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9. Kapitel

Schon als mein Vater und ich die Eingangshalle betraten, war offenkundig, dass etwas nicht stimmte. Verwirrt schnatternde und sich ängstlich umsehende Schüler stolperten in die grosse Halle, die Vertrauensschüler und Lehrer schauten grimmig drein.

«Severus!», erklang Professor McGonagalls Stimme und sie eilte auf Sev und mich zu. «Wo warst du? Sirius Black ist-» Sie brach ab, als sie mich sah und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. «Wo haben Sie sich jetzt schon wieder herumgetrieben, Miss Seanorth? Wollten Sie wieder draussen übernachten? Wo sich doch ein Massenmörder draussen herumtreibt!», fauchte sie, dann fiel ihr Blick auf das Schwert in meinen Händen und ihre Augen wurden grösser als die eines Hauselfen. «Nein. Ist das ... Gryffindors Schwert?!», flüsterte sie.

«Ja, ist es», erklärte mein Vater an meiner Stelle. «Er hat es Adrienne persönlich gegeben und uns aufgetragen, die Schule zu verteidigen. Ich frage mich, woher er gewusst hat, dass Black versucht ins Schloss einzudringen.»

«Nicht nur versucht, Severus», sagte McGonagall.

Die Augen meines Vaters wurden schmal und seine Miene versteinerte und dann war er wieder der kalte Professor, der er den anderen gegenüber immer war. Er fluchte und hastete davon und liess mich mit Professor McGonagall am Schlossportal zurück. Ich schloss meine Hand fester um den Schwertknauf und wollte ihm folgen, doch Professor McGonagall hielt mich zurück.

«Sie werden nicht Jagd auf einen Verbrecher machen, Miss Seanorth. Das ist viel zu gefährlich für eine so junge Hexe wie sie. Auch wenn Sie wissen, wie man mit einem Schwert umgeht und auch mit einem Obscurus», wies meine Hauslehrerin mich zurecht. «Gehen Sie zu den anderen Schülern in die grosse Halle; die Schülerschaft wird die Nacht dort verbringen. Und das Schwert-»

«Ich werde es nicht abgeben, Professor», fiel ich ihr ins Wort. «Professor Gryffindor hat es mir gegeben, um die Schule zu verteidigen, also werde ich das tun. Auch wenn ich es von der grossen Halle aus tun muss.»

Professor McGonagall war nicht begeistert. Stur sah ich sie an, bis sie endlich seufzte und nachgab.

Ich versuchte möglichst unauffällig die grosse Halle zu durchqueren; vor allem versuchte ich, Gryffindors Schwert möglichst unauffällig durch die grosse Halle zu schmuggeln. Fast am anderen Ende der Halle entdeckte ich Cedric, Jessie und Kaspar, die sich mit Schlafsäcken in den Armen umschauten. Dann sahen sie mich und sie eilten auf mich zu. Alle drei waren sichtlich erleichtert und umarmten mich.

«Wir dachten schon, Black hätte dich erwischt», murmelte Cedric.

Gemeinsam suchten wir nach einem Platz, an dem wir unsere Schlafsäcke ausbreiten konnten und landeten schliesslich neben Harry, Ron und Hermine. Die drei sahen noch besorgter aus, als Cedric, Jessie und Kaspar vorhin, aber ihre Sorge legte sich nicht, als sie zu uns hochsahen.

Dann sah Ron das Schwert, dass ich bisher erfolgreich unauffällig an meiner Seite gehalten hatte, halb verborgen von meinem Umhang und den weiten Ärmeln.

«Ist das Gryf-», begann Ron so laut, dass er vermutlich sogar in der Eingangshalle noch zu hören war – durch die verschlossene Tür wohlgemerkt. Jessie hielt ihm schnell den Mund zu und fing sich dabei wieder einmal böse Blicke von Ron ein. «As mö os!», prostertierte er.

«Nur wenn du aufhörst so rumzuschreien», zischte Jessie zurück.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Ron nickte.

Währenddessen erzählte ich den anderen, was es mit Gryffindors Schwert auf sich hatte. Harry und Cedric waren beeindruckt, Kaspar wirkte nachdenklich, aber Hermine sah noch besorgter aus als zuvor.

«Wenn sogar ein Hogwartsgründer Black als so gefährlich einstuft ... Harry, du musst wirklich auf dich aufpassen», sagte Hermine und sah meinen Halbbruder eindringlich an.

Die Lehrer erwischten Black nicht, wodurch die allgemeine Unsicherheit und das Unwohlsein im Schloss nur noch grösser wurde. Der Gedanke, dass Black es ins Schloss schaffte, obwohl dieses so gut bewacht wurde, war einfach angsteinflössend und beherrschte die Gerüchteküche von Hogwarts tagelang. Abstruse Theorien darüber, wie der meistgesuchte Verbrecher der Zaubererwelt ins Schloss hatte gelangen können, machten die Runde – eine verrückter und abwegiger als die anderen.

Das zerfetzte Gemälde der fetten Dame wurde durch das eines winzigen Ritters mit fettem, grauem Pony ersetzt. Der Ritter hiess Sir Cadogan und war ein lästiger, geschwätziger und eitler Wächter. Er dachte sich lächerlich komplizierte Passwörter aus, die er mindestens zweimal am Tag änderte. Ausserdem forderte er alle Schüler ständig zu Duellen heraus, kniff dann aber, wenn man die Herausforderung annahm. Das mit dem Duellieren wäre ohnehin schwierig geworden, ohne sein Gemälde mit Gryffindors Schwert zu zerschlitzen. Alles in allem war niemand mit dieser Wahl ganz zufrieden.

«Der ist doch komplett verrückt», sagte Seamus Finnigan aus der dritten Klasse eines abends im Gemeinschaftsraum wütend zu Percy Weasley. «Können wir keinen anderen kriegen?»

Percy schüttelte den Kopf. «Keines von den anderen Bildern wollte den Job haben. Angst wegen der Geschichte mit der fetten Dame. Sir Cadogan war der Einzige, der mutig genug war und sich freiwillig meldete.»

Das Schwert von Gryffindor hatte ich direkt am Morgen nach Halloween dahin zurückgebracht, wo ich es im letzten Schuljahr zurückgelassen hatte – in Professor Gryffindors versiegeltem Büro. Oder zumindest wollte ich es zurückbringen. Jessie und Cedric waren ganz überrascht, als sie Professor Gryffindors Büro betraten. Beide hatten sich vieles ausgemalt, aber so hatten sie sich das Büro des Hogwartsgründers nicht vorgestellt. Anders als sie erwartet hatten, gab es darin abgesehen von einem winzig kleinen Regal keine Bücher. Stattdessen gab es umso mehr Waffen und andere Gegenstände. Ein grosser, schwerer Schreibtisch dominierte den Raum und dahinter, an der Wand, gut sichtbar, hing ein grosser Schild mit einem goldenen Löwen auf rotem Grund. Der Schild war ziemlich zerbeult und hatte wohl schon viele Kämpfe überstanden. Das zugehörige Schwert hielt ich in meinen Händen.

Kaspar war nicht beeindruckt vom Büro seines ehemaligen Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste, vielmehr war er fasziniert von den beiden Gegenständen auf dem Schreibtisch. Es waren ein Buch und ein Armreif. Bei dem Armreif handelte es sich um den von Finëa di Finjarelle, der fünften Hogwartsgründerin, die mir eben diesen Armreif einst gegeben und mich damit in die Vergangenheit geschickt hatte, wo ich Kasper und die Gründer kennengelernt hatte. Ich hatte den Armreif Ende des letzten Schuljahrs hier abgelegt; zusammen mit dem Schwert. Nun nahm ich ihn wieder an mich und streifte ihn über. Und dann passierte das, was den Armreif so besonders machte: Der steinerne Rabe, der in den goldenen Armreif eingelassen war, schüttelte seine Obsidian-Federn und löste sich vom Armreif. Seine roten Granat-Augen sahen mich vorwurfsvoll an und in meinem Kopf hörte ich seine Stimme: Das hat ja lange gedauert, Adrienne. Fast schon zu lange. Wir sind alle in Gefahr!

«Bitte nicht, Kaspar!», sagte Jessie eindringlich und lenkte meine Aufmerksamkeit zurück zu meinem Freund, der gerade seine Hand auf das Buch gelegt hatte.

«Ja, Kaspar, lass es sein. Wir hatten schon genug Ärger mit ihr», sagte auch Cedric, doch Kaspars Hand blieb auf dem Buch liegen.

«Vielleicht kann sie uns weiterhelfen», murmelte er und betrachtete das Buch nachdenklich. «Sie ist immerhin ein Orakel. Das Orakel von Twr Avallach.» Kaspar nahm das Buch vom Tisch und steckte es ein, was Jessie ein genervtes Seufzen entlockte.

«Gute Idee, Kaspar. Vielleicht kann das Orakel uns wirklich weiterhelfen und uns sagen, weshalb alle andauernd sagen, dass wir in Gefahr sind.» Die anderen sahen mich verwundert an und ich begann aufzuzählen: «Xameria zum Beispiel und natürlich Professor Gryffindor und jetzt auch noch Corvus», sagte ich und deutete auf den Raben aus Obsidian, der auf meiner Schulter sass und sich sein steinernes Gefieder putzte. Er hatte reichlich Staub angesetzt.

«Wenn es unbedingt sein muss», murrte Jessie.

So kam es, dass ich Gryffindors Schwert nicht in Gryffindors Büro zurückliess, sondern es zum Gemeinschaftsraum der Finjarelles brachte. Ich mochte diesen Ort, der auf dem Dachboden der grossen Halle versteckt war. Hier fühlte ich mich wohl und sicher und je länger ich hier war, desto mehr liess die Anspannung, die sich seit Blacks Eindringen in mir breitgemacht hatte, nach.

«Es ist schon seltsam, das man sich hier so viel sicherer fühlt als sonst wo im Schloss», stellte ich ein paar Tage später fest. Wenn ich so darüber nachdachte, dann war mir das bereits früher aufgefallen.

«Was meinst du?», unterbrach Cedric meine Gedanken. «Inwiefern sicherer?»

«Diese Anspannung, die ich schon die ganze Zeit über wegen den Dementoren habe, ist hier oben nicht vorhanden. ... und wenn ich so darüber nachdenke ... auch im Laboratorium war sie fort ... und auch als wir in Gryffindors Büro waren.»

Jessie horchte auf. «Alles hermetisch versiegelte Räume! Hm. Vielleicht weiss Finëa mehr dazu?» Jessie sah sich um und wir alle blickten auf das grosse Gemälde über dem Kamin, das eine grosse, schlanke Frau zeigte. Sie hatte langes, braunes Haar, das ihr zu einem Zopf geflochten über den Rücken fiel und trug ein knöchellanges, violettes Kleid mit Stehkragen, wie es zu ihrer Zeit üblich war. Wie unbequem diese Kleidung war, wusste ich aus eigener Erfahrung: Die Hogwartsumhänge, die man im elften Jahrhundert getragen hatte, waren auch so geschnitten gewesen. Trotz ihrer Aufmachung wirkte die Frau wild und gefährlich: Aus ihrem Zopf waren einige Haare entkommen und ihre gelben, schrägstehenden Augen funkelten gefährlich. Dazu kam noch die Narbe, die sich quer über ihre rechte Wange zog und die spitzen Zähne und Ohren, die sie eindeutig als Fey auswiesen. Ja, die fünfte Hogwartsgründerin war keine Hexe gewesen, sondern eine Fey und in ihr Haus hatte sie all jene aufgenommen, die über Zauberkräfte verfügten, aber nicht zu hundert Prozent Mensch waren. Mein Freund und Hausgenosse William zum Beispiel war eine Halbdryade gewesen. Finjarelle hatte aber auch menschliche Schüler gehabt, sie zeichnete aus, dass sie allesamt seltene und oft auch seltsame Gaben hatten. Elaine Black zum Beispiel, eine Freundin mit der ich mir den Schlafsaal geteilt hatte, war eine Empathin und konnte die Gefühle aller um sich herum spüren und, wenn sie sich besonders anstrengte, auch beeinflussen. Und Kaspar natürlich, der ein Obscurial war.

«Professor Finjarelle? Sind sie da?», fragte Kaspar nun schüchtern.

Die Frau in dem Gemälde bewegte sich und trat schliesslich daraus hervor. «Ja, ich bin da, Kaspar. Und ich weiss, was Adrienne meint. Ich spüre es auch, dieses Gefühl der Bedrohung. Und euer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste auch. Seit den Ferien hat es sich angeschlichen und ist immer stärker geworden und nun ist es beinahe unerträglich. Nur in den hermetischen Räumen fühle ich mich noch sicher und wenn ich draussen auf dem Gelände bin, weit entfernt vom Schloss», erklärte Finëa di Finjarelle und fasste damit genau zusammen, wie es mir ebenfalls ging, nur, dass ich es bisher nie bewusst wahrgenommen hatte.

«Ich wusste nicht, dass die Dementoren auch Geister beeinflussen», sagte Jessie.

«Es sind nicht die Dementoren, Jess», widersprach Cedric, «denn dann würde Finëa sich nicht sicher fühlen, wenn sie draussen auf dem Gelände ist, wo die Dementoren Wache halten.»

«Ganz genau, Cedric», bestätigte Finëa.

«Nur, was ist es dann?», fügte ich murmelnd hinzu.

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