43| Unexpected
Kapitel 43
Unexpected
[Shawn Peter Raul Mendes]
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Meine Augen huschen über das blonde Mädchen, das gerade vor mir steht. Sie trägt eine weite Hose und ein schulterfreies Oberteil. Ihr Outfit bringt ihre Kurven perfekt zur Geltung und ich verfluche mich dafür, dass ich an so etwas denke. Ich schüttele meinen Kopf über meine eigenen Gedanken, wofür ich einen seltsamen Blick der Blondine ernte.
"Ich hab nicht wegen dir meinen Kopf geschüttelt, das war so ein seltsames 'ich-führe-Selbstgespräche-im-Kopf' Ding. Also nicht, dass du denkst, dass ich verrückt bin. Ich bin ganz normal...Nicht dass ich etwas gegen Verrückte hätte", sage ich und merke, wie sie anfängt zu grinsen. Die Grübchen in ihren Wangen kommen zur Geltung und bringen mich dazu ihr einfach nur über ihre weiche Haut streichen zu wollen. Ich will sie berühren.
"Ich sollte besser meine Klappe halten", füge ich dann noch hastig hinzu und stecke meine Hände in die Taschen meiner Hose. Sie schüttelt ihren Kopf.
"Nein?"
"Nein, ich habe bloß Selbstgespräche geführt. Meine innere Stimme meint du seist verrückt. Aber ich habe ihm dann gesagt, dass du vielleicht nur ein bisschen komisch bist", gibt sie von sich und grinst mich breit an.
"So so, deine innere Stimme ist also männlich?", hake ich nach und blicke auf ihre Sommersprossen.
"Ja. Aber nur zu deiner Information: er ist auch schrecklich nervig und dumm!"
"Willst du mir damit sagen, dass du eine dumme, männliche Stimme in deinem Kopf hast?", frage ich und kratze mich am Hinterkopf.
"Stimmt genau. Harvey der Hase. Genauer gesagt steht er in diesem Moment neben dir", grinst sie mich an.
Meine Augen weiten sich. Habe ich mir gerade tatsächlich eine Irre angelacht? Ich habe aber auch nie Glück!
"Das war ein Witz!", sagt sie nach einer Weile, in der ich sie einfach nur angestarrt haben muss.
"Aha", sage ich und lache ein wenig. Das war jetzt auch überhaupt nicht peinlich.
"Kennst du nicht den Film?", fragt sie mich dann und streicht sich ihre Haare aus dem Gesicht. Ich schüttele meinen Kopf.
"Sollte ich?"
"Sicher nicht? Mh...Na ja okay, schade. Um deine Antwort zu beantworten; ja solltest du"
"Wenn das so ist, sollte ich mich jetzt wohl wegen meiner schlechten Bildung schämen", grinse ich sie an. Ich kann spüren, wie meine Mundwinkel so weit oben sind, dass es sich schon fast unnatürlich anfühlt.
Der Blick des Mädchens schweift ab, er scheint auf etwas hinter mir gerichtet zu sein.
"Ich glaube ich muss dann mal wieder los!"
Ich sehe sie etwas erstaunt an, nicke dann aber langsam, mein Kopf macht sich selbstständig. Doch eigentlich will ich gar nicht, dass sie geht.
Sie lächelt und macht sich auf den Weg an mir vorbei. Lass sie nicht gehen!
Mein Mund beginnt sich langsam zu öffnen: "Wie heißt du?"
Sie wirft mir einen Blick über die Schulter zu und ihre vollen Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.
"Mel", antwortet sie dann und verschwindet in dem Gedränge, das in der Bar herrscht. Etwas benommen blicke ich ihr hinter her. Ich Idiot kann mich nicht von der Stelle losreißen, ich kann ihr nur hinterher starren. Schlagartig wird mir bewusst, dass ich sie wahrscheinlich nie wieder in meinem ganzen Leben sehen werde. Sie ist weg. Für immer. Wieso habe ich sie nicht gefragt, ob sie mir ihre Nummer gibt?
Kapitel 43
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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Warum habe ich ihm nicht meine Nummer gegeben?
"Wieso hat das so lange gedauert?", hakt Luisa nach und sieht mich an.
"Vielleicht hat sie ja jemanden aufgerissen!", lacht Kat. Ich lache etwas hysterisch.
"Ne der Barkeeper hat einfach länger gebraucht", antworte ich und stelle die Getränke ab.
"So so", murmelt Luisa und sieht mich verschwörerisch an.
Ich verdrehe meine Augen und lehne mich gegen die gepolsterte Bank der Ecknische.
Eine Weile herrscht Stille, während ich vor mich hinstarre. Meine Gedanken sind unklar, ungeordnet. Ich denke an ihn. Ich werde ihn nie wiedersehen. Bei dem Gedanken wird mir schlecht. Es ist das Gefühl, wenn man von einem Karussell hinunterkommt, das einen wie verrückt durchgeschüttelt hat. Man weiß schlichtweg nicht mehr wo oben und unten ist. Meine Gedanken sind wie das Karussell, sie schütteln mich durch. Nur dass ich einfach kein Entkommen sehe. Vielleicht sollte ich meinen Arsch hochbekommen und zu ihm zurück gehen. Aber was ist, wenn er dort nicht mehr ist? Wahrscheinlich ist er sowieso schon gegangen. Klar hat er mich angesprochen, aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass es bei ihm genauso war wie bei mir. Dieser Moment, der zwischen uns war, als er durch die Menge gelaufen ist.
"Alles okay?", reißt mich die Stimme von Kat aus den Gedanken.
"Eine Chance", murmele ich zu mir selbst.
"Ich wusste ja, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Aber dass es so früh so weit sein würde, das hätte ich nicht gedacht", lacht Luisa nun.
"Was?"
"Na das du verrückt wirst. Was ist denn mit dir los, Mel?"
Kat rümpft ihre Nase und dreht sich dann zu Luisa; "Sie ist in der Tat seltsam"
"Ich bin doch nicht seltsam!", gebe ich empört von mir.
"Doch bist du!"
"Pah!"
Ich verschränke meine Arme trotzig.
"Was würdet ihr tun, wenn ihr jemandem begegnet seid und er euch einfach nicht mehr aus dem Kopf geht? Wenn ihr die ganze Zeit nur noch an ihn denken müsst? Aber eigentlich wisst ihr, dass ihr ihn nie wieder sehen werdet und es sowieso aussichtslos ist..."
"Um Himmels Willen, Mel!", entfährt es Luisa.
"Du redest über Shawn nicht wahr?", fragt mich Kat stattdessen.
"Rein hypothetisch. Meine Aussage beruht auf einer theoretischen Annahme, basierend auf keiner reellen Situation"
Luisa sieht mich mit großen Augen an; "Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Als du das gesagt hast, wäre ich fast vom Stuhl gefallen!"
"Ja ja, übertreib mal nicht"
"Aber um deine Frage zu beantworten; ich würde wahrscheinlich trotzdem alles tun, um diesen jemanden wieder zu sehen. Koste es, was es wolle", antwortet Kat nun.
"Koste es was es wolle!", wiederholt Luisa und fügt dann noch hinzu; "Grüne Äpfel sind es wert"
"Ich gehe dann mal kurz auf die Toilette!", murmele ich und springe auf.
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Das sind sie @VerteDeLejos 🍏🍏🍏
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