87| Unexpected
Kapitel 87
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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"Was hast du vor?", frage ich Shawn und blicke in seine braunen Augen.
"Vermutlich erst, dich zu küssen und dann-"
Ich lege meine Lippen auf seine.
"Gute Idee", hauche ich zwischendurch.
Seine Lippen fühlen sich so unheimlich gut an. Weich. Sie bewegen sich leidenschaftlich auf meinen.
Ich schließe meine Augen und atme seinen Duft ein.
"Lass uns reingehen", schlägt Shawn vor, als wir uns wieder voneinander lösen. Wir beide grinsen und ich nicke.
Im Moment ist alles perfekt. Trotzdem spüre ich ein flaues Gefühl im Magen. Wie eigentlich den ganzen Tag schon.
Das Hotelzimmer ist riesig. Es war nicht anders zu erwarten. Schließlich ist er Shawn Mendes.
Mit meiner Hand fahre ich über die gepolsterte Stuhllehne, während ich murmele : "Schönes Zimmer"
"Ich weiß", er lächelt. Seine braunen Haare fallen ihm in die Stirn. Wie immer sieht er unglaublich gut aus.
"Du wolltest mir etwas zeigen?", hake ich nach und sehe den Jungen abwartend an. Er grinst.
"Das stimmt. Ich wollte dir etwas zeigen"
Mit großen Schritten, die durch seine langen Beine gar nicht anders möglich sind, nähert er sich seinem Gitarrenkoffer. Er steht in der hintersten Ecke des Hotelzimmers.
"Willst du mir etwas vorspielen?"
Der Braunhaarige greift nach seiner Gitarre und legt den Gurt um.
"La Vie En Rose", sagt er.
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"Ich glaube ich kenne das Lied doch. Aus Sabrina", lächele ich als er fertig ist. Doch dann klatschte ich in meine Hände.
"Deine Stimme ist so schön", sage ich und blicke auf meine Hände.
Als ich aufblicke sehe ich, wie der Braunhaarige rot wird.
"Ich habe ehrlich gesagt noch nie Sabrina gesehen"
Ich schneide eine Grimasse:"Mit Audrey Hepburn?"
"Das sagt mir leider wirklich nichts", antwortet er schulterzuckend. Entschuldigend sieht er mich an.
"Es ist wirklich ein schönes Lied"
Ich lasse mich neben ihn fallen. Das Bett federt ein bisschen stärker, als ich erwartet hatte, weshalb ich fast wieder herunterfalle.
Shawn kann mich gerade noch rechtzeitig am Arm packen.
"Jedes Mal wenn ich an dich denke oder dich ansehe, dann muss ich an dieses Lied denken"
"Ich muss kurz ins Bad", sage ich schnell, bevor ich schneller als jemals zuvor renne.
Mir ist speiübel. Ich schmettere die Tür hinter mir zu.
Ich übergebe mich in das vermutlich schönste Klo, das ich je gesehen habe. Es fühlt sich an als habe sich mein Magen um 180 Grad gedreht.
Der Kreislauf sackt weg, ich setze mich auf die Mamorplatten des Bads.
"Melody?", Shawn schreit mir hinterher, "Ist alles okay?"
"Mir war nur übel"
Schritte bewegen sich in die Richtung des Badezimmers. Shawns Boots, die auf dem Boden klackernde Geräusche hinterlassen.
"Das klingt aber nicht so, als wäre alles okay", höre ich ihn sagen. Ich lehne mich gegen den goldenen Handtuchhalter.
"Doch. Das habe ich in letzter Zeit öfters. Ich glaube ich habe ne Magen-Darm-Grippe", ich brumme noch hinterher, "Oder so"
"Und dann willst du dich mit mir treffen? Das ist ja nett", höre ich seine sarkastische Stimme und ein raues Lachen, das er hinterher schiebt um zu verdeutlichen, dass er es nicht ernst meint.
Trotzdem sage ich: "Aber auf der anderen Seite bin ich auch nicht so fürchterlich krank, wie man normalerweise ist. Aber du hast recht. Ich sollte dich nicht anstecken. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen. Wahrscheinlich sogar"
Als der Türknauf sich umdreht, Blicke ich nach unten auf meine Knie. Ich fühle mich elend. Wahrscheinlich sehe ich gerade nicht wirklich attraktiv aus.
"Hey...",sagt er dann und kratzt sich am Hinterkopf.
"Ich sehe elendig aus oder?", frage ich und streiche mir eine Strähne hinters Ohr.
"Nein. Du siehst genauso wunderschön aus, wie immer"
Er setzt sich neben mich.
Schnell boxe ich ihn in die Seite.
"Schleimer. Du brauchst nicht zu lügen. Tut mir übrigens leid, dass ich vorhin einfach weggerannt bin"
"Ich schleime nicht, das ist bloß die Wahrheit. Es gibt wahrscheinlich schönere Antworten, wenn man einem Mädchen sagt, dass man unsterblich in sie verliebt ist", murmelt er dann und streicht mit seiner Hand über die Innenseite meiner. Ein wenig lacht er dabei.
Ich muss grinsen.
"Da hast du wohl recht"
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"Also kommst du am Freitag? Es wäre mir Ehre dich mitzunehmen"
"Und was ist mit der Presse?", frage ich misstrauisch und sehe ihn an.
"Es wird uns niemand, der uns ablichten könnte, zusammen sehen. Es ist nicht eine der Partys, wo die Presse eingeladen wird", erklärt er und streicht mir eine meiner Strähnen hinters Ohr. Seine Hand streift dabei meine Wange und entfacht eine Kribbeln.
"Dann komme ich wohl am Freitag mit", sage ich.
Dann fällt mir allerdings ein, dass ich nichts zum anziehen habe.
"Shawn, was zieht man denn da so an?"
"Kleidung", grinst er.
"Ha-ha", ich verdrehe meine Augen. Wirklich sehr witzig.
"Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich darum. Und jetzt, solltest du schlafen gehen. Damit du bald wieder gesund bist", flüstert er.
Ich nicke und drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
Dann drehe ich mich um und sperre die Wohnungstür auf. Shawn dreht mich an meinen Handgelenk herum.
"Das war doch kein Abschiedskuss", sagt er dann.
"Schon vergessen, ich bin krank"
"Ist ja nicht so, als hätten wir uns heute oft genug geküsst, um die Viren zu übertragen", grinst er und zieht mich näher zu sich. Seine warmen Hände liegen auf meiner Taille.
"Es tut mir leid", murmele ich.
"Deine Viren nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dich küssen kann"
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"War das gerade nicht dieser schleimige Typ, den wir in der Late Late Night Show gesehen haben? Wie hieß er noch gleich...", Ben schnippst mit seinem Finger vor seinem Gesicht herum, als könnte er den Denkprozess so beschleunigen, "Shawn Mendes. Genau, Shawn Mendes. War das nicht gerade der Typ vor unserer Tür?"
Auf eine Art und Weise fühle ich mich ertappt.
"Nein...", presse ich zögerlich zwischen meinen Zähnen hindurch.
"Okay cool", er knallt die Tür seines Zimmers zu.
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