Kapitel 32
Scheiße, warum sagt mir den keiner, das heute Montag ist? xDD
Ich hab es nur gecheckt, weil ich in den Kalender geguckt habe, um zu sehen, wann ihr endlich den ersten Kuss kriegt.
Jetzt wo ich safe weiß, welches Kapitel das sein wird ;)
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"Was willst du hier, Jungkook?", fragte ich so beiläufig wie ich konnte. Mit schnellen und bestimmten Schritten ging ich an ihm vorbei, um meine Wohnungstür aufzuschließen.
"Ich dachte eigentlich, meine Nachricht wäre deutlich gewesen.", fügte ich noch hinzu, während ich den Schlüssel im Schloss herum drehte.
"Lass es mich bitte erklären, Jimin. Es ist nicht so, wie es aussieht!", hörte ich ihn aufgewühlt sagen. Als ich die Tür offen hatte, drehte ich mich zu ihm um. Tief durchatmend hob ich meinen Blick, damit ich dem Jüngeren in die Augen schauen konnte. Auch wenn seine Bambi-Augen es mir schwer machten, nicht sofort in Tränen auszubrechen.
"Also hast du den Typen auf dem Foto nicht geküsst?", fragte ich rein rhetorisch, da das Bild mehr als eindeutig war. Jungkooks Augen zeigten seine Reue, bevor er den Blick senkte und sich seufzend durch die Haare fuhr.
"Doch...ich hab ihn geküsst.", gab er das Offensichtliche zu. Immerhin war er nicht so dumm zu versuchen es abzustreiten. Trotzdem fühlte es sich an, wie ein Stich ins Herz.
"Natürlich. Dann lass mich raten.", fing ich an. Gespielt überlegend fixierte ich einen Punkt in der Luft und rieb mir mit den Fingern übers Kinn.
"Oh ja. Wie wäre es mit: 'Er hat mich geküsst und ich wollte das alles gar nicht.' ", gab ich irgendeine blöde Ausrede zum Besten und ahmte den Rothaarigen dabei nach.
Mein Blick bohrte ich gefühllos in den des Jüngeren, der mich nun auch wieder anschaute. Etwas verstimmt verzogen sich seine Augenbrauen. Scheinbar gefiel ihm mein kleines Schauspiel nicht.
"Nein es...ging nicht nur von ihm aus. Wir hatten beide getrunken und es ist einfach passiert. Aber...", gab er leicht knurrend von sich, doch ich unterbrach ihn, bevor er weiterreden konnte.
"Weißt du was, das reicht mir schon. Ich will es gar nicht so genau wissen!", sagte ich ein wenig pampiger, als ich es geplant hatte. Doch dieses Gespräch wurde mit jedem Wort schmerzhafter und es fiel mir immer schwerer, meine Emotionen in Schach zu halten. Ich wollte nicht vor ihm zusammenbrechen und ihm damit auch noch zeigen, wie viel er mir bedeutete. Also beendete ich es hier, bevor es nur noch schwerer für mich werden würde.
"Geh einfach wieder zu deinem Lover-Boy und lass mich in Ruhe, Jungkook. Zwischen uns ist nie was passiert und wir hatten nur ein Date, also...halb so wild.", rang ich mir die Worte ab. Und wie wild das war! Schnell schloss ich die Tür vor seiner Nase, bevor ich noch etwas sagen konnte, was ich wirklich bereuen würde.
"Jimin, warte!", hörte ich ihn rufen, als er mich aufhalten wollte, doch ich war schneller. Die Tür war zu und ich hörte, wie der Jüngere dagegen schlug. Doch ich würde ihm nicht nochmal die Tür öffnen. Weder die zu meiner Wohnung, noch die zu meinem Herzen. Den Fehler würde ich nur einmal machen. Besser, die Tür blieb verschlossen, bevor der Schaden noch größer werden konnte.
"Was soll das?! Darf ich mich jetzt nicht mal verteidigen?", hörte ich seine wütende Stimme. Wieder ein Schlag gegen die Tür. Ich konnte es nicht mehr verhindern, dass sich die ersten Tränen aus meinen Augenwinkeln lösten und über meine Wangen rollten. Kurz biss ich mir auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Jungkook sollte nicht hören, dass ich seinetwegen weinte.
"Geh einfach! Ich will das alles nur vergessen, solange ich noch kann!", versuchte ich mit fester Stimme zu sagen, bevor ich mich von der Tür löste. Er hatte mich verletzt und doch, fiel es mir unsagbar schwer, mich von ihm abzuwenden, wo er doch direkt vor meiner Tür stand. Mein Herz schrie mich an, ich solle die Tür öffnen und mich ihm in die Arme schmeißen. Ich solle ihm verzeihen und dem Jüngeren zeigen, wie wichtig er mir war.
Doch mein Kopf sagte mir, dass es nur noch schwieriger werden würde. Er würde mir wieder und wieder weh tun, doch ich wäre nicht mehr in der Lage, von ihm loszukommen. Und das durfte einfach nicht passieren. Also tat ich das einzig Richtige und ließ Jungkook hinter mir.
Unaufhaltsam liefen die Tränen, als ich schluchzend ins Bad ging. Ich schloss die Tür, um so viel Abstand wie möglich zwischen den Jüngeren und mich zu bringen und zog mich aus. Als ich mich unter die kalte dusche stellte, zogen sich all meine Muskeln zusammen, doch ich hielt es aus, da es mich von den Schmerz in meiner Brust ablenkte.
Ich schloss meine Augen und senkte den Kopf. Das Rauschen des Wassers, welches auf meine Haare prasselte, übertönte das stetige Klopfen an meiner Wohnungstür. Ich versuchte einfach auszublenden, dass Jungkook noch immer da war und verzweifelt versuchte, mit mir zu reden.
"Geh weg. Geh einfach weg...", nuschelte ich immer wieder zu mir selbst. Ein paar Minuten stand ich einfach unter dem kalten Wasser. Als mein Körper jedoch langsam zu zittern begann und ich mich etwas beruhigt hatte, drehte ich es wärmer. Ich ließ mir Zeit, um mich zu waschen und hoffte, so noch etwas entspannen zu können.
Als ich allerdings aus der Dusche trat und mich abtrocknete, konnte ich ihn wieder hören. Jungkook war noch immer da. Ohne Umwege ging ich in mein Schlafzimmer, holte mir frische Sachen aus dem Schrank und zog mich an. In einer weiten Jogginghose und meinem Lieblings-Kuschelpulli vergrub ich mich unter meiner Bettdecke.
Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und machte eine meiner Playlisten an, um das Klopfen und Klingeln nicht mehr hören zu müssen. Dann schloss ich die Augen und hoffte einfach, dass ich schnell einschlafen würde, denn dann konnte ich nicht mehr an den Rothaarigen denken und es würde, zumindest für eine kleine Weile, nicht mehr so weh tun.
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Das Klingeln meines Handy riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Ich hatte noch immer die Kopfhörer drin. Ich zog sie mir einfach aus den Ohren und trennte sie von meinem Handy. Auf dem Bildschirm leuchtete der Name von meinem besten Freund, weshalb ich träge ran ging.
"Hmm?", gab ich nur müde grummelnd von mir.
"Hey Pupsi. Ich steh vor deiner Tür, machst du mir auf? Ich hab auch Eis dabei.", hörte ich Taes sanfte und tiefe Stimme sagen und musste schmunzeln. Ich hatte nicht mal was sagen müssen und er stand einfach so vor meiner Tür.
"Ja, Moment.", antwortete ich knapp und legte wieder auf. Ich kämpfte mich aus meiner Decke und tippelte schnell zur Wohnungstür.
Als ich diese öffnete, stand Tae breit grinsend vor mir. In der einen Hand einen Pott Eiscreme und in der anderen eine Flasche Tequila. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, als ich meinen besten Freund zur Begrüßung in meine Arme schloss.
"Hey, Bear~", nuschelte ich.
"Ich hatte geklingelt, aber du hast oder wolltest es wohl nicht hören.", teilte Tae mir mit, als wir zusammen ins Wohnzimmer gingen. Ich schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln, da ich es wirklich nicht gehört hatte.
"Ich hab geschlafen, tut mir Leid.", sagte ich und ging gleich wieder in die Küche, während Tae sich auf die Couch sinken ließ. Mit zwei Löffeln und zwei Pinnchen setzte ich mich schließlich zu ihm.
"Wie geht es dir?", wollte er besorgt wissen und musterte mich, wie ich die Gläser auf dem Tisch abstellte. Ich lehnte mich zurück und hielt ihm einen der Löffel hin, welchen Tae auch direkt nahm.
"Jungkook war hier, als ich von der Arbeit kam.", sagte ich und konnte sehen, wie mein bester Freund gleich mitleidig das Gesicht verzog.
"Echt? Er stand vor der Tür?", fragte er ungläubig und ich nickte nur. Ich öffnete den Pott Schokoeis und stellte ihn zwischen uns auf meinem Bein ab, damit wir uns beide bedienen konnten. Mit meinem Löffel kratzte ich ein bisschen was von der süßen Versuchung ab, während ich ihm erzählte, was passiert war.
"Er hat zugegeben, dass der Kuss von ihnen beiden ausging und wollte mir trotzdem weiß machen, dass es nicht so war, wie es aussieht.", zuckte ich mit den Schultern und steckte mir den Löffel in den Mund. Ein wohliges Seufzen entfloh mir, als ich das Schokoeis auf meiner Zunge zergehen ließ. Sofort sprudelten die Glückshormone durch meine Blutbahn.
"Unfassbar, ehrlich! Hatte er wenigstens eine gute Erklärung für den Mist?", wollte mein bester Freund wissen und klang dabei ziemlich angepisst. Auch er ließ einen großen Löffel voll Eis zwischen seinen Lippen verschwinden.
"Keine Ahnung. Es ist mir auch egal...", stellte ich gleich klar.
"Ich wollte es nicht hören und habe ihn vor der Tür stehen lassen. Irgendwann bin ich eingeschlafen. Ich weiß nicht, wie lange er noch da war, aber ich will es einfach abschließen und vergessen.", seufzte ich und der nächste Löffel Eis folgte.
Verstehend nickte Tae und rutschte auf der Couch vor, um nach dem Tequila zu greifen.
"Ich kann nachvollziehen, wieso du so handelst, Pupsi.", sagte er und öffnete die Flasche. Geübt befüllte mein bester Freund die zwei kleinen Gläser und reichte mir eines davon.
"Ganz egal, wie du damit umgehen möchtest. Ob du Kookie einfach ignorieren, oder es ihn richtig bereuen lassen willst, ich steh hinter dir.", zwinkerte er mir frech zu. Wir stießen an und nach dem ersten Shot folgten unzählige weitere.
Ich war noch immer tot müde und erschöpft von den letzten Tagen...
"Scheiß auf Männer, wer braucht die schon?!", brüllte Tae, bevor er den nächsten Kurzen seinen Hals hinunter beförderte. Ich saß dämlich vor mich hin kichernd daneben und hatte Schwierigkeiten gerade sitzen zu bleiben.
...aber mich mit meinem besten Freund zu betrinken, war in diesem Moment so viel besser als schlafen!
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Tequila und Eis...
was gibt es besseres, wenn man Liebeskummer hat? :D
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