28. Kapitel
Nun, da wir wussten, was uns bei der dritten Aufgabe erwartete, konnten wir uns darauf vorbereiten. Da die Champions keine Jahresendprüfungen schreiben mussten, hatten wir jede Menge Zeit dafür und so standen Cedric und ich uns immer wieder im Gemeinschaftsraum der Finjarelles gegenüber und übten Zauber und Verwünschungen. Kaspar und Jessie schlossen sich uns von Zeit zu Zeit an, maulten aber auch von Zeit zu Zeit über den Lärm, den wir veranstalteten. Meist zogen sie sich dann in die Bibliothek zurück, um dort zu lernen. Cedric und ich schätzten die Ruhe und Ungestörtheit, die dann bei den Finjarelles herrschte, sehr und bevorzugten es dann und wann auch Anderes zu üben ... da gab es nämlich etwas, das uns sehr viel besser gefiel, als das Lernen von Flüchen und Gegenflüchen ...
Der Tag der dritten Aufgabe rückte näher und für die anderen auch die Prüfungen. Professor Vektor teilte mir drei Wochen vor Beginn der Prüfungen mit, dass sie wollte, dass ich die Prüfungen der Dritt- und Viertklässler mitschrieb, wenn es mir wirklich ernst war mit Arithmantik – ihr war es jedenfalls sehr ernst damit. Da ich keine anderen Prüfungen hatte und mich für die dritte Aufgabe gut vorbereitet fühlte, hatte ich keine Einwände. Als Professor Vektor dann aber vorschlug, ich solle auch gleich noch die ZAG-Prüfungen ablegen, musste ich ihren Enthusiasmus stoppen. Ich fühlte mich ja geschmeichelt, dass sie annahm, ich sei bereits soweit, doch ich wollte lieber erst sehen, wie ich bei den anderen beiden Prüfungen abschnitt. Professor Vektor war einverstanden.
Am ersten Prüfungstag schrieben die Drittklässler – und somit auch ich – ihre Arithmantik-Prüfung, zwei Tage später waren die Viertklässler an der Reihe. Ich wurde jeweils schräg angeguckt, wenn ich mich in die letzte Reihe setzte und die Prüfung mitschrieb. Hermine war jedoch die Einzige, die den Mut aufbrachte, mich zu fragen, weshalb.
Die Resultate bekam ich nur wenige Tage später – Professor Vektor hatte sich für mich extra besonders ins Zeug gelegt – zusammen mit dem erneuten Angebot, an den ZAG-Prüfungen teilzunehmen. Immer noch wusste ich nicht so recht, ob ich es tun sollte. Hatte ich es wirklich geschafft, in eineinhalb Jahren hauptsächlichem Selbststudium mir den Stoff von drei Schuljahren anzueignen? Professor Vektor war überzeugt davon und verriet mir, dass alle Aufgaben, die sie mir in den letzten vier Monaten aufgegeben hatte, dem ZAG-Niveau entsprachen und ich hatte sie alle gut gelöst. Schliesslich fragte ich Jessie, was sie davon hielt.
«Wenn Professor Vektor denkt, dass du soweit bist, dann würde ich es versuchen», sagte sie und fügte, als ich immer noch skeptisch guckte, an: «Nein, ehrlich, Adrienne. Du hast ziemlich schnell durchschaut, wie die ganzen Zahlen und Parameter berechnet werden, damit haben die meisten Mühe. Wenn man das aber erst mal durchschaut hat, geht es nur noch ums Üben. Üben, üben und immer wieder üben, um die Theorie vollständig zu verinnerlichen. Da du die Theorie so schnell begriffen hast, bist du sehr viel schneller vorangekommen, als die meisten Schüler. Und du wurdest nicht von einer Klasse mit solchen Schülern ausgebremst», ergänzte sie noch und sah leicht verärgert drein.
«Du denkst also wirklich, dass ich das schaffen kann?»
«Klar doch», ermutigte mich Jessie. «Und jetzt geh endlich zu Professor Vektor und sag ihr, dass du teilnimmst. Los mit dir.»
Da die ZAG-Prüfungen, genau wie die UTZ-Prüfungen, erst nach den Prüfungen der anderen Klassen stattfanden, blieb mir noch etwas Zeit, Arithmantik noch einmal zu büffeln, nun noch entschlossener als vor den anderen beiden Prüfungen. Und es blieb Zeit, so richtig Muffensausen zu bekommen, wobei ich nicht sicher sagen konnte, wie viel meiner Nervosität aufs Konto der Arithmantik-ZAG-Prüfung ging und wie viel auf die dritte Aufgabe, der ich mich zuvor noch stellen musste.
Der Tag der dritten Aufgabe kam schnell näher, nachdem ich die zweite Arithmantik-Prüfung geschrieben hatte. Einige Male fragte ich mich, ob ich mich nicht lieber auf das Turnier hätte konzentrieren sollen, anstatt Arithmantik zu büffeln, doch in den verbliebenen, wenigen Tagen liess sich das nicht mehr ändern.
Am Morgen der dritten Runde war das Frühstück eine recht lärmige Angelegenheit. Einerseits war es für alle ausser den Fünft- und Siebtklässlern der letzte Prüfungstag, es war also bald überstanden, andererseits fand am Abend die dritte Aufgabe statt und alle freuten sich darauf, zuzusehen – auch wenn ich mir nicht sicher war, wie viel es für die Zuschauer überhaupt zu sehen gab.
«Das gibt es doch nicht!», rief Jessie mir gegenüber aus und hielt Cedric und mir den Tagespropheten hin, den sie eben erhalten hatte.
«Was?», fragten Cedric und ich unisono, doch wir merkten schnell 'was', als wir die Zeitung anschauten.
Es stand direkt auf der Titelseite: Die Schlagzeile 'Harry Potter «gestört und gefährlich»', darunter war ein Bild von Harry und der Artikel, geschrieben von Rita Kimmkorn. Ich musste den Artikel nicht lesen, um zu wissen, wie sie Harry darstellte – stand schliesslich bereits in der Schlagzeile. Hinterher bereute ich, es dennoch getan zu haben. Er war derart reisserisch, gehässig und verleumderisch, dass mir davon beinahe schlecht wurde. Besorgt sah ich zu meinem Bruder hinüber, der sich mit finsterer Miene über Hermines Ausgabe des Tagespropheten beugte, sich aber stoisch gab. Von den Sticheleien der Slytherins liess er sich heute nicht provozieren, was ich ihm hoch anrechnete.
Das Frühstück neigte sich dem Ende zu und die anderen Schüler brachen zu ihren Prüfungen auf, während ich meine zweite Schüssel mit Müsli füllte und mit Milch übergoss. Ich hatte schliesslich keine Prüfungen und mit Hinblick auf die dritte Aufgabe heute Abend, wollte ich lieber genug essen, solange ich noch Hunger hatte, da ich beim Mittagessen wahrscheinlich vor Nervosität keinen Bissen herunterbekommen würde. Vom Abendessen ganz zu schweigen.
Professor McGonagall kam den Gryffindortisch entlanggeeilt und überrascht sah ich ihr entgegen, als mir klar wurde, dass sie auf mich zukam.
«Seanorth», sagte sie resolut wie immer und hielt mir dann einen Zettel entgegen. «Dies ist das Datum für Ihre Arithmantik-ZAG-Prüfung. Sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie die Prüfung ablegen wollen? Sie befassen sich immerhin erst seit anderthalb Jahren mit diesem Thema.»
«Schon, aber Professor Vektor denkt, dass ich soweit bin. Und ich habe in den Prüfungen der Dritt- und Viertklässler sehr gut abgeschnitten.»
Meine Hauslehrerin sah mich streng an, aber ich sah auch so etwas wie stolz in ihrem Blick. «Wenn das so ist, wünsche ich Ihnen viel Erfolg.»
Sie wandte sich zum Gehen, hielt dann jedoch inne. «Seanorth. Potter. Potter! Hören Sie mir zu», rief sie zu Harry hinüber. «Die Champions finden sich nach dem Frühstück im Raum hinter der Halle ein», sagte sie.
«Aber das Turnier ist doch erst heute Abend!», sagte Harry und kleckerte vor Schreck Rührei auf seinen Umhang.
«Das weiss ich wohl, Potter», sagte Professor McGonagall. «Die Familien der Champions sind eingeladen, bei der dritten Runde zuzuschauen. Eine sehr gute Gelegenheit für Sie, sie zu begrüssen.»
Sie entfernte sich und ich wandte mich wieder meinem Müsli zu; Ma würde Verständnis haben, wenn ich zu Gunsten meines Frühstücks etwas später kam. Harry jedoch sah McGonagall mit offenem Mund nach.
«Was glaubt Sie denn, wer kommen soll?», fragte er mich verdutzt. «Offiziell lebe ich immer noch bei den Dursleys. Und Sirius oder Dad können unmöglich nach Hogwarts kommen.»
Schulterzuckend widmete ich mich weiterhin meinem Müsli und auch Harry begann wieder zu essen, sah aber ziemlich deprimiert aus.
«Obwohl ...» Zwischen zwei Bissen merkte Harry auf und sah mich mit hoffnungsvoll funkelnden Augen an. «Meinst du ... vielleicht kommt Dad wieder getarnt mit Kathleen mit?»
«Gut möglich–»
Die Tür zum Nebenraum öffnete sich und Cedric streckte den Kopf heraus: «Adrienne, Harry, kommt schon, sie warten auf euch!»
Hastig löffelte ich die Müslischale aus und folgte dann meinem Bruder, der sich bereits auf den Weg gemacht hatte. Wir durchquerten die Halle und Harry hielt mir die Tür zur Kammer auf.
Cedric und seine Eltern standen gleich bei der Tür. Viktor stand drüben in seiner Ecke und unterhielt sich in schnellem Bulgarisch mit seinen Eltern. Er hatte die Hakennase seines Vaters geerbt. Auf der anderen Seite parlierte Fleur mit ihrer Mutter. Fleur kleine Schwester Gabrielle hielt sich an der Hand der Mutter fest. Sie winkte Harry und mein Bruder winkte zurück. Jerôme stand ganz in der Nähe der Delacours und sprach gestikulierend und mit leuchtenden Augen mit seinen Eltern. Seinen Gesten entnahm ich, dass er ihnen von den Turnieraufgaben erzählte.
Ein aufgeregt geträllertes «Überraschung!» lenkte meine Aufmerksamkeit auf Mrs Weasley, die sich zu Harry und mir durchdrängelte und Harry in die Arme schloss. «Dachten, wir könnten kommen und dir zusehen, Harry!»
Hinter seiner Mutter kam Bill Weasley auf uns zu und schüttelte Harry grinsend die Hand. «Alles okay mit dir?»
Ich spähte an den Weasleys vorbei und entdeckte zuhinterst im Raum Mas grüne Raubkatzenaugen und zwei blonde Schöpfe. Gawain und Jake in seiner Wikingerverkleidung.
Ma schloss mich liebevoll in die Arme, als ich sie erreichte, und Jake lächelte mir zu, wobei seine Augen aber immer wieder zu Harry hinüber flatterten.
Und Gawain ... Gawain sah zu Cedric hinüber und mir schoss das Blut in die Wangen. Als er zu mir sah, wich ich seinem Blick aus.
«Adrienne!», rief jemand und ich sah mich um, froh von der Gelegenheit, von Gawain wegzukommen.
Cedric winkte mir, zu ihm und seinen Eltern hinüber zu kommen. Auch nicht unbedingt das, worauf ich Lust hatte, aber es war allemal besser.
«Du bist also Cedrics Freundin», sagte Mrs Diggory als ich bei Cedric und seinen Eltern angekommen war und sah mich neugierig an.
«Ich bin Adrienne», stellte ich mich vor und schüttelte Mrs Diggorys Hand und dann, etwas zögerlich, auch die von Mr Diggory.
Mit Cedrics Vater hatte ich bereits Bekanntschaft gemacht und ich mochte ihn nicht besonders, was hauptsächlich daran lag, dass er bei unserer ersten Begegnung Joanne beleidigt hatte. Er hielt nichts davon, dass ich meiner Muggelfreundin von der magischen Welt erzählt und sie in die Winkelgasse mitgebracht hatte. Mr Diggory schien allerdings bereit für einen Neuanfang.
Eine Weile plauderten wir, bis Mrs Diggory vorschlug: «Willst du uns nicht deine Besucher vorstellen, Adrienne?»
Verlegen sah ich mich um. Ma, Jake und Gawain standen immer noch am anderen Ende des Raums.
Als hätte sie Mrs Diggory gehört – hatte sie wahrscheinlich auch – machte Ma sich auf den Weg zu uns. Jake folgte ihr, während Gawain sich, den Göttern sei Dank, im Hintergrund hielt.
«Das ist meine Ma. Kathleen Seanorth», stellte ich Ma vor, sobald sie bei uns war.
«Einfach Kathleen», sagte Ma und schüttelte die ausgestreckten Hände von Mr und Mrs Diggory, die sich etwas unsicher auch mit Vornamen vorstellten. Ich konnte es ihnen nicht verdenken, Ma war einschüchternd wie eh und je.
«Und Sie sind Adriennes Vater? Freut mich Sie kennenzulernen, Mr Seanorth», sagte Mr Diggory und hielt Jake ihre Hand entgegen.
Dieser ergriff sie. «Jake Coron. Und ich bin nicht Adriennes Vater, aber es freut mich sehr, Sie kennenzulernen.»
«Oh», machte Mr Diggory und linste an Jake vorbei zu Gawain, der uns immer noch von der anderen Seite des Raums beobachtete, auf Mr Diggorys auffordernden Blick hin aber näher trat.
«Gawain Carlion», stellte Ma vor. «Auch nicht der Vater meiner Tochter.»
«Adriennes Familienverhältnisse sind etwas kompliziert», sprang Cedric ein. «Kathleen ist Adriennes Adoptivmutter, Gawain ist Kathleens Freund und Jake ist ein guter Freund der Familie. Adriennes Vater ist Professor Snape.»
Sev war aufgrund der Prüfungen natürlich nicht hier, aber ich bezweifelte, dass er auch sonst gekommen wäre. Seit ich herausgefunden hatte, dass er ein Todesser war, hatten wir kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen. Nicht einmal im Unterricht.
Mr und Mrs Diggory sahen etwas verwirrt aus und ich konnte es ihnen sehr gut nachfühlen. Manchmal fand ich die ganze Angelegenheit selbst etwas kompliziert.
Jake schlug schliesslich vor, einen Spaziergang zu machen, da es draussen so schönes Wetter war. Er schlug den Pfad hinab zum See ein, vorbei am Durmstrang-Schiff und wir folgten. Unterwegs begann Ma ein Gespräch mit Cedrics Eltern. Sie war heute überraschend gesprächig und freundlich. Hinter den Vieren folgten Cedric, ich und Gawain. Cedric und ich fühlten uns beide Unwohl in Gawains Gegenwart, besonders als dieser mich an einer Biegung des Pfads zurückhielt und die anderen ausser Sicht verschwanden.
«Du kannst ruhig weitergehen, Cedric. Ich will nur kurz mit Adrienne sprechen», sagte Gawain.
Aber Cedric blieb. «Ich weiss worum es geht», sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
«Was weisst du?», fragte Gawain. Ein gefährlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit und brachte mir wieder einmal zu Bewusstsein, dass Gawain auch ein Fey war. Es war so leicht, das zu vergessen; er verhielt sich sonst immer so normal und ... menschlich.
«Ich weiss, dass da diese ... Verbindung zwischen Adrienne und dir ist. Und dass du so ... mitbekommen hast ...» Cedric verstummte und lief rot an.
«Also alles», fasste Gawain zusammen, seufzte und lehnte sich dann gegen einen grossen Stein am Wegrand. «Dann weisst du auch, dass das hier schon ... delikat genug ist, wenn ich es mit Adrienne unter vier Augen bespreche.»
«Sie wollen nicht, dass ich dabei bin», stellte Cedric fest und sah Gawain finster an. Ich wusste nicht, was mir lieber war – wenn Cedric ging, oder wenn er blieb. Peinlich würde es auf jeden Fall werden.
«Ja, ich will nicht, dass du bleibst», knurrte Gawain. «Hier geht es nicht nur um euch beide, hier geht es auch um mich. Also geh, Cedric ... bitte ...»
Stur starrte Cedric Gawain an, machte sich dann aber tatsächlich auf den Weg weiter den Pfad entlang.
Ich fühlte mich seltsam erleichtert. Peinlich war es so oder so, aber mir war wohler, wenn niemand sonst zuhörte, wenn Gawain und ich dieses Gefühlsdings diskutierten.
Auch nachdem Cedric schon lange ausser Hörweite sein musste, sagte Gawain kein Wort. Ich spürte seinen Blick auf mir, doch ich sah hinab auf meine Füsse. Ein Rascheln verriet mir, dass Gawain näherkam. Und dann stehen blieb, seine Schuhe knapp in meinem Sichtfeld. Dort blieben sie stehen, lange, bevor sie vorsichtig ein paar weitere Schritte auf mich zu machten und auch die Beine in mein Sichtfeld brachten.
«Adrienne», sagte Gawain leise und legte eine Hand auf meine Schulter. «Ich bin nicht böse. Es war nur ...» Er suchte nach Worten. «Es war für mich sehr ...» Wieder kehrte für einen Moment Stille ein. «Ich wollte das nicht mitbekommen. Es ist ... Das gehört sich nicht ... aber du hast mir keine Wahl gelassen.»
«Wie meinst du, 'keine Wahl gelassen'», sagte ich und sah Gawain das erste Mal direkt an.
Nun war er es, der wegsah. Er lief sogar rot an. «Adrienne ... deine ... Gefühle ... haben meine Abwehr richtiggehend gesprengt ... ich konnte nichts dagegen tun, hatte keine Chance, dich auszublenden. Ich bin einfach nicht dagegen angekommen.»
«Jedes Mal?», fragte ich zögernd. Bei den Göttern, bloss nicht. Aber ich hatte natürlich nicht an Gawain gedacht, hatte nicht einen kurzen Moment darüber nachgedacht, dass er vielleicht etwas mitbekommen würde, als Cedric und ich wieder miteinander geschlafen hatten. Und wieder.
Ein Lachen kam von Gawain; es klang erleichtert. «Nein, nur dieses eine Mal», sagte er lächelnd. «Sonst hast du mich erfolgreich rausgehalten.»
Da war ich wirklich froh, das wäre noch viel peinlicher gewesen.
«Komm, die anderen werden sich bereits fragen, wo wir abgeblieben sind», sagte Gawain und stiess mich sanft in die Seite und den Pfad hinab.
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