immer noch auf Abstand." Seine Stimme klang etwas wehleidig bei diesen Worten.
Ich konnte mir das Lachen gerade noch so verkneifen, als ich mich auf den Rücken legte, um Pauls Gesicht zu sehen. Er zog eine Schnute.
„Ich wusste ja gar nicht, dass du so süchtig nach mir bist.", kicherte ich leise und drückte meinem Traummann einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
„Und wie süchtig ich nach dir bin.", schnurrte er mit verführerisch rauer Stimme, die mir auch gleich eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Würde Nami hier nicht neben mir liegen, dann wären wir wahrscheinlich wirklich sofort übereinander hergefallen. Aber Paul ließ es sich dennoch nicht nehmen sich über mich zu rollen und mich in einen zauberhaften Kuss zu verwickeln. Erst zart, dann aber immer wilder und leidenschaftlicher.
Unterbrochen wurden wir aber schließlich von Nami, die mit ihren Patschehändchen Pauls Gesicht von meinem weg schob. Irritiert sah Paul zu ihr herunter, während ich lautstark zu lachen begann.
„Anscheinend will da jemand Mami ganz für sich alleine haben.", sagte ich schließlich, als mein Lachen verklungen war und ich Nami über die Wange strich. Paul stöhnte erst genervt und ließ sich neben mich fallen, bevor er ebenfalls lachte.
Unsere kleine Maus hatte anscheinend Pauls besitzergreifende Art geerbt. Da konnte ich mich ja noch auf was gefasst machen, wenn mich ab jetzt gleich zwei Menschen so in Beschlag nehmen würden, aber damit konnte ich leben.
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