Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

10. Kapitel

Die allgemeine Anspannung, die nach Blacks Einbruch von den Bewohnern des Schlosses Besitz ergriffen hatte, schwand nach einigen Tagen und die Schule kehrte zum Normalbetrieb zurück. Nur bei Finëa und mir wollte die Anspannung nicht nachlassen. Und bei Professor Lupin, wenn man Finëa glauben schenken konnte. Ob es daran lag, dass er ein Werwolf war? Ich sprach ihn nach einer Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste darauf an. Er wirkte ganz überrascht, wurde dann aber nachdenklich, als er über die Frage nachdachte.

«Du glaubst also, dass das gar nicht wegen Black ist und der Tatsache, dass ich ein Werwolf bin und damit eine Gefahr für alle, sollte der Wolfsbanntrank einmal versagen.»

«Nun ja, ich bin kein Werwolf, aber mir geht es genau so», sagte ich lächelnd. «Und Finëa ist auch kein Werwolf.»

Auch bei mir rückte das Thema allmählich in den Hintergrund – auch wenn diese Anspannung nie ganz verschwand – als das erste Quidditchspiel der Saison immer näher kam. Ich war nicht besonders quidditchbegeistert, aber da ich mir mit Angelina und Alicia den Schlafsaal teilte und überdies auch mit Fred, George und Lee in der gleichen Klasse war, konnte ich die ganze Angelegenheit nicht ignorieren. Offenbar hatte Oliver Wood es sich in den Kopf gesetzt, das Gryffindorteam endlich wieder zum Quidditchpokal zu führen, nachdem die Slytherins ihn uns so oft vor der Nase weggeschnappt hatten. Nur wenige Spielpunkte hatten jeweils gefehlt! Wood war so ehrgeizig und verbissen, dass er die ganze Mannschaft an den Wochenenden frühmorgens aus den Betten scheuchte und am Abend bis in die Nacht dabehielt. Aber seine Spieler beklagten sich nicht – sie trainierten genauso verbissen wie er. Das erste Spiel würde gegen Slytherin gehen und das war immer eines der aufgeladensten Spiele. Bereits im Voraus bauten sich Spannungen zwischen den beiden Häusern auf und die Spieler wurden vom jeweils anderen Haus angepöbelt.

Ich schenkte dem nicht allzu viel Beachtung, denn ich hatte momentan ein anderes Problem:

«Du kannst dieses Schwert doch nicht einfach so mit dir herumschleppen!», brauste Jessie auf, als ich Gryffindors Schwert wieder mal neben mir auf den Tisch gelegt hatte, auf dem ich meine Hausaufgaben ausgebreitet hatte. Wir waren im Gemeinschaftsraum der Finjarelles.

«Wieso denn nicht? Ich kann mit einem Schwert viel besser umgehen als mit einem Dolch», entgegnete ich und schob meinen Umhang etwas zurück, damit Jessie den Dolch sah, den ich an meinem Gürtel befestigt hatte. Es war der, den ich vor zwei Jahren von Ma zu Weihnachten bekommen hatte. Genau wie Gryffindors Schwert war er koboldgefertigt, doch der Dolch war nicht so verschwenderisch mit Edelsteinen besetzt – nur ein einzelner, blauer Halbedelstein, ein Lapislazuli, sass im Heft des Dolchs.

«Weil dich die Leute alle blöd angucken, wenn du mit einem Schwert durch die Schule rennst. Deshalb, Adrienne», knurrte Jessie und sah das Schwert böse an. «Manchmal frage ich mich wirklich, ob Kathleen irgendeine Ahnung hat, wie es in der echten Welt zu und her geht. Sie scheint immernoch im 17. Jahrhundert zu leben.»

«Da waren Schwerter auch schon aus der Mode», erklärte ich und versuchte Jessie zu ignorieren und endlich diesen nervigen Aufsatz über die Monde des Saturn und des Jupiter fertig zu schreiben. Doch bevor ich mehr als ein paar Worte zu Pergament gebracht hatte, schnappte Jessie sich das Schwert.

«He! Was soll das?!», protestierte ich.

«Ich hab eine Idee», erklärte sie und ging mit dem Schwert zu ihrer Schultasche hinüber. Ich folgte ihr und auch Kaspar und Cedric, die ebenfalls mit ihren Hausaufgaben beschäftigt waren und auch Fred und George, die an einem ihrer Alchemieexperimente arbeiteten, kamen. Sogar Finëa und Helena Ravenclaw, die gemütlich in den Sesseln vor dem Kamin gesessen hatten, schlossen sich uns an.

Jessie zog eine kleine, lederne Umhängetasche aus ihrer Schultasche und leerte den Inhalt auf einen der freien Tische. Nastücher, ein paar Sickel und Knut, einen Lippenstift, einen Kugelschreiber und ein kleines Schreibbüchlein, sowie ein paar Fussel und Krümel fielen heraus.

«Du schuldest mir eine neue Handtasche, Adrienne», beschied Jessie mir, als die Handtasche vollkommen leer war und sie zu ihrem Zauberstab griff. Per Aufrufezauber rief sie ein Buch aus den langen Bücherregalen, die sich unter den Fenstersimsen zu beiden Seiten des Gemeinschaftsraums über dessen ganze Länge zogen. Es war ein Zauberkunstbuch, das Jessie sofort auf einer bestimmten Seite aufschlug. Unaufspürbarer Ausdehnungszauber, war als Überschrift zu lesen. Verwirrt sah ich zwischen Jessie und dem Buch hin und her, während sich auf den Gesichtern der Zwillinge bereits ein begeistertes Grinsen abzeichnete. Jessie schwang ihren Zauberstab und murmelte die Worte, die das Buch beschrieb und richtete den Stab auf die Umhängetasche. Nichts tat sich.

«Bitte sehr, Adrienne», sagte Jessie und reichte mir Umhängetasche und Schwert.

«Ähm, danke. Und was soll ich damit?»

Jessie verdrehte die Augen und die Zwillinge kicherten. «Sie vom Baldachin deines Himmelbetts baumeln lassen, damit du damit spielen kannst wie ein Kleinkind in der Wiege», erklärte sie genervt.

Verständnislos sah ich meine Freundin an, während die anderen in Gelächter ausbrachen.

«Du sollst das Schwert da reinstecken», erklärte Jessie schliesslich gnädig.

«Aber das hat da doch gar keinen Platz drin», protestierte ich.

Jessie seufzte und tippte dann auf die Überschrift im Zauberkunstbuch. Unaufspürbarer Ausdehnungszauber. Oh, das meinte sie. Ich öffnete die Tasche und schob das Schwert hinein. Die Tasche war tatsächlich gross genug – sogar noch grösser, denn das Schwert verschwand gänzlich darin. Sehr praktisch.

«Und wie viel hat da drin platz?», fragte ich neugierig.

«Alles», war die schlichte Antwort.

Eine Woche vor dem Quidditchspiel war das Wetter, das schon die ganzen letzten Tage über stürmisch gewesen war, wenn möglich noch schlimmer geworden und es gab kein Anzeichen dafür, dass sich dies in naher Zukunft ändern würde. Als die Gryffindorspieler am späten Nachmittag vom Training zurückkamen, waren sie allesamt klitschnass und trugen genervte Mienen zur Schau.

«Was ist denn los?», fragte ich Angelina, als sie in unserem Schlafsaal vor der Tür zum Bad wartete, das Alicia gerade belegte.

«Wir spielen morgen nicht gegen Slytherin sondern gegen Hufflepuff. Wir haben jetzt all diese Spielzüge geübt, weil wir dachten, wir würden gegen Slytherin antreten und jetzt kommt Hufflepuff, das eine ganz andere Spieltechnik hat. Du kennst nicht zufällig irgendwelche Schwachpunkte in ihrer Aufstellung? Du bist schliesslich mit ihrem Kapitän, Cedric Diggory, befreundet.»

Ich schüttelte den Kopf. Wir sprachen so gut wie nie über Quidditch. Cedric war der Einzige unseres Grüppchens, der sich für Quidditch interessierte und er lebte dies in der Quidditchmannschaft von Hufflepuff aus und nicht bei uns.

Obwohl wir wenig quidditchbegeistert waren, gingen Kaspar, Jessie und ich am nächsten Vormittag zum Spiel. Das Wetter war absolut grauenhaft: Es regnete und stürmte, als gäbe es kein morgen. Regenschirme hatten wir gar nicht erst mitgebracht, nur dicke Regenmäntel, über die das Wasser lief als stünde man unter einem Wasserfall.

Nun betraten die Spieler das durchweichte Quidditchfeld und nahmen Aufstellung. Cedric und Wood schüttelten sich die Hände – Cedric lächelte, Wood sah aus, als hätte er Kiefersperre. Dann bestiegen die Spieler ihre Besen und Madam Hooch liess die Bälle los. Der Anpfiff war nicht zu hören, aber die Spieler schossen in die Höhe, wobei sie sichtlich mit dem Wind zu kämpfen hatten.

Das Spiel zog sich. Gryffindor machte mehrere Tore, aber weder Harry noch Cedric hatten bisher den Schnatz gesichtet. Irgendwann pfiff Madam Hooch in ihre Pfeife, ohne dass man es hören konnte und die Spieler fanden sich unten auf dem Feld zusammen.

«Was ist denn jetzt los?», fragte Kaspar.

Lees vom magischen Megafon verstärkte Stimme gab ihm die Antwort: «Es scheint, als habe Oliver Wood um eine Auszeit gebeten.»

Als die Mannschaften erneut in die Luft stiessen, blitzte und donnerte es.

«Sollten sie das Spiel nicht lieber abbrechen?», rief ich gegen den Donner Jessie zu, doch diese schüttelte den Kopf.

«Nein, machen sie nicht. Du weisst doch, das Spiel ist erst fertig, wenn der Schnatz gefangen ist.»

«Und wenn sie ihn nie fangen?», rief Kaspar.

«Dann geht es weiter. Der Rekord liegt bei drei Monaten», erklärte Jessie und ignorierte Kaspars und meine entsetzten Blicke. Drei Monate? Das war ja kaum zu fassen. Sie sollten dringend die Regeln anpassen und eine Maximallänge einführen. Eine Woche zum Beispiel, das wäre schon mehr als lang genug.

Wieder erleuchtete ein gleissender Blitz den Himmel und mein Blick fiel auf etwas in den obersten Rängen der Tribüne gegenüber. Ich stiess Jessie in die Seite und deutete darauf und sie keuchte auf.

«Der Grimm!»

Es schien, als habe das Untier uns gehört, denn nun sah es uns direkt an und fletschte seine Zähne, bevor es mit wenigen Sprüngen zum Aufgang der Tribüne huschte und verschwand.

Unterdessen jagten Cedric und Harry nebeneinander her – offenbar hatten sie den Schnatz gesichtet. Endlich.

Und dann geschah auf einmal etwas seltsames: Das Wetter wurde noch kälter. Das Heulen des Windes wurde leiser, obwohl der Sturm mit unverminderter Kraft an den Bannern und den Bäumen riss. Eine gespentische Stille senkte sich über das Stadion und dann zeichneten sich hunderte, vermummte Gestalten vor dem trüben Himmel ab. Dementoren. Auf seltsame Art erinnerten sie mich an die dürren, triefenden Gestalten in meinem Traum und an die Dämonen, die an Samhain versucht hatten, in meinen Kreis zu gelangen.

Kaspar neben mir geriet ins Taumeln und flüsterte unverständlich, während seine Augen gehetzt hin und her huschten, als sähe er etwas, das wir nicht sahen. Es waren die Dementoren, die ihm so zusetzten. Auch mir setzten sie zu. Verzweifelt kämpfte ich gegen die Angst an. Unbewusst glitt meine Hand zu meinem Gürtel und umklammerten den Dolch. Die Umhängetasche mit dem Schwert hatte ich im Schlafsaal liegenlassen, ich Esel. Mein Blick huschte zu den beiden Suchern zurück. Harry schien in der Luft erstarrt zu sein und mir fiel wieder ein, dass die Dementoren im Zug auch meinen kleinen Bruder ausgeschaltet hatten. Gab es denn keine Möglichkeit, diese Dementoren zu vertreiben?

Ich dachte nicht gross darüber nach, als ich mich mitten in der Menge in meine Obscurusgestalt verwandelte und auf die Dementoren zuschoss. Dabei richtete ich meine Gedanken auf Dinge, die mich wütend machten. Da die Dementoren vor allem das Glück ihrer Opfer aufsaugten, interessierte sie Wut eher wenig, auch wenn es eine der stärksten Emotionen war. Ich dachte an Melanie Cole, meine Feindin aus Ravenclaw, an die Beschimpfungen, die sie mir immer entgegenschleuderte und die die Slytherins nur zu gern wiederholten: Schlammblut. Ich dachte an Jared, meinen neuen Nachbarn in Londinium, der ein so nerviges Ekelpaket war. Ich dachte an die missbilligenden Blicke von Jake Coron, die immer auf mir lasteten. Ich dachte sogar an Jasmin und Laureen, zwei Mädchen aus meiner Grundschulklasse, die mich immer schikaniert hatten. Mit all diesem Ärger und dem Unmut schaffte ich es, meine Wut zu nähren und auf einmal flammten die roten Funken auf, die einen mächtigen, wirklich gefährlichen Obscurus auszeichneten. Ich wirbelte durch die Dementoren und die Wirbel aus Finsternis zerrissen ihre Umhänge und zerschlitzten ihre skelettartigen Körper. Ein seltsames Heulen war zu hören, als ich zwischen ihnen mein Unwesen trieb – die Schmerzensschreie der Dementoren. Grimmiger Triumpf befeuerte meinen Angriff.

Doch es waren zu viele. Immer mehr und mehr Dementoren kamen und immer schwieriger wurde es, die Wut aufrecht zu erhalten. Die roten Funken erloschen und Panik breitete sich in mir aus. Verzweifelt klammerte ich mich an das bisschen klaren Verstand, das mir noch blieb. Ich musste mich in Sicherheit bringen. Harry und Cedric waren schon längst verschwunden, hatten das schon längst begriffen, nur ich war noch hier oben. Weit unter mir war das Quidditchfeld. Die Tribünen waren grösstenteils verlassen, nur einige wenige standen noch dort und sahen fasziniert oder entsetzt zu den Dementoren und mir hoch. Ich konnte nicht zu ihnen hinab. Damit wäre ich endgülitg enttarnt – wenn ich Glück hatte, war es im allgemeinen Chaos des Quidditchspiels niemandem aufgefallen, dass ich mich in einen Obscurus verwandelt hatte. Das war eher unwahrscheinlich, aber vielleicht war es nicht allzu vielen aufgefallen. Immerhin hatten wir sehr weit oben auf der Tribüne gesessen und alle waren auf das Spielfeld fixiert gewesen.

Ich musste irgendwo anders hin. So schnell ich konnte, wirbelte ich vom Quidditchfeld fort. Die Dementoren folgten mir und machten es mir beinahe unmöglich, gegen die Panik anzukämpfen. Je weiter ich kam, desto schwieriger wurde es, aber dann wurde es plötzlich wieder etwas einfacher. Die Dementoren waren immer noch da, aber das Schloss war im dichten Regen verschwunden. Dann bemerkte ich eine mir vertraute Lichtung nicht weit von mir – die Lichtung mit dem Steinkreis. Vom Kreis ging etwas aus, das es mir leichter machte, gegen meine Angst zu kämpfen. Ich schnellte auf den Kreis zu, umwirbelte ihn einmal, bevor ich in ihn hineinglitt und mich in meine menschliche Gestalt zurückverwandelte. Vollkommen ausgelaugt von der Anstrengung sank ich in mir zusammen und registrierte nur am Rande die drei schemenhaften Umrisse, die im Steinkreis standen und den Dementoren entgegen sahen.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro