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5. Kapitel

Es dauerte nicht lange, da hatte uns der ganz gewöhnliche Schulalltag wieder. Alles war wie immer, nur mit zwei Ausnahmen: Zum einen war da Kaspar, der immer wieder über die Errungenschaften der modernen Zaubererwelt staunte und uns alle Löcher in den Bauch fragte, zum anderen war da Harry Potter, der Junge, der lebte. Wann immer wir den dunklen, verwuschelten Haarschopf in der Menge ausmachen konnten, folgten wir dem Helden der Zaubererwelt mit den Augen. Ich hatte gehört, dass er, genau wie ich, bevor er nach Hogwarts kam, keine Ahnung davon hatte, dass es Zauberei wirklich gab. Auch im Gemeinschaftsraum liessen wir Harry Potter kaum aus den Augen. Irgendetwas an dem Jungen irritierte und faszinierte mich gleichermassen. Wenn jemand uns auf unser Starren ansprach – zum Beispiel Eliza Tylor, die aufdringliche Vertrauensschülerin, die mich an meinem ersten Tag in den Gemeinschaftsraum begleitet hatte und jetzt in der siebten Klasse war und sich furchtbar darüber aufregte, dass sie nicht zur Schulsprecherin gewählt wurde – redeten wir uns damit heraus, dass wir ein Auge auf Fred und Georges kleinen Bruder hatten, wie das verantwortungsvolle grosse Brüder und deren verantwortungsvolle Freunde eben taten.

An einem verregneten Montagmorgen gelang es Jessie allerdings, uns – oder zumindest Kaspar und mich – von Hogwarts neuster Berühmtheit abzulenken.

«Da seid ihr ja endlich!», rief Jessie uns zu, als wir an diesem Morgen noch im Halbschlaf die grosse Halle betraten. Ich musste ein paar Mal blinzeln, bevor ich kapierte, dass das kein Traum war und Jessie und Cedric es sich tatsächlich zwischen den roten Krawatten und Abzeichen der Gryffindors an unserem Tisch gemütlich gemacht hatten. Ich konnte mich nicht erinnern, je Angehörige eines anderen Hauses so selbstverständlich an einem fremden Haustisch sitzen gesehen zu haben. Doch, hatte ich, allerdings war das geschlagene eintausend Jahre her, beziehungsweise vier Monate, als ich ein halbes Jahr in der Gründungszeit von Hogwarts verbracht hatte.

Jessie winkte uns ungeduldig zu, uns endlich zu ihnen zu setzten, während Cedric unsicher eine Schüssel Müsli mit Milch übergoss.

Kaspar und ich setzten uns zu den beiden und auch die Zwillinge setzten sich neugierig dazu und mit ihnen – wie konnte es anders sein – Lee Jordan. Alicia und Angelina folgten ebenfalls.

Jessies Augen funkelten; sie war so aufgeregt, dass sie ihren Toast bisher nicht angerührt hatte. Jetzt beugte sie sich vor und begann so leise zu erzählen, dass wir uns alle zu ihr lehnen mussten, um sie zu verstehen.

«Also, ihr erinnert euch doch noch daran, dass wir in Londinium beschlossen herauszufinden, wer Adriennes richtige Eltern sind», begann Jessie und wurde gleich darauf von Lee, Angelina und Alicia unterbrochen, die noch nicht auf dem neusten Stand der Dinge waren. Die nächsten Minuten des Frühstücks verstrichen damit, dass meine Freunde und ich den dreien meine verzwickte Familiengeschichte – oder eben Nicht-Familiengeschichte – darlegten und wir ihnen erklärten, was es mit Londinium auf sich hatten. Die Augen der drei funkelten begeistert, während ich nervös auf der Bank hin und her rutschte. Was hatte Jessie herausgefunden, dass sie es für wichtig erachtet hatte, sich an den Gryffindortisch zu setzen, wo gerade sie als Slytherin alles andere als willkommen war?

Dann endlich konnte Jessie weitererzählen: «Ich habe in den letzten Tagen in der Bibliothek Bücher gewälzt und nach einer Möglichkeit gesucht, mit der man herausfinden kann, wer mit wem verwandt ist.»

«So was wie die Vaterschaftstests in der Muggelwelt?», fragte Angelina neugierig. Sie war muggelstämmig und kannte sich wie ich besser mit der Muggelwelt aus als mit der Zaubererwelt.

Jessies Erzählung wurde ein weiteres Mal unterbrochen, während Angelina den anderen erklärte, was Vaterschaftstests waren. Ich wurde immer hibbeliger, während ich ungeduldig wartete.

«Ähm, ja, so ähnlich», kommentierte Jessie schliesslich Angelinas Ausführungen, «nur dass man nicht so ein komisches DNA-Dingens braucht, sondern einen Zauber.»

«Und wie geht der?», konnte ich jetzt nicht mehr an mich halten.

«Genau das ist das Problem», meinte Jessie. «Das stand da nicht. Es stand nur, dass es die Möglichkeit gibt, dass mit einem Zauber festzustellen. Ich hab' gefühlt jedes Buch in der Bibliothek nach diesem Zauber durchforstet und sogar Madam Pince gefragt, natürlich mit der Ausrede, dass ich meinen Stammbaum genauer unter die Lupe nehmen will.» Da die meisten Slytherins aus alten Reinblutfamilien stammten und sehr viel auf Tradition und eine makellose Abstammung gaben, war Madam Pince Jessies Frage zum Glück kein bisschen verdächtig vorgekommen. «Leider konnte sie mir nicht weiterhelfen», schloss Jessie.

«Und jetzt? Was ist so dringend, dass du hier am Gryffindortisch auftauchst?», drängte ich sie.

«Du willst, dass wir wieder einmal in die verbotene Abteilung einsteigen und dort nach einem passenden Buch suchen!», riet George und seine Augen funkelten dabei aufgeregt.

«Ihr wisst schon, dass es einen Grund gibt, weshalb es Verbotene Abteilung heisst?», mahnte Alicia.

«Verbotene Abteilung, verbotener Gang, verbotene fangzähnige Frisbees ...», Fred zuckte mit den Schultern, «was macht das schon für einen Unterschied.»

Lee und ich kicherten, während Alicia und Angelina die Zwillinge vorwurfsvoll anstarrten.

«Wie auch immer», ging Jessie dazwischen, «darum geht es nicht.»

«Nicht?», George klang enttäuscht.

«Nein, nicht», bestätigte Jessie mit Nachdruck und ignorierte den Flunsch, den George zog. «Zumindest noch nicht. Bevor wir zu solch extremen Mitteln greifen, habe ich versucht, an einem anderen Ort nach der Lösung zu suchen.»

Ich horchte auf. An einem anderen Ort? Ich hatte so eine Ahnung, wo das sein könnte.

Jessie senkte ihre Stimme noch weiter und wir mussten uns noch weiter über den Tisch lehnen. «Ich habe beschlossen, dass ich zuerst im Gemeinschaftsraum der Finjarelles nach einer Antwort suche.» Da! Ich hatte es gewusst! Vor lauter Aufregung hatte ich Mühe weiter aufmerksam zuzuhören.

«Und ratet mal, was ich dort –»

Jessies Erzählung wurde jäh unterbrochen, als eine kalte, emotionslose Stimme hinter mir erklang.

«Ich hoffe sehr, dass Sie nicht wieder etwas aushecken», schnarrte Snape.

Wir fuhren auseinander und starrten den ganz in schwarz gekleideten, griesgrämigen Zaubertrankprofessor erschrocken an. Er musterte unsere verschreckten Gesichter misstrauisch.

«Miss Silver, Mr Diggory, begeben Sie sich an Ihre jeweiligen Haustische, Sie haben hier nichts verloren.» Jessie und Cedric liessen sich das nicht zweimal sagen und ergriffen die Flucht, während Snape uns andere ins Visier nahm. «Und Sie ...», bedrohlich liess er seinen Blick über uns schweifen. «Geben Sie mir nur einen Grund, Ihnen Nachhilfe zu verpassen oder Punkte abzuziehen und Sie werden es bereuen», drohte er und ging dann raschen Schrittes davon. Sein langer, schwarzer Umgang bauschte sich dabei auf und verliehen ihm Ähnlichkeit mit einer Fledermaus.

«Keine Angst, Professor, wir werden Ihnen keinen Grund geben», murmelte Fred und grinste dabei übers ganze Gesicht. «Wir werden dafür sorgen, dass Sie uns nicht erwischen.»

Während des Unterrichts am Morgen gelang es uns, während der Pausen in den Korridoren, uns für den Mittag in der Bibliothek zu verabreden. Dort konnten wir uns hinter den Regalen verschanzen, was sicherer war, als in der grossen Pause auf dem Innenhof oder wieder in der grossen Halle die Köpfe zusammensteckten.

Als Angelina, Alicia und ich nach Alte Runen die Bibliothek betraten, waren Kaspar und die Zwillinge bereits da. Die Zwillinge sahen verärgert drein, was Kaspar offensichtlich erheiterte, der die beiden grinsend beobachtete.

«Was ist den los?», fragte Angelina.

«Professor McGonagall!», sagte Fred, während George gleichzeitig sagte: «Muggelkunde!»

Kaspar konnte nicht mehr an sich halten und begann zu lachen. «Ihr solltet sehen, wie die beiden immer mit diesen genervten Gesichtern in der letzten Reihe in Muggelkunde hocken. Etwas derart Albernes habe ich selten gesehen.»

Auch Cedric, der sich inzwischen zu uns gesetzt hatte, kicherte, und mir fiel es schwer, eine ernste Miene aufzusetzen.

«Ja, lacht nur», maulte George, «ich bin sicher, ihr würdet euch auch zu Tode langweilen, wenn ihr in diesem Unterricht sitzen müsstet.

«Selber schuld», wies Alicia die beiden zurecht, «ihr hättet euch eben nicht über McGonagalls Anweisung, zwei Fächer zu wählen, hinwegsetzen sollen.»

Bevor das Ganze in einen Streit ausarten konnte, kamen Jessie und Lee hinzu und komplettierten unsere kleine Verschwörer-Runde.

«Und? Was war jetzt mit unserem Gemeinschaftsraum? Äh ... ich meine mit dem Gemeinschaftsraum der Finjarelles?», fragte ich sofort aufgeregt. «Hast du etwas über diesen Verwandtschaftszauber herausgefunden?»

Jessie schüttelte den Kopf; meine Aufregung fiel in sich zusammen und machte Enttäuschung Platz. Aber es wäre ja auch zu schön gewesen.

«Nein, hab' ich nicht. Allerdings bin ich auch gar nicht bis zu den Büchern gekommen.»

Verwirrt sah ich sie an und ich war nicht die Einzige, die ihr nicht ganz folgen konnte.

«Als ich den Gemeinschaftsraum betrat, war schon jemand da ...», Jessie machte eine bedeutungsvolle Pause und sah in die Runde. «Eine alte Freundin von uns ...», sagte sie geheimnisvoll. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus.

Mein Mund klappte auf, als ich begriff, wovon sie sprach. Neben mir hörte ich Kaspar scharf einatmen und auch die anderen sahen Jessie mit grossen Augen und offenen Mündern an.

«Finëa ist wieder da!», verkündete Jessie aufgeregt.

Finëa war wieder da! Jessies Worte hallten in meinem Kopf wider. Aber wir hatten doch gesehen, wie sie verblasst war! Sie war doch weitergezogen, jetzt, da sie endlich Ruhe finden konnte, jetzt, wo endlich klar war, wer sie getötet hatte. Rowena Ravenclaw, diese eifersüchtige, falsche ... – Schlange passte nicht wirklich, Adler aber auch nicht, obwohl das ihr Wappentier war.

Am liebsten wäre ich sofort aufgesprungen und zum Gemeinschaftsraum der Finjarelles gerannt, der versteckt auf dem Dachboden über der grossen Halle lag. Doch das ging nicht. Die Vernunft hielt mich zurück. Snape würde misstrauisch werden, wenn auch nur einer von uns Gryffindors nachher nicht in Zaubertränke auftauchte. Und auch wenn wir diesmal tatsächlich nichts ausheckten – ausser meine Familie zu finden – war es äusserst mühsam, einen misstrauischen Snape im Nacken zu haben.

Also machte ich mich nach einem kurzen Mittagessen widerwillig auf den Weg in die Kerker. Die Ravenclaws waren wie immer vor uns da und hatten bereits ihre Kessel aufgebaut und die Messer, Kellen und weiteren Werkzeuge bereitgelegt, die die 'schwierige und exakte Kunst der Zaubertrankbrauerei' erforderte. Lustlos schlurfte ich hinter den anderen Gryffindors als letzte ins Klassenzimmer und zuckte zusammen, als mit einem lauten Knall die schwere Holztür ins Schloss fiel. Instinktiv fuhr ich herum und fand mich plötzlich Auge in Auge mit dem Tränkemeister. Dieser starrte mich mit einem Raubkatzenblick an, den er sich bei meiner Ma hätte abschauen können, auch wenn sie in ihren vierhundert Jahren Lebenszeit natürlich viel mehr Zeit gehabt hatte, diesen zu perfektionieren, als Snape in seinen ... dreissig? Fünfunddreissig? Es fiel mir schwer, sein Alter einzuschätzen, sein strenges, oft verärgertes Gesicht machte es wirklich schwer. Kamen die Runzeln auf der Stirn vom ständigen, verärgerten Stirnrunzeln oder vom Alter? Graue Haare zeigten sich jedenfalls noch keine in seiner dunklen Mähne, also war er wohl noch keine vierzig Jahre alt.

«Gehen Sie jetzt an ihren Platz, Miss Seanorth, oder wollen Sie mich weiter anstarren wie ein verschrecktes Kaninchen?», knurrte der schwarze Leopard – äh ... Snape.

Ich machte, dass ich davonkam und baute meinen Kessel zwischen denen von Alicia und Kaspar auf.

«Alles in Ordnung?», fragte Alicia. «Du hast Snape eben eine volle Minute lang einfach nur angestarrt.»

So lange? Das war mir gar nicht aufgefallen. «Keine Sorge, alles oke», beruhigte ich sie und begann, die Zutaten vorzubereite, die ich für den Schrumpftrank brauchte, der heute auf dem Stundenplan stand.

Ich war mit den Gedanken im Gemeinschaftsraum der Finjarelles, wo Finëa laut Jessie wieder herumspukte und driftete ab in die Vergangenheit. William, Elaine, Xameria – es war eine Weile her, dass ich das letzte Mal an meine Freunde aus dem Haus Finjarelle gedacht hatte, dabei hatten wir ein ganzes halbes Jahr gemeinsam verbracht. Von meinen vier Hauskameraden war mir nur Kaspar geblieben. Ich fühlte mich schuldig, dass ich schon so lange nicht mehr an die drei gedacht hatte. Über die Aufregung und die Zeit, die ich mit meinen Freunden hier verbracht hatte, hatte ich sie einfach vergessen. Aber was war mit Kaspar? Wie ging es ihm damit, von allem und jedem, den er je gekannt hatte, getrennt zu sein? Ich war schon ein unsensibler Klotz, dass ich mir nie Gedanken darüber gemacht hatte.

Ein leises Zischen riss mich aus meiner Versunkenheit und ich realisierte gerade noch, wie Alicia brüllend in Deckung ging, während der Inhalt meines Kessels eine bedrohliche feuerrote Farbe annahm und dann mit der Wucht eines aufprallenden Güterzugs explodierte. Ich wurde rückwärts geschleudert, prallte gegen den hinteren Tisch. Ein schmerzerfülltes Stöhnen entwich meinen Lippen, gefolgt von einem hilflosen Schrei, als der Tisch, gegen den ich geprallt war, umkippte. Ich hörte das Kreischen der anderen Schüler, die sich fluchtartig in Sicherheit brachten. Die Kessel auf dem kippenden Tisch schwappten über und die Flüssigkeiten flossen mit gefährlichem Zischen über die Tischplatte und die Zutaten. Der Tisch wurde kleiner und kleiner und alles, was mich vor einem ungehinderten Sturz auf den Boden geschützt hatte, schrumpfte zu Nichts. Ich kippte immer weiter nach hinten, wild mit den Armen rudernd, während ein Schauer feuerfarbener Tropfen meines vermasselten Zaubertranks auf die Tische und Bänke in meiner Umgebung niederging. Auch die anderen Zaubertränke begannen bedrohlich zu brodeln, sobald ein Tropfen meines vermasselten Tranks in ihnen landete und wo immer die Tropfen auf meinen Körper trafen, fühlte es sich an, als würden sich kleine Funken in meine Haut einbrennen. Mein eigener Schrei schrillte in meinen Ohren, während sich etwas in mir zusammenzog, nur um dann mit derselben Kraft zu explodieren, wie der Kessel vorhin. Die Welt versank in schwarz und feuerrot.

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