Kapitel 80
Ich bin mit dem schreiben echt so weit Voraus, dass ich erstmal gucken musste, wo wir überhaupt sind xD
Hier ist ja immer noch alles happy~
Mein Gott...
Gut, dass sich das bald ändert :D
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"Fuck!", kam es mir aus Versehen über die Lippen. Die Verzweiflung war deutlich aus meiner Stimme heraus zu hören, als auch noch das Wasser überkochte. Schnell drehte ich den Herd etwas runter und hob den Topf von der Platte. Schadensbegrenzung. Ein schweres Seufzen entfloh mir, als ich den Topf wieder abstellte und vorsichtig das ganze Wasser um die heiße Platte herum aufwischte.
Seit einer Ewigkeit stand ich nun schon in der Küche, an meinem einzigen freien Tag der Woche, und versuchte ein vernünftiges Mittagessen zu kochen, da mein Freund nach der Uni herkommen wollte. Nur leider wurde mir wieder bewusst, warum ich es sonst nicht tat. Ich konnte es einfach nicht! Kochen und ich, das war nicht kompatibel.
Nicht nur, dass ich mir schon 3 Mal in den Finger geschnitten hatte und das Gemüse aussah, als hätte ich ein Massaker veranstaltet, nein, mir war auch noch ein dämliches Ei heruntergefallen! Die Sauerei war unbeschreiblich und es hatte ewig gedauert, alles aufzuwischen. Tja, und deshalb war mir das Wasser für den Reis übergekocht und irgendwie roch es gerade ein wenig angebrannt?
Erschrocken zog ich schnell die Pfanne mit dem Fleisch von der Platte, welches ich schon voll vergessen hatte. Ich wollte weinen, als ich das Chaos vor mir betrachtete. Jungkook würde bald hier sein und ich war nicht mal nahe dran etwas Essbares hinzubekommen. Am Ende vergiftete ich ihn noch!
"Warum bin ich so ne Niete in der Küche?", jammerte ich, als würde mir irgendjemand darauf antworten können. Doch ich hatte keine Zeit, in meinem Selbstmitleid zu versinken, da klingelte es schon an der Tür.
"Ohhh, Shit!", seufzte ich und stellte sicherheitshalber alles aus, ehe ich in den Flur ging, um die Tür zu öffnen.
"Ich bin so geliefert. Er wird es sehen und mich auslachen. Das Desaster kann ich in der kurzen Zeit, bis er oben ist, nicht mehr retten! Nicht dass ich es mit mehr Zeit könnte. Vermutlich wird es dann nur noch schlimmer.", motzte ich vor mich hin.
Doch als ich den Summer für die Haustür unten betätigte, verriet mir ein Klopfen, dass mein Besuch bereits vor meiner Wohnung stand. Sofort verstummte ich und presste die Lippen zusammen. Breit grinste Jungkook mir entgegen, als ich die Tür für ihn öffnete. Hatte er mich etwa gehört?
"Was grummelst du hier vor dich hin, hm?", fragte er auch sogleich amüsiert. Ja...er hatte mich gehört. Peinlich berührt senkte ich meinen Blick und entdeckte etwas, oder besser jemanden, der mich all das aber gleich wieder vergessen ließ.
"Bam~", trällerte ich euphorisch und ging auch sogleich in die Hocke, was den Dobermann dazu animierte auf mich zuzukommen und mir freudig das Gesicht abzulecken.
Ich kraulte und streichelte seinen Hals und seine Seiten, während ich immer wieder kichernd meinen Kopf von einer Seite zur anderen drehte, um der Zunge des Hundes zu entkommen. Freudig schwang seine Rute dabei von links nach rechts und schlug seinem Herrchen immer wieder gegens Bein, welcher nur schmollend daneben stand und uns zusah.
"Natürlich. Du siehst den Hund und schon bin ich vergessen.", brummte Jungkook und verschränkte seine Arme vor der Brust. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm ich Bam sein Halsband und die Leine ab, welche mein Freund eh längst losgelassen hatte und stand wieder auf.
"Ich würde dich doch niemals vergessen.", lächelte ich.
Ich lehnte mich zu einem Kuss vor, doch gleichzeitig wich der Schwarzhaarige etwas zurück. Irritiert blinzelte ich meinen Gegenüber an, welcher mich angewidert ansah.
"Wasch dir erst Bams Sabber aus dem Gesicht. Vorher kriegst du von mir sicher keinen Kuss.", grinste er und ließ mich entsetzt zurück, als er einfach seinem Hund in meine Wohnung folgte.
Jetzt wurde er auch noch frech. Unerhört! Ich schloss die Tür wieder und steuerte gleich wieder die Küche an, wo noch immer das Desaster auf mich wartete.
"Was ist denn hier passiert?", hörte ich Jungkook jedoch gleich wieder hinter mir. Er hatte das Chaos bereits entdeckt, also war leugnen wohl zwecklos. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare.
"Ich wollte uns was zu essen machen, weil ich mir dachte, dass du nach der Uni bestimmt Hunger hast. Aber ich bin einfach zu unfähig. Nicht einmal einfachen, gebratenen Reis krieg ich hin.", teilte ich ihm also mein Leid mit. Schmollend blickte ich zu meinem Freund auf, der etwas überrascht, erst meine Küche und dann mich musterte.
"Süß, dass du es zumindest probiert hast, Pretty.", sagte er, doch ließ mich das keinesfalls besser fühlen. Ich hasste mich für meine eigene Unfähigkeit. Und zu allem Überfluss drückte mein Freund mir lediglich einen Kuss auf den Kopf, anstatt mich richtig zu küssen, wie ich es gerne hätte. Dafür müsste ich mir wohl echt erst das Gesicht waschen gehen.
"Warum spielst du nicht ein bisschen mit Bam. Er war die ganze Fahrt über so aufgeregt, weil ich ihm gesagt habe, dass wir zu dir fahren. Und ich kümmere mich hierum, okay?", schlug er vor und schob dabei bereits die Ärmel seines Pullis hoch. Ich schaute zu der Tür, in der besagter Dobermann bereits schwanzwedelnd stand und mich mit schief gelegtem Kopf so auffordernd ansah, dass ich gar nicht ablehnen konnte.
Also ging ich mit dem Hund wieder ins Wohnzimmer, wo ich gleich mal sein Spielzeug aus dem Schrank holte. Ja, er hatte sein eigenes Spielzeug bei mir. Und dieses schon halb zerkaute Tau war auch immer noch heiß begehrt. Also tobten wir ein bisschen durch den Raum. Ich warf Bam sein Spielzeug den Flur runter, damit er etwas rennen konnte, nur um danach spielerisch mit ihm darum zu kämpfen.
"Pretty? Essen ist fertig.", hörte ich meinen Freund kurz darauf auch schon rufen. Erst jetzt fiel mir der leckere Geruch auf, der bereits in der ganzen Wohnung hing. Also überließ ich Bam sein Tau, mit welchem er sich gleich hin legte, um es weiter zu zerkauen. Ich stand derweil auf und ging hinüber in die Küche.
Jungkook stellte gerade die beiden Teller auf meinen kleinen Esstisch und ich war schockiert, wie gut es aussah. Lächelnd sah er mich an, als wir uns setzten.
"Lass es dir schmecken.", sagte mein Gegenüber so liebevoll, dass es mich automatisch lächeln ließ. Dieser Moment hatte etwas so alltägliches und doch ließ er mein Inneres aufgeregt kribbeln. Es war, als würden wir zusammen hier wohnen und ich musste gestehen, dass dieser Gedanke ein unglaubliches Glücksgefühl in mir entfachte. Die Vorstellung gefiel mir.
"Danke...dass du mein Massaka gerettet hast.", schmunzelte ich, was Jungkook kichern erwiderte. Als ich den gebratenen Reis jedoch probierte, den mein Freund gezaubert hatte, weiteten meine Augen sich schlagartig und ich sah ihn voller Erstaunen an.
"Was? Nicht gut?", fragte der Schwarzhaarige bei meiner Reaktion sofort verunsichert.
"Bist du bescheuert? Warum ist das so lecker? Ich hätte uns fast fergiftet.", fragte ich entsetzt, während ich mir eine Hand vor den Mund hielt. Der Geschmack war unglaublich und so konnte man es sofort in jedem Restaurants servieren. Ich hatte nicht gewusst, dass Jungkook so gut kochen konnte.
"Dann bin ich ja beruhigt.", strahlte der Jüngere mich mit seinem breiten Bunny-Smile an, ehe er zu essen begann. Ich tat es ihm gleich und immer wieder verließen genüssliche Seufzer meine Lippen. In meinem, so von Fertiggerichten bestimmtem Leben, war das ein richtiges Highlight.
Zusammen räumten wir nach dem Essen die Küche auf und erledigten den Abwasch. Jungkook erzählte mir von seinem Tag und ich ihm von meinem Koch-Desaster. Wir lachten zusammen und seit langem fühlte ich mich so richtig unbeschwert und leicht. Der Jüngere gab mir ein Gefühl von Geborgenheit, das selbst Tae mir nicht geben konnte.
Wir taten nicht mal etwas besonderes. Und doch fühlte es sich zusammen mit Jungkook, wie einer der wertvollsten Momente in meinem Leben an. Ich hatte das Gefühl, es gerade deshalb genießen zu müssen. Wer wusste schon, wie viele solcher Momente wir haben würden, jetzt, wo seine Eltern über uns Bescheid wissen. Die Befürchtung, dass sich das schlagartig ändern könnte, hatte sich fest in meinem Unterbewusstsein verankert.
Wenn ich nur gewusst hätte, wie recht ich damit doch hatte.
Kuschelnd saßen wir letztendlich auf meiner Couch. Jungkook hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt und ließ seine Finger sanfte Kreise auf meinem Arm zeichnen. Ich hatte meinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt und sah, genau wie mein Freund, auf den Fernseher. Auf seinem Netflix Account hatten wir uns einen Film ausgesucht, um den Abend noch ganz entspannt ausklingen zu lassen.
Bam hatte die andere Seite neben seinem Herrchen in Beschlag genommen und seinen Kopf gemütlich auf dessen Bein gebettet. Vorsichtig strich ich mit meiner Hand immer wieder über das kurze Fell des Hundes, der genüsslich die Augen geschlossen hatte. Es war ein herrlicher Abend und erneut erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass es doch gerne so bleiben konnte. Ich war zufrieden!
Ich wandte meinen Blick von dem Film vor mir ab, nur um zu dem Schwarzhaarigen hinauf zu blicken. Sofort als er das merkte, richtete auch Jungkook seine Aufmerksamkeit auf mich. Fragend, aber mit einem sachten Lächeln, lagen seine so wunderschönen Augen einzig und alleine auf mir. Musterten mich so liebevoll und ließen eine Wärme in mir entfachen, die mich wohlig seufzen ließ.
Automatisch lehnte ich mich meinem Freund mehr entgegen und streckte meinen Hals etwas. Sofort verstand er meine stille Aufforderung. Drehte seinen Oberkörper leicht in meine Richtung, nur um seine freie Hand, die bis eben noch auf Bams Rücken gelegen hatte, nun an meine Taille zu legen und mich bei sich zu halten.
Kaum berührten unsere Lippen sich so sehnsüchtig, schloss ich meine Augen und gab mich dem überwältigenden Gefühl einfach hin. Ich schmolz geradezu in Jungkooks Händen, doch ich hatte keine Angst. Er würde mich halten, egal wie sehr ich mich in seiner Nähe verlor. Der Kuss blieb sanft, unschuldig und doch war er so intensiv und gefühlvoll.
Ein Lächeln zierte meine Lippen, als wir uns langsam wieder voneinander lösten und einander in die Augen blickten.
"Ich liebe dich, Jungkook.", hauchte ich gegen seine samtig weichen Lippen, die nur wenige Zentimeter von den meinen entfernt waren.
"Jimin.", flüsterte er so tief und melodisch, dass es mir eine Gänsehaut bereitete.
"Ich...", fing er an und in meinem Bauch kribbelte bereits die Vorfreude, dass er es endlich sagen würde. Nichts wollte ich sehnlichster hören, als diese drei kleinen Worte.
Mein Herz schlug wild gegen meine Brust. Meine Finger krallten sich halt suchend in den Pulli des Jüngeren. Ich war bereit, mich wieder vor zu lehnen und unsere Lippen erneut miteinander zu verbinden, sobald er es ausgesprochen haben würde. Mich von der Gewissheit überwältigen zu lassen und mich ihm voll und ganz hinzugeben.
"Ich...", hörte ich ihn wispern. Unsere Lippen streiften sich bereits hauchzart und Jungkooks warmer Atem prallte auf meinen. Es war, als würde die Zeit stillstehen. Ich spürte seine sanften Berührungen auf meinem Körper und seine Nähe, die mich so sehr einnahm.
Doch dieser wundervolle Moment wurde je unterbrochen, als das Handy des Jüngeren zu klingeln begann und unsere romantische Blase einfach zerplatzen ließ. Zögerlich löste er sich von mir und sah mich dabei entschuldigend an. Doch es änderte nichts an der Enttäuschung, die ich verspürte.
Dennoch versuchte ich zu lächeln, als wäre es nur halb so wild. Jedoch verschwand dieses Lächeln, als ich den angespannten, geradezu versteinerten Ausdruck in Jungkooks Gesicht bemerkte. Ich brauchte gar nicht fragen, wer um diese Uhrzeit anrief. Die Körpersprache meines Freundes verriet es mir sofort.
"Mein Vater."
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Jap...wer auch sonst~
Wir alle hassen ihn und ich kann euch versprechen...
es wird nicht besser! ^3^
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