*Kapitel 25: For you III*
„Hast du nichts besseres zu tun?" fragt er leicht genervt und sieht mich an.
„Die Brille steht dir." murmel ich leise und gebe mir innerlich eine Backpfeife.
„Was?"
„Nichts."
Nach 5 Minuten überreicht er mir meine Jacke und zieht die Brille aus.
„Warum musst du die tragen?" frage ich und ziehe meine Jacke an.
„Damit ich was sehe?" antwortet er verwirrt und steht auf.
„Suga?"
„Ist gestern irgendwer gestorben, den ich kannte?"
„Die meisten waren Kandidaten, also nicht schlimm."
„Nicht schlimm? Das waren Menschen! Menschen mit Familien." antworte ich wütend und sehe ihn an.
„Wenn du meinst." sagt er gelangweilt und räumt das Nähzeug weg.
Ich stehe auf und gehe auf ihn zu.
„Warum bist du so Gefühlslos? Ist es dir egal, wie sich andere Menschen fühlen?" frage ich ihn und starre ihn an.
„Wenn du die 'Familien' meinst, ja."
„Stell dir vor, dein Sohn stirbt, würde dir das auch am Arsch vorbei gehen?"
Mittlerweile sieht man ihm an, dass er zornig ist.
„Oder wenn deine Mutter morgen sterben würde? Wäre es dir immer noch egal?"
„Ja wäre es!" schreit er mich an. „Es wäre mir egal und ich wünsche mir sogar jeden Tag, dass sie stirbt! Eigentlich würdest du genau so denken, wenn deine Geschichte stimmen würde, die du uns erzählt hast!"
„Das hat damit überhaupt nichts zu tun!"
„Doch hat es, sonst würdest du sie nicht so in Schutz nehmen! Menschen sterben jeden Tag, so ist das Leben und erst Recht, wenn man in einer verdammten Gang ist, also hör mit deinem Gefühlsduseleien auf und merk dir, dass wir bald alle auf dieser Weise sterben werden!"
„Meinst du wegen Taeyang?" frage ich etwas ruhiger, versuche mit Suga Augenkontakt aufzubauen, was er gekonnt abblockt.
„Woher weißt du das?" fragt er und sieht mich endlich an.
„J-Hope hat es mir erzählt." antworte ich und halte Suga vom Gehen ab, indem ich meine Hand gegen seine Brust drücke.
„Bevor du sagst, dass es mich nichts angeht, was mit ihm ist, hast du dich geirrt. Schon vergessen, dass ich dazu gehöre? Ich weiß, dass du mich nicht magst, aber ich habe das Recht zu wissen, was hier abgeht. Ob du es willst oder nicht."
Er sieht mich an und nickt kurz.
„Du solltest dich hinlegen, du sieht nicht gut aus." meint er nach einer Weile des Schweigens.
„Mir geht's gut." antworte ich und gehe zur Tür.
Doch bevor ich diese erreiche, kriege ich ein Schwächeanfall und mache einen Abgang auf dem Boden.
Bevor ich aufkomme, spüre ich zwei Arme, die sich unter meinen hacken und wieder hochziehen.
„Du legst dich ins Bett." bestimmt Suga, der mich zum Bett schleift.
Dort lege ich mich hin und ziehe den Blonden mit, womit er anscheinend nicht mit gerechnet hat, da er wie ein Stein auf mich fällt.
„Lass mich los!" knurrt er, doch ich schüttel den Kopf.
„Du hast mich angeschossen, also bist du es selbst Schuld, dass wir jetzt hier liegen." murmel ich und sehe ihn an.
„Ich hätte dich umbringen sollen." sagt er, während er sich dreht, bis er auf dem Bett liegt und ich mich an ihn kuscheln kann.
Wieso?
Weil er mir leid tut.
Weil er anscheinend keine Liebe von seinem Eltern bekommen hat.
Ich schlinge meinen Arm um ihn und lege mein Bein zwischen seine, damit er nicht aufstehen kann.
„Tut mir leid wegen deinen Eltern." nuschle ich in seine Schulter.
„Mir tut's leid, wenn du mich irgendwann loslässt und ich dich abknalle."
Ich lache kurz und schließe meine Augen.
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