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17. Kapitel

Irgendwie hatte Gawain es geschafft, von Dumbledore die Erlaubnis zu bekommen, sich jederzeit frei in Hogwarts bewegen zu dürfen und so trafen Kaspar und ich ihn in den nächsten Tagen häufig in der Bibliothek an, wo Madam Pince ihn wachsam beobachtete. Gawain hatte uns erklärt, dass Ma ihn von seinen Verpflichtungen beim AZMGUK vorübergehend freigestellt hatte, damit er sich um das Problem mit Balor kümmern konnte. Verglichen mit der Bedrohung, die von Sirius Black ausging, war dieses Problem eindeutig dringender. Ma hatte sogar versprochen, all ihre Leute von der Jagd nach Black abzuziehen, sollten Gawains Erkenntnisse das erfordern. Kaspar und ich hatten uns Gawain angeschlossen, der die Bibliothek nach den kleinsten Hinweisen durchforstete, die dabei helfen könnten, Balors Erwachen zu verhindern.

«Vielleicht könnten Sie mir erklären, wonach Sie suchen, Mr Carlion. Und weshalb der Schulleiter es Ihnen ohne weiteres erlaubt hat, sich frei in der Schule zu bewegen», schreckte uns an diesem Morgen eine strenge Stimme auf und zogen wir unsere Nasen aus den Büchern. Hinter uns hatte sich Professor McGonagall aufgebaut und durchbohrte Gawain mit finsteren Blicken.

«Chieftain», sagte Gawain und neigte respektvoll den Kopf, dann huschte ein schelmisches Lächeln über sein Gesicht. «Ich meine ... Professor McGonagall.»

Die stellvertretende Schulleiterin funkelte Gawain aus schmalen Augen an und dieser wurde wieder ernst.

«Als Schottin kennen Sie vielleicht die Geschichte von Balor, dem einäugigen Riesen und Dämonenkönig und seinem Enkelsohn Lugh, dem Gott des Lichts, der ihn besiegt hat.» Professor McGonagall nickte steif. «Wir haben die Vermutung, dass Balor wiederersteht.»

«Das erklärt nicht, weshalb Professor Dumbledore Ihnen erlaubt hat, nach Hogwarts zu kommen. Sie sind kein Zauberer.»

Gawain lächelte. «Kathleen Seanorth hat ein gutes Wort für mich eingelegt. Sie kennt Dumbledore von früher.»

Professor McGonagall nickte zögernd, wirkte aber alles andere als glücklich über diese Erklärung. «Nun denn, Mr Carlion, dann erzählen Sie einmal, was Sie wissen. Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen, ich kenne mich sehr gut in der Bibliothek aus», bot meine Hauslehrerin an.

«Natürlich, Chie- Professor», willigte Gawain ein und erläuterte, was wir wussten. Viel war es nicht. Nur die Worte des Orakels, die Warnung, dass Balor unter keinen Umständen vollständig erwachen durfte und die seltsame Spannung, unter der Hogwarts seit Beginn des Schuljahrs stand und die stetig stärker wurde.

Professor McGonagall hörte nachdenklich zu. «Und Sie glauben also, dass Sie hier in der Bibliothek von Hogwarts etwas finden, dass Ihnen bei Ihrem Unterfangen helfen wird?»

«Wir hoffen es.»

«Dann muss ich Sie wohl enttäuschen», erklärte Professor McGonagall. «Hier werden sie nicht fündig werden.»

Kaspar, Gawain und ich sahen uns ängstlich und entsetzt an.

«Allerdings werden Sie vielleicht in der Verbotenen Abteilung Glück haben.»

Gawains Gesicht hellte sich auf.

«Wir helfen dir natürlich beim Suchen», bot ich schnell an und fing mir einen tadelnden Blick meiner Hauslehrerin ein.

«Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit die Schulregeln zu umgehen, wie, Miss Seanorth?», sagte sie streng, seufzte dann aber. «Aber Sie haben Recht, es wird schneller gehen, wenn wir gemeinsam suchen. Und Sie beide wissen ohnehin schon Bescheid.»

«Wir?», echote Kaspar.

«Ja, wir», wiederholte Professor McGonagall resolut. «Ich werde Ihnen helfen.»

Trotz McGonagalls Hilfe hatten wir Ende der Ferien noch kaum brauchbare Ergebnisse vorzuweisen. Wir waren alle entschlossen, weiterzusuchen und auch Jessie und Cedric wollten sich uns anschliessen und sogar mein Vater, der offenbar eifersüchtig auf Gawain war, weil ich so viel Zeit mit diesem verbrachte. Ich konnte die Gefühle meines Vaters nicht so ganz nachvollziehen, schliesslich war Gawain einfach nur Mas Freund.

Obwohl die Schule nun wieder einen Grossteil meiner Zeit beanspruchte – auch wenn die ZAG-Prüfungen erst Ende Juni waren und wir gerade mal Januar hatten, trieben die Lehrer uns zum Lernen an und überhäuften uns wohlwollend mit Hausaufgaben – verbrachte ich so viel Zeit wie möglich mit der Suche nach irgendeinem Hinweis. Natürlich genoss ich es auch, ganz legal in der Verbotenen Abteilung herumzustöbern, während selbst die meisten Siebtklässler nur einzelne Bücher ausleihen durften, und auch das nur mit einer schriftlich unterzeichneten Einverständniserklärung einer Lehrperson.

Du suchst wieder einmal am falschen Ort, erklärte plötzlich eine krächzende Stimme und ich fuhr herum.

Auf einem wackligen Bücherstapel thronte Corvus, der mich mit schräggelegtem Kopf aus seinen roten Granataugen anblickte. Irgendwie war er unbemerkt aus dem Armreif entkommen.

«Wo soll ich denn suchen?», fragte ich den Raben aus Obsidian.

Es gibt einen Ort hier in der Verbotenen Abteilung ... vielleicht kannst du ihn betreten, vielleicht auch nicht ... aber manchmal bietet auch der versperrte Zugang schon Hilfe.

Verständnislos sah ich Corvus an, der nun von seinem Bücherstapel flatterte. Ich beeilte mich ihm zu folgen, während er mich durch die verschiedenen Regalreihen führte und auf einmal stand ich vor dem Schrank, in dem ich letztes Jahr das Orakel von Twr Avallach entdeckt hatte, das Gawain zufolge das verlorene Orakel von Avalon war.

«Bist du sicher, dass ich hier etwas finde, Corvus?», fragte ich den Raben zweifelnd. «Die Bücher sind schliesslich alle zurückgewichen, als ich sie herausnehmen wollte.»

Ausser das Buch, das du gebraucht hast, flüsterte Corvus Stimme in meinem Kopf. Du wirst es sehen, Adrienne. Falls du die Schranktür öffnen kannst, wirst du irgendein Buch finden, das dir weiterhelfen wird.

«Wieso falls ich die Schranktür öffnen kann? Letztes Mal hat ein einfaches Alohomora gereicht.»

Corvus klackerte amüsiert mit dem Schnabel. Ja, weil es dir erlaubt war, sie zu öffnen. Jetzt mach schon, versuch es.

Wie das letzte Mal richtete ich meinen Zauberstab auf die Schranktür, murmelte «Alohomora» und unter lautem Knarzen schwang die Schranktür auf, doch dort, wo das Bücherregal hätte sein müssen, herrschte gähnende Leere. Hinter der Schranktür war nichts als ein dunkles Loch.

Los, komm!, krächzte Corvus aufgeregt und flatterte in die alles verschlingende Dunkelheit. Unsicher starrte ich dem steinernen Raben nach, riss mich dann aber zusammen, beschwor ein Licht an der Spitze meines Zauberstabs und folgte ihm in die Dunkelheit.

Das Licht meines Zauberstabs erlosch, sobald ich über die Schwelle des Schranks getreten war und es gelang mir nicht, es wieder zu entfachen, noch mit stabloser Magie eine Lichtkugel zu beschwören. Vor mir lag völlige Dunkelheit und ich hatte keinerlei Licht um sie zu vertreiben. Ich atmete tief durch und nahm meinen Mut zusammen – aus irgendeinem Grund war ich schliesslich in Gryffindor gelandet und ausserdem war es nur ein bisschen Dunkelheit. Langsam machte ich einen Schritt ins Dunkel, dann einen zweiten. Keine verborgenen Fallen schnappten zu und ich wurde auch nicht von irgendwelchen Monstern angefallen. Allerdings war die Schranktür mit einem lauten, endgültigen Wumm! zugefallen. Bereits nach wenigen Schritten lichtete sich das Dunkel. Eine kleine Flamme flackerte auf, eine Kerze in einer alten, staubigen Laterne, die den Raum in zögerliches Licht tauchte. Erstaunt sah ich mich um. Ich stand in einem kleinen Raum, der von einem grossen, schweren Schreibtisch in seiner Mitte dominiert wurde. Auf ihm stand die Laterne, die einzige Lichtquelle, die die deckenhohen Bücherregale an den Wänden spärlich beleuchtete. In einer Ecke des Raums stand ein unbequem aussehendes Feldbett mit dünnem Kissen und einer ordentlich gefalteten, dunkelblauen Wolldecke.

«Was ist das für ein Ort?», fragte ich Corvus neugierig, der sich auf der Laterne niedergelassen hatte. Einem Raben aus Obsidian machte das heisse Metall nichts aus.

Hast du das noch nicht erraten?, krächzte er in meinen Gedanken. Das ist einer der geheimen Räume der Gründer. Die verborgene Abteilung der Bibliothek, eingerichtet von Rowena Ravenclaw persönlich.

Ich verzog den Mund. Mit Rowena Ravenclaw hatte ich nicht gerade gute Erfahrungen gemacht. Sie hatte Finëa getötet, weil diese ein Verhältnis mit ihrer Tochter Helena hatte und hatte ihre Tochter dann, beim Versuch einen angemessenen Mann für sie zu finden, in den Tod getrieben. Zudem hatte sie mit ihren Taten die Gründer von Hogwarts entzweit. Und nicht zuletzt hatte sie mich mit einer List in meine eigene Zeit zurückgeschickt. Und Kaspar gleich mit, dessen Macht als Obscurial sie zu diesem hinterhältigen Zauber missbraucht hatte. Und nun sollte ich darauf vertrauen, dass ausgerechnet eine Hinterlassenschaft von ihr mir weiterhelfen sollte? Und selbst wenn es hier etwas gab, was würde Ravenclaw dafür verlangen?

«Sei nicht albern, Adrienne, die Frau ist seit fast tausend Jahren tot», murmelte ich und näherte mich dem Schreibtisch.

Das stimmt ..., wehte eine Stimme durch meinen Geist.

«Genau», sagte ich und nickte Corvus bestätigend zu.

Neugierig strich ich mit den Fingern über die schwere, helle Tischplatte des Schreibtischs und wirbelte Staub auf. Unter der hellen Staubtisch tauchte dunkles, edles Holz auf, aber da war auch etwas anderes ... Ich wischte durch den Staub und musste niesen, als dieser die Luft erfüllte. Wie lange war hier wohl schon nicht mehr Staub gewischt worden? Hundert? Zweihundert? Oder seit Ravenclaws Tod nicht mehr?

Endlich hatte ich so viel Staub fortgewischt, dass das Objekt, dass ich ertastet hatte, vollständig sichtbar war. Es war ein Blatt Pergament bedeckt von ungezählten Linien, die nebeneinander her und über Kreuz liefen und ein kompliziertes, undurchschaubares Muster bildeten. Eine Weile betrachtete ich die Linien doch bald schwirrte mir der Kopf davon und ich wandte den Blick ab. Ein verstaubtes Tintenfass und eine Feder lagen neben dem Pergament sowie ein Lineal und einige Winkel, fast so, als würde Professor Ravenclaw jeden Augenblick zurückkommen, um dem Pergament einige weitere Linien hinzuzufügen.

Ein interessanter Gedanke ...

Fragend sah ich Corvus an. Was wollte er damit andeuten? Doch der Obsidianrabe sah nicht auf, sondern betrachtete mit schräggelegtem Kopf das verwirrende Pergament.

Ich wandte meine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu und näherte mich dem Bücherregal. Die Bücher sahen allesamt uralt aus und das waren sie wohl auch, schliesslich hatte Ravenclaw diese verborgene Abteilung der Bibliothek, wie Corvus sie genannt hatte, persönlich eingerichtet. Ich strich mit dem Finger über die ledernen Buchrücken – oder versuchte es zumindest, denn wie das erste Mal, als ich den Schrank geöffnet hatte, wichen die Bücher vor meiner Berührung zurück. Das war wirklich seltsam.

Keine Sorge, du wirst das richtige Buch schon finden. Oder es findet dich ..., muss man wohl sagen.

Ärgerlich sah ich zu Corvus hinüber, der immer noch auf der Laterne sah und das Pergament musterte und mich keines Blickes würdigte. Konnte der Rabe nicht einfach mal den Schnabel halten?

Ich liess meine Finger weiter dem Bücherregal entlanggleiten und dann, endlich, bekam ich doch ein Buch zu fassen. Es war ein dicker, schwerer Band und ich hiefte ihn aus dem Regal und auf den Schreibtisch. Das Buch war metallbeschlagen und wurde von einer Schnalle zusammengehalten. Das Metall glänzte im Licht der Laterne und die kunstfertigen, verschlungenen Muster liessen einem fast Schwindeln. Ich drückte die schweren Buchdeckel leicht zusammen und öffnete die Schnalle. Die Buchdeckel waren aus fingerdickem Holz, zeigten aber, zu meinem Erstaunen, keine Wurmlöcher. Das Pergament war leicht gewellt und die rote Tinte etwas verblasst, doch immer noch erstaunlich klar. Ich runzelte die Stirn während ich mich mit der alten Handschrift abmühte. Es war schwierig sie zu entziffern und dann war da auch noch die altertümliche Sprache, in der der Text abgefasst war. Das Englisch hatte sich in all den Jahrhunderten doch recht verändert. Aber vermutlich musste ich dankbar sein, dass der Text überhaupt Englisch war und nicht Lateinisch. Ich blätterte einige Seiten weiter und bestaunte die kunstvollen Bilder, die den Text illustrierten. Sie bewegten sich nicht und wirkten trotzdem so lebensecht, als könnten sie es jederzeit tun. Die Bilder zeigten Leute, die auf dem Feld arbeiteten, dann jedoch aufsahen zu einer grossen Frau mit einem Korb am Arm voller Ähren und Trauben. Ein paar Seiten weiter war ein Dorf abgebildet, dessen Dächer kleine Grashügel waren. Ein weiteres Bild zeigte mehrere Personen, die an einem runden Tisch sassen und zu diskutieren schienen. Ich blätterte weiter und betrachtete die Bilder. Die Personen vom runden Tisch tauchten immer wieder auf. Bald wurden die Bilder dunkler und sie zeigten Schlachten, blutige Taten und grausige Kreaturen. Ich schlug das Buch zu, wollte das alles nicht sehen, wollte nicht wissen, wie diese Geschichte weiterging.

Erneut schritt ich das Bücherregal ab, bis ich ein weiteres Buch gefunden hatte, das sich von mir lesen lassen wollte. Dieses war in verschiedene Kapitel unterteilt und nur abstrakt illustriert. Ich las einige Seiten. Es waren Zauber und Rituale, die beschrieben wurden, aber anders als alles was ich in Hogwarts gelernt hatte. Allerdings hatten sie teilweise Ähnlichkeiten mit den Ritualen zu den Sonnenfesten. Vielleicht druidische Zauber? Gawain würde es sicher wissen.

Ich suchte nach weiteren Büchern und fand einen dünnen Band mit der Sage um Balor und Lugh. Auch dieser war mit ausgesprochen lebhaften Bildern illustriert, die sich aber ebenfalls nicht bewegten. Zum Glück, denn manche waren so schrecklich, dass ich sie nicht noch lebhafter sehen wollte. Bei einer Abbildung hielt ich inne. Sie zeigte Balor, einen so gigantischen Riesen, dass er sich nicht ohne die Hilfe seiner Diener bewegen konnten. Gleich fünf von ihnen waren nötig um sein schweres Augenlid mit metallenen Haken offenzuhalten. Mir wäre es lieber gewesen, sie hätten es nicht getan, denn so starrte das rote, böse Auge dem Betrachter direkt in die seinen. Schnell blätterte ich weiter.

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