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19. Kapitel

Als ich am nächsten Morgen erwachte, wusste ich erst nicht, wo ich war. Der weisse Baldachin sagte mir zwar, dass ich in meinem Bett bei den Finjarelles lag, aber wie war ich hierher gekommen?

Eine sanfte Berührung an meiner Wange liess mich den Kopf drehen und ich blickte in schräge, gelbe Katzenaugen, die mich besorgt musterten.

«Finëa?», murmelte ich. Die Gründerin nickte und strich mir wieder über die Wange. Die Berührung war genauso geisterhaft wie sie selbst, aber es war eine echte Berührung. Finëa war nicht wie die anderen Geister in Hogwarts. Sie war stofflicher, mehr wie die Geister, die an Samhain zu mir kamen. Und die Dämonen. Ich schauderte, als mir die Ereignisse der Nacht wieder einfielen. Einige dieser Dämonen waren dort gewesen, zwischen den Irrwichten. Oder hatte ich nur geträumt. Ich hoffte es, allerdings gelang es mir nicht, es mir einzureden.

«Es ist Zeit zum Frühstücken, Adrienne. Und danach möchten Dumbledore, Gawain und einige der Lehrer mit dir sprechen, vom Unterricht bist du für heute entschuldigt», sagte Finëa freundlich und verliess dann den Schlafsaal, damit ich mich anziehen konnte.

Als ich etwas später in den Gemeinschaftsraum kam und Finëa vorwurfsvoll die weiss und braun gestreifte Krawatte hinhielt, die ich anstelle meiner rot-goldenen Gryffindorkrawatte vorgefunden hatte, lachte diese nur und zeigte amüsiert die spitzen Zähne.

Helena, die in einem der Sessel sah, schmunzelte ebenfalls. «Ich fürchte, da ist nichts zu machen, Adrienne. Da musst du durch. Aber immerhin trägst du am Schulumhang das dazu passende Wappen.

Entsetzt starrte ich an mir herab. Helena hatte Recht. Der goldene Gryffindorlöwe war verschwunden, stattdessen war dort nun ein Rabe auf weissem Grund. «Das ist nicht dein ernst, Finëa!», rief ich entsetzt, doch die Fey lächelte nur noch breiter.

«Guten Appetit, Adrienne. Wir sehen uns dann nach dem Frühstück», flötete sie und verliess den Gemeinschaftsraum. Helena warf mir noch einen mitleidigen Blick zu, bevor sie ihrer Geliebten folgte.

Am Eingang der grossen Halle blieb ich kurz unentschlossen stehen. Der Tisch, an den ich mich eigentlich hätte setzen müssen, gab es schon seit Jahrhunderten nicht mehr, aber wo anders passte ich in diesem Aufzug auch nicht hin. Seufzend machte ich mich auf den Weg zum Hufflepufftisch, wo ich Cedric, Kaspar und Jessie ausmachte, die sich vermutlich bereits fragten, wo ich abgeblieben war. Niemand beachtete mich, obwohl ich das Gefühl hatte, die Krawatte und das Abzeichen auf meiner Brust blinkten aufdringlich und unübersehbar wie eine Leuchtreklame. Tatsächlich fiel beides erst auf, als ich mich neben Kaspar setzte.

«Was hast du mit deiner Schuluniform angestellt, Adrienne?», fragte Gianna verwundert, die auf meiner anderen Seite sass.

Seltsamerweise fühlte ich mich nicht angegriffen oder verspottet von ihren Worten. «Da hat mir gewissermassen jemand einen Streich gespielt», murmelte ich mürrisch.

Das Lächeln, dass Giannas Mundwinkeln nach oben zog, war ansteckend und ich konnte nicht anders, als es zu erwiedern. Auch Jessie, Cedric und Kaspar schmunzelten, Jessie kicherte sogar.

«Lass mich raten. Finëa?», fragte sie.

«Wer denn sonst», brummte ich und rührte ein Müsli an.

Weitere Köpfe drehten sich zu mir um und die Hufflepuffs tuschelten und kicherten, aber nichts davon klang schadenfroh oder hämisch.

«Na, wenigstens war da mal jemand kreativ», erklärte ein junger Hufflepuff und grinste mich an. «Ich bin übrigens Ernie. Ernie McMillan», sagte er und hielt mir die Hand hin.

«Adrienne. Adrienne Seanorth», sagte ich, als ich etwas überrumpelt seine Hand ergriff. «Von den Gryffindors. Eigentlich», fügte ich hinzu und schielte auf das Finjarelleabzeichen an meiner Brust, dass immer noch unübersehbar zu leuchten schien.

Ernie nickte mir zu. «Wirklich kreativ. Es wirkt so durchdacht, als könnte es tatsächlich ein fünftes Hogwartshaus sein. Welche Eigenschaften bevorzugt denn dein neues Haus, Adrienne?», fragte er schelmisch.

Ein paar andere Hufflepuffs um uns herum lachten und brachten Vorschläge ein. «Findig.» «Humorvoll, definitiv humorvoll oder lustig oder so.» «Kreativ.»

Mittlerweile hatten sich auch einige Ravenclaws und Slytherins von den Nachbartischen nach mir umgedreht.

«Vielleicht ist es ja ein Haus für Halbblute», spottete Adrian Pucey am Slytherintisch, der mir aus dem Weg gegangen war, seit Gawain ihn nach Weihnachten eingeschüchtert hatte. Die Lacher, die ihm nun von den anderen Slytherins zufielen, schienen die Wirkung von Gawains Einschüchterung nun aber zu zerstören.

Kaspar funkelte Pucey feindselig an und murmelte leise vor sich hin: «Wenn du wüsstest ...»

Jessie legte ihre Hand auf Kaspars, die sich zur Faust geballt hatte. «Er wird es wissen, wenn wir die Finjarelles zurückgeholt haben, Kaspar. Dann werden sie es alle wissen», sagte sie mit funkelnden Augen.

Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg zur Bibliothek. Gefolgt von meinen Freunden Cedric, Jessie und Kaspar, die sich einfach nicht abschütteln lassen wollten. Aber insgeheim war ich froh, meine Freunde an meiner Seite zu haben. Mir graute jetzt schon davor, was ich gleich zu sehen bekommen würde.

An der schweren Tür zur Bibliothek hing ein grosses, rotes Geschlossen-Schild, dass ich noch nie zuvor gesehen hatte, und über das ich mich vorbildlich hinwegsetzte. Drinnen erwartete mich das Begrüssungskomitee der Hölle: Die Professoren Dumbledore, McGonagall, Lupin und Snape standen mit ernsten Mienen da und sahen mich beinahe misstrauisch an. Snapes und McGonagalls Mienen wurden noch finsterer, als meine Freunde hinter mir den Raum betraten. Auch Lupins Stirn runzelte sich, während ein leises Lächeln an Dumbledores Mundwinkeln zupfte. Gawain, der ebenfalls anwesend war, schien der Einzige zu sein, der nichts dagegen hatte, dass meine Freunde da waren. Er schien auch kein bisschen Misstrauisch und auch nicht so ernst wie die anderen, oder zumindest verbarg er es gut. Und doch war da etwas an ihm, das ich von ihm noch nicht kannte, mir aber doch vertraut vorkam. Eine gewisse Strenge lag in seinen Zügen.

«Kommt rein und macht die Tür zu», forderte Gawain uns auf und winkte uns dann, näher zu kommen.

«Das sind also die Missetäter, die meine Bibliothek zerstört haben!?», rief eine wutentbrannte Stimme von der Theke her. Madam Pince hatte sich aufgerichtet und funkelte uns wütend an. Ich hatte sie vorher gar nicht bemerkt.

«Irma, bitte beruhigen Sie sich», sagte Dumbledore zu der Bibliothekarin. «Ich bin überzeugt, es war keine Absicht. Und wir werden den Schaden so gut es geht beheben.»

«Da liegen Tote in meiner Bibliothek! Und ganze Regalreihen und unzählige Bücher sind zerstört worden! Wie wollen Sie diesen Schaden so schnell beheben, Professor Dumbledore? Sie sind vielleicht ein sehr begabter Zauberer, aber das können selbst sie nicht!», rief Madam Pince aufgebracht.

Dumbledore seufzte. «Irma, ich verspreche Ihnen, mein Bestes zu geben. Und nun kommt», wandte er sich an uns und winkte uns, ihm in die Verbotene Abteilung zu folgen. Die Zerstörung hatte sich auf diesen Bereich der Bibliothek beschränkt und war von aussen tatsächlich kaum zu sehen, aber trotzdem hatte man die Bibliothek geschlossen. Es würde natürlich trotzdem Gerüchte geben, hatte Dumbledore gesagt, aber vielleicht wenigstens keine von unzähligen Toten. Es war in der Tat ein schrecklicher Anblick. Zerfetzte, verunstaltete Körper lagen zwischen den Trümmern der Regale und unzähliger wild durcheinander geworfenen Büchern. Überall waren dunkle Blutspuren.

«Durchaus beeindruckend, dass es dir gelungen ist, gegen eine solche Übermacht zu bestehen, Adrienne», sagte Dumbledore, aber ich fühlte mich kein Stück besser deswegen. Mir war kotzübel.

«Das sind Irrwichte, Adriennes Irrwichte», erklärte Lupin, der sich über einige Gestalten gebeugt hatte. «Ich frage mich, ob sie wirklich tot sind. Eigentlich verpuffen sie, wenn man sie besiegt.»

«Sie sind tot», erklärte Gawain fest.

«Nun ja, aber eigentlich müssten sie verpuffen, wenn der Riddiculus-Fluch und das Gelächter ihrer Feinde den Irrwicht besiegen», wiedersprach Lupin.

Gawain sah den Werwolf scharf an und zog eine Braue hoch. «Ich versichere Euch, Professor Lupin, sie sind tot. Was von Splittern aus Finsternis durchbohrt wird, überlebt das nicht. Gelächter hin oder her.»

Lupin sah eingeschüchtert weg und warf einen kurzen Blick zu mir, dem ich auswich. Etwas lag in seinem Blick, das ich nicht deuten konnte. Furcht und ... vielleicht Mitleid? Verständnis?

«Solche Geschöpfe habe ich noch nie gesehen», murmelte Sev, der neben einem der anderen Wesen kniete. Es war eines von denen mit den verzerrten Gesichtern, den grausigen Fratzen, die mich beinahe so unheimlich angestarrt hatten wie die leeren Gesichter der Irrwichte.

«Dämonen», knurrte Gawain und stiess eines der Wesen mit dem Fuss an. «Sluagh, tote Sünder, die versuchen, sich freizukaufen, in dem sie ihren Herren die Seelen kürzlich Verstorbener bringen. Aber wenn sie stark genug werden, können sie auch selbst töten.»

«Und wie ... werden sie stark genug?», kam es beunruhigt von Professor McGonagall.

«Es ist das Erwachen der Monster, Chieftain. Sie alle werden nach und nach stärker und gefährlicher, je weiter der Prozess fortschreitet.»

«Wir müssen es aufhalten, Druide», sagte Professor McGonagall nun mit fester Stimme und Gawain nickte ihr zu.

«Ich weiss. Wir versuchen es. Und irgendwo werden wir auch eine Möglichkeit finden.» Gawains Stimme klang genauso fest und entschlossen. Als hätte er nicht die geringsten Zweifel, dass es uns gelingen würde. Aber ich war mir da nicht so sicher. Voller Grauen starrte ich auf das Feld der Zerstörung vor meinen Füssen, das blutige, leichenübersäte Schlachtfeld und wieder stieg die Übelkeit auf.

«Vergiss dieses Gefühl niemals, Adrienne.» Erschrocken sah ich auf und begegnete Gawains strengem, blauem Blick. «Vergiss niemals, wie schrecklich es ist zu töten.» Für einen Moment glaubte ich, tatsächlich die ganzen zweihundertfünfunddreissig Jahre seines Lebens in Gawains Blick zu sehen, mit all den Schlachten und all der Grausamkeit, die er in all diesen Jahren zweifellos gesehen hatte, und beschämt senkte ich den Blick.

«Du bist nicht schwach, weil du kaum ertragen kannst, was du getan hast, Adrienne», sagte Gawain sanfter. Mit wenigen Schritten war der Fey bei mir und legte mir eine seiner starken Hände auf die Schulter und hob mit der anderen Hand sanft mein Kinn. Irgendwo neben mir hörte ich ein leises Knurren und wusste, dass es von Sev kam. «Diese Schuldgefühle, das Grauen, das dich erfüllt, Adrienne. Die Übelkeit, selbst das wacklige Gefühl in den Beinen, das ist keine Schwäche. Genau so muss es sein, genau so sollte man sich fühlen nach einer solchen Tat.»

Mit einem Mal fühlte ich mich noch schlechter. Was hatte ich nur getan? Wie war ich so grausam geworden? Eine Mörderin.

«Adrienne», sagte Gawain eindringlich. «Ich will nicht sagen, dass du schlecht bist, oder böse. Das bist du ganz bestimmt nicht. Du hast dich selbst verteidigt und das kann dir niemand vorwerfen. Aber was das Töten angeht, solltest du dich niemals gut dabei fühlen. Es soll sich schlecht anfühlen. Du bist nicht schwach, weil du dich so fühlst, es ist vollkommen in Ordnung.»

Ich nickte dankbar und verlegen, weil alle Blicke auf Gawain und mir lagen.

«Nun ist es wohl an der Zeit, dass Adrienne uns erzählt, was hier vorgefallen ist», sagte Dumbledore. «Ich vermute, du bist gestern nach dem Unterricht wie gewohnt hergekommen, um nach einer Lösung für das Monster-Problem zu suchen.»

Ich nickte. «Ja, das habe ich, aber ich habe nichts gefunden. Jedenfalls nicht ... keine Lösung für das 'Monster-Problem'.»

Meine Freunde und die Lehrer sahen mich aufmerksam an. «Was hast du gefunden?», fragte Jessie.

«Einen weiteren hermetischen Raum. Eine verborgene Abteilung der Bibliothek, die Professor Ravenclaw persönlich eingerichtet hat.»

Jessie schnappte erstaunt nach Luft, Kaspars Blick wurde finster und Cedrics Augen funkelten begeistert. Auch die Lehrer wirkten nicht unbeeindruckt, nur Lupin sah etwas verwirrt drein.

«Ich denke, das sollten wir uns ansehen», schlug Dumbledore vor und sah mich dann auffordernd an. «Wohin müssen wir?»

Ich sah den Schulleiter unsicher an. «Ich weiss nicht, ob wir dort hineinkommen. Corvus sagte etwas davon, dass dieser Ort selbst versperrt sein kann, wenn man ihn betreten darf oder so. Als ich das erste Mal dort war, wenn man das denn so nennen will, bin ich auch nicht hineingekommen.» Ich erntete verwirrte Blicke von meinen Zuhörern und bedeutete ihnen, mir zu folgen. Ich führte meine Freunde und die Lehrer zu dem Schrank, in den ich das Orakelbuch gefunden hatte und der sich gestern als Zugang zu Ravenclaws verborgener Abteilung erwiesen hatte. «Der Schrank», führte ich aus, «führt in die verborgene Abteilung, aber wenn man überhaupt in der Lage ist, ihn zu öffnen, heisst das noch lange nicht, dass man dann in diese Abteilung kommt.» Hilflos sah ich die anderen an, die immer noch verwirrt wirkten.

Ich seufzte. Ich würde es einfach einmal versuchen. «Alohomora!», murmelte ich, doch die Schranktür liess sich nicht öffnen. Hatte ich es mir doch gedacht.

«Darf ich einmal?», fragte Dumbledore und ich überliess ihm schulterzuckend das Feld. Doch die Schranktür regte sich nicht. Auch mein Vater, Professor McGonagall und Professor Lupin hatten nicht mehr Erfolg.

«Mr Carlion?», forderte Dumbledore Gawain auf, doch dieser lehnte ab.

«Ich denke nicht, dass sich die Tür öffnen wird, wenn auch nur jemand dabei ist, den sie nicht einlassen will. Wir sollten unser Glück einzeln versuchen oder nur zusammen mit jemandem, dem Einlass gewährt wurde. Aber auch dann werden wir wohl kaum Erfolg haben, wenn sich andere auch nur halbwegs in der Nähe aufhalten», erklärte Gawain und fing sich einen finsteren Blick von Sev ein. Was hatte mein Vater nur für ein Problem mit Gawain?

«Das ist eine schlüssige Überlegung, Mr Carlion», meinte Dumbledore. «Wir werden es also später noch einmal einzeln versuchen.» Er klatschte in die Hände. «Nun denn, dann bleibt uns jetzt wohl nur noch die Aufgabe, dieses Chaos zu beseitigen. Ihr vier könnt in den Unterricht zurückgehen, nicht damit eure Lehrer sich noch sorgen machen.»

Kaspar, Jessie und Cedric grinsten ertappt, während wir uns auf den Weg machten.

«Und Adrienne», hielt Dumbledores Stimme mich auf. «Schicke Krawatte», kommentierte der Schulleiter mit belustigt funkelnden Augen. «Harmoniert wunderbar mit Ihrem Hausabzeichen.»

Verlegen begutachtete ich den Raben auf weissem Grund und die braun-weiss gestreifte Krawatte, bevor ich mich beeilte, meinen Freunden zu folgen.

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