Kapitel 79
Uh, ich war fleißig am Wochenende :D
3 Kapitel hab ich geschafft und wenn es nächstes Wochenende wieder so gut läuft, wer weiß, vielleicht krieg ich ne kleine Lesenacht zusammen :)
Hättet ihr Bock?
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"Pupsi, du siehst SCHARF aus auf diesem Bild! Dieses Muster und der Schnitt. Ein Traum~", schwärmte mein bester Freund auf der anderen Seite der Leitung. Natürlich wurden die Bilder vom letzten Abend bereits veröffentlicht, zusammen mit einigen 'interessanten' Schlagzeilen. Eine übertriebener als die andere. Zumindest waren nicht alle davon negativ. Leise seufzte ich in mein Handy, welches ich mir nun schon eine Weile ans Ohr hielt.
Nachdem ich wach wurde und mich aus den Armen von Jungkook gewunden hatte, saß ich nun in meinem Wohnzimmer mit einem warmen Kakao in der einen Hand und Tae in der anderen Hand. Natürlich haben wir bei mir geschlafen. Niemals wäre ich freiwillig zu Jungkook nach Hause gefahren, nach dem, was auf der Gala alles gesagt wurde.
Und wenn ich ehrlich war, wusste ich noch immer nicht, wie ich mich gerade fühlen sollte. Das war auch der Grund, warum ich meinen besten Freund angerufen hatte. Ich brauchte jemanden zum reden. Jemanden, der nicht Jungkook ist!
"Danke, ich weiß. Aber darum geht es gerade nicht.", jammerte ich beinahe.
"Natürlich, entschuldige! Ich war von deiner Hotness kurz abgelenkt.", witzelte Tae und im Normalfall hätte ich darüber sicher gelacht, oder zumindest geschmunzelt. Aber gerade war es mir so gar nicht danach, weshalb ich seine Worte auch einfach überging.
"Der Abend war grauenvoll, Bear. Ich habe mich ehrlich noch nie SO unwohl zwischen Menschen gefühlt, wie auf dieser Gala.", gestand ich also.
Ein zustimmendes Brummen erklang aus meinem Handy, als mein bester Freund wohl den Ernst dieses Gesprächs zu verstehen schien.
"Was ist denn passiert?", fragte er knapp und bereit, seine psychologischen Fähigkeiten spielen zu lassen, um das Geschehene zu analysieren. Also holte ich tief Luft, um ganz vorne anzufangen.
"Eigentlich wollte ich gar nicht mitgehen, weil ich genau wusste, wie der Abend laufen würde. Aber Jungkook hat mich richtig angebettelt und irgendwann bin ich halt eingeknickt. Er hat mich in diesen teuren Anzug gesteckt und wollte, dass ich mich passend dazu style.", erklärte ich kurz.
"Oh, das hast du. Make-up, perfect wie immer.", kam das Lob von der anderen Seite, welches nun doch dafür sorgte, dass meine Mundwinkel sich etwas nach oben verzogen.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jungkook wollte, dass wir auffallen. Dass ICH auffalle. Ich habe mich gefühlt wie auf dem Präsentierteller. Und er weiß genau, wie sehr ich es hasse, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Warum macht er das? Vor allem, wenn doch klar ist, dass diese reichen Säcke alle intolerante, homophobe Idioten sind.", beschwerte ich mich weiter.
Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen, wenn ich daran zurückdachte, was Jungkooks Vater alles gesagt hatte. Und auch wenn die anderen Leute, denen mein Freund mich vorgestellt hatte, nicht direkt was gesagt hatten, taten sie es hinter unserem Rücken. Das war nicht nur mir aufgefallen, sondern auch Jungkook. Da war ich mir sicher. Und doch hat er mich bewusst in diese Lage gebracht.
Ich hatte keine Worte dafür, wie ich mich gerade fühlte.
"Hmm. Knifflig. Ich denke mal, dass die Reaktionen der Leute deinem Loverboy bestimmt bewusst waren. Ich meine, er ist in diesen Kreisen ja groß geworden. Aber besonders, da seine Eltern dich ja schon, nennen wir es mal 'kennen'. Für mich klingt es, als war es seine Absicht zu provozieren und dafür hat er dich benutzt. Nicht sehr nett.", schlussfolgerte Tae aus meinen Erzählungen.
Immer wieder ließ ich mir seine Worte durch den Kopf gehen. Ich hatte es befürchtet, aber nicht gewagt, daran zu glauben. Die Hoffnung, dass ich mich irrte, war bis eben noch da gewesen. Doch Tae dachte mal wieder dasselbe wie ich.
Jungkook hatte mich bewusst benutzt, um seinen Eltern eins auszuwischen!
Es war ein scheiß Gefühl, diese Erkenntnis.
"Aber das ist nur meine Vermutung. Die Wahrheit kann nur er dir sagen, Pupsi.", platzte mein bester Freund mit aufmunternder Stimme in meine Gedanken. Und wieder mal hatte er Recht.
"Ich weiß... Ich werde...", fing ich an zu antworten. Als ich jedoch eine Tür aufgehen hörte, brach ich meinen Satz sofort ab und blickte in den Flur. Noch völlig verschlafen und mit ganz wuscheligen Haaren, lief Jungkook, sich die Augen reibend, blindlings ins Badezimmer. Er hatte nun schon so oft hier gepennt, dass er nicht mal mehr gucken musste, wo er hinläuft. Ich nahm einfach mal an, dass seine Blase ihn geweckt hatte.
"Scheint, als wäre er wach. Oder irgendwas dergleichen. Ich frage mich immer noch, wie er es schafft, pünktlich in der Uni zu sein.", seufzte ich. Mittlerweile wusste ich ja, was Jungkook für ein Morgenmuffel war und wie schwer es ihm oft fiel, aus dem Bett zu kommen.
"Tja, es kann nicht jeder frühs schon so fit sein wie du.", kicherte Tae, wobei ich ihm recht geben musste.
"Rede mit ihm. Frag Jungkook, was er sich dabei gedacht hat und klärt das. Ich bin mir sicher, dass er es nicht böse gemeint hat.", fügte mein bester Freund dann noch hinzu. Ich nickte, auch wenn er es nicht sehen konnte. Vielleicht auch ein bisschen, um mich selbst davon zu überzeugen. Doch das war ein Gespräch, welches sich sicher nicht umgehen ließ.
"Mach ich. Danke, Bear.", sagte ich leise, als erneut eine Tür zu hören war. Gefolgt von kleinen, tapsigen Schritten, die sich mir näherten.
"Du machst das schon. Bis dann~", verabschiedete Tae sich schließlich und legte auf. Ich ließ mein Handy sinken, gerade als sich zwei Arme von hinten um mich legten.
"Guten Morgen, Pretty~", raunte seine so raue Morgenstimme leise in mein Ohr und verursachte eine Gänsehaut in meinem Nacken. Ein warmes Kribbeln zog durch meinen ganzen Körper. Die Wirkung, die der Jüngere auf mich hatte, war erregend und erschreckend gleichzeitig. Sie ließ mich schwach für ihn werden, doch jetzt gerade musste ich stark bleiben.
"Morgen.", flüsterte ich also nur leise und atmete tief durch.
"Warum bist du denn schon so früh wach? Ich hab dich in meinen Armen vermisst.", hauchte er und platzierte dabei sanfte Küsse auf meinem Hals, überall wo er gerade hin kam. Ich wollte meine Augen schließen und mich dem einfach hingeben, doch ich durfte nicht. Ich war schon so tief für diesen Mann gefallen, dass er es so leicht hatte, mich um den Finger zu wickeln. Doch ich konnte dieses unwohl Gefühl, dass ich seit gestern Abend mit mir herum trug, nicht einfach unter den Teppich kehren.
"Ich konnte einfach nicht mehr schlafen.", antwortete ich meinem Freund also ehrlich. Mir ging einfach viel zu viel durch den Kopf, um gerade zur Ruhe zu kommen.
"Alles okay? Tut mir leid, wie das gestern Abend gelaufen ist.", seufzte der Jüngere und schmiegte sich noch etwas enger an mich. Seine Nase vergrub er dabei in meiner Halsbeuge und ich konnte genau spüren, wie er durch diese einatmete.
"Ja...das sollte es auch.", gab ich aber nur leicht grummelig von mir. Er hatte genau das Thema angesprochen, über das wir eh reden mussten. Es kam mir also sehr gelegen. Meine eher kühle Reaktion veranlasste Jungkook wohl dazu, von mir ab zu lassen und sich stattdessen zu mir zu setzen.
"Bist du...sauer?", fragte er und klang plötzlich ziemlich verunsichert. Und genau das bestätigte mir auch sein besorgter Blick, als wir uns zum ersten Mal heute in die Augen sahen. Diese großen, runden Rehaugen, die schon um Vergebung bettelten, bevor er überhaupt wusste, was mich störte. Sie waren eine Waffe und er wusste genau, wie er sie einzusetzen hatte!
Wie konnte man ihm so überhaupt für irgendwas böse sein?
Aber war ich das überhaupt? Sauer auf ihn? Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und wich seinem Blick aus, ehe er mich noch völlig erweichen ließ.
"Nein. Keine Ahnung.", gab ich selbst verwirrt von mir. Und den Jüngeren schien meine Aussage ebenso zu verwirren, da seine linke Augenbraue sich merklich in die Höhe zog.
"Ich finde es ja toll, dass du so offen zu uns stehst, aber wenn du mich das nächste Mal vorführen willst, wie ein seltenes Tier im Zoo, dann mach es weniger offensichtlich!", sprach ich also einfach aus, was mir auf dem Herzen lag. Abwartend sah ich meinen Freund an, um seine Reaktion zu beobachten.
Sein noch nicht ganz waches Gehirn schien einen Moment zu brauchen, um die eben erhaltenen Informationen zu verarbeiten und zu verstehen, was ich ihm da gerade vorwarf. Langsam aber sicher zogen seine perfekten Augenbrauen sich zusammen. Fragend schaute er mir in die Augen.
"Wie meinst du das? Ich hab dich doch nicht vorgeführt.", widersprach Jungkook mir irritiert.
Irgendwie tat es weh, dass er es offensichtlich so anders empfunden hatte als ich. Doch es unterstrich auch ein wenig Taes Vermutung, dass er es gar nicht absichtlich getan hatte. Meinem Gefühlschaos half es allerdings gar nicht.
"Ach nein? Du überredest mich, als deinen schwulen Partner dazu, dich auf eine Gala zu begleiten, obwohl du weißt, dass jede der anwesenden Personen...wie sage ich das nett...ein persönliche Abneigung gegen Paare wie uns hegt. Und weil das ja noch nicht genug war, musstest du es ihnen allen immer wieder unter die Nase reiben. Ich hab mich gefühlt, wie die Hauptattraktion einer Freak Show.", sprudelte es förmlich aus mir heraus, wobei ich mich sehr zusammen riss, nicht laut zu werden. Denn eigentlich war ein Streit das letzte, was ich in dem Moment wollte.
"Es war nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Jimin, ich...", setzte der Schwarzhaarige an, doch unterbrach er sich sofort, als ich ihm einfach ins Wort fiel, indem er sich auf die Unterlippe biss.
"Was hast du erwartet? Dass ich das toll finden würde?", fragte ich ungläubig und doch ein wenig harscher, als geplant. Nachdenklich senkte der Jüngere seinen Kopf, ehe er diesen lediglich leicht schüttelte.
Ein schweres Seufzen verließ meine Lippen, während wir in Schweigen gehüllt nebeneinander saßen. Ich spürte Jungkooks Blick auf mir, doch ich erwiderte ihn nicht und blickte einfach aus dem Fenster vor mir. Ich brauchte einen Moment, um meine Gedanken zu sortieren, und mein Freund war sich wohl unsicher, ob er mich gerade ansprechen sollte.
"Es tut mir Leid.", hörte ich es schließlich leise neben mir. In Jungkooks Stimme war die Reue deutlich heraus zu hören, was mich augenblicklich schlecht fühlen ließ. Ich hatte nicht laut werden wollen. Er sollte nicht glauben, dass ich sauer auf ihn war. Denn das war ich nicht. Vielleicht ein wenig enttäuscht, aber nicht wütend oder dergleichen. Doch eine Frage plagte mich noch.
"Sei ehrlich...", fing ich an. Sofort lagen die Augen des Jüngeren wieder aufmerksam auf mir. Dieses Mal erwiderte ich seinen Blick und ich glaubte, einen Funken Angst in seinen Augen erkennen zu können.
"Hast du das nur getan, um deinem Vater eins rein zu drücken?", wollte ich wissen. Mir war nicht klar, was ich mir von dieser Information erhoffte. Ob sie meine Gefühlslage beruhigen würde, oder alles nur schlimmer machen würde.
Aber ich wollte es aus seinem Mund hören.
Doch Jungkook antwortete nicht sofort. Schweigend sahen wir uns in die Augen, während mein Gegenüber scheinbar selbst erstmal darüber nachdenken musste, was die Wahrheit war. Er schien eine Antwort gefunden zu haben, denn es schlich sich etwas trauriges in seinen Blick, ehe er diesen wieder senkte.
"Ja.", gab er mit fester Stimme von sich. Es war wie ein Stich ins Herz zu hören, dass er mich wirklich schamlos dafür benutzt hatte. Aber auf der anderen Seite war ich erleichtert, dass er nicht versuchte, mir eine Lügengeschichte aufzutischen. Doch mein Freund war noch nicht fertig.
"Ich kann dir ehrlich gesagt nicht genau sagen, was ich mir dabei gedacht habe. Ich will doch nur, dass meine Eltern verstehen, dass es mir ernst ist. Dass das nicht nur eine blöde Phase ist, die irgendwann aufhört. Ich wollte Vater bewusst damit provozieren, dass ich dich mitbringe. Ziemlich kindisch, wenn ich jetzt darüber nachdenke.", sprach er weiter, ehe ein leises Seufzen über seine Lippen kam.
Ich war schwach. Es tat mir furchtbar Leid, dass seine Eltern ihn nicht so akzeptieren konnten wie er war und dass er so offensichtlich darunter litt. Jungkook hatte das nicht verdient und ihn so niedergeschlagen hier sitzen zu sehen, weckte das Bedürfnis in mir, ihn zum Lächeln zu bringen. Ich wollte ihn einfach glücklich sehen, auch wenn ich eben noch eingeschnappt war.
Also ließ ich mich zur Seite fallen, bis unsere Schultern sich berührten und legte meinen Kopf auf der des Jüngeren ab. Sofort lag seine Aufmerksamkeit auf mir. Vermutlich hatte ihn die plötzliche Nähe überrascht.
"Ich weiß, dass du es ernst meinst.", versuchte ich ihn etwas aufzumuntern und schenkte dem Schwarzhaarigen ein ehrliches Lächeln.
"Ich weiß echt nicht, womit ich dich verdient habe, Pretty."
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Soory im übrigen, dass die Kapitel jetzt immer erst so spät kommen ^^'
Das Leben kickt gerade wieder so richtig.
So kurz vor Weihnachten schieb ich wieder nur Überstunden und wenn ich nach Hause komme kriegt mein Kater Yoongi, der seit 1 1/2 Wochen bei mir wohnt, erstmal meine ganze Aufmerksamkeit ^3^
Und wenn ich dann endlich nicht mehr am verhungern bin, komme ich endlich dazu das Update zu machen xDD
Nur das ihr bescheid wisst~
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