Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

5

"Mom ist viel beschäftigt.", erklärte Jaycee lächelnd, nachdem die Wohnungstür zugeknallt war. "Aber das ist in Ordnung. Schließlich muss sie Menschenleben retten."
Taras sah ihr zu. Das stimmte nicht. Sie sah eher traurig aus. Aber das zeigte sie nicht offen. Taras konnte es an ihren Augen sehen. Aber nur kurz. Es war erstaunlich wie gut Jaycee diese Masche aufrecht erhalten konnte. Oberflächige Menschen merkten sicher nicht im geringsten, dass da etwas faul war.
Aber Taras hatte es erst ansatzweise begriffen. Dass Jaycee etwas bedrückte. Vielleicht Stress, weil sie gerne mehr Zeit mit Kathryn verbringen würde. Egal. Es war sicher nichts, im Gegensatz zu Taras Problemen. Alle hatten nur kleine Probleme. Keine Zeit in der Familie. Ein Streit mit dem Partner. Es waren alles so sinnlose Probleme.
"Also.", grinste Jaycee. "Was unternehmen wir? Wir haben den ganzen Tag Zeit und der Kinobesuch hat keine großen Chancen jemals statt zu finden."
"Weiß nicht.", antwortete Taras. Es war ihm ziemlich egal, doch er wollte nicht nach Hause. Dort würde sein Vater sein. Und wo sein Vater war fühlte er sich nicht wohl. 
Jaycee überlegte und wippte vor und zurück. "Ich weiß nicht. Was sollen wir unternehmen?" Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und blieb an einer Fotografie am Kühlschrank hängen. "Wie wäre es mit Hampstead Heath? Ich war lange nicht mehr dort baden."
"In das Freibad?", hakte Taras nach.
"Ja, genau.", stimmte Jaycee zu. "Wir können noch schnell bei dir vorbei, um deine Badesachen zu holen und danach gleich hin."
Also musste er doch noch mal nach Hause. Aber Jaycee würde dabei sein. Und sie blieben auch nicht besonders lange. "Okay. Okay, wenn du willst.", stimmte Taras also zu.
"Toll!" Jaycee klatschte in die Hände. "Warte kurz, ich packe nur schnell mein Zeug zusammen." Sie verschwand aus der Küche und Taras setzte sich wieder hin.
Jaycee schien wirklich krampfhaft diese Fröhlichkeit aufrecht zu erhalten. Wie sinnlos das doch war. Oder auch nicht. Dadurch fühlte Taras sich nicht so einsam. Und das tat er ziemlich oft. Auch jetzt wieder. Jaycee war nicht im Raum. Und wieder kamen ihm diese Gedanken. Dieses Gefühl, dass niemand wusste wie es ihm ging. Auch nicht Jaycee.
Dann war sie wieder da. Ihre Haare waren bunt, in den Farben des Regenbogens und kringelten sich leicht an den Spitzen. Ihre strahlend blauen Augen, das fröhliche Lächeln und dieser knallig pinke Lippenstift. Alles an ihr war künstlich und gleichzeitig echt. Denn diese gespielte Maske gehörte zu ihr, genauso wie die Tränen hinter dem Funkeln in ihren Augen, der Schmerz in dem Grinsen und die Trostlosigkeit in ihrer Haarfarbe.
Vielleicht lag es an seinen eigenen Gefühlen, dass Taras den dunklen Schatten sehen konnte, der um Jaycee herumtänzelte. Vielleicht war sie ja auch einsam. Nicht im gleichen Sinne wie Taras, sondern auf ihre Weise. Weil ihre Mutter nie Zeit hatte.
Aber diese Probleme konnte man leicht beheben. Ihre Mutter musste einfach nur einmal Urlaub nehmen, dann hätte sich das Problem gelöst. Bei Taras ging das nicht.
Jaycee streckte die Hand aus. "Gehen wir." Sie hatte diesen Blick von Taras sofort bemerkt. Diese einsamen Augen, die jeden anklagend ansahen. Er sagte zwar nichts, aber Taras Augen schienen Du verstehst mich nicht! zu schreien. Du verstehst nicht wie es mir geht und wirst es auch nie tun.
Und er hatte recht. Jaycee verstand ihn nicht. Egal wie oft sie sagte, dass er ihr alles erzählen konnte, Taras tat es nicht. Er wendete sich von ihr ab, obwohl ihr bis jetzt jeder vertraut hatte. Sie kannte so viele Geheimnisse anderer Leute, dass sie einen Sammelband hätte schreiben können. Geheimnisse, die sie alle nichts angingen und ihr doch anvertraut worden waren, weil alle Menschen das Bedürfnis haben zu reden.
Reden. Jaycee redete den ganzen Weg zur U-Bahn auf Taras ein, erzählte von banalen Dingen, die eigentlich niemanden interessierten, aber Gespräche in Gang hielten. Der größte Teil von Jaycees Wortschatz bestand aus solchen Themen. Unwichtige Themen, die darüber hinweg spielten, dass Jaycee keine anderen Gespräche führen konnte.
Taras wollte nicht reden, das hatte Jaycee schon begriffen und als sie die U-Bahnstation erreichten hörte sie auch auf. Sie schwieg, denn in dem Gedränge hätte man sowieso kaum etwas verstanden. Sie trennten sich wegen einer Menschentraube, fanden sich wieder und erreichten ihren Gleis.
Jaycee blieb ein paar Schritte von den entfernt stehen und sah zu Taras auf. Der blieb erst knapp vor der Begrenzungslinie stehen und starrte wie gebannt auf die Schienen. Jaycee wusste genau was er dachte. Die Vorstellung zu springen war verlockend. Und sollte Taras springen, dann würde Jaycee ihn lassen. Sollte er sich doch das Leben nehmen. Wenn er es besser fand zu sterben, als sich Jemandem anzuvertrauen, dann sollte er es tun. Jaycee würde ihn nicht hindern. Es interessierte sie nicht.
Aber das war gelogen. Eine Lüge, die sie nicht einmal selbst glaubte. Alles war eine Lüge. Es war Jaycee nicht egal was Taras passiert war, warum er immer so einsam wirkte und keine Hilfe annahm. Es war Jaycee nie egal gewesen, aber das begriff sie erst jetzt in diesem Moment, als Taras da stand und jeden Moment springen konnte.
Sie trat an ihn heran und hakte ihren Arm in seinen, legte den Kopf an seine Schulter und hielt ihn fest. "Du kannst mir alles erzählen, Taras. Ich werde es ganz bestimmt verstehen."
Taras hatte den Kopf zu ihr gewandt, als sie seinen Arm gegriffen hatte. Er spürte ihre warmer Hand in seiner und wich einen Schritt zurück. Das war nicht gut. Er war zu sehr von den Gleisen fasziniert gewesen. Und Jaycee hatte seine Gedanken erraten. Sie war aufdringlich, überfreundlich und falsch, aber trotzdem half sie Taras immer im richtigen Moment. Sie hatte die Situation genau begriffen.
Die U-Bahn fuhr ein und die Spiegelbilder in deren Scheiben von ihm und Jaycee rauschte vorbei. Und Taras begriff etwas. Jaycee hatte ihn nicht durchschaut. Zumindest nicht nur. Sie hatte begriffen, dass Taras mit Suizidgedanken gespielt hatte, mehr noch, sie hatte genau gewusst wie das war. Wie es war sich nach dem Tod zu sehen. Das Begriff Taras, als er ihr Spiegelbild sah. Sie hatte ihn nicht durchschaut. Sie hatte genau das Selbe gefühlt.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro