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31. Kapitel

Pucey schien zu glauben, dass wir einfach so weitermachen konnten, als sei nie etwas geschehen. Im Unterricht sass er neben mir, auf den Korridoren legte er einen Arm um meine Schulter oder nahm meine Hand, zum Abschied und zur Begrüssung umarmte er mich oder gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, von allem, und so liess ich es einfach über mich ergehen, trainierte weiter mit Pucey das Kämpfen und liess mich sogar mehrmals zum Joggen überreden. Zu meiner eigenen Überraschung fand ich tatsächlich Gefallen an letzterem und irgendwann trafen wir uns auch ohne Vereinbarung jeden Abend vor dem Abendessen. Wir liefen meistens schweigend und nahmen immer den gleichen Weg: Den Pfad um den Schwarzen See. Pucey lief jeweils voraus und ich folgte ihm – auch wenn ich gerade ziemlich sauer war, gegen seine Kehrseite hatte ich nichts einzuwenden. Das Tempo, das Pucey vorgab, war gleichmässig und gerade so schnell, dass ich gut mithalten konnte.

Es war kurz vor Beginn der Osterferien, als Pucey das Geschehene das erste Mal ansprach. Er hatte auf halbem Weg um den See gestoppt, an dem Ort, wo die weite Heideebene am Ausfluss des Schwarzen Sees von einem Waldstück abgelöst wurde. Hier gab es eine gemütliche Bank, von der aus man eine prächtige Aussicht über den See auf das Schloss hatte.

«Wir müssen reden, Adrienne», hatte Pucey gesagt, sich auf die Bank gesetzt und auf den freien Platz neben sich gedeutet.

Ich blieb stehen.

«Wir reden doch», entgegnete ich und meinte damit vor allem die Anweisungen, die ich ihm bei unserem Schwerttraining erteilte und gelegentlichen Small Talk, wenn ich nicht um ein Gespräch mit Pucey herumkam. Meist ging es dann um den Unterricht.

«Das meine ich nicht, Adrienne, das weisst du.» Er seufzte und stand auf, versuchte nach meiner Hand zu greifen, doch ich entzog sie ihm.

Was sollte das? Was wollte er von mir? Ich hatte keine Lust, über das Vorgefallene zu reden.

«Verdammt, Adrienne! Es ist nicht so wie es aussah!», sagte er verärgert.

«Was ist nicht, wie es aussah?», konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen.

«Ich wollte nicht wegen irgendeiner Wette mit dir schlafen.»

«Ach nein? Weshalb hat Rockwood dir denn dann das Gold gegeben?», fragte ich.

«Nun ja ...», Pucey sah verlegen zur Seite, «also das war schon, weil ich dich ... ins Bett bekommen habe–»

Trocken lachte ich auf. «Schon klar, das hatte rein gar nichts mit einer Wette zu tun.» Verärgert wandte ich mich zum Gehen. Bevor die Wut in mir überkochen und ich etwas tun würde, dass ich am Ende bedauern würde.

«Nein, warte, Adrienne. Du verstehst nicht!» Pucey griff nach meinem Arm und hielt mich fest.

«Ich verstehe nicht?», fauchte ich.

Pucey zuckte zusammen, als ihn die bedrohliche Aura einer Fey überrollte, doch er hielt mich beharrlich fest.

«Es stimmt: Thomas hat gesagt, dass ich dich nie ins Bett bekommen würde, weil du immer noch Diggory nachheulst – seine Worte, nicht meine. Miles und Clemens waren ebenfalls dieser Meinung. Ich habe gesagt, dass sie falsch liegen. Also haben wir darauf gewettet. Aber ich wollte nicht wegen dieser Wette mit dir Schlafen.»

«Was!?», fragte ich entsetzt. Ich musste mich verhört haben. «Wie viel?» Eigentlich wollte ich das gar nicht wissen.

«Zehn Galleonen», sagte Pucey verschämt – reichlich spät.

Verächtlich schnaubte ich. Zehn Galleonen. Das war ich ihm also wert?

«Verdammt, Adrienne! Das Gold ist doch nebensächlich! Ich kann es zurückgeben, wenn es das ist, was du willst. Es ist mir egal. Es ging mir nur um dich!», rief Pucey. «Es ... geht mir immer noch nur um dich.»

Fassungslos starrte ich ihn an.

Pucey nutzte meine Sprachlosigkeit, stellte sich dicht vor mich hin, beugte sich zu mir hinab und presste seine Lippen auf meine. Sein Kuss überrumpelte mich fast genauso wie seine Worte, noch mehr aber tat es die Reaktion meines verräterischen Körpers. Mit plötzlicher Wucht erinnerte sich dieser an jede einzelne von Puceys verführerischen, erregenden, befriedigenden Berührungen und wollte mehr davon. Eine Mischung aus Wimmern und Stöhnen entfloh meinen Lippen, was Pucey sofort ausnutzte, um den Kuss zu vertiefen.

Alles schien sich zu drehen ... meine Gedanken ein einziges Chaos, während sich ein Strom aus Verlangen glühend heiss durch meinen Körper frass und jeden klaren Gedanken auslöschte.

Irgendwann fand ich mich gegen einen Baumstamm gedrängt wieder. Pucey hatte mich hochgehoben und ich hatte meine Beine um seine Hüften geschoben. Nun wanderten seine Lippen über meinen Hals und jede Berührung liess wohlige Schauer durch mich fahren. Moment. Wollte ich wirklich tun, was ich gerade im Begriff war zu tun? Nach allem was geschehen war? Ja, schrie mein Körper. Mein Verstand ... war sich nicht sicher und das beunruhigte mich.

Unsicher löste ich meine Beine und glitt, eingezwängt zwischen Pucey und dem Baum, zu Boden. Dieser hatte sofort innegehalten, als ich meine Umklammerung gelöst hatte.

«Stimmt etwas nicht?», fragte Pucey mit von Verlangen heiserer Stimme.

Etwas zwischen einem Schnauben und einem Lachen entwich mir. «Ob etwas nicht stimmt? Das fragst du, nachdem du darauf gewettet hast, mich ins Bett zu bekommen?» Von diesem Standpunkt würde ich es in Zukunft betrachten, beschloss ich.

Ungehalten runzelte er die Stirn. «Darum ging es nicht, das habe ich dir doch schon erklärt, Adrienne. Aber wenn es dich so sehr stört: Es tut mir leid. Wirklich. Und ich gebe den Jungs das Gold zurück. Oder du kannst es haben. Es ist mir egal.»

«Du kannst doch nicht erwarten ... dass ein Tut-mir-Leid ... und das Gold kannst du behalten, du verdammter, idiotischer Bastard!», knurrte ich.

«Gut, dann behalte ich das Gold», sagte er grinsend und küsste mich erneut.

Wieder durchzuckte mich das Verlangen wie ein hoch aufloderndes Feuer und ich musste meine ganze Willenskraft zusammennehmen, um mich aus dem Kuss zu lösen.

«Was?», knurrte Pucey.

«Wir stehen direkt am Weg, Idiot», gab ich kurzatmig zurück.

Kurzentschlossen hob Pucey mich hoch und ging mit mir zwischen den Bäumen hindurch in den Wald hinein, bis der See nicht mehr zu sehen war. «Jetzt nicht mehr», sagte er und küsste mich wieder, bis ich gleichermassen das Gefühl hatte zu verbrennen und zu ertrinken. Alles in mir sehnte sich nach Pucey, seinen Küssen, seinen Berührungen, und als seine Finger unter das T-Shirt schlüpften, dass ich trotz des frischen Wetters fürs Laufen angezogen hatte, zog ich es aus und machte mich dann an seinem zu schaffen. Pucey ging mir gerne zur Hand und bald lagen auch unsere restlichen Kleider irgendwo auf dem Waldboden und wir zwischen ihnen.


Schwer atmend und völlig verdreckt lagen wir auf dem Waldboden. Die Nacht brach über die Ländereien herein und eine frische Brise strich über meinen schweissbedeckten Körper. Ich kuschelte mich an Pucey, versuchte mich in seiner Umarmung vor der Kälte zu verstecken, die gleichbedeutend war mit der Erinnerung an die Realität. Einer Realität, in der das eben Geschehene eine saublöde Entscheidung war. Einer Realität, in der ... oh verdammt! Ich sah in den Himmel, doch die Bäume versperrten mir die Sicht und machten mir jeden Versuch, die Zeit abzuschätzen, unmöglich. Nicht das ich gut darin gewesen wäre. Aber auf jeden Fall würde ich zu spät zum DA-Treffen heute Abend kommen, wenn ich mich nicht beeilte.

Kurz kniff ich die Augen zusammen und konzentrierte mich auf meine Feykräfte, um meine Sehkraft zu verschärfen, dann setzte ich mich hastig auf und fing an, meine Kleider zusammenzusuchen und mich anzuziehen, nachdem ich kurz einen Reinigungszauber auf mich und die Kleider gesprochen hatte. Zu mehr reichte die Zeit nicht.

Pucey setzte sich nun ebenfalls auf. «Was ist los?»

«Bin zu spät dran», antwortete ich kurzangebunden.

«Zu spät wofür?», fragte Pucey neugierig. «Kannst du für Licht sorgen? Ich find meinen Zauberstab nicht ...»

Wortlos liess ich eine Lichtkugel erscheinen und zog mir als letztes mein T-Shirt über den Kopf.

«Ich ... geh dann schon mal ... Wir sehen uns ...», sagte ich schliesslich, blieb aber unschlüssig stehen.

«Warte, Adrienne. Es ist jetzt ...», Pucey warf einen kurzen Blick auf seine Uhr, «zehn vor acht. Wann musst du dort sein?»

Das DA-Treffen würde um acht Uhr beginnen, in zehn Minuten. Zweifelnd sah ich Pucey an. Ich konnte das schaffen, wenn ...

«Du findest den Weg von hier allein zurück?», fragte ich.

Pucey seufzte ergeben. «Schon klar, verrat mir nichts. Und ja, ich finde alleine zurück ins Schloss, ich bin schliesslich kein Erstklässler mehr.»

«Gut ... na dann ... Gute Nacht», sagte ich, bevor ich mich abwandte und mit dem atemberaubenden Tempo einer Fey den ganzen Weg bis zum Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten im Siebten Stock rannte. Pünktlich um acht Uhr betrat ich den Raum der Wünsche.


«Alles klar bei dir, Adrienne? Ich habe dich beim Abendessen nicht gesehen. Hat Pucey sich auf eurer Joggingrunde verirrt?», fragte Angelina, als ich mich unauffällig zu den anderen gesellte.

«Alles klar. Wir haben einen Umweg genommen, der etwas länger gedauert hat als erwartet», wiegelte ich ab.

Angelina nickte und wir wandten unsere Aufmerksamkeit Harry zu, der gerade erzählte, dass wir heute mit dem Patronuszauber weitermachen würden. Seit mein Vater begonnen hatte, mich in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu unterrichten, war der Patronus der einzige Zauber, den wir in der DA anpackten, den ich noch nicht konnte. Umso entschlossener war ich ans Werk gegangen, aber bisher war mir der Zauber noch nicht gelungen. Damit war ich allerdings nicht allein: Sogar Schülerinnen und Schüler, die sonst sehr schnell lernten, zeigten Probleme damit. Selbst Hermine, allerdings hatte die es beim letzten Treffen dann hinbekommen. Mein Patronus wollte immer noch nicht so ganz. Jeder Versuch brachte ich nur gestaltlose Rauchfäden hervor. Auch wenn das laut Harry bereits sehr gut war, wurmte es mich doch, dass es mir nicht gelang, einen gestaltlichen Patronus zu beschwören.

Erneut wühlte ich nach einer glücklichen Erinnerung. Mittlerweile war ich bei meiner Kindheit angekommen und keine hatte sich bisher als stark genug erwiesen. Immer schien etwas zu fehlen ... Und in meiner Kindheit, da fehlte auch etwas, einiges sogar. Immerhin waren da die ganzen Hänseleien wegen meiner wilden Magie und weil ich keinen Vater hatte und meine Ma nie da war. Das einzig Gute an meiner Kindheit schien mir gerade Joanne gewesen zu sein. Joanne. Ganz fest dachte ich an meine beste Freundin aus Kindertagen, dachte an die vielen Nachmittage, die wir in unserem Baumhaus verbracht hatten, geredet hatten, gelacht, gelesen, gemeinsam auf meinem Walkman Musik gehört hatten. Ich liess auch meine jüngeren Erinnerungen einfliessen, an die Zeit, die wir in den Ferien zusammen verbracht hatten, über Magie und die Geschehnisse in Hogwarts geredet und Londinium entdeckt hatten und an Joannes Entdeckung ihres eigenen – wenn auch sehr kleinen – magischen Potentials, dass ihr endlich auch einen eigenen Zugang zu meiner Welt gab.

«Expecto Patronum!», rief ich und aus meinem Zauberstab rauschte ein gewaltiger, silberner Nebel – der sich jedoch standhaft weigerte, Gestalt anzunehmen

«Sehr gut, Adrienne!», rief Harry über die Halle hinweg. Es klang ermutigend, aber ich war mir sicher, dass er auch ein klein wenig enttäuscht war, dass ich es immer noch nicht hinbekommen hatte. Immerhin war ich seine grosse Schwester.

«Das war auf jeden Fall schon mal sehr gut. Ich denke, du bist mit dieser Erinnerung auf dem richtigen Weg», sagte Harry, der zu mir gekommen war. «Kannst du die Erinnerung irgendwie ... verstärken?»

Die Erinnerung verstärken?

«Ein ähnliches, aber stärkeres Ereignis vielleicht oder weitere Dinge, die dich glücklich machen hinzunehmen», erklärte Harry, der meinen verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte.

Den Kopf schiefgelegt dachte ich nach. Gab es da in all den Jahren ein ganz spezielles Ereignis, ein Ereignis, bei dem ... Meine Augen leuchteten auf, als mir eine Idee kam. Ich war damals vielleicht acht Jahre alt gewesen, vielleicht auch neun. Es war in den Sommerferien gewesen, Ende Juli und anfangs August, und Joannes Eltern hatten aus irgendeinem Grund für einige Tage verreisen müssen, wollten Joanne aber nicht mitnehmen. Joanne durfte für diese Zeit zu mir kommen und Ma hatte sich extra frei genommen. Zum keltischen Fest Lugnasad [Luu-na-sah] am ersten August waren wir wie jedes Jahr zu einem Steinkreis in Cornwall gefahren und Joanne war mitgekommen. Ma hatte Joanne das Ritual in den Grundzügen erklärt. Diese hatte mir zwar einen zweifelnden Blick zugeworfen, sich aber dazu entschlossen, am Lugnasad-Ritual teilzunehmen und so hatten wir die Opfergaben dargebracht und danach im Steinkreis gesungen und getanzt. Und wie immer bei diesem Ritual hatte ich diese unglaubliche, kribbelnde, berauschende Energie in mir gespürt, von der ich damals noch nicht wusste, dass es Magie war – zusammen mit einem unglaublichen, überbrodelnden Glücksgefühl, weil ich diesen wunderbaren Moment mit den beiden Menschen verbringen durfte, die mir auf der ganzen Welt am allermeisten bedeuteten.

An diese Erinnerung klammerte ich mich, als ich erneut meinen Zauberstab hoch und laut und entschlossen «Expecto Patronum!» rief. Und erneut brach silberner Nebel aus der Spitze meines Zauberstabs hervor ... und dieses Mal nahm er Gestalt an: die Gestalt eines riesig grossen Löwen, der brüllend seinen Kopf in den Nacken legte. Ein Brüllen, das den ganzen Raum erzittern liess.

«Nun, damit sind wohl alle Zweifel, dass Adrienne eine echte Gryffindor ist, ausgeräumt», sagte Jessie trocken, während ich nur überwältigt auf das gewaltige Tier schaute.

«Was denn sonst?», fragte Harry, der über beide Ohren grinste. «Gut gemacht, Schwesterchen», fügte er leise hinzu, bevor er sich einigen anderen Schülern zuwandte.

«Aber ... ich bin doch eine Finjarelle ...», sagte ich leise und betrachtete den Löwen, der sich nun neugierig im Raum der Wünsche umsah.

«Das warst du, als du den Sprechenden Hut das letzte Mal danach gefragt hast», sagte Kaspar, der neidisch zwischen meinem Löwen und Jessies Fuchs. «Wer sagt denn, dass das Haus, in das man bei seiner Ankunft eingeteilt wird, für immer am besten zu einem passt? Ehrlich gesagt erscheint mir das reichlich unwahrscheinlich, immerhin waren wir bei unserer Ankunft in Hogwarts noch Kinder und nun sind wir erwachsene Hexen und Zauberer. Dazwischen ist viel geschehen. Niemand von uns würde behaupten, dass wir noch die gleichen Personen sind wie damals.»

Sowohl Jessie als auch ich nickten beifällig.

«Da hast du zweifelsohne Recht, Kaspar», meinte Jessie. «Was ist denn da drüben los?»

Um meinen Bruder waren die Leute verstummt und nun war die helle Stimme eines Hauselfen zu hören: «Harry Potter, Sir ... Harry Potter, Sir ... Dobby ist gekommen, um Sie zu warnen ... aber die Hauselfen wurden ermahnt nichts zu verraten ...»

Entsetzt tauschten Jessie, Kaspar und ich Blicke. Wir konnten uns bereits ungefähr denken, wovor der Elf Harry warnen wollte.

«Was ist passiert, Dobby?», fragte Harry eindringlich und versuchte den Elfen davon abzuhalten, sich selbst zu verletzen. «Was ist passiert?»

«Harry Potter ... sie ... sie ...» Mit seiner freien Faust schlug der Elf sich fest auf die Nase. Harry packte die Faust.

Entschlossen bahnte ich mir einen Weg durch die Schülerschar zu meinem Bruder und dem Hauselfen.

«Dobby, richtig? Erzähl uns sofort was los ist. Und hör auf dich selbst zu bestrafen!», befahl ich dem Elfen.

«Ja, Mylady. Ja, natürlich, Mylady. Professor Umbridge ... sie hat von diesem Treffen erfahren ... und sie ist auf dem Weg hierher ... jetzt!», quiekte der Elf schrill und voller Entsetzen.

Stille. Niemand sagte ein Wort, nur stumme, entsetzte Blicke wurden ausgetauscht.

«WORAUF WARTET IHR NOCH! LAUFT!», brüllte Harry plötzlich und endlich kam Bewegung in die Menge. Alle stürmten wir auf einmal zum Ausgang, wo sich eine Menschentraube bildete, ehe wir endlich auf den Korridor gelangten. Jessie, Kaspar und ich gehörten zu den letzten, die es nach draussen schafften. Niemals würden wir rechtzeitig in unsere Gemeinschaftsräume kommen. Jessie schon gar nicht – bis in die Kerker war es viel zu weit.

«Bleibt bei mir!», rief ich meinen beiden besten Freunden zu und sprintete einen selten benutzten Korridor entlang, hielt dann aber abrupt inne, als ich aus dieser Richtung Schritte hörte.

«Schatten», sagte Kaspar keuchend, als er neben mir zum Stehen kam.

Ich nickte und Sekunden später war der ganze Korridor in Finsternis getaucht, die kein Licht durchdringen konnte. Mit je einer Hand griff ich nach meinen Freunden und zog die beiden zu einem Wandteppich hinter dem sich eine Geheimtreppe verbarg, die zwei Stockwerke nach unten führte. Hinter dem Wandteppich waren wir hoffentlich verborgen.

«Was ist das?», hörten wir jemanden rufen. «Hier ist jemand! Komm raus, du Feigling!»

«Ich versiegle die Eingänge. Dann sollten wir sicher sein», flüsterte Jessie neben mir auf der Treppe, murmelte einige Zauber und eilte dann die steilen Treppenstufen nach unten. Wenn jemand den Wandteppich zur Seite zog würde es von aussen nun so aussehen und sich so anfühlen, als sei dahinter nur eine ganz normale Wand.

Etwas später winkte Jessie Kaspar und mir einige Stufen nach unten zu kommen, wo wir uns auf den Stufen niederliessen, irgendwo zwischen dem siebten und dem fünften Stockwerk.

«Was glaubst ihr, wie viele von uns sie erwischt haben?», fragte Jessie nach einer Weile flüsternd.

«Du denkst nicht, dass alle entkommen konnten?», fragte Kaspar.

«Niemals», entgegnete ich düster. «Mit der DA ist es nun vermutlich aus. Bleibt nur zu hoffen, das die, die erwischt wurden, niemanden verpfeifen.»

«Ich frage mich nur, wer uns verpetzt hat. Ich sage euch, wenn ich denjenigen oder diejenige in die Finger kriege, dann hex ich ihn windelweich», knurrte Jessie.

«Ich schliess mich gerne an», sagte ich. Auch Kaspar nickte dazu.

Dann schwiegen wir. Jessie sah gelegentlich auf ihre Uhr, um zu überprüfen, wie spät es war. Eine Viertelstunde verging. Eine halbe Stunde. Eine Stunde. Zwei Stunden.

«Denkt ihr, es ist sicher, in die Gemeinschaftsräume zurückzugehen?», fragte Kaspar.

«Keine Ahnung. Ich kann uns wieder in meinen Schatten verstecken. Was ist mit dir Jessie?»

«Ich komm schon durch, macht euch deswegen keine Sorge. Schliesslich bin ich eine Slytherin, nicht wahr?», verschlagen grinsend zwinkerte sie uns zu.

«Sicher? Angelina und Alicia hätten bestimmt nichts dagegen, wenn du dich ausnahmsweise für einen Nacht in unserem Schlafsaal einquartierst», bot ich an.

«Danke, Adrienne, aber ich komm schon klar.»

«Na gut, dann mal los ...», sagte ich.

Jessie entsiegelte die Eingänge zur Treppe und wir schoben uns erneut in meine Schatten gehüllt hinter dem Wandteppich im fünften Stock hervor und machten uns auf den Weg. In etwa auf halber Strecke zum Gryffindorturm trennte Jessie sich von Kaspar und mir.






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