Kapitel 74
Warum ist Urlaub immer so schnell vorbei? :/
Das nervt...
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Als ich die Augen aufschlug, kitzelte die Sonne bereits meine Nase. Immer noch erschöpft von dem gestrigen Tag, aber mehr als glücklich, kuschelte ich mich näher an den warmen Körper neben mir. Jungkooks nackte Brust hob und senkte sich stetig, da er noch immer zu schlafen schien. Ein zufriedenes Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen, als ich an letzte Nacht zurück dachte.
Es hatte so zärtlich begonnen, doch der angenehm kühlende Wasserstrahl der Dusche, hatte es nicht geschafft, das erhitzte Gemüt meines Freundes etwas abzukühlen. Schnell hatten sein Temperament und die Leidenschaft die Führung an sich gerissen und ich konnte nicht behaupten, dass es mich gestört hätte.
Sanft malten meine Finger Kreise auf die warme Haut des Jüngeren, der sogleich seinen Arm, auf dem mein Kopf die ganze Zeit geruht hatte, enger um mich legte und mich somit an sich zog. Nur zu gerne schmiegte ich mich an ihn.
"Guten Morgen.", brummte Jungkook mit seiner rauen Morgenstimme.
"Morgen, mein Hübscher.", säuselte ich lächelnd und hauchte einen Kuss auf seine Wange.
Die Mundwinkel des Schwarzhaarigen wanderten nach oben, ehe er mich an sich drückte und sein Gesicht in meinen wirren Haaren vergrub. Ich spürte, wie er tief einatmet und musste kichern.
"Ich will nicht aufstehen...", hörte ich den Jüngeren schließlich flüstern. Ich konnte nicht anders, als darüber den Kopf zu schütteln, aber mir ging es nicht anders.
"Na, dann tun wir es eben nicht.", schlug ich vor und erntete ein zustimmendes Brummen von ihm. Ich löste mich etwas aus dem Griff meines Freundes, um ihm endlich in die Augen sehen zu können, die er noch immer nur halb geöffnet hatte. Selbst so verschlafen und mit ganz verwuschelten Haaren, sah er aus wie ein junger Gott.
Ich kam nicht umhin, mich erneut zu fragen, wie ich so ein Glück haben konnte. Sehnsüchtig legte ich meine Lippen auf die des Jüngeren und schloss meine Augen. Jungkook erwiderte den Kuss augenblicklich und seine Hand streichelte unter der Decke sanft über meine nackte Hüfte. Ein angenehmes Kribbeln zog sich durch meinen ganzen Körper. So wie jedes Mal, wenn der Jüngere mich berührte.
"Was hältst du von Frühstück im Bett?", raunte er gegen meine Lippen. Breit grinsend blickte ich in seine dunklen Augen.
"Das klingt wunderbar.", bestätigte ich und zog ihn in einen erneuten Kuss, bevor ich es zuließ, dass er uns Frühstück ins Zimmer bestellte.
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Nachdem wir gegessen und noch lange Zeit gekuschelt hatten, wollten wir uns allerdings doch noch etwas die Beine vertreten. Außerdem konnte ich doch nicht ohne ein kleines Andenken von hier abreisen. Also zogen wir uns schließlich an und machten uns fertig, um noch einmal den naheliegenden Ort aufzusuchen.
Die herrliche Aussicht, die man von überall aus über das Meer und die wunderschöne Natur hier hatte, raubte mir auch nach einer ganzen Woche noch immer den Atem. Während unseres Spazierganges durch den Ort, zog ich den Jüngeren schließlich in allerlei Souvenirläden hinein. Über Schneekugeln, Schlüsselanhänger, Tassen und T-Shirts gab es hier einfach alles was man gebrauchen könnte. Oder eben nicht.
Aber ein Souvenier muss meiner Meinung nach auch nicht immer einen Nutzen haben. Es reichte völlig aus, wenn sie hübsch waren und einen diese unvergessliche Zeit in Erinnerung behalten ließen.
"Koo, schau mal.", kicherte ich und drehte mich meinem Freund zu. Auf meiner Nase dabei eine pinke Sonnenbrille mit Palmen und einem Flamingo. Keine Ahnung, wer sich so etwas ernsthaft kauft. Lachend trat der Schwarzhaarige neben mich und betrachtete die Auswahl an ungewöhnlichen Brillen.
"Also ich finde die hier ja noch besser.", meinte er nur und setzte sich eine in Form zweier Ananas auf. Wir sahen uns an und brachen augenblicklich in Gelächter aus. Meinen sonst immer perfekt gekleideten Freund mit solch einem Scherzartikel im Gesicht zu sehen, war einfach zu köstlich, so dass ich nicht anders konnte, als ein Selfie von uns zu machen.
Nach einer weiteren Stunde des Bummelns und einigen weiteren Läden, hatte ich nun alles, was ich wollte. Ich hatte mir einen Magneten gekauft, den ich an meinen Kühlschrank pinnen wollte. Mir gefiel die Vorstellung, von jedem Ort, den ich mal besuchen würde, eine Erinnerung an diesem haften zu haben. Außerdem hatte ich mir einen hübschen Bilderrahmen gekauft, in den später ganz sicher das Foto mit den lustigen Sonnenbrillen hinein kommen würde.
Und da Tae darauf bestanden hatte, dass er ein Hawaii-Hemd haben wollte, das auch wirklich auf Hawaii gewesen war, hatte ich meinem besten Freund ein solches besorgt. Gut, dass dem Braunhaarigen solch verrückte Muster unheimlich gut standen. Jungkook hingegen schien nicht der Typ für solche Andenken zu sein. Zumindest hatte er sich nichts gekauft und es schweigend hingenommen, dass ich überall hinein wollte.
"Hast du nichts gefunden, was dir gefallen hat?", fragte ich den Jüngeren neugierig, als wir wieder Hand in Hand an der Strandpromenade entlang spazierten.
"Hm. Ich habe auf sowas einfach noch nie wirklich viel Wert gelegt. Man kauft sich kitschige Sachen, dann fliegen sie ewig zuhause rum, bis man sie doch irgendwann weg schmeißt.", erklärte er knapp und zuckte leicht mit den Schultern.
Ein wenig schmollend blickte ich zu Jungkook hinauf, was er schmunzelnd zur Kenntnis nahm.
"Ich werde diese Woche auch so nicht vergessen. Keine Sorge, Pretty.", versicherte er mir und drückte meine Hand leicht. Seufzend nickte ich nur. Als ich meinen Blick jedoch wieder nach vorne richtete, fiel mir der kleine Schmuckstand am Straßenrand auf. Strahlend zog ich den Größeren an seiner Hand mit mir.
Staunend betrachtete ich all die hübschen Armbänder, Ketten, Ringe und Ohrringe, die hier auslagen. Das kleine Schild verriet mir, dass jedes dieser Stücke handgefertigt aus Vulkangestein war, das man hier auf Hawaii wohl häufig fand. Sofort sprang mir ein Armband mit schwarzen Perlen und einer weißen, geschnitzten Schildkröte ins Auge.
Ich nahm es und schob es auf Jungkooks Handgelenk. Gleich zu dem Armband, welches ich ihm zum Geburtstag geschenkt hatte.
"Das fliegt nicht rum und ich hoffe sehr, dass du es nicht wegschmeißen wirst.", lächelte ich ihn zufrieden an. Schmunzelnd betrachtete der Jüngere erst das Armband, bevor seine Augen die meinen fanden.
"Du musst mir nichts kaufen, Pretty. Das weißt du.", sagte er, doch ich schüttelte gleich den Kopf. Schnell bezahlte ich den Mann, dem der Stand gehörte und ging mit Jungkook an meiner Hand einfach weiter.
"Ich weiß, dass ich nicht muss. Aber ich möchte."
Es war das erste Mal, dass ich meinem Freund mal etwas ausgab und das bedeutete mir viel. Sonst zahlte er immer für uns. Ich wollte ihm endlich mal etwas zurückgeben, auch wenn es nicht viel war. Sein Arm legte sich um meine Schultern.
"Danke, Jimin.", flüsterte der Schwarzhaarige und platzierte einen Kuss auf meiner Schläfe. Augenblicklich trieb es mir die Röte auf die Wangen.
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Nun war es bereits Abend und unser wunderschöner Urlaub neigte sich immer mehr dem Ende. Ein wenig traurig darüber, blickte ich auf das ruhige Meer hinaus. Hand in Hand schlenderten Jungkook und ich gerade Barfuß durch den weichen Sand. Da die Sonne schon nicht mehr so erbarmungslos vom Himmel schien, verbrannte man sich auch nicht gleich die Füße.
"Ich kann es kaum glauben, dass wir Morgen schon wieder nach Hause fliegen.", seufzte ich leise.
"Ja, eine Woche ist immer viel zu schnell vorbei.", stimmte er mir sofort zu. Sanft fuhr sein Daumen immer wieder über meinen Handrücken, was angenehm kitzelte. Auch wenn es fast vorbei war, konnte ich unheimlich dankbar für diese schöne und sorgenfreie Zeit sein. Ich hatte das Gefühl, dass Jungkook und ich uns näher gekommen sind. Dass wir ganz andere Seiten voneinander kennenlernen durften und uns jetzt noch besser verstehen.
Der Gedanke ließ mich glücklich lächeln. Jedoch wurde meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell von etwas anderem auf sich gezogen. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und verengte meine Augen, als könnte ich dadurch weiter gucken. Da vorne am Strand stand doch etwas.
Doch bevor ich auch nur erahnen konnte, um was es sich dabei handelte, wurden mir die Augen zugehalten. Überrascht blieb ich stehen und hörte Jungkook hinter mir kichern.
"Wird das jetzt zur Gewohnheit?", fragte ich amüsiert.
"Mhh~ Vielleicht, mal sehen. Aber jetzt behalt deine hübschen Augen zu, okay Pretty?", sagte er und ich konnte das Grinsen in seiner Stimme geradezu hören.
"Na schön.", spielte ich also mit und hielt meine Augen geschlossen, als er seine Hände wieder zurücknahm. Er griff nach den meinen und führte mich weiter durch den Sand. Nach einigen Metern blieben wir wieder stehen.
"Okay, warte kurz hier.", sagte er und klang dabei so euphorisch wie ein kleines Kind. Ich konnte nicht anders als zu schmunzeln.
Während ich also brav an Ort und Stelle mit geschlossenen Augen wartete, konnte ich irgendwie spüren, wie Jungkook herum wuselte. Ich hörte ab und an etwas und meine Neugier wurde immer größer.
"Koo, was...", fing ich an, doch wurde sogleich unterbrochen.
"Eine Sekunde noch. Okay...", hörte ich ihn flüstern, ehe er wieder nach meinen Händen griff.
"Mach die Augen auf, Pretty."
Ich tat wie mir geheißen und öffnete blinzelnd meine Augen. Der Anblick, welcher sich mir bot, war atemberaubend schön. Mein Mund stand offen vor Staunen und ich sog jedes Detail in mich auf, während mein Herz aufgeregt in meiner Brust schlug. An einem Baum, dessen Äste weit über den Strand ragen, waren viele kleine Laternen befestigt und es hingen Lichterketten wie ein goldener Regen von ihnen hinab.
Im Sand verteilt standen unzählige Kerzen und Fackeln und alles leuchtete in einem warmen, gemütlichen Licht. In der Mitte dieses wunderschönen Spektakels stand ein Tisch, herrlich eingedeckt und befüllt mit all den Speisen, die ich die Woche über so genossen hatte. Neben dem Tisch in einem Kühler stand noch eine Falsche, vermutlich Wein oder Champagner. Was weiß ich. Ich war viel zu geflasht, um mir da gerade Gedanken drum zu machen.
"Es ist unser letzter Abend hier. Ich wollte, dass er etwas besonderes wird.", erklärte Jungkook mir mit ruhiger Stimme. Überwältigt und mehr als gerührt, blickte ich zu meinem Freund hinauf. Sanft lächelte er mir entgegen, als er all die Emotionen in meinem Gesicht sah.
"Koo, es ist perfekt.", hauchte ich fast tonlos. Zufrieden über meine Worte, lehnte der Jüngere sich vor und wir verbanden unsere Lippen zu einem liebevollen Kuss.
Er schaffte es wirklich immer wieder, mich zu überraschen. Vermutlich würde ich mich niemals daran gewöhnen und das war auch gut so. Ich wollte diesen Zauber für immer behalten. Lächelnd löste ich mich wieder von diesen weichen Lippen. Wir setzten uns zwischen all den Kerzenschein und genossen das köstliche Essen. Während all der Zeit, ließen sich unsere Hände, welche miteinander verschränkt auf dem Tisch lagen, nicht los.
Niemals hatte ich geglaubt, dass Jungkook so romantisch sein könnte. Aber ich liebte diese Seite an ihm und dass er sie nur mir zeigte. Es ließ mich besonders fühlen. Es zeigte mir, dass er mich liebt, auch wenn er es noch nicht sagen konnte.
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Mehr Fluff! :D
Nächste Woche gibt es dann das letzte Kapitel vor der Pause :(
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