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7. Kapitel

Wieder einmal schreckte ich aus einem Albtraum hoch. Keuchend starrte ich zum roten Baldachin über meinem Bett hoch, der in der Dunkelheit kaum zu erkennen war. Krampfhaft versuchte ich die Erinnerung an einen einäugigen Riesen, der Legionen von Wasserdämonen befehligte, zu verdrängen. In meinem Traum hatte er diese Kreaturen auf Hogwarts losgelassen. Dürre Gestalten mit langen, triefenden Kleidern waren den Schlosshügel hochmarschiert. Ihre klammen, dünnen Finger hatten sich durch die Ritzen des Schlossportals gebohrt und es aus den Angeln gebrochen... Nicht daran denken, Adrienne! Ich versuchte mich auf das ruhige Atmen von Alicia und Angelina zu konzentrieren, das den Raum erfüllte. Es war so ruhig und gleichmässig, so beruhigend. Es würde mich einlullen und in einen friedlichen Schlaf tragen... In meinem Traum waren es gellende Schreie gewesen.

«Aaah!», stiess ich wütend hervor und setzte mich auf. Das führte zu nichts. Nie und nimmer würde ich jetzt friedlich schlafen können. Ich tastete nach dem Zauberstab auf meinem Nachttisch, konnte ihn aber nicht finden.

«Lumos», flüsterte ich. Ma hatte Kaspar und mich in stabloser Magie unterrichtet, um uns zu helfen, unsere Obscuri zu beherrschen. Ein leises Kribbeln breitete sich unter meiner Haut aus, als sich der Obscurus regte und eine kleine Lichtkugel in der Luft vor mir erschien. Mein Zauberstab lag am Fuss des Nachttischs. Heruntergefallen. Ich hob ihn auf und suchte dann meinen warmen Winterumhang aus dem Koffer, bevor ich mich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer schlich.

Der Gemeinschaftsraum war leer. Das Feuer war bis auf ein paar glühende Kohlen herunter gebrannt und auch die kleine Lichtkugel, die mir die Treppe hinab gefolgt war, erleuchtete den Raum nur spärlich. Es war stickig hier drin und ich öffnete ein Fenster. In meinen dicken, warmen, Winterumhang gemummt stand ich dort und sog die frische Luft in tiefen Zügen ein. Es tat so gut. Langsam fiel die Anspannung von mir ab – oder wurde zumindest leichter. Ich wünschte, ich könnte die ganze Nacht hier stehen, die frische Luft geniessen ... ahh, dann würde ich sicher besser schlafen.

Eine Idee schoss mir durch den Kopf. Es war ein geradezu wahnwitziger Gedanke. So leise wie möglich rannte ich in den Schlafsaal und kam kurze Zeit später mit den Füssen in warmen Socken und Schuhen und einer Wolldecke über dem Arm wieder nach unten. Bevor ich wirklich darüber nachdenken konnte, was ich da eigentlich im Begriff war zu tun, verwandelte ich mich in meine Obscurusgestalt und glitt aus dem Fenster in die Nacht.

Mein schwarzer, wabernder Schatten war noch dunkler als die Nacht selbst. Vor allem als diese Nacht. Der Mond schien hell auf das Schlossgelände, spiegelte sich auf der glatten Oberfläche des schwarzen Sees. Alles lag ruhig da; nur ein leises Lüftchen strich durch die Bäume und raschelte leise in ihren Blättern. Sobald ich ausser Sichtweite des Schlosses war, nahm ich wieder menschliche Gestalt an. Gemütlich schlenderte ich über die Wiese und hielt nach einem Plätzchen ausschau, wo ich meine Decke ausbreiten konnte. Es war so still und friedlich hier draussen. Aber irgendwie war mir der See nicht geheuer. Dieses dunkle, tiefe Wasser...

Ich wandte mich dem Wald zu. Auch durch das Blätterdach der Bäume fiel noch genügend Mondlicht, um mir den Weg zu leuchten. Es war Vollmond, deswegen war es so hell. Es war gut, dass ich in den Wald gegangen war, ausserhalb hätte mich wahrscheinlich allein das Licht vom Schlafen abgehalten. Langsam streifte ich zwischen den Bäumen umher, wagte mich immer tiefer in die friedliche Dunkelheit vor. Angst hatte ich keine – ich hatte immer noch den Feygeruch an mir, kein wildes Tier würde mich angreifen – und auch die Anspannung, die mich schon die ganze Zeit verfolgte, fiel von mir ab. Müde aber zufrieden lehnte ich mich gegen den glatten Stamm einer Buche und liess mich daran hinabrutschen. Um mich herum standen die Bäume nah zusammen, nur wenig hinter mir ragte ein hoher Fels auf. Der Boden war weich, bedeckt von seidenem Gras und in meine Decke und den Winterumhang gehüllt, war es kuschlig warm. Ich blinzelte zu der kleinen Lichtung hinüber nicht weit von mir, wo der Mond das saftige Gras beschien. Meine Augen fielen zu. So wohl, so entspannt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.

Warmer, feuchter Atem und ein leises, aber bedrohliches Knurren weckten mich aus einem erholsamen, traumlosen Schlaf. Vor meinen Augen sah ich gebleckte, scharfe Zähne und geifernde Lefzen. Der Grimm!

Hastig krabbelte ich rückwärts, nur um wenige Meter weiter mit der Felswand im Rücken gefangen zu sein. Ausgerechnet die Felswand, die mir zuvor ein Gefühl der Sicherheit gegeben hatte. Entsetzt starrte ich auf den Wolfshund vor mir. Den Grimm. Eines der schlimmsten Omen des Todes. Eines mit verdammt scharfen Zähnen, die mich bei meinem letzten Zusammentreffen mit einem Vertreter seiner Art beinahe ein Bein gekostet hätten. Die Erinnerung an den Schmerz, der durch meinen Körper gezuckt war, als das Monster seine Zähne in mein Bein geschlagen hatte, liess mich frösteln. Und währenddessen kam das Untier immer näher. Und näher. Und näher.

Ein plötzliches Knacken erklang im Unterholz. Der Grimm stellte die Ohren auf und schnüffelte. Und dann, ehe ich es mich versah, verschwand er ins Dickicht und liess mich allein zurück. Erleichtert liess ich meinen Kopf gegen den Fels sinken. Glück gehabt.

Wieder knackte es. Es kam aus der Gegenrichtung, aus der der Grimm verschwunden war. Was auch immer das war, den Geräuschen nach zu urteilen, musste es sehr gross sein. Oder es war ihm egal, wie viel Lärm es machte. Oder beides. Ich raffte meine Decke zusammen und schlang meinen Umhang fest um mich. Noch einmal würde ich mich diese Nacht nicht überraschen lassen.

Das Geschöpf trat auf die Lichtung hinaus und seine Gestalt zeichnete sich im Mondlicht ab. Noch ein Wolf, der jetzt schnüffelnd die Nase hob. Aber dieses Mal war es kein Grimm. Es war schlimmer. Wäre der Fels in meinem Rücken nicht gewesen, wäre ich jetzt gerannt so schnell ich nur konnte. Wäre um mein Leben gerannt – oder zumindest fast. Aber so...

Das Untier wandte den Kopf in meine Richtung und nun bestand kein Zweifel mehr: die Form der Schnauze, des Kopfes ... das war ein Werwolf. Und er kam auf mich zu. Doch diesmal war ich gewappnet und anstatt vor Angst mit dem Rücken an den Fels gepresst zu erstarren, verwandelte ich mich innerhalb weniger Herzschläge in den Obscurus. Der Werwolf hielt inne. Sein Blick folgte den wabernden Schatten, die sich nun vor ihm ausbreiteten. Und dann tat er etwas, das mich vollkommen überraschte. Anstatt zu knurren und meine Schattengestalt anzugreifen oder mit eingeklemmtem Schwanz reiss aus zu nehmen, presste sich der Werwolf an den Boden, den Kopf auf die Vorderbeine gelegt und schaute mich an wie ein Schosshündchen. Das gab es doch nicht. Er stiess ein leises Fiepen aus und beobachtete meine wabernden Schatten mit wachsamem und gleichzeitig neugierigem Blick. Vor allem aber war dieser Blick klar und wach als wäre der Werwolf bei klarem Verstand anstatt in der üblichen, besinnungslosen Raserei gefangen zu sein.

Langsam verwandelte ich mich zurück, immer auf der Hut und bereit, jederzeit wieder meine Obscurusgestalt anzunehmen. Vorsichtig machte ich einen Schritt auf den Werwolf zu, dann noch einen. Es gab nur eine Möglichkeit.

«Professor Lupin?», fragte ich behutsam.

Der Werwolf stiess ein leises Bellen aus und legte den Kopf schief. Immernoch presste er seinen Körper an den Boden und bewegte sich kaum. Nur seine Augen folgten jeder meiner Bewegungen.

«Sind Sie das?», hakte ich nach. Eigentlich blöde, denn eine Antwort würde ich ohnehin nicht erhalten.

Wieder bellte der Werwolf, stand dann langsam auf und kam auf mich zu. Ich liess ihn nicht aus den Augen, immer noch jederzeit bereit, mich wieder in einen Obscurus zu verwandeln. Dann war der Werwolf ganz nah und stiess mich mit der Schnauze an.

«Ähm ... ja, hallo. Freut mich auch deine Bekanntschaft zu machen», sagte ich etwas verwirrt vom Verhalten des Werwolfs.

Dieser legte nun den Kopf schief, bellte und liess die Zunge seitlich aus dem Maul hängen. Es sah sehr seltsam aus aber auch irgendwie komisch. Jedenfalls konnte ich nicht anders und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Der Werwolf schien ebenfalls amüsiert, stiess mich dann aber wieder mit der Schnauze in die Seite. Und noch einmal, dieses Mal noch bestimmter als vorher. Wieder stupste er mich und ich stolperte ein paar Schritte zur Seite. Das wiederholte sich mehrmals und schliesslich ging mir auf, was der Werwolf wollte: Er wollte, dass ich zurück ins Schloss ging. Auffordernd sah mich der Werwolf an – er wusste, dass ich begriffen hatte. Ich sah zum Schloss hoch, dass sich dunkel vor dem Vollmond abzeichnete. Nur wenige Fenster waren zu dieser späten Stunde noch erhellt und so wirkte das Schloss verlassen und kalt. Nicht gerade einladend. Trotzdem machte ich ein paar zögerliche Schritte darauf zu, hielt dann aber inne. Da war etwas – ich konnte es nicht benennen – aber ich wollte nicht ins Schloss zurück. Auf einmal war mir das Schloss unheimlich. Ich tat ein paar weitere Schritte und eine seltsame Spannung baute sich in meiner Brust auf. Ein ungutes Gefühl, irgendwie bedrohlich. Dann machte ich ein paar Schritte zurück und die Spannung liess wieder etwas nach. Nachdenklich starrte ich zum Schloss hoch, während mich der Werwolf unentwegt beobachtete.

«Ich will nicht zurück. Noch nicht», murmelte ich.

Ein leises Grollen erklang aus der Kehle des Werwolfs.

«Was?»

Der Werwolf sah ungehalten aus und ich sah ihm an, dass es ihn gerade richtig ärgerte, dass er als Wolf nicht sprechen konnte. Schliesslich fletschte er die Zähne und knurrte bedrohlich, bevor er mich wieder anstuppste. Hilflos sah ich den Werwolf an.

«Ich soll gehen, weil es gefährlich ist hier draussen?», riet ich.

Der Werwolf bellte zustimmend, aber ich schüttelte den Kopf.

«Es gibt kein Tier hier draussen, dass mir etwas antun würde. Und wenn es doch eines versuchen will, kann ich mich einfach in einen Obscurus verwandeln, das hast du vorhin ja selbst gesehen.»

Doch der Werwolf war damit nicht einverstanden, denn er stiess mich erneut in Richtung Schloss.

«Jetzt hör auf damit!», fauchte ich ihn an. «So seltsam das vielleicht klingt, aber ich fühle mich hier draussen sicherer als dort drin. Ich werde also auf keinen Fall zurück gehen! Ist mir egal, ob du das gut findest oder nicht!»

Der Werwolf reagierte auf meinen Ausbruch ganz anders als ich erwartet hatte: er knurrte nicht, stattdessen wich er mit eingekniffenem Schwanz zurück und starrte mich aus grossen Augen an. Wütend funkelte ich ihn an, bis er den Kopf senkte. Eine ganze Weile verharrten wir so, doch schliesslich kam der Werwolf wieder langsam näher.

«Hör endlich auf, mich ins Schloss zurückschicken zu wollen!», fuhr ich ihn an.

Kurz hielt der Werwolf inne, dann kam er die letzten Schritte zu mir und strich an meiner Seite entlang wie eine Katze. Dann blieb er neben mir stehen und sah nachdenklich zum Schloss hoch. Seine Schulter berührte beinahe meine, so gross war er. Schliesslich wandte er sich vom Schloss ab, stupste mich ein letztes Mal in die Seite und machte sich auf den Weg tiefer in den Wald. Ich sah ihm nach, als der Werwolf plötzlich stehen blieb und zu mir zurücksah. Er wartete, als wolle er, dass ich ihm folgte. Einen Moment lang sah ich ihn unschlüssig an, dann schlang ich meine Arme um die Wolldecke und folgte ihm in den dichten Wald hinein.

Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase, als ich erwachte. Blinzelnd sah ich mich um. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder wusste, wo ich war. Und wie ich hierher gekommen war. Grosse, senkrecht aufragende Steine bildeten einen Kreis auf einer Waldlichtung. Ich selbst lag innerhalb des Kreises am Fuss eines Steins wohlig warm in meinen dicken Winterumhang und die Wolldecke eingemummt. Etwas entfernt lag der Werwolf – ebenfalls innerhalb des Kreises, obwohl er letzte Nacht alles andere als begeistert gewesen war, als ich ihn hierher geführt hatte. Als ich mich regte, gähnte und mich streckte, stellte der Werwolf die Ohren auf und blinzelte müde ins Sonnenlicht. Wieso war er eigentlich immer noch ein Wolf? Wann ging denn der Mond um. Gähnend rappelte sich der Werwolf auf und kam dann zu mir herüber getrottet, um mich anzustupsen.

«Schon gut, ich steh ja schon auf», grummelte ich und schälte mich aus der Wolldecke. Verschlafen rieb ich mir die Augen und blinzelte ins Sonnenlicht. Es war ziemlich hell. Wieder stupste mich der Werwolf und ging dann voraus auf den Rand des Steinkreises zu.

«Nicht!», rief ich ihn zurück und hatte mit ein paar Schritten zu ihm aufgeschlossen. «Wir müssen den Steinkreis auf eine ganz bestimmte Art verlassen.» Der Werwolf sah mich schief an. «Irgendso ein Magie Ding», wiegelte ich ab. «Es geht um das Gleichgewicht der Energien. Nicht so wichtig.» Trotzdem sah der Werwolf mich interessiert an. «Ich weiss auch nicht mehr genau, was es damit auf sich hat, aber Ma und auch Finëa haben immer sehr viel Wert darauf gelegt», erklärte ich. Der Werwolf sah enttäuscht aus ob dieser Antwort, folgte mir dann aber gehorsam, als ich den Kreis in westlicher Richtung verliess und ihn dann einmal ganz umrundete, bevor ich mich vom Kreis wegbewegte.

Etwas später gelangten wir an den Waldrand und ich bemerkte überrascht, wie hoch die Sonne bereits gestiegen war. Der Werwolf hingegen sah in eine andere Richtung. Dort, nur noch eine Hand breit über dem Horizont, war das blasse Gesicht des Vollmonds zu sehen. Er sah vom Mond zu mir und dann wieder zurück, bevor er mich einmal bestimmt anstupste und in Richtung Schloss schob. Dann machte er kehrt und verschwand zwischen den Bäumen. Ich sah dem Werwolf nach, bevor ich mich auf den Weg zum Schlossportal begab.

In der Eingangshalle, immernoch mit dem Winterumhang über dem Pyjama und der Wolldecke auf dem Arm, begegnete ich ausgerechnet Professor McGonagall, die mich überrascht ansah, bevor ihre Augen schmal wurden.

«Miss Seanorth! Waren Sie ...? Was haben Sie sich dabei gedacht?! Die ganze Nacht draussen unterwegs! Bei Vollmond! Fünzfig Punkte Abzug für Gryffindor für Ihr unverantwortliches Handeln!», wetterte meine Hauslehrerin.

Ich zog den Kopf ein und versuchte mich klein zu machen, aber die Schüler, die vom Frühstück kamen oder gerade dorthin gingen, waren bereits auf uns aufmerksam geworden.

«Und jetzt gehen Sie und ziehen Sie sich an! Damit Sie wenigstens noch pünktlich zum Unterricht kommen!» Mit diesen letzten Worten liess Professor McGonagall mich stehen und schritt würdevoll durch die Schülerschar, die sich um uns zusammengedrängt hatte.

«Fünfzig Punkte Abzug noch vor dem Frühstück!», rief eine helle Stimme begeistert. Die Stimme gehörte zu einer zierlichen Gestalt mit langem, blondem Haar, blauen Augen, schwarzem Hogwartsumhang und blau-bronzener Ravenclawkrawatte. Melanie Cole. «Scheint ein guter Tag zu werden, was meinst du, Seanorth? Vielleicht solltest du so weitermachen, dann kannst du bis heute Abend hundert Minuspunkte vorweisen. Oder besser zweihundert? Das wäre doch eine Leistung, auf die Gryffindor stolz sein könnte.»

Ich warf ihr einen genervten Blick zu, bevor ich mich aus dem Staub machte. McGonagall hatte recht, wenn ich pünktlich zur ersten Stunde kommen und mir nicht noch mehr Minuspunkte holen wollte, musste ich mich beeilen. Hastig eilte ich hoch in den Gryffindorturm und in meinen Schlafsaal, wo ich daran scheiterte, meine Krawatte so schnell zu binden, wie ich eigentlich gewollt hatte. Als ich mich viel länger, als ich mir leisten konnte, mit der Krawatte herumgeschlagen hatte und immer nicht zu einem anständigen Ergebnis gekommen war, gab ich mit einem frustrierten Schrei auf, griff nach meiner Schultasche und hastete mit ungebundener Krawatte wieder die Treppen hinab. Ich war bereits auf halbem Weg zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, als mir klar wurde, dass Professor Lupin heute wohl kaum zum Unterricht auftauchen würde. Ich hatte keine Ahnung, ob der Vollmond mittlerweile untergegangen war oder noch nicht, aber zur ersten Stunde würde er es sicher nicht schaffen. Damit fiel die Stunde wohl aus und ich hatte genügend Zeit in aller Ruhe zu frühstücken und den Kampf gegen meine Krawatte zu gewinnen.

Abgesehen von ein paar Sechst- und Siebtklässlern hatte ich den Gryffindortisch für mich. In aller Gemütlichkeit gönnte ich mir ein Müsli und eine grosse Tasse Schwarztee mit Milch. Schliesslich breitete ich meine Bücher auf dem fast verlassenen Tisch aus und begann mit dem Aufsatz für Kräuterkunde, den Professor Sprout uns aufgehalst hatte und der gefühlt den gesamten Stoff umfasste, den wir in der ersten Klasse durchgenommen hatten. Die zweite grosse Tasse Schwarztee stimmte mich aber zumindest etwas versöhnlich.

«Wo warst du während Verteidigung gegen die dunklen Künste?», fragte Alicia mich verärgert, als ich die anderen vor Professor Flitwicks Klassenzimmer traf.

«In der grossen Halle bei einem späten Frühstück. Professor Lupin war ja nicht da und die Stunde ist ausgefallen.» Mir fielen die verwirrten Blicke meiner Klassenkameraden auf. «... oder etwa nicht?»

«Nein, nicht», erklärte Angelina mit vorwurfsvoller Miene. «Snape hat für Lupin Vertretung gemacht und war gar nicht begeistert, dass du nicht da warst.»

Oh, verdammt. Aber warum auch ausgerechnet Snape? Warum gerade mein Vater?

«Der verdammte Schleimbeutel hat uns einen Aufsatz über Werwölfe aufgehalst. Zwei Rollen Pergament, kannst du das fassen, Adrienne? Zwei ganze Rollen Pergament!», beklagte sich Lee.

Über Werwölfe. Ausgerechnet. Aber ... das war doch bestimmt Absicht! Snape versuchte Lupin zu enttarnen, ohne dass er es direkt tat. Elegant. Aber trotzdem – so etwas machte man einfach nicht. Was hatte mein Vater gegen Lupin?

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