Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

32. Kapitel

Trotz unserem Sieg war kein Triumph spürbar. Stattdessen war die Stimmung gedrückt. Zwanzig Personen waren gestorben in diesem Ritual. Zwanzig Leben waren erloschen, um Balor, den Dämonenkönig aufzuhalten. Die meisten der Teilnehmenden standen in kleinen Grüppchen zusammen und sprachen leise miteinander. Manche knieten am Boden und immer wieder erblickte man Gestalten, die verkrümmt auf dem sanften Gras im Inneren des Steinkreises lagen und sich nicht rührten. Die Toten.

Ich sah mich um und plötzlich stieg Angst in mir auf. Gawain und Jake waren bei mir, aber was war mit den Andern?

Dumbledore und McGonagall entdeckte ich als erstes – das lange weisse Haar des Schuleiters, in dem die Morgensonne strahlte, war unmöglich zu übersehen. Sie sprachen ernst mit einigen der Anwesenden.

Mein Blick schweifte weiter und fand Jessie und Black, die gegeneinandergelehnt dasassen, beide wirkten unglaublich müde. Ich suchte nach Kaspar, Ma und Lupin, konnte sie aber nicht entdecken. Und dann ... fand mein Blick William. Mein alter Freund ... Die hölzernen Beine waren unter ihm weggebrochen, die Blätter und Zweige, die ihm aus Armen und Beinen gesprossen waren, verwelkt und das Licht, dieses unvergleichliche Licht in seinen giftgrünen Augen ... es war erloschen. William war tot. Neue Tränen traten mir in die Augen und als ein verzweifeltes Schluchzen meiner Kehle entstieg, legte Jake erneut einen Arm um meine Schulter. Aber ich konnte den Blick nicht abwenden. Mein Blick huschte weiter, von einer reglosen Gestalt zur nächsten. Eine Priesterin in blauem Gewand, eine Nereide, ein Fey, ein Zentaur, eine Menschenfrau, Gaius – der nächste Schluchtzer schüttelte mich stärker als der vorhergegange und meine Trauer mischte sich mit neuem Entsetzen. Gaius war ein Unsterblicher gewesen, geboren in der römischen Republik. Er war mehr als zweitausend Jahre alt gewesen. Ein langes Leben, natürlich, aber trotzdem: Er war ein Unsterblicher. Ein Menschenmann war der nächste der Toten, dann ein Zwerg und dann ... Ein Schrei entriss sich meiner Kehle und durchbrach mein Weinen. Ich rannte los zum nächsten leblosen Körper – Kaspar. Jake folgte mir und dicht hinter ihm Gawain. Neben Kaspars regloser Gestalt kniete Ma und beugte sich über ihn. Sie hatte zwei Finger gegen sein Handgelenk gedrückt und hielt ihren Kopf schräggelegt über sein Gesicht als würde sie auf etwas lauschen.

Gawain war als erster bei ihnen, legte Ma beruhigend eine Hand auf die Schulter und beugte sich ebenfalls über Kaspar. Er legte ihm jeweils Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe und schloss die Augen. Ein konzentrierter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Jake und ich hatten die beiden nun ebenfalls erreicht und beobachteten die Szene ängstlich.

Endlich schlug Gawain die Augen wieder auf und wischte sich müde übers Gesicht. «Er lebt», verkündete er und mir fiel ein gewaltiger Felsbrocken vom Herzen. Ich hätte es nicht ertragen, an einem einzigen Morgen William und Kaspar zu verlieren.

«Aber er etwas ist anders geworden», sagte Ma düster. «Etwas ... ein Teil von Kaspar ist zerstört worden. Er wird nie wieder wie früher sein. Es tut mir Leid, Adrienne. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass ihr an diesem Ritual teilnehmt. Es ist meine Schuld. Meine Schuld ...» Ein unterdrücktes Schluchzen entschlüpfte ihren Lippen und Gawain schlang seine Arme um sie.

Mittlerweile waren auch Jessie und Black zu uns gekommen und auch Lupin war aufgetaucht. Nun kamen Dumbledore und McGonagall ebenfalls dazu. Auch die beiden Professoren beugten sich über meinen besten Freund. McGonagall war kreideweiss geworden, während Dumbledore zwar besorgt schien, aber sofort seinen Zauberstab zog und einige Beschwörungen zu murmeln begann.

«Es ist alles gut, Lena», teilte er Ma nach einer Weile mit.

«Aber etwas in ihm ist zerstört worden!», hielt Ma mit tränenerstickter Stimme entgegen.

«In gewisser Weise», sagte Dumbledore sanft. «Es ist der Obscurus; er ist weg. Das war die dunkle Macht, die dem Schatten derart schweren Schaden zugefügt hat.»

«Der Obscurus ist weg?», kam es ungläubig und ein bisschen enttäuscht von Ma.

«Wirklich ganz weg?», sagte Jessie hoffnungsvoll. «Kaspar muss nie wieder Angst davor haben, dass sein Obscurus aus ihm hervorbricht und alles zerstören und seine Liebsten verletzen wird?»

Dumbledore lächelte Jessie sanft an. «Ja, Kaspar muss jetzt keine Angst mehr haben.»

«Und ... was ist mit Adrienne? Ihre Obscuruskraft trat beim Ritual ebenfalls zu Tage», fragte Ma besorgt.

Dumbledore sah sich zu mir um und plötzlich wurden seine Augen gross und sorgenvoll. «Adrienne ...», sagte er zögerlich und hielt mir dann seine Hand hin.

Zögernd ergriff ich diese.

Dumbledore hob seinen Zauberstab und murmelte erneut verschiedene Beschwörungen und sah mich dann entschuldigend an. «Dein Obscurus ist noch da, aber auch er hat sich verändert. Er scheint ... es fühlt sich so an, als ob er zerrissen sei, wenn so etwas denn überhaupt möglich ist. Und, Adrienne, deine Augen sind nun vollkommen schwarz.»

«Ach, das passiert öfters. Das gibt sich schon wieder», wiegelte Jessie ab, die jetzt ebenfalls in meine Augen sah.

Aber Dumbledore wirkte nicht überzeugt.

Die Sonne war schon weit über den Horizont gestiegen, als sich die Anwesenden langsam auf den Heimweg machten. Traurig und bedrückt gingen wir auseinander, um in unseren Alltag zurückzukehren und in Ruhe unsere Toten zu begraben und zu betrauern. Aber immerhin trugen wir alle im Herzen das Wissen, dass wir ein grosses Unheil abgewendet hatten, und die Hoffnung, dass diese Opfer nicht vergeben gewesen waren und Balor der Welt nun lange Zeit keinen Ärger mehr machen würde.

Jessie, Cedric und ich folgten Ma, Dumbledore und McGonagall, die den Weg zurück nach Hogwarts eingeschlagen hatten. Gawain ging neben uns, den immernoch bewusstlosen Kaspar auf den Armen. Jake bildete mit Black und Lupin den Schluss.

«Ich werde Adrienne und Kaspar noch etwas bei mir behalten», erklärte Ma, als wir den Waldrand erreichten. Nicht weit von uns ragten die Türme von Hogwarts in den Himmel.

Professor McGonagall protestierte, aber Dumbledore nickte Ma verständnisvoll zu und so trennte ich mich von Jessie, Cedric und den beiden Professoren und folgte Ma Richtung Hogsmeade.

Wir gingen zum Eberkopf, wo Ma erneut eine Unterkunft gefunden hatte. Wie das letzte Mal begrüsste der Wirt uns mit unfreundlichen Blicken, aber dieses Mal schienen sie mir nicht gar so unfreundlich zu sein. Und sie wichen schnell der Sorge, als Gawain mit Kaspar auf den Armen in die Schankstube trat. Er eilte hinter dem Tresen hervor und bot sogar an, Gawain den Jungen abzunehmen, doch dieser lehnte dankend ab. Dann bot der Wirt an, uns Suppe und eine gute Mahlzeit zu bringen, damit wir uns erholen konnten, was wir nur zu gerne annahmen. Allein beim Gedanken an Essen begann mein Magen so laut zu knurren, dass ich selbst beinahe vor Schreck davongerannt wäre.

Diesmal hatte Ma ein Sechserzimmer mit drei Doppelstockbetten ergattert, das allerdings nicht grösser war als ihr altes Zimmer und so wurde es recht eng, als wir uns alle hineindrängten. Gawain legte Kaspar auf einem der Betten ab und deckte ihn vorsichtig zu. Wir anderen versuchten die Augen offenzuhalten, bis der Wirt mit der versprochenen Mahlzeit und einem Feldbett ankam.

«Vielen Dank, Aberforth», sagte Ma und ein müdes, aber ehrliches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Der Wirt nickte steif zurück, aber er schien versöhnlich gestimmt. Einen Moment fragte ich mich, weshalb er Ma so unfreundlich behandelte, aber dann wurde meine gesamte noch verbliebene Aufmerksamkeit von dem Essen eingenommen und danach galten meine letzten Gedanken nur noch dem Feldbett, auf dem ich mich einrollte. Kaum hatte mein Kopf das Kissen berührt, war ich auch schon eingeschlafen.

Sanfte Sonnenstrahlen weckten mich und ich blinzelte in die Morgensonne. Schockiert fuhr ich hoch, nur, um mich dann gleich wieder zurücksinken zu lassen, weil mir von der schnellen Bewegung schwindelig wurde. Meine Kehle war vollkommen ausgedörrt und ich versuchte zu überschlagen, wie lange ich wohl geschlafen hatte: Sechzehn Stunden? Achtzehn? Zwanzig?

«Hier», sagte eine sanfte Stimme und hielt mir ein Glas Wasser hin.

Ich nahm es und lächelte Jake an. «Danke», flüsterte ich heise.

«Frühstück im Bett? Komme ich auch in diesen Genuss, Krone?», fragte eine vorlaute Stimme von schräg über mir. Black rieb sich die Augen und musterte Jake spitzbübisch grinsend.

«Beweg gefälligst deinen Hintern, Tatze, sowas macht man nur für eine Herzensdame. Und bei aller Liebe, du bist definitiv keine Dame», entgegnete Jake.

Black lachte und sprang mit einem Schwung von seinem Bett, der das ganze Konstrukt gefährlich ins Wanken brachte.

Frühstück im Bett gab es dann aber doch noch – zumindest für all jene, die sich mit ihrem Teller und ihrer Kaffetasse oder heisser Schokolade wieder aufs Bett setzten. Wir plauderten und lachten und die heitere Stimmung passte wunderbar zu einem gemütlichen Sonntagmorgen, auch wenn unter all der Fröhlichkeit immer eine leichte Trauer mitschwang. William, Gaius, all diese anderen, deren Namen ich nicht kannte ...

Es war bereits kurz vor Mittag, als Kaspar, der wieder putzmunter war, und ich uns auf den Weg zurück nach Hogwarts machten. Jake, Black und Lupin hatten Pläne geschmiedet, was sie nun tun wollten, da sie einander wiedergefunden hatten – «Wie in alten Zeiten», hatte Black gesagt und gelacht. Jake hatte die beiden eingeladen, bei ihm in Londinium einzuziehen und Black hatte vorgeschlagen, dass auch mein kleiner Bruder in ihre WG einziehen sollte – wenn er denn wollte. Lupin hatte jedoch dagegen gehalten, dass das vermutlich aus Rechtsgründen nicht gehen würde, immerhin war Jake offiziell tot und hatte somit nicht mehr das Sorgerecht für Harry. Jake sah verärgert zu Boden – er schien mit sich zu kämpfen, mit der Möglichkeit, mit meinem Bruder endlich eine richtige Familie zu sein, und seiner besten Tarnung, wie er es nannte: tot zu sein.

«Aber Sirius könnte doch das Sorgerecht übernehmen», schlug ich vor. «In der Muggelwelt ist er doch jetzt vollständig freigesprochen.»

«Du bist einfach genial, kleine Fey!», rief Black aus und hätte mich wohl umarmt, wäre ich in seiner Reichweite gewesen. «Und weisst du was, Adrienne, du kannst auch gleich einziehen ... immerhin ist Remus dein Pate und James dein Vater – zumindest fast.»

Überrascht sah ich zu Lupin, der schuldbewusst lächelte. Da hatte ich ein ganzes Jahr lang in seinem Unterricht gesessen und hatte ihm sogar jeden Monat den Wolfsbanntrank gebraut, aber er hatte es nicht für nötig befunden, mir diese Information mitzuteilen?! Trotzdem brachte ich es nicht fertig, ihm böse zu sein.

«Ich habe bereits eine Familie», lehnte ich kleinlaut ab. «Ich habe Ma und Kaspar und Gawain.»

«Man kann auch zwei Familien haben», erklärte Black und verzog dann das Gesicht. «Diejenige, in die man hineingeboren wurde und diejenige, die man sich selbst ausgesucht hat.»

«Ich glaube, wir sind dann wohl erstere, Tatze», sagte Lupin.

«Man kann auch noch mehr Familien haben», meinte Kaspar nachdenklich. «Meine erste Familie, die, in die ich hineingeboren wurde, habe ich nie kennengelernt. Meine zweite Familie waren die Mönche und Novizen im Kloster –» Er stockte und verstummte. Erst nach einigen langen Augenblicken fuhr er weiter: «Meine dritte Familie waren Professor Finjarelle und meine Freunde in Hogwarts: William, Elaine und Xameria, und später auch Adrienne. Und jetzt habe ich eine vierte Familie: Adrienne, Kathleen und Gawain.»

Die drei Freunde nickten nachdenklich.

«Dann sind wir deine dritte Familie», beschloss Black schliesslich und grinste mich an. Verärgert starrte ich zurück. Für diesen 'Onkel' würde ich Nerven wie Drahtseile brauchen.

Die zweite Prüfungswoche verging wie im Flug. Am Montag hatten wir Zaubertränke und auf meinem Weg in die grosse Halle prickelten mir die aufmerksamen, fordernden Blicke meines Vaters im Nacken. Dienstag Pflege magischer Geschöpfe, Mittwoch Astronomie und am Donnerstag unsere letzte Prüfung in Geschichte der Zauberei. Und dann war es endlich vorbei. Am Freitag hatten wir frei und Cedric, Kaspar, Jessie und ich verbrachten den Tag damit, faul in der Sommersonne zu liegen, im Schwarzen See zu baden und an nichts, das auch nur entfernt mit Schule zu tun hatte, zu denken. Die letzte Schulwoche folgte und keiner der Lehrer machte noch wirklich unterricht. Flitwick spielte mit uns Zaubererschach, Professor Sprout zeigte uns ein paar lustige, wenn auch ansonsten nutzlose Pflanzen, die wir bis jetzt – eben weil nutzlos – im Unterricht noch nicht durchgenommen hatten. Einige waren knallig bunt, andere stiessen ein seltsames Tröten aus, wenn man ihre Blätter berührte und wieder andere hüpften in ihren Töpfen auf und ab. Andererseits ... waren diese Pflanzen nicht doch äusserst nützlich dadurch, dass sie lusitg waren? Fred und George jedenfalls waren begeistert und ich konnte fast schon die Zahnräder in ihren Köpfen rattern sehen, die überlegte, was sich mit diesen Pflanzen wohl anstellen liesse. Sogar Professor McGonagall liess ihren seriösen Unterricht sausen und spielte mit uns stattdessen ein Ratespiel, bei dem wir erraten mussten, was verschiedene Gegenstände früher einmal waren. Natürlich war es nützlich, wenn man in den vergangenen fünf Jahren im Unterricht aufgepasst hatte. Der Einzige, der stur den Unterricht durchzog, war mein Vater.

Schliesslich kam der Punkt, an dem es für uns alle Zeit wurde, unsere Koffer zu packen. Das Abschlussfest stand an und Gryffindor gewann das dritte Mal in Folge den Hauspokal – vor allem aufgrund der hervorragenden Leistungen im Quidditch, die unser Haus im Schulcup endlich wieder zum Sieg geführt hatten.

«Nächstes Jahr, werden wir uns den Pokal wieder holen!», rief Fred aufgedreht durch die grosse Halle.

Und dann war es bereits Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten. Glücklich schwatzend sassen Cedric, Kaspar, Jessie und ich in der von Thestralen gezogenen Kutsche und suchten uns anschliessend ein Abteil im Zug. Wir hatten bereits die halbe Strecke nach London zurückgelegt, als es plötzlich ans Fenster unseres Abteils klopfte und Theo mit einem Brief am Bein vor der Scheibe flatterte.

Hastig öffnete Cedric das Fenster, liess den Mäusebussard herein und nahm ihm vorsichtig den Brief ab. Während Cedric mir den Brief reichte, war Theo bereits wieder aus dem Fenster verschwunden – Zugfahrten waren nicht so seins.

Überrascht blickte ich auf den Umschlag. Normalerweise brachte Theo die Post immer am Morgen, nicht erst am späten Vormittag, wenn ich im Hogwartsexpress nach Hause sass. Der Brief war nur mit meinem Vornamen adressiert worden und die Schrift war mir nicht vertraut. Neugierig öffnete ich den Brief und las ihn durch. Ein erst ungläubiges, dann begeistertes Lächeln legte sich über meine Züge.

«Was ist los?», fragte Cedric neugierig.

Ich hielt ihm den Brief hin und seine Augen wurden gross, als er ihn las. Auch Jessie und Kaspar ging es nicht anders. Bevor sie dazu kamen, etwas zu sagen, hatte ich mir den Brief bereits wieder geschnappt und stürmte aus unserem Abteil.

Polternd rannte ich durch den Zug und erschreckte einige Erstklässler beinahe zu Tode. Dann, endlich, fand ich das gesuchte Abteil und schob krachend die Tür auf.

Drei aufgeschreckte Gesichter drehten sich mir zu.

«Harry!», rief ich meinem kleinen Bruder zu und schnappte nach Luft. «Am Montag – am Montag in zwei Wochen – wir holen dich bei den Dursleys raus!»

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro