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Als Jaycee sich am Sonntag nicht meldete, war Taras nicht klar, dass sie auch am Montag nicht zur Schule kommen würde.
Erst als er am Morgen den Klassenraum betrat und Jaycee nicht vorfand nahm er das ganze Ausmaß des Samstags wahr. Was sie gesagt hatte kam Taras zurück in den Sinn. Im Gegensatz zu ihr hatte er niemanden umgebracht. Also war wegen ihn jemand gestorben? Aber es musste anders als Taras Situation sein, denn sonst hätte sie das nicht gesagt.
Er fragte in der Klasse herum, ob jemand etwas von Jaycee gehört hatte, aber niemand wusste etwas.
"Sie ist vielleicht erkältet?", vermutete Jakob. "Das kommt zwar nicht oft vor, aber auch sie wird manchmal krank."
Taras senkte den Blick. "Was wisst ihr eigentlich über Jaycee?"
Die Frage kam wohl überraschend, denn weder Lester und Malcom noch Jakob wussten daraufhin eine präzise Antwort. "Sie ist immer nett zu allen Leuten und kümmert sich um Probleme...", überlegte George.
"Warum fragst du so etwas?", hakte Jakob nach.
"Hat sie denn... jemals etwas über sich erzählt?", überlegte Taras weiter. "Ich meine, natürlich ist sie immer nett, aber habt ihr euch je gefragt warum? Sie redet nie über sich selbst. Warum sie die Schule gewechselt hat oder wo ihr Vater ist. Warum lebt sie mit ihrer Mutter allein? Hat sie sich je beschwert? Und warum lächelt sie, obwohl sie manchmal kurz davor ist zu weinen?"
Die drei sahen Taras mit offenem Mund an.
"Weinen?", brachte Malcom schließlich heraus.
Taras gab auf. "Ihr wisst es nicht, oder? Ihr habt es nie bemerkt."
"Was bemerkt?", erwiderte Jakob. Er sah besorgt aus.
"Ich bin mir sehr sicher, dass... ach, schon gut." Taras wandte sich ab. Er konnte es ihnen nicht sagen, oder? Jaycee hatte sich ihm anvertraut, aber er wusste selbst nicht warum. Vielleicht, weil er sie an sich selbst erinnerte. Aber sie hatte es vor allen Anderen verheimlicht. Warum?
Als er nach Hause kam war sein Vater schon da. Er sah es an den Schuhen, die unordentlich im Flur herum lagen. "Ich bin wieder da!", rief er durch die Wohnung.
Leo kam aus der Küche. "Seit Samstag... du hast dich verändert Taras." Er lächelte seinen Sohn an. "Zum Guten. Du hast das erste mal seit Monaten gelächelt."
Taras nickte. "Jaycee sie... ich habe es ihr erzählt. Das mit Ash."
Leo seufzte. "Ich glaube wir müssen uns unterhalten, oder? Irgendetwas stimmt doch nicht."
Taras atmete einmal tief durch. "Es geht um Jaycee."
Leo lächelte verklemmt. "Das dachte ich mir. Komm, wir setzen uns."
Sie ließen sich am Küchentisch nieder und schwiegen.
"Also... Jaycee?", setzte Leo schließlich an.
"Ja." Taras seufzte. "Gestern habe ich ihr von dem Unfall mit Ash erzählt und darüber, dass... dass ich mir die Schuld gebe." Leo richtete sich überrascht auf. Davon hatte er nichts gewusst. Taras hatte es nie erzählt. Natürlich war Leo klar gewesen, dass Taras traurig war, aber dass er sich selbst die Schuld daran gab hatte Leo nicht geahnt. Dennoch unterbrach er Taras nicht. "Sie sagte, dass es nicht stimmt. Ich sei nicht schuld. Und dass... ich leben darf."
Der Stuhl fiel um, als Leo abrupt aufstand. "Taras, wolltest du dich etwa umbringen!"
Er senkte den Blick. Das war Antwort genug und Leo schlug mit der Faust auf den Tisch. "Scheiße Taras! Scheiße!", fluchte er. "Ich dachte du hättest es nur noch nicht überwunden! Ich dachte du brauchst noch Zeit. Aber du bist nicht daran schuld! Hörst du? Denk nie wieder daran dich umzubringen!"
Taras wusste nicht, wann er das letzte Mal vor seinem Vater geweint hatte, aber jetzt konnte er es einfach nicht mehr zurückhalten. Er hatte so oft auf dem Bahnsteig gestanden, eines der Küchenmesser in der Hand gehabt oder war beim Überqueren einer Brücke stehen geblieben.
Er hatte sich nicht getraut und das war sicher besser so. Jaycees Aussage. Der einfache Satz, dass er leben durfte, hatte ihn gerettet. So etwas einfaches und trotzdem brachte es Taras zur Besinnung.
Leo nahm ihn in den Arm. Seit Langem hatten sie wieder ehrlich miteinander geredet. Oder vielleicht auch das erste Mal. Taras wusste nicht wann er das letzte Mal ehrlich zu seinem Vater war.
Nach einer Weile wischte Taras sich die Tränen weg. "Aber... obwohl Jaycee das gesagt hat, ist sie nicht zur Schule gekommen."
Leo setzte sich zurück auf seinen Stuhl. "Bist du sicher, dass sie nicht nur erkältet ist? Ihr wart ja am Samstag im Freibad."
"Dann hätte sie auf meine SMS geantwortet.", wehrte Taras ab. "Und... sie meinte, dass ich... im Gegensatz zu ihr niemanden umgebracht hätte."
Leo stütze die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte grübelnd die Hände. "Sie hat mir gegenüber etwas erwähnt. Als wir Sandwiches gemacht haben. Ich habe ihr gesagt, dass du derzeit jemanden Starkes brauchst. Und ich habe ihr gesagt, dass sie wie du früher ist. Du hast immer gelächelt, egal wie verletzt du warst. Auch bei der Scheidung hast du nichts gesagt. Dieses Lächeln von Jaycee hat mich daran erinnert. Und als ich sie darauf angesprochen habe hat sie mir gegenüber etwas erwähnt." Leo schwieg kurz. "Anscheinend ist ihr Vater bei einem Autounfall umgekommen. Und du hast ihr von deinem Autounfall erzählt, oder nicht?"
Taras kaute auf seinem Fingernagel herum. "Deswegen? Habe ich sie an ihren Vater erinnert? Aber warum sagt sie dann, dass sie jemanden umgebracht hat?"
"Vielleicht solltest du ihr etwas Zeit geben.", schlug Leo vor. "Vielleicht kommt sie ja morgen schon wieder."
Aber auch am nächsten Tag tauchte Jaycee nicht in der Schule auf. Taras rief sie an und schrieb haufenweise SMS, aber es kam nichts zurück. Noch einmal löcherte er seine Klassenkameraden, ob sie denn wirklich nichts wussten. Vergeblich.
Am Nachmittag entschloss Taras sich, bei Jaycee Zuhause vorbei zu gehen. Er klingelte, aber Jaycees Mutter war wohl nicht da und Jaycee selbst auch. Oder sie öffnete einfach nicht.
Taras setzte sich in den Hauseingang und wartete. Kurzzeitig nickte er ein, bis jemand ihn anstupste. Taras sah auf. Der Mann, der wohl auch im Haus wohnte, ließ Taras zumindest in den Hausflur, wo er sich neben der Wohnungstür auf die Treppe setzte, nachdem er noch einmal klingelte. Wieder schlief er ein, den Kopf an das Geländer gelehnt. Er hatte wohl zu wenig geschlafen und zu viel über Jaycee nachgedacht.
"Tarasios?"
Er sah auf. Mrs. Ernest stand vor ihm, am Fuß der Stufen. Er erhob sich. "Tut mir leid, dass ich einfach her gekommen bin."
"Nein. Schon in Ordnung.", wehrte Mrs. Ernest ab. "Es geht um Jaycee, oder?" Taras nickte zustimmend. "Komm doch auf eine Tasse Tee herein." Taras folgte ihr in die Wohnung. Er war erst das zweite Mal hier, aber er ging wie automatisch in dir Küche. Mrs. Ernest klopfte an Jaycees Zimmertür aus der viel zu laut Musik schallte. "Tarasios ist zu Besuch. Wenigstens jetzt kannst du raus kommen!"
Taras zog sich in die Küche zurück und setzte sich an den Tisch. Mrs. Ernest kam seufzend herein. "Tut mir wirklich leid."
Taras schüttelte den Kopf. "Nein, mir tut es leid. Ich habe Sie in diese Lage gebracht."
Jaycees Mutter stoppte mit dem Wasserkocher in der Hand. "Was genau meinst du?"
"Neja, weil Jaycee sich so verhält. Sie hat doch einen Rückfall, oder nicht?"
"Wie viel genau weißt du, Tarasios?"
Taras atmete tief durch. "Eigentlich nicht viel. Nur, dass Jaycee glaubt sie hätte jemanden umgebracht."
Mrs. Ernest setzte sich seufzend und fertig an den Tisch. Den Wasserkocher stellte sie vergessen ab. "Sie ist so ein dummes Mädchen. Und ich liebe sie so sehr."
Sie schwiegen. Taras sah auf. "Ich wüsste gern was sie gemeint hat."
Mrs. Ernest seufzte wieder. "Jaycee... Jagger Cadence hat ihren Vater, meinen Mann, vor ein Auto gestoßen."

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