Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

13. Kapitel

Der Samstag kam und Kaspar und ich zogen unsere warmen Winterumhänge an, bevor wir uns vor dem Schlossportal in die Schlange der Schüler stellten, die nach Hogsmeade wollten. Filch beäugte jeden einzelnen Schüler finster, bevor er unsere Namen auf einer langen Rolle Pergament abstrich. Mir kam es vor, als hätte er heute mindestens dreimal so lange, bis er sich endlich überzeugt hatte, dass die Schüler auch wirklich auf der Liste standen. Ehrlich, wieso war es so schwer, einfach die Namen abzustreichen? Eine gründliche Visite war doch eher bei den zurückkehrenden Schülern angebracht, auch wenn Filch auch dann keine Chance hatte, die Knallfrösche, Kitzelmäuse und Was-auch-immer-Zonko-sonst-noch-verkaufte einzukassieren.

Der Weg ins Dorf hinunter lag tief unter Neuschnee begraben, doch es war nicht nur der Schnee, in den einige Schüler bereits eine schmale Spur gebahnt hatten, der mir den Weg heute zigmal so lang erscheinen liess. Heute, heute war endlich der grosse Tag gekommen und Kaspar und ich würden lernen, unsere Obscuri zu beherrschen.

Wir folgten der ausgetretenen Spur nach Hogsmeade und hielten dann nach dem Lokal Ausschau, in dem unsere Ma uns treffen wollte; dem Eberkopf. Und dann fanden wir das Lokal. Entgeistert starrte ich auf das Schild über der Tür einer heruntergekommenen Spelunke, das verkündete, das hier der Eberkopf war. Das konnte doch nicht Mas Ernst sein. Es war die wohl heruntergekommenste Spelunke, die man in Hogsmeade nur finden konnte. Sie hatte weder den geschäftigen Charakter der Drei Besen, der immer vollbesetzt und laut war und in dem ein anhaltendes Kommen und Gehen herrschte, und auch nicht dieses klebrig-süsse Ambiente, das man in Madam Puddifoots Café antraf. Nein, der Eberkopf war eindeutig eine Absteige für die zwielichtigen Personen der Zaubererwelt. Das fing schon bei dem gemalten Eberkopf auf dem Schild an, wo sich jemand Mühe gemacht hatte, den blutigen Halsansatz des Ebers nachzuzeichnen und reichte weiter zu den dreckstarrenden, fast undurchsichtigen Fenstern, die einen Blick ins Innere verwehrten.

Kaspar und ich sahen uns zweifelnd an, bevor wir unsicher die Tür aufstiessen und eintraten. Kein einziger Hogwartsschüler befand sich im Schankraum, der auch sonst kaum besetzt war. Zwei finster aussehende, vierschrötige Kerle sassen sich an einem Tisch gegenüber und sprachen einem grossen Krug dunklen Biers zu. Eine verhutzelte Hexe hatte es sich auf der Bank eines Ecktisches gemütlich gemacht und schnarchte wie ein Sägewerk. Die grosse Sammlung an Gläsern und Flaschen vor ihr legte nahe, dass sie wohl schon seit gestern Abend hier war. Am Tresen stand eine grosse Gestalt in dunklem Umhang, die gemütlich an einem Glas mit einer klaren Flüssigkeit nippte und dabei amüsiert den Wirt beobachtete, der mit einem schmutzigen Lappen die Gläser polierte und den Gast am Tresen so gut wie möglich ignorierte. Dieser Gast drehte sich zum Eingang, als Kaspar und ich beim Öffnen der Tür nicht nur selbst eintraten, sondern gleich noch einen Schwall kalter Luft und eine grosse Menge Schneeflocken mit hereinbrachten.

«Ah, da seid ihr ja», sagte meine Ma fröhlich und winkte uns zu sich an den Tresen.

«Zwei Kinder, Kathleen. Kinder!», empörte sich der Wirt und setzte damit ein Gespräch fort, dessen Anfang Kaspar und ich verpasst hatten. Gespannt verfolgte ich den Streit, der sich zwischen dem Wirt und meiner Ma entspann.

«Wie kannst du das verantworten?!»

«Misch dich nicht in Dinge ein, von denen du keine Ahnung hast, Aberforth!», schoss Ma zurück.

«Keine Ahnung. So wie du? Bis jetzt ist es jedes Mal, wenn du es versucht hast, sträflich schief gegangen!», insistierte der Wirt.

«Aber dieses Mal ist es anders. Dieses Mal wird es klappen!», beharrte Ma.

«Nein, wird es nicht! Weil ich es nicht zulassen werde!», sagte der Wirt entschlossen.

«Sag du mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe, Aberforth!» Die Stimme meiner Ma war wie ein Fauchen und ihr Blick so gefährlich, dass ich, hätte sie mich so angesehen, längst bis nach China gerannt wäre, doch der Wirt hielt ihrem Blick trotzig stand. Stumm starrten sich die beiden an, als föchten sie einen wortlosen Kampf, bis meine Ma mit hocherhobenem Kinn ihren Blick abwandte und Kaspar und mich anlächelte. Ob sie das Blickduell nun gewonnen hatte oder nicht, konnte ich nicht sagen.

«Also, ihr beiden, Aberforth hier hat uns freundlicherweise sein Hinterzimmer zur Verfügung gestellt, damit ich euch in aller Ruhe ein paar Dinge erklären kann.» Mit diesen Worten drehte Ma sich um und ging ohne ein weiteres Wort zum Wirt am Tresen vorbei zu einer Tür, die einen Spaltbreit offenstand und in einen schmalen Korridor hinausführte.

Kaspar und ich folgten ihr einige Gänge entlang und dann in einen kleinen Raum mit einem Tisch und ein paar Stühlen und einem kleinen Fenster, dass noch dreckiger war als die im Schankraum. Kaum Mobiliar, das bei einem Versuch in Mitleidenschaft gezogen werden konnte.

Kaspar sah sich zweifelnd um. «Du willst doch sicher nicht, dass wir hier drin versuchen, unsere Obscuri zu kontrollieren, Kathleen.»

«Ne, keine Sorge», erwiderte Ma vergnügt. «Nur vorab ein paar theoretische Informationen.»

Und damit begann die wohl komplizierteste Unterrichtseinheit meines Lebens – mal abgesehen vom Unterricht in theoretischer Magie. Wie ich feststellen musste, unterschied sich diese Lektion gar nicht so sehr von denen bei Finëa.

«Nun, ihr wisst wohl mittlerweile beide, dass sich ein Obscurus entwickelt, wenn eine junge Hexe oder ein junger Zauberer versucht, seine Magie zu unterdrücken – aus Angst, Scham oder Selbsthass. Der Obscurus ist eine undefinierte, magische Kraft, die unkontrolliert aus der Hexe oder dem Zauberer, respektive dem Obscurial, hervorbricht und unheimliche Zerstörung anrichten kann, wie ihr beide selbst schon erlebt hat.

Kaspar hat seinen Obscurus auf genau diese Art entwickelt, bei dir, Adrienne, ist das ganze verzwickter, denn ein Teil von Kaspars Obscurus hat sich auf dich Übertragen. Dadurch ist die Kraft, die eure beiden Obscuri haben, geschmälert. Und da sie weniger stark sind, weniger übermächtig, sollte es möglich sein, sie zu kontrollieren.»

«Es sollte möglich sein?», fragte Kaspar dazwischen.

«Es ist ziemlich sicher möglich», korrigierte Ma. «Ich habe bereits mit anderen, nun ja 'ganzen' Obscurialen gearbeitet, die es geschafft haben, eine partielle Kontrolle über ihren Obscurus zu erlangen.»

«Aber ...?», hackte ich nach. Mas Worte klangen nicht wirklich überzeugend.

Sie seufzte. «Aber der Obscurus war zu stark. Er hat immer wieder die Oberhand gewonnen und die Obscuriale schliesslich ausgelöscht.»

Der angstgeweitete Blick und das Gefühl, eine Maus zu sein, die gejagt wurde, stellte sich diesmal ganz ohne einen von Mas Raubkatzenblicken ein. Das war Wahnsinn. Der pure Wahnsinn! Ich wollte nicht sterben, nur um herauszufinden, ob ich meinen Obscurus kontrollieren konnte oder nicht.

«Keine Sorge», beschwichtigte Ma mich. «Wir werden die Versuche in einem sicheren Umfeld machen. Es wird nichts schief gehen.»

Kaspar sah genauso skeptisch drein wie ich, doch Ma überging diese Blicke und kam zum eigentlichen Teil ihres Vortrags:

Der Obscurus war eine magische Kraft und bestand damit aus Magie, respektive aus Energie, denn Magie und Energie waren im Grunde genommen das Gleiche, auch bekannt als magische Energie. Im Unterschied zur kinetischen Energie, elektrischen Energie, Wärmeenergie und so weiter. Da Zauber ebenfalls Magie waren, waren sie zugleich auch magische Energie, genau wie auch ein Obscurus magische Energie war. Der Unterschied zwischen Zauber und Obscurus war, aus der Perspektive der theoretischen Magie, dass sie unterschiedliche Mengen an magischer Energie umfassten und diese unterschiedlich eingesetzt wurde. Gleiches galt aber auch für Zauber: ein simpler Schwebezauber brauchte weit weniger Energie – und eine weniger umfassende Kontrolle über diese – als es ein komplexerer Zauber wie der Patronus tat. Hier kam meinerseits die Frage «Was ist ein Patronus?» und unterbrach Mas Vortrag.

«Da ihr beide euch in den letzten Wochen intensiv in stabloser Magie geübt habt», führte Ma aus, nachdem die Patronus-Frage geklärt war, «habt ihr bereits einen hohen Grad an Kontrolle über eure Magie erreicht. Ein Obscurus, benötigt einen noch höheren Grad, aber ihr habt nun eine genügende Ausgangslage.»

«Und was ist mit der Menge an Energie, die wir kontrollieren versuchen sollen?», fragte ich nach.

«Die Menge an Energie gibt der Obscurus vor. Ich braucht also nicht erst wie bei einem Patronus eine genügende Menge an Energie aufzubieten.»

«Bedeutet das, wenn wir unseren Obscurus unter Kontrolle haben, werden wir auch keine Probleme mit Zaubern wie dem Patronus haben?», fragte Kaspar begeistert.

Ma wiegte den Kopf. «Theoretisch ja, aber gerade der Patronus ist eine kompliziertere Angelegenheit, da er nicht nur Energie und die Kontrolle darüber braucht, sondern auch geistige Kraft. Aber ich denke, wir fokussieren uns erstmal auf den Obscurus, mit dem Patronus werdet ihr euch noch in Verteidigung gegen die Dunklen Künste beschäftigen können.»

Nachdem Ma meinte, unsere Köpfe genügend mit theoretischen Grundlagen zum Rauchen gebracht zu haben, verliessen wir den Eberkopf, wobei Ma dem Wirt einen weiteren finsteren Blick zuwarf, den dieser genauso finster erwiderte. Auf dem Weg durchs Dorf trafen wir auf Cedric und Jessie, die sich im Schreiberladen mit Federn, Tinte und Pergament neu eindecken wollten. Ich war begierig, den beiden von meinen neu gewonnenen Erkenntnissen zu erzählen, doch Ma liess uns nicht lange mit den beiden verweilen und führte uns weiter durchs Dorf und schliesslich zum Pfad, der nach Hogwarts führte. Sollten wir irgendwo im Schloss üben? Aber wieso sollte ein Ort in Hogwarts ein besseres Übungsfeld abgeben als dieser kleine Raum im Eberkopf? Weil der Raum grösser war? Oder weil er Wände aus Stein hatte?

Wir durchquerten das Schlosstor, bogen jedoch kurz dahinter ab und waren gezwungen durch den knietiefen Neuschnee zu stapfen. Meine Hosen und die Strümpfe darunter waren innert kürzester Zeit durchnässt und eiskalt. Ich hatte keine Ahnung, wo genau es hingehen sollte, aber bald wurde mir klar, dass Ma auf den Verbotenen Wald zu hielt. Mir war nicht ganz wohl dabei, aber ich folgte ihr zwischen die Bäume in die dunklen Schatten der Tannen und der kahlen Äste der Bäume, die wie gefährliche Krallen in den Himmel ragten. Ma liess sich davon nicht beirren; auch nicht von einem einsamen Wolf, der uns tiefer im Wald über den Weg lief und mit dem sie ein munteres Schwätzchen übers Wetter hielt.

Fassungslos verfolgte ich das einseitige Gespräch und erinnerte mich daran, dass sie auch schon behauptet hatte, mit meinem Mäusebussard Theo geredet zu haben.

«Sie ist eben eine Fey», flüsterte Kaspar mir zu, der meinen Blick richtig gedeutet hatte. «Ich fand es auch immer verwirrend, wenn Professor Finjarelle plötzlich mit irgendwelchen Eichhörnchen oder Mäusen geschimpft hat.»

In der Tat, verwirrend war ein sehr treffendes Wort – vor allem, da ich meine Mutter noch nie bei einem solchen Gespräch beobachtet hatte.

Schliesslich erreichten wir unser Ziel – vor uns zwischen den Bäumen ragten die grossen Monolithen aus dem Boden, die den grossen Steinkreis bildeten, in dem ich zur Zeit der Gründer mit den Schülern aus dem Haus Finjarelle das Jul-Fest gefeiert hatte.

«Ein Steinkreis ist ein Ort starker Kraft – ein Kraftort sozusagen. Die Kreise sind so angelegt, dass sie einem erfahrenen Magier ermöglichen, die Kräfte der Natur zu bündeln und für Zauber zu nutzen. Hier im Steinkreis kann ich dafür sorgen, dass eure Obscuri keinen Schaden anrichten.»

Das klang doch schon viel besser – und beruhigend. Ich traute es Ma ohne weiteres zu, dass sie mit der Kraft der stehenden Steine genau das tun konnte. Auch Kaspar schien sich bei diesen Worten zu entspannen und sah meine Ma neugierig an, die sich in die Mitte des Steinkreises gestellt hatte und leise Worte murmelte. Die Magie der Zauber war so mächtig, dass sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten – und das obwohl ich ausserhalb des Kreises stand.

«Der erste Schritt zur Kontrolle eines Obscurus ist, den Obscurus absichtlich zu beschwören. Ich schlage vor, Kaspar beginnt», sagte Ma, nachdem sie den Steinkreis verlassen hatte, und bedeutete Kaspar in die Mitte des Steinkreises zu treten. Sie gab Kaspar ein Zeichen zu beginnen und ich beobachtete meinen Freund gespannt.

Aber nichts passierte.

Und als ich versuchte, meinen Obscurus zu befreien, geschah genauso wenig.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro