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24. Kapitel

Den Tag nach dem Julritual verschlief ich beinahe komplett. Ich wusste nicht einmal mehr, wie ich ins Bett gekommen war – Gawain hatte mich getragen, nachdem ich beim reichhaltigen Apéro nach dem Ritual im Stehen eingeschlafen war. Offenbar hatte ich doch etwas zu viel meiner Kraft in den Zauber fliessen lassen.

Zu Weihnachten waren wir an den Grimmauldplatz eingeladen worden. Molly Weasley hatten einen riesigen Truthahn und allerlei Beilagen zubereitet und wir tafelten genüsslich. Sirius schien geradezu zu strahlen, wenn er seinen Blick über die Versammelten schweifen liess: Jake und Lupin, seine beiden besten Freunde, meinen Bruder, seinen Patensohn Harry, die Weasleys, Hermine, Kaspar und ich, Ma und Gawain. Sogar Mad-Eye war anwesend und aufs Dessert schneite noch Mundungus herein, der einen Wagen geborgt hatte, damit die Weasleys, Harry und Hermine nach dem Festessen Arthur besuchen konnten, der immer noch im St. Mungos war, aber auf dem Weg der Besserung, wie uns Molly versicherte.


Die folgenden Tage verbrachte ich trotz anhaltendem, jedoch leichtem Schneefall im Amphitheater Londiniums, gemeinsam mit vielen anderen Bewohnern der verborgenen Stadt, die sich auf das auf Neujahr verschobene Jul-Turnier vorbereiteten. Jessie und Kaspar waren oft ebenfalls anwesend und trainierten gemeinsam, nicht so aber Ma und Gawain. Nachdem Weihnachten vorüber war, hielten der AZMGUK und ihre Arbeit für den Orden die beiden sowie Jake wieder auf Trab und so musste ich mir meistens andere Trainingspartner suchen, was trotz der grossen Auswahl gar nicht so einfach war, immerhin hatte ich keine Ahnung, welches Niveau meine potenzieller Trainingspartner hatten.

Boudicca, die Leiterin der Kriegerschule, lachte, als ich sie um Rat bat. «Frag sie nach ihrer Stärkeklasse beim Jul-Turnier, Adrienne», riet sie mir. «Das wir dir helfen, ihre Fähigkeiten abzuschätzen.»

Das tat es tatsächlich und bald hatte ich einen Trainingspartner gefunden, einen flinken Faun, der mich mit seinem Kurzschwert ziemlich in Bedrängnis brachte, bis es mir mit Hilfe der Geschwindigkeit und der Geschicklichkeit einer Fey gelang, ihn auszumanövrieren.

«Du verkaufst dich weit unter Wert, wenn du deine Fähigkeiten nicht in vollem Umfang einsetzt», sagte der Faun nach dem Kampf beleidigt. «In einem echten Kampf kann dir das vielleicht einen strategischen Vorteil bringen, aber nicht im Training. Und wenn du beim Turnier wirklich in dieser Stärke starten willst ...» Zweifelnd sah der Faun mich an. «Es macht keinen guten Eindruck, wenn man gegen Schwächere antritt.»

Verblüfft sah ich dem beleidigten Faun nach. Hatte er mir wirklich gerade empfohlen, in eine höhere Stärkeklasse zu wechseln, obwohl er mich zu Beginn unseres Übungskampfes so in Bedrängnis geraten war? Natürlich hatte ich mittlerweile einiges an Übung im Umgang mit dem Schwert, aber andere hier trainierten seit Jahrzehnten, Jahrhunderten. Ich beschloss, mir erneut bei Boudicca Rat zu holen.

«Für welche Stärkeklasse hast du dich denn eingetragen?», fragte die Kriegerin.

«Für die vierte», sagte ich. Es gab insgesamt zwölf Stärkeklassen, in der ersten Stärkeklasse waren die blutigen Anfänger, wie ich es bei meinem ersten Jul-Turnier gewesen war, und die Grundschulzwerge, in der zwölften waren die Besten der Besten. Ich fand meine Entscheidung, mich bei der vierten Stärkeklasse zu bewerben recht gewagt, immerhin war es erst wenige Jahre her, dass selbst Grundschulzwerge mich mühelos besiegen konnten.

Boudicca jedoch lachte mich aus. «In die vierte? Du gehörst mindestens in die sechste, besser noch in die siebte oder achte.» Entgeistert starrte ich die Kriegerin an. Niemals war ich so gut. «Du hast mit Gawain Carlion trainiert, Adrienne. Gut, Carlion ist Druide und kein Krieger, aber er ist ein Fey, er ist schneller und stärker als, und er hat einiges an Erfahrung. Und du hast es mir ihm aufnehmen können.»

«Aber–», setzte ich zu einer Erwiderung an, von der ich selbst nicht so genau wusste, wie sie lauten sollte. Ja, Gawain hatte mich ausgebildet, aber ich hatte dennoch kaum Erfahrung im Kampf. Was ich vorweisen konnte war nichts im Vergleich mit meinen potenziellen Gegnern in diesen Stärkeklassen.

«Kein Aber. Alles unter einer sieben werde ich nicht akzeptieren, Adrienne», sagte Boudicca. Sie suchte die Liste mit den Teilnehmern fürs Jul-Turnier hervor, strich meinen Namen in der vierten Stärkeklasse durch und sah mich dann an. «Sieben oder acht? Und keine Ausflüchte, Adrienne, ich weiss, dass du das kannst.»

«Sieben», willigte ich kleinlaut ein.

Boudicca kniff die Augen zusammen. «Nun gut, sieben, dieses Jahr. Nächstes Jahr bist du eine Acht.»

Ich war so was von geliefert.


Als ich Jessie und Kaspar etwas später davon erzählte, empfahlen sie mir, Ma oder Gawain um Hilfe zu bitten ­– was ich natürlich sofort getan hätte, wären sie da gewesen. So blieb mir nur, mir einen neuen Trainingspartner zu suchen, der sich diesmal als Stärkeklasse sieben einstufte. Ich hätte Boudicca nicht um ihren Rat fragen sollen ...

Am Abend fühlte ich mich hundeelend und war mir sicher, mir am ganzen Körper blaue Flecken zugezogen zu haben. Nachdem ich nicht auf Anhieb einen Partner gefunden hatte, hatte ich mich erst einmal auf einen baumlangen Kerl eingelassen, der in der Stärkeklasse sechs antreten würde und beängstigend effektiv mit einem Breitschwert umgehen konnte. Nachdem dieser mich einige Runden lang vermöbelt hatte, hatte sich doch noch eine Sieben gefunden, eine Dryade, die nicht annähernd so sanftmütig war, wie ihre zarte Gestalt es vermuten liess, ganz im Gegenteil: Sie konnte sehr hinterhältig mit ihrem Speer umgehen.

«Was ist denn mit dir passiert, Adrienne?», fragte Ma mich beim Abendessen, als ich nur unter Mühe einen Teller Suppe auslöffeln konnte. Jeder Muskel schmerzte.

«Boudicca hat sie zu einer Sieben hochgestuft», erklärte Kaspar, während ich eine wehleidige Miene zog.

«Das ist freut mich zu hören», sagte Ma und ihre Augen funkelten voller Stolz.

«Mich nicht», grummelte ich. «Die werden mich an Neujahr in Stücke hacken; wenn nicht schon vorher.»

«Boudicca würde dich nicht als Sieben antreten lassen, wenn sie nicht daran glauben würde, dass du dazu fähig wärst», erklärte Gawain zuversichtlich.

«Sie muss sich irren – hattest du früher schon mal mit ihr zu tun? Bevor sie die Kriegerschule von Gaius übernahm?», fragte ich.

Gawain nickte. «Sie ist keltischer Abstammung und wollte mehr über unsere Götter erfahren. Deshalb ist sie zu mir gekommen: Da ich zum Druiden ausgebildet wurde, konnte ich ihr da weiterhelfen.»

«Du musst sie ziemlich beeindruckt haben, ich glaube, sie ist vollkommen verblendet, was dich betrifft», grummelte ich, «sonst hätte sie mich nicht so weit oben eingestuft.»

Gawains Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln, während Mas Augen sich verärgert verengten.

«Möglich», sagte Gawain vergnügt.

«Und weshalb hält Boudicca so viel von deinen Fähigkeiten als Krieger, wo du doch Druide bist?», fragte Kaspar neugierig.

«Wir wurden bei einem unserer Treffen von Monstern angegriffen. Boudicca ist eine Halbgöttin – wie ihr wisst – und Halbgötter ziehen Monster richtiggehend an. Jedenfalls waren es ziemlich viele und Boudicca war damals noch jung und hatte noch nicht besonders viel Erfahrung im Kampf und als Fey, mit übernatürlicher Schnelligkeit und Magie, konnte sie meine Hilfe natürlich gut gebrauchen», erzählte Gawain schmunzelnd.

«Wie praktisch», sagte Ma verschnupft.

«Und wie soll ich jetzt das Jul-Turnier überleben?», drängte ich auf meine eigene Sorge.

«Ich kann dich wieder trainieren, ich habe morgen frei», bot Gawain an.

«Ich trainiere Adrienne. Schliesslich ist sie meine Tochter», knurrte Ma. «Du kannst meinen Dienst beim AZMGUK morgen übernehmen, Gawain, ich habe nur Bereitschaft, das sollte kein Problem sein.»

Gawain verdrehte die Augen, widersprach aber nicht. An seiner Miene konnte ich ablesen, dass er es genoss, dass Ma so offensichtlich eifersüchtig war.


Es wäre mir lieber gewesen, wenn Gawain mit mir trainiert hätte. Er konnte das einfach besser, hatte viel mehr Geduld als meine Ma.

«Du musst deine Fähigkeiten besser ausnutzen, Adrienne», sagte Ma ungeduldig. «Du musst viel schneller auf dein Feyerbe zugreifen. Du musst bereits mit unserem Geschick und unserer Geschwindigkeit in den Kampf ziehen und diese Kräfte nicht erst aktivieren, wenn zu bereits mitten im Gefecht steckst und um dein Leben kämpfst. Du würdest ja auch nicht in ein Duell ziehen, ohne vorher deinen Zauberstab zu ziehen.»

Aber war es nicht unfair, wenn ich eine derartige Fähigkeit einsetzte?

«Es ist niemals fair, wenn du einem Gegner gegenüber stehst, der Stärker ist als du. Und trotzdem wird es vorkommen, Adrienne. Du bist ein Mensch, Adrienne. Menschen sind schwach, auch Hexen und Zauberer, sie werden sich immer stärkeren Gegnern gegenüber sehen. Du musst jeden Vorteil nutzen, den du hast», erklärte Ma. Dann hob sie erneut ihr Schwert für eine weitere Runde, einen weiteren Kampf, den zu Gewinnen ich keine Chance hatte.

Jeden Abend nahm ich einen Trank ein, gegen den Muskelkater, den das Training verursachte, was Ma mit grimmig zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete.

«Du musst dich besser fit halten in Hogwarts», sagte sie vorwurfsvoll. «Dann bräuchtest du diese Tränke nicht.» Doch sie hielt mich nicht davon ab, die Tränke einzunehmen. Merlin, den Göttern oder wem auch immer sei gedankt, sonst hätte ich am Turnier nur noch kriechen können und diese Schande wollte Ma mir vermutlich ersparen.


Das Jul-Turnier, das nun ja eigentlich ein Neujahrs-Turnier war begann am frühen Nachmittag des ersten Tages des neuen Jahres – so hatten alle gründlich Zeit, sich auszuschlafen – und würde sich bis in den Abend hineinziehen. Gekämpft wurde selbstverständlich im Amphitheater, wo man zwölf Kampfplätze vom Schnee befreit hatte, einer für jede Stärkeklasse.

Trotz meiner anfänglichen Zweifel hatte ich das Gefühl, mich recht gut zu behaupten. Als ich der Dryade gegenüberstand, mit der ich bereits einmal gekämpft hatte, lächelte mich diese Anfangs noch herablassend an, doch das Lächeln verging ihr schnell. Ma war vielleicht keine besonders geduldige oder einfühlsame Lehrerin, aber das Training mit ihr hatte mich eindeutig weitergebracht. Ich hielt mich nicht zurück. Fey waren genauso wendig und flink wie Dryaden und dieses Mal verzichtete ich nicht auf diesen Vorteil. Die Dryade zischte überrascht, als sie erkennen musste, dass ich ihr durchaus ebenbürtig war und der Kampf wurde schnell zu einem gefährlichen Tanz mit Klinge und Speer, aus dem ich schlussendlich tatsächlich als Siegerin hervorging.

Das war bei Weitem nicht bei allen Kämpfen der Fall. Zwar konnte ich in Sachen Technik durchaus mit den meisten meiner Konkurrenten mithalten und auch was meine körperlichen Fähigkeiten anging, aber auf lange Sicht war ich einfach nicht ausdauernd genug. Je länger ein Kampf dauerte, desto wahrscheinlicher war es in der Regel, dass ich ihn verlor. Ma hatte Recht, ich musste an meiner Fitness arbeiten.

Nachdem die Kämpfe vorbei waren, wurden die Listen mit den Rangierungen ausgehängt. Ich überflog die Liste der siebten Stärkeklasse und war positiv überrascht, als ich mich im oberen Mittelfeld wiederfand. Boudicca hatte also durchaus recht damit gehabt, mich in diese Stärkeklasse einzusortieren. Aber in die achte Stärkeklasse, wie sie es mir fürs nächste Jahr angedroht hatte? Das konnte ich mir nur schwer vorstellen ...

Ich überflog die anderen Listen. Ma gehörte natürlich zu den Besten der Besten auf der Liste der Besten der Besten. Kaspar und Jessie hatten sich beide für die zweite Stärkeklasse eintragen lassen und eher mässig abgeschnitten, aber das schien die beiden nicht sonderlich zu stören, jedenfalls waren sie beide gut gelaunt, als ich später mit ihnen zusammentraf. Gawain hatte in der zehnten Stärkeklasse gekämpft und sich ebenfalls im Mittelfeld klassiert. Mir fiel Gawains Geschichte von Boudicca ein, wie er ihr geholfen hatte, sich zu verteidigen, und ich suchte die Listen nach dem Namen der Kriegerin ab. Nicht besonders überraschend fand ich ihn ganz in der Nähe von Mas Namen. Boudicca hatte Gawain was ihre Fähigkeiten als Kriegerin anging weit überflügelt haben, also musste diese Begegnung, von der Gawain erzählt hatte, schon eine ganze Weile zurückliegen.


Nach Neujahr blieben nur noch wenige Ferientage bis zur Rückkehr nach Hogwarts. Am letzten war ich gemeinsam mit Jake zu einem Wachdienst für den Orden eingeteilt worden. Wieder einmal ging es darum, das Anwesen eines Todessers zu observieren. Ich hatte ja den Verdacht, dass man mir diesen Wachdienst nur deshalb zugeteilt hatte, damit ich mich nicht vollkommen nutzlos fühlte. Einerseits war ich stolz darauf, dem Orden des Phönix anzugehören, andererseits verstand ich auch, weshalb der Orden es nicht für sinnvoll erachtete Leute aufzunehmen, die noch zur Schule gingen. Solange wir in Hogwarts festsassen, konnten wir schlicht nichts beitragen.

Jake sass neben mir, in einen dicken Winterumhang gemummt, dessen oberste Knöpfe er jedoch geöffnet hatte, um in der Wärme des Wärmezaubers nicht zu verschmachten. Er hatte eine ganze Menge Zauber um uns gelegt, um zu verhindern, dass jemand auf uns Aufmerksam wurde – oder dass wir erfroren. Es war immer etwas seltsam, mit Jake zusammen zu sein, immerhin war er Lilys Ehemann, meiner Mutter, und gleichzeitig der Erzfeind meines Vaters, obwohl sich zwischen den beiden Rivalen in den letzten Monaten eine seltsame Freundschaft entsponnen hatte, die niemand so richtig verstand. Vielleicht war es das Resultat ihrer beider Liebe zu Lily und dass sie immer noch für sie kämpften? Von letzterem jedenfalls war ich überzeugt.

«Kathleen hat erzählt, dass du beim Jul-Turnier ziemlich gut abgeschnitten hast», sagte Jake in die Stille zwischen uns hinein. «Gratuliere.»

«Danke», sagte ich etwas verlegen.

Erneut breitete sich Schweigen zwischen uns aus, während wir die Einfahrt des Anwesens überwachten. Es war schrecklich langweilig und zog sich wie Kaugummi. War es gut oder nicht gut, wenn nichts passierte?

«Willst du noch auf ein Butterbier mit zum Grimmauldplatz kommen?», bot Jake mir an, als Emmeline Vance uns Stunden später erlöste.

«Warum nicht», nahm ich an.

Jake bot mir seinen Arm an und wir apparierten Seit-an-Seit auf die oberste Treppenstufe von Nummer 12. Es hatte sich herausgestellt, dass dieser Ort noch genau ausserhalb der Appariersperre lag, aber bereits im vor Muggeln verborgenen Bereich. Jake öffnete die Tür ohne zu klingen oder anzuklopfen, schliesslich war er ebenfalls hier zu Hause, seit er, Lupin und Sirius ihre WG in dieses düstere Haus hatten verlegen müssen. Leise durchquerten wir den Flur, um das Portrait von Mrs Black nicht aufzuwecken. Von der Küche drangen Stimmen nach oben.

«Ich habe dich gewarnt, Schniefelus. Mir ist es egal, ob Dumbledore glaubt, du hättest dich geändert, ich weiss es besser–», war Sirius Stimme zu hören.

«Ob, warum sagst du es ihm dann nicht», erklang eine andere Stimme, die Stimme meines Vaters. «Oder hast du Angst, er könnte den Rat eines Mannes nicht sonderlich ernst nehmen, der sich seit einem halben Jahr im Haus seiner Mutter verkriecht.»

«Das kann nicht gut ausgehen», flüsterte Jake neben mir, hielt jedoch auf der Treppe inne, um zu lauschen.

«Sag mal, wie geht's eigentlich Lucius Malfoy? Ich nehm an, er ist entzückt, dass sein Schosshund in Hogwarts arbeitet, ja?»

«Wo wir gerade bei Hunden sind», sagte Snape, «wusstest du, dass Lucius Malfoy dich während deiner letzten kleinen Spritztour ausser Haus erkannt hat? Blendende Idee, Black, dich auf einem sicheren Bahnsteig sehen zu lassen ... hat dir eine vortreffliche Ausrede verschafft, weshalb du dein Schlupfloch künftig nicht verlassen kannst stimmt's?»

«Nein!», war eine neue Stimme zu hören. Harry. «Sirius nicht!»

Jake fluchte und stürmte den Rest der Treppe hinab. Ich folgte ihm so schnell ich konnte.

«Nennst du mich etwa einen Feigling?», brüllte Sirius.

«Ja, ich denke schon», sagte Snape.

Jake stiess die Küchentür auf.

«Harry – halt – dich – raus!», knurrte Sirius gerade und versuchte Harry wegzuschieben, der sich offenbar zwischen meinen Vater und seinen Paten geschoben hatte.

«Sirius! Severus! Was geht hier vor?», rief Jake, während ich durch die Küche rannte und es meinem Bruder gleichtat und mich zwischen meinen Vater und Sirius stellte, die einander mit ihren Zauberstäben bedrohten.

«Aufhören!», schrie ich die beiden an und entwand meinem Vater innert Sekunden den Zauberstab. Leider hielt das nur ihn davon ab, sein Gegenüber zu verhexen.

Sirius ergriff die Gelegenheit, hob seinen Zauberstab höher und rief: «Densauge–»

«Nicht!», versuchte Harry erneut seinen Paten aufzuhalten.

«Expelliarmus!», rief Jake und zielte auf seinen Freund, doch es war zu spät.

«Nein!», schrie ich verzweifelt und riss die Arme hoch. Eine Kraft in meinem Inneren explodierte und schleuderte Harry und Sirius zurück. Sirius Zauber, abgelenkt aus seiner ursprünglichen Flugbahn, zischte quer durch den Raum und traf die Decke. Sirius selbst prallte gegen den Tisch und Harry gegen ihn.

In diesem Moment kam die ganze Weasley Familie mitsamt Hermine herein. Alle wirkten sie glücklich und Mr Weasley, mit einem gestreiften Schlafanzug unter einem Regenmantel ging freudenstrahlend in ihrer Mitte.

«Wieder gesund!», rief er stolz in die Küche hinein. «Vollkommen genesen!»

Er und die anderen erstarrten auf der Schwelle und betrachteten das Schauspiel vor ihnen. Sirius und Harry lagen gegen einige Stühle gekracht am Boden, ich stand dicht vor meinem Vater, die Hände schützend erhoben. Jake stand etwas abseits, den Zauberstab immer noch erhoben. Über allem lag eine Aura von Magie.

«Beim Barte des Merlins», sagte Mr Weasley und das Lächeln schwand aus seinem Gesicht, «was geht hier vor?»

Sirius und Harry rappelten sich auf, Jake liess seinen Zauberstab sinken und ich meine Hände. Die Hand meines Vaters legte sich um eines meiner Handgelenke und ich sah zu ihm hoch. Er starrte Sirius an, mit abgrundtiefer Verachtung im Gesicht, die sich in Sirius Miene spiegelte. Der Blick beider Männer zuckte zu Jake, der misstrauisch zwischen den beiden hin und herschaute.

«Könnt ihr euch nicht einmal wie erwachsene Männer benehmen?», fragte Jake ungeduldig.

Snapes Miene wurde noch finsterer, er verstärkte den Griff um meinen Arm und zog mich mit sich zur Tür. An der Schwelle hielt er inne. «Montagabend um sechs, Potter», sagte er über seine Schulter, dann bahnte er sich, mich immer noch im Schlepptau, einen Weg durch die fassungslosen Weasleys.

«Was ging hier vor?», konnten wir hinter uns Mr Weasleys Stimme hören.

«Nichts, Arthur», kam es schwer atmend von Sirius. «Nur eine freundliche kleine Unterhaltung zwischen zwei alten Schulkameraden.»

Vor der Haustür entzog ich mich dem Griff meines Vaters.

«Was sollte das?»

«Was sollte was?» knurrte er gereizt.

«Diese Sache dort unten zwischen Sirius, Harry und dir.»

«Der Schulleiter hat mich geschickt, um Potter etwas mitzuteilen», sagte er kurzangebunden und hielt mir dann seine Hand hin. «Meinen Zauberstab, Adrienne.»

«Vielleicht sollte ich ihn behalten, wenn du damit nur solche Sachen anstellst wie vorhin in der Küche», sagte ich verärgert. «Was solltest du Harry ausrichten». Ich war neugierig, was so schlimm sein konnte, dass Snape und Sirius sich deswegen an die Gurgel gingen. Andererseits brauchte es nicht viel dafür.

Mein Vater jedenfalls reagierte allergisch auf meine Weigerung. «Du wirst ihn mir sofort zurückgeben, Adrienne», fauchte er, «hast du mich verstanden?» Er packte mich erneut fest am Handgelenk. «Zwing mich nicht dazu, ihn dir selbst abnehmen zu müssen.»

Wütend funkelte ich ihn an. Wie konnte er es wagen? «Das wirst du nicht schaffen», fauchte ich zurück. Ich war stärker. Ich verfügte über die Kräfte einer Fey.

«Und da bist du dir so sicher?», höhnte Snape und packte fester zu.

Er hatte einen ziemlich starken Griff, das war nicht von der Hand zu weisen, und es tat weh – einerseits körperlich, andererseits weil er mein Vater war und das nicht richtig war und ich mich eigentlich nicht mit ihm streiten wollte. Doch ich wollte auch nicht nachgeben. Ich hatte nicht grundlos im Jul-Turnier so gut abgeschnitten. Ich konzentrierte mich auf meine Feykräfte und bewegte mich, riss mich mit einer Wucht los, die mein Vater nicht erwartet hatte und nahm ihn dann meinerseits in die Mangel.

«Ja, ich bin mir sicher», knurrte ich und hielt ihn im Schwitzkasten.

«Was genau soll das?», erklang eine neue Stimme. Jake war aus der Tür getreten und beobachtete das Gefecht zwischen meinem Vater und mir genervt. «Lass ihn los, Adrienne.»

«Du erteilst meiner Tochter keine Befehle, Potter! Du bist nicht ihr Vater!», knurrte Snape wütend.

«Niemand gibt mir Befehle!», erklärte ich genauso zornig.

«Ihr seid allesamt stur ohne Ende!», sagte Jake, fuhr sich in einer müden Geste übers Gesicht, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und meinen Vater und mich beobachtete, wie ich Snape fest im Griff hielt, während dieser versuchte, sich zu befreien. Ohne Zauberstab war er vollkommen machtlos, etwas gegen meinen Griff auszurichten.

Ohne Zauberstab waren sie alle machtlos, begriff ich. Das war ein beängstigender Gedanken, diese Abhängigkeit von etwas, dass im Grunde doch nur ein kleines Stückchen Holz mit einem magischen Kern war, während ich es vorhin geschafft hatte, mittels der Magie der Fey Sirius Zauber abzulenken und ihn und meinen Bruder durch die halbe Küche zu schleudern.

Ich lockerte meinen Griff und brachte mich schnell ausser Reichweite meines Vaters, dann hielt ich ihm seinen Zauberstab hin. «Hier.»

Er ergriff ihn blitzschnell und musterte mich misstrauisch, bevor er ohne ein Wort disapparierte.

Jake hinter mir seufzte. «Ich will nicht in deiner Haut stecken, wenn du ihm in Hogwarts wieder über den Weg läufst, Adrienne.»





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